Traurig und fühle mich alleine

  • Hallo zusammen, ich weiss nicht, ob mein Thread hier richtig platziert ist, aber ich versuche es trotzdem mal. Nachdem meine Trennung jetzt schon zwei Jahre her ist und wir auch geschieden worden (ist noch nicht rechtskräftig, ich denke mein Mann wird sein Veto einlegen, er soll immerhin Nachscheidungsunterhalt zahlen) fühle ich mich mittlerweile sehr alleine.


    Mein Sohn, der bei mir wohnt, kommt zwar am 5. Juni wieder, er hat ein Highschooljahr in den USA absolviert. Aber zu meiner 18jährigen Tochter habe ich überhaupt keinen Kontakt mehr. Sie wohnt beim Vater. Er hat mir die ganze Zeit erzählt, sie wolle keinen Kontakt mehr, bis ich sie zufällig mal an der Strippe hatte und sie mir sagte, dass stimme nicht. Dann hatten wir wieder eine kurze Weile Kontakt. Der jetzt wieder hinfällig ist. Sie ritzt sich, geht aber nicht zum Psychiater, obwohl sie vielleicht auch Tabletten nehmen müsste. Leider kümmert sich mein Mann da nicht so richtig drum. Das alles zu erläutern würde aber jetzt zu weit führen.


    Zu guter Letzt hat meine - wie ich dachte - bisher beste Freundin, den Kontakt zu mir abgebrochen, weil ich eine Zeit selber in den Seilen hing und sie damit wohl nicht umgehen konnte und außerdem einen Freund hat, mit dem sie jetzt lieber Zeit verbringt.


    Eine andere gute Bekannte, hat mir am Mi ihr wahres Gesicht gezeigt, da habe jetzt ich den Kontakt abgebrochen.


    Momentan sehe ich die Welt nur schwarz und habe das Gefühlt, es wird nie mehr besser. Kennt das jemand?
    Vor allem glaube ich jetzt, dass es sehr gut sein kann, dass ich wirklich immer alleine bleibe. Ich kann mir nicht vorstellen, noch jemals wieder eine Beziehung zu haben :(


    Ist hier vielleicht noch jemand alleinerziehend mit Kindern im Alter meiner Kinder (17 und 18) und hat ähnliche Probleme?


    Über Antwort würde ich mich freuen.


    Jelli

  • Hi,
    ich lebe gern allein.
    Mein Sohn (23) lebt weit weg und wir haben kein Kontakt, da ist viel zu viel "gelaufen"...
    Mein Sohn weiß, dass er immer hier anrufen, nachfragen etc... kann.
    Meine Tochter (22) lebt auch noch in der Heimat, macht ne Ausbildung und will im Sommer heiraten und in die Schweiz ziehen, wir haben guten, losen KOntakt und wenn es bei ihr mal "brennt", wendet sie sich schon an mich.
    Meine Kleinen sind 10 und 5 Jahre jung und der "Stress" der letzten Jahre fängt jetzt an, sich zu legen.
    Ich vermisse nicht viel.
    Ich lese gerne und möchte mich in der Zukunft mehr sportlich bewegen, meine Baustellen abbauen und ankommen.


    Ein Problem ist immer so gelagert, wie man es lagert oder lagern lässt......
    Evtl. solltest Du darüber mal gut nachdenken.
    Ich wünsche Dir Zeit für Gedanken..

  • @ Simbaby:


    Zunächst mal danke für deine Antwort.


    Ich finde es so furchtbar, dass ich, wenn ich nicht arbeiten würde, den ganzen Tag nicht mit jemandem sprechen würde. Vielleicht siehst du es ja auch anders, weil du natürlich auch noch sehr viel organisieren musst und mit deinen Kleinen viel zu tun hast. Ich treibe viel Sport, bin im Verein und mache auch ne Ausbildung zur systemischen Beraterin, es ist nicht so, dass ich mich nicht zu beschäftigen weiss. Aber wenn ich am WE nichts vor habe, rede ich den ganzen Tag mit niemandem. Und mal ne Umarmung fänd ich auch nicht verkehrt.

  • Hi!


    Ich bin jetzt nahezu 3 Jahre allein, mein Kind ist drei Jahre alt. Ich habe phasenweise auch immer wieder mit der Einsamkeit zu kämpfen und suche auch nach Lösungen. Das Phänomen, tagelang außerhalb der Arbeit mit keinem Menschen zu sprechen, beschäftigt mich auch.


    Aber ich muss auch zugeben, dass ich mich kaum noch traue, Menschen in meine Nähe zu lassen. Einfach, weil ich mein Leben eingerichtet habe und es mir gut gefällt. Ich möchte nicht mehr mit den negativen Einstellungen und Lebenskonzepten anderer belastet werden.


    Ich habe einen Beruf der mich fordert. Ein Kind zu erziehen. Ich möchte mein Leben so schön behalten, wie es ist. Wenn ich mir vorstelle hier wieder einen frustrierten Mann vor meinem Fernseher sitzen zu haben, oder Bekannte, bei denen ich Neid auslöse dann bekomme ich Angst. Dann denke ich, "Sozialkontakte können auch sehr unglücklich machen"


    Darum die Kunst, die Menschen ins eigene Leben zu lassen, die einem wirklich gut tun, die beherrsche ich noch nicht so gut.


    LG

  • Ich denke, der Unterschied ist wirklich noch, ob man ein kleines Kind hat oder das Kind/die Kinder groß und selbständig sind.


