Zu meiner Situation:
Ich bin alleinerziehende Mutter einer fast 3 jährigen Tochter.
Alles begann damit das uns der Kindsvater mit Sack und Pack vor die Tür setzte als die kleine gerade mal 5 monate alt war. Er hatte für sich einfach beschlossen das es nicht mehr das ist was er möchte, und das ihm die Vaterrolle zu viel geworden ist. Seine Worte damals waren "Ich habe keinen Bock mehr auf euch und ich wünschte das Kind gäbe es nicht".
Wir haben also unseren Alltag seitdem allein bestritten. Eigentlich dachte ich damals das Thema Papa hätte sich nun erledigt... aber falsch gedacht. Da die Mutter meines Ex-Freundes großen Wert darauf legt wie ihre Familie bei anderen Menschen ankommt, hat sie ihren Sohn dazu gedrängt sich zu kümmern. Auch ich habe nach der Trennung immer wieder Kontakt zum KV gesucht und ihn gedrängt seinen Pflichten doch nachzukommen. Das habe ich nicht für Ihn oder mich getan sondern einzig und allein für meine kleine Tochter. Nun ja... der Kontakt kam dann nach Monaten doch zu stande. Ich musste ihm zwar immer hinterher telefonieren und ihn überreden sie doch mal wieder zu sich zu holen. Wir hatten also eine "alle 2 Wochen Regelung" immer für einen Tag. Mehr habe ich ihm nicht zugetraut und meine Tochter wollte ich damit auch nicht überfordern.
Es gab in der Vergangenheit immer wieder unangenehme Situationen und Streits... unter anderem vernachlässigte er den Kontakt zu unserer Tochter weil er wieder eine Freundin gefunden hatte die selbst zwei Kinder hatte. Somit war sie erstmal abgeschrieben. Nachdem ich mehrfach versucht hatte ihm klar zu machen das dieses Verhalten nicht hin zu nehmen ist und er daran denken sollte das seine Tochter vorgeht. Daraufhin schaltete sich seine neue Freundin ein. Sie beschimpfte mich und drohte mir Schläge und Gewalt an. Ihn hörte ich im Hintergrund herzhaft darüber lachen.
Es ist noch einiges mehr passiert... aber das hier alles aufzuzählen würde einfach viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen.
Er trennte sich irgendwann entschuldigte sich bei mir und es ging relativ geregelt weiter. Irgendwann habe ich ihm dann auch gestattet sein Kind über Nacht zu behalten. Es klappte soweit auch ganz gut. Es gab zwar einige Kritikpunkte was die Körperhygiene und sauberkeit des Kindes angeht... aber es war noch alles in Ordnung. So lief es dann weiter... streit gab es immer und wird es vermutlich immer geben obwohl ich langsam aber sicher mit meinen Nerven am Ende bin. Was ich noch dazu sagen sollte ist, das er damals, als ihm das Sorgerecht nach der Geburt angeboten wurde mit "nö... das passt schon so" abgelehnt und danach nie wieder interesse daran gezeigt.
Dann Anfang des Jahres die plötzliche Wende: Er stellte einen Antrag auf geteilte Sorge. Dem musste ja dank der neuen Gesetze leider statt gegeben werden. Seine Begründung dafür vor mir "Weils mein Recht ist". Stimmt ja auch... aber Sinn macht es keinen. :frag
Es fing dann vor einem halben Jahr wieder mit den größeren Problemen an. Komischerweise fast Zeitgleich mit der neuen Beziehung die er einging.
Seitdem wurde das Kind nicht mehr umgezogen, kam dreckig wieder oder so wund das es schon blutete und mein kind kaum gehen konnte ohne vor schmerzen zu weinen. Ich habe meine Tochter auch versucht in dieser Zeit von der Windel zu entwöhnen was allerdings nicht so einfach war wie gedacht, weil meine Tochter bei ihrem Vater immer Windeln angezogen bekommen hat weil es einfach unkomplizierter für ihn war. Das Kind erzählte nach dem Wochenende nur davon das es Fernseh geschaut hat. Auf meine Frage was sie noch gemacht hat, antwortete sie nur "Nix".
Die letzen Wochen als es immer wieder so heiß war, wurde sie mit viel dicken Klamotten abgegeben. Das Kind war schlapp, rot im gesicht und am Körper hatte sie Ausschlag. Ich habe umgehend meine Mutter hinzu gezogen, sie ist gelernte Krankenschwester und weiß immer Rat. Meine mutter hat sich das ganze dann angesehen und meinte das die kleine kurz vorm Hitzschlag wäre. Wir haben sie dann in der Badewanne langsam runter gekühlt.
Als ich ihn darauf angesprochen habe, wehrte er ab und meinte "du hast auch immer was zu meckern". Er meinte ich hätte sie nich mehr alle und solle ihm nicht weiter auf den Sack gehen. Was seit der geteilten Sorge auch weniger geworden ist, ist die häufigkeit der Besuche. Also er hat sie seltener abgeholt. Versprechen die er der kleinen gemacht hat, bezüglich Besuche außer der Reihe oder sich in seinem Urlaub für ein paar Tage Zeit fürs Kind zu nehmen wurden nie wahr gemacht.
Als ich ihn darauf angesprochen habe kam nur "ganz ehrlich? ich habe keinen bock" oder "ich hab auch noch ein leben" oder auch "ich hör doch nich auf zu Leben nur weil ich ein kind habe". Die letzen persönlichen Gespräche mit solchen Aussagen und noch schlimmeren habe ich aufgezeichnet.
Nun eeeendlich meine Frage: Nach all dem überlege ich nun was ich tun kann. Ich möchte einen Antrag auf alleinige Sorge stellen und wahrscheinlich auch beim Jugendamt veranlassen das der Kv sein Kind erstmal nur unter Aufsicht sieht... vllt. eine Familienhilfe die ihm beibringt wie er sich richtig um das Kind kümmert!? Was habt ihr für ideen und anregungen?
Oder hat jemand von euch ähnliches erlebt und kann mir sagen ob die bisherigen Vorkommnisse vor Gericht reichen die alleinige Sorge zu beantragen?
Ich will das beste für mein Kind... und ich denke das ist momentan das richtige.
Was denkt ihr... ich bin verzweifelt.