Hallo, meine Tochter ist 14 Monate alt und ich habe eine Frage, was das o.g. Thema betrifft. Meine Vorgeschichte: Der Vater des Kindes hat sich von mir nach 3 Jahren Beziehung getrennt und 2 Wochen später habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Als ich es ihm mitgeteilt habe, kam eine Antwort: "Ich will mit dir nichts zu tun haben. Ich will dich nicht sehen und nicht mit dir sprechen". Also er hat mich monatelang ignoriert, kein Treffen, kein Gespräch... Wir haben uns getroffen, als ich im 6 Monat schwanger war. Er hat mir unterstellt, Kind wäre nicht von ihm, er wollte Vaterschaftstest. Dann irgendwann hat er gesagt, dass er sich ziemlich sicher ist, dass das Kind doch von ihm ist, aber trotzdem will er der Vaterschaftstest. Als die Kleine geboren wurde, man brauchte keinen Test, da sie eine Kopie von ihm war. Er war auch bei der Geburt dabei. Trotzdem konnte ich noch 2 Monate lang keine Geburtsurkunde für die Kleine bekommen, da er die Vaterschaft nicht anerkennen wollte. Dann hat er doch alle Papiere unterschrieben, ohne Test zu machen.
Jetzt die Geschichte: Die Kleine war 2 Wochen alt als er wieder verschwunden ist und wieder Antwort: Ich will mit dir nichts zu tun haben. Ich wollte aber , dass unsere Tochter einen Vater hat und versuchte wieder Kontakt herzustellen. Ich habe seine Mutter ins Boot geholt. Nach dem Gespräch zu dritt kam er zu Vernunft und hat seine Rolle als Vater akzeptziert (so dachte ich mir). Er kam regelmäßig, hat geholfen, hat jedem erzählt, wie schwer es mit dem Baby ist. Es war wirklich nicht einfach: die Kleine war ein Schreibaby, hatte Koliken, schrie beim Stillen, hat ganz schlecht geschlafen. Als die Kleine 4 Monate alt war, bin ich mit ihr zu meiner Familie ins Ausland geflogen. Alles war mit ihm abgesprochen, er fand es gut, dass ich meine Eltern besuche und dass mir da geholfen wird. Er hat gesagt, er wird uns anrufen und wir werden auch skypen. Beim Skypen kam es zum Streit zwischen uns und danach hat er sich nicht mehr gemeldet. Wir blieben im Ausland 3 Monate. Als wir zurückgekommen sind, hat er sich auch nicht gemeldet. Bis seine Mutter wieder zur Hilfe gerufen wurde. Er wollte sich nicht mehr um die Kleine kümmern, es sei meine Aufgabe als Mutter. Nach langen Diskussionen konnten wir uns doch auf 3 mal pro Woche einigen. Er wollte feste Tage, haben wir abgemacht. Ich sollte meine Termine nur auf diese Tage legen. Er kam an diesen Tagen, hatte aber kein Interesse am Kind, hat alles als Zwang empfunden. Die Kleine brauchte auch Zeit bis sie sich an ihn gewöhnt hat. Ich hatte immer Hoffnung, dass er doch Liebe für seine Tochter mit der Zeit bekommt. Irgendwann wurde auch besser zwischen beiden. Aber zwischen uns wurde schlimmer und schlimmer. Sein Verhalten war unerträglich: Er hat sich immer verspätet, ich musste dann zu meinen Terminen rennen. Er betrat meine Wohnung ohne mich zu grüßen, war total unfreundlich, fühlte sich aber in meiner Wohnung wie bei sich zu Hause, bediente sich aus meinem Kühlschrank. Hat mich ständig zum Streit provoziert. Seine Aussagen: "Ich wollte keine Kinder. Nimm dein Kreuz und trage es." "Du kannst mich nicht zwingen, freiwillig wäre ich nicht gekommen." "Ich hasse dich". "Such dir einen Mann und gründe endlich deine Familie" und s.w. Wir haben uns jedes Mal gestritten, die Kleine hat alles mitbekommen, es war einfach unerträglich mehr. Ich habe ihn gewarnt, wenn es so weiter geht werde ich das Thema "Vater" beenden. Seine Antwort: "Das wäre sein größter Wunsch". Die Kleine ist 1 Jahr alt geworden, als er kam und sagte : "So, ich habe mich entschieden, ich komme nicht mehr. Die Kleine vergisst mich in 2 Wochen, es ist nicht schlimm für sie." Und ist gegangen. Ab diesem Tag wurde Thema "Vater" für mich abgeschlossen. Ich wollte nichts mehr, keine Hilfe von ihm, keinen Vater für meine Tochter, einfach NICHTS mehr. Einfach leer und betäubt innerlich, keine Enttäuschung mehr, keinen Wut. Ich habe ihn einfach aufgeben.
2 Wochen später kam sms von ihm "Ich will meine Tochter sehen". Als er kam hat er gesagt: "Du bist Mutter, du sollst sich um die Kleine kümmern. Wie du alles allein regelst interessiert mich nicht. Ich werde samstags kommen und mit der Kleine für ein Paar stunden spazieren gehen. Also entweder so, oder garnicht." Ich habe ihm geantwortet, dann garnicht. Mit den Wörter "Bekloppte Frau, ich hasse dich" ist er gegangen.
Also er hat seine Tochter seit 2 Monaten nicht gesehen. Kein Anruf, keine Frage wie es ihr geht. Vor ein Paar tagen habe ich aber einen Brief vom Jugendamt bekommen. Da steht, dass der Vater sich beschwert hat, dass ich ihm Kontakt zu der Kleine verbitte. Ich bin zum Gespräch zu dritt (ich, er und Sachbearbeiterin) eingeladen.
Ich weiß, egal was ich da erzähle, das Jugendamt wird meinen, dass es zum Wohl des Kindes seinen Vater zu sehen.
Was meint ihr, ist das zum Wohl des Kindes, dass Papa sobald das Kind sich an ihn angewöhnt hat ständig verschwindet? Beim letzten Mal hat sie noch lange nach ihm gesucht und auf die Eingangstür gezeigt hat und sagte "Papa, Papa.."? Ist das zum Wohl des Kindes, dass sie in solche Atmosphäre aufwachsen wird, wo sie sieht, wie sich die Eltern hassen? Ist das zum Wohl des Kindes, dass die einzigste Person, die ihr tatsächlich Sicherheit im Leben gibt (Mutter) innerlich kaputt geht und kann alles nicht mehr ertragen? Was soll ich noch tun?
LG Milana