    Denn mit einem kleineren Kind ist man ja nicht wirklich alleine.... das beginnt erst mit der Pubertät, wenn die Kids anfangen ihren eigenen Weg zu gehen und man dann wirklich seine Freizeit alleine gestalten kann/muss.... einerseits super, aber andererseits eben immer alleine??? Wenn man dann was unternimmt und trifft überall Familien, Paare, Freundinnen, Gruppen.... und man selber läuft alleine durch die Gegend.... das kann manchmal schön sein, aber auf Dauer frustrierend und macht auch depressiv.....


    So geht es zumindest mir!


    Klar, ein kleines Kind ersetzt auch keinen erwachsenen Partner, v.a. für Gespräche. Aber man ist nicht alleine. Ich konnte mir das auch nie vorstellen.... aber es macht einen riesen Unterschied....

  • Anmida


    Bei mir ist es so, dass ich jedes 2. Wochenende kindfrei habe. Heute zum Beispiel bin ich völlig allein. Es gibt keinen Menschen den ich anrufen könnte. Also, natürlich könnte ich sehr viele Menschen anrufen. Aber keiner würde etwas mit mir unternehmen können.
    Frau 1. wohnt in Hessen. Zu weit. Frau 2. Wohnt in NRW. Zu weit. Frau Frau 3 und 4. Wohnt 20 km entfernt. Zu weit. Zu weit heißt: Ich arbeite Teilzeit. Ich kann zu keiner dieser Frauen fahren, weil ich dafür kein Geld habe. Die aufgezählten Frauen ebenfalls nicht.


    Frau 5. Hat Familie. Verbringt den Tag mit dieser großen Familie. Mann 1: Hat jetzt eine Partnerin. Verbringt jede frei Minute mit ihr. Mann 2. Hat jetzt eine Partnerin. Frau 6. Wohnt 50km entfernt. Zu weit, oder soll ich gleich schreiben..zu teuer?


    Ab Sonntag abend ist meine 3 jährige wieder bei mir. Das heißt, dass ich die ganze nächste Woche über ab 16 Uhr nach der Abend keine Erwachsenen mehr sehen werde. Wir sind dann zu Hause. Ich koche, sie ist müde nach der Kita. Spielt noch ein bißchen, badet, isst, schläft. Ich bin jeden Wochentag abends von 16-23 Uhr in der Wohnung.


    Hätte ich ein erwachsenes Kind würde ich Vollzeit arbeiten, falls möglich und eben nach der Arbeit was machen: Kunstkurs, Sport, Verein, Konzert, am Wochenende zu Freundinnen fahren. Mit einem Vollzeitgehalt könnte ich mir das leisten.


    Ein Kind nimmt einem ja nicht die Erwachsenen-Einsamkeit. Also Gespräche, die in die Tiefe gehen, Austausch, Anregung...


    LG

  • Wenn Du so argumentierst, dann stimmt es natürlich.


    Bei mir ist die Situation anders.


    Ich arbeite fast Vollzeit. Geld ist trotzdem nicht im Überfluss da.
    In meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind fast nur Pärchen oder Familien und Leute mit kleinen Kindern, d.h. es fehlt an Personen, mit denen ich alleine etwas unternehmen kann.


    Daher kenne ich mehr den Aspekt, man unternimmt gemeinsam etwas mit kleineren Kindern und hat dadurch dann auch Kontakt zu Erwachsenen.


    Wenn dann noch alles andere "heile" Familien sind, dann freuen sich alle drauf, wenn der Papa endlich am Wochenende auch frei hat und man zusammen was unternehmen kann und braucht kein "fünftes Rad am Wagen".


    Insofern würde mir jetzt auch ein finanzielles Polster nichts helfen, denn ich wüßte nicht, was bzw. mit wem ich was anfangen sollte. Naja, was stimmt nicht.... aber eben alleine.... und das macht auf Dauer auch keinen Spaß!


    Und wenn man immer mit kleinem Kind beschäftigt ist, dann mag ja dazwischen ein Wochenende ohne Kind auch mal schön sein und dann kann Nichtstun und Ruhe auch entspannend sein. Früher hab ich das zumindest genossen.....


    Aber ich seh schon... irgendwie ist keiner mit seiner Situation zufrieden....

  • Anmida


    Ja, also die Vorstellung jetzt mit Pärchen gemeinsam meine Kinder-Wochenenden zu verbringen, die geht gar nicht. Diese Paar-Leben, das Diskutieren über Kleinigkeiten, ob das Kind nun schon das Kletterhaus hoch darf oder was Paar-Frauen dann so haben "Er trinkt zuviel, er könnte eine andere haben, er schnarcht" das packe ich am Wochenende nicht. Womöglich küssen sie sich nach so einer Klagetirade nur für meine Ohren dann noch und dann fällt mir ein, dass ich 2011 zuletzt geküsst habe...ich weiß schon wie es mir nach so einem Tag geht..


    Meine Kinder-Wochenenden begehe ich nur allein oder mit AE-Frauen oder Männern. Oder bei meiner Familie.Die sind auch schön.


    Aber jetzt..es müssten ein, zwei Singles hier vor Ort sein, mit denen so eine Wellenlänge vorhanden wäre. Ja, nichtstun ist schön, aber zusammen etwas unternehmen wäre schöner. Also so eine kleine handvoll Menschen aus meiner City...und mein Leben wäre nahezu perfekt

  • Ich finde auch, dass die Einsamkeit erst mit der Pubertät anfängt. Jetzt ist das Kind groß, dass es mit Freunden
    etwas unternimmt und unsereiner sitzt dann allein zu Hause.


    Alleine fort zu gehen, wenn überall nur Pärchen oder Familien sind ist für mich auch eine schlimme Vorstellung.
    Bei Pärchen sind die Frauen dann eifersüchtig auf die alleinstehende Frau, so dass der Kontakt dann auch einschläft.


    Die Freundin meines Bruders sagte zu mir, ich solle mein Leben selbst in die Hand nehmen und nicht mit Ihnