Hallo zusammen,
bin neu hier und direkt auf das Thema von Pipilotta gestoßen. Und ich war erschrocken. Und befürchte, dass uns all so etwas noch bevorsteht. Unsicher, ob für "meine Geschichte" ein eigenes Thema angemessen ist, denke ich doch, dass sie schon anders ist als die von Pipilotta, wir stehen ja auch noch am Anfang.
Also: Ich habe mich im November 2013 von meinem Mann getrennt. Hauptgrund waren seine andauernden Streitigkeiten, die er mit Vorliebe vor unseren zwei kleinen Kindern begonnen und ausgetragen hat (die Kinder waren zu diesem Zeitpunkt ein halbes Jahr und gerade 2 Jahre alt) und die psychische Gewalt, die von ihm ausging. Er hat mir stets gesagt, wie "dämlich" ich bin, dass ich "unerträglich" bin, hat mich beleidigt (hinterher war es stets nur ein Spaß und ich bin halt humorlos und eine Trockenpflaume geworden), hat viel gelogen (teilweise auch nur, um mich zu provozieren) etc. Wenn ich dann versucht habe, mit ihm darüber zu reden, hat er gar nicht reagiert, ist mir ausgewichen und wenn mich das dann geärgert hat, hat er gesagt, ich sei zu aggressiv, so könne er nicht mit mir reden. Geredet hat er nie. Auch nicht am Tag danach, auch nicht per Email. Nie. Das Ganze eskalierte dann immer häufiger, bis ich ihn in einer Nacht mal wieder unter Tränen gebeten habe, mal für einige Tage zu gehen, damit mal Ruhe reinkommt. Daraufhin meinte er, ich solle gehen, ich sei das Problem. Als ich dann fragte, ob ich mit den Kindern in ein Frauenhaus gehen sollte, meinte er, das sei ihm egal, er bleibe jedenfalls.
Ich habe daraufhin beim Frauennotruf angerufen, weil ich nicht mehr weiter wußte. Nach meinen Schilderungen sagte die Frau am Apparat, das sei psychische Gewalt, was er da mit mir betreibe.
Ich hatte das zwar schon mal von Freundinnen gehört, aber das von ihr zu hören, war ein Schlag für mich.
Am Tag drauf habe ich seine und meine Eltern mit dazugebeten (wir konnten nicht alleine reden), habe die Kinder einer Freundin anvertraut, seine Eltern kamen nicht. Wir haben dann versucht zu reden. Mein Vater, den mein Mann immer sehr geschätzt hatte, hat versucht, meinem Mann klar zu machen, dass die Situation (1 Baby, 1 Kleinkind) eine besondere ist. Mein Mann sagte nämlich immer, ich sei es, die sich verändert habe. Er habe sich nicht verändert, er sei wie vorher. Daher sei ich ja das Problem. Er sagte auch, er habe ja nie ein Problem mit seinen Exfreundinnen gehabt, nur mit mir, daher sei ich das Problem. Zwischendrin hat er mir auch immer gesagt, ich hätte Borderline. Als die Eheberaterin (da ist er mitgekommen!) dann sagte, sie habe viel mit psychisch Kranken zu tun und sei sich sicher, dass ich kein Borderline habe, sagte er, dann hätte ich halt eine Depression. Dass ich viel weinte, weil er mich beleidigt oder sich unseren Kindern gegenüber abweisend verhalten hatte, war für ihn nicht der Anlass, sondern das Problem war immer ich.
Ich habe ihn nach einer weiteren Eskalation vor den Kindern dann 2 Tage nach dem Gespräch gebeten, das Haus zu verlassen, in das wir gerade erst eingezogen waren und an dem er seiner Meinung nach extrem viel gearbeitet hat in den Jahren seit wir es erworben hatten (2 Jahre). Er ist dann zu seinen Eltern gezogen und wohnt seitdem in deren Schlafzimmer (für das er angeblich Miete zahlen muss).
Er hat mir dann mitgeteilt, dass er das Haus "will" und die Kinder und ich ausziehen sollen. Er würde mir dazu noch Zeit lassen. Als ich ihn gebeten habe, darüber noch einmal nachzudenken und unsere Kinder doch bitte nicht aus dem Haus zu vertreiben, wo der Große gerade begonnen hat, sich "zuhause" zu fühlen und auch davon spricht, hat ihn das nicht interessiert, er wolle das Haus und wir hätten auszuziehen. Daraufhin blieb mir nichts anderes übrig (meiner Meinung nach) als das Bleiberecht gerichtlich zu beantragen. Übrigens auch ohne Anwalt, ich halte das nämlich auch für schwierig.
Wir, meine Kleinen und ich, dürfen nun bis zur Scheidung im Haus bleiben.
Daraufhin wollte ich den Umgang regeln und hierzu habe ich mir Hilfe bei einer Beratungsstelle gesucht, die auch Mediation anbietet. Hierzu vielleicht noch wichtig: Sprechen war seit der Trennung zwischen uns gar nicht möglich - im Grunde auch davor nicht. Email eskalierte regelmäßig oder er antwortet einfach gar nicht. Ich habe immer darauf hin gearbeitet, dass er die Kleinen zweimal in der Woche sieht (hierfür kam er hier in das Haus und hat auf sie aufgepasst, während ich das Haus verlassen habe) und einen Tag am Wochenende. Wie es ihm am besten passte. Das hat eher schlecht funktioniert, manchmal kam er tatsächlich zweimal in der Woche, eher aber einmal und einen Tag am Wochenende, das klappte ganz gut. Da hat sich aber vorwiegend seine Mutter um die Kinder gekümmert.
Nun der Termin bei der Beratung. Begonnen hat die Mediatorin auch mit einem ähnlichen Vorschlag wie meiner (unabgesprochen), und mein Mann fragte auch explizit danach, was sie denn vorschlägt. Auch sie sagte: Eher kürzere Besuche, aber auch kürzere Abstände dazwischen. Mein Mann wohnt keine 15 Minuten von uns entfernt. Sie schlug ebenfalls vor, 2mal in der Woche, einmal am Wochenende.
Nun: Gelandet sind wir bei Sonntags alle 14 Tage von 10-17 Uhr. Sehr bewußt wollte mein Mann nicht, dass die Kinder bei ihm essen. Auf mehr konnte er sich nicht einlassen, da er ja auch noch ein Leben habe und flexibel bleiben wollte.
Daneben fielen wieder viele Vorwürfe in meine Richtung, u.a. sprach er davon, dass der Kleine zweimal ins Krankenhaus musste, da ich meiner mütterlichen Sorge nicht nachkomme. Hintergrund: Der Kleine ist einmal von der Hüpfmatratze (20 cm) seines Bruders gefallen, ich habe im Krankenhaus angerufen (eigentlich nur, um mir bestätigen zu lassen, dass Arnica und Sikapurgel ausreicht), aber ich sollte kommen: Alle Stürze in dem Alter des Kindes (9 Monate) müssten neurologisch untersucht werden. Ich wollte also fahren und habe den KV angerufen und gefragt, ob er auf den Großen aufpassen könne (Freitagabend 19 Uhr), weil das Auto meiner Eltern in der Werkstatt war (ich wollte also wie immer erstmal andere Menschen als den KV bemühen!). Seine Antwort "Ist gerade unpassend." Sonst nix.
Dann Streit, ich solle doch einen Arzt kommen lassen, ich solle mal meine Fresse nicht so weit aufreissen (also ich sagte, ok, dann kommen meine Eltern halt mit nem Taxi).
2. Aufenthalt: Kind stürzt (auch keine große Höhe), erbricht allerdings innerhalb einer halben Stunde danach. Also musste ich 3 Tage stationär mit ihm bleiben. KV selbstverständlich informiert. KVs einzige Reaktion: Fragt nach 24 Stunden per sms: Wie geht es ihm? Das war alles. Keine Frage, was passiert war, keine Frage, wer auf den Großen aufpasst, nicht einmal die Frage, wo wir denn liegen (3 Minuten von seinen Eltern, also seiner Bleibe entfernt), dementsprechend selbstverständlich auch kein Besuch.
Nun bringt er also das Thema an und schiebt es auf meine mangelhafte mütterliche Sorge.
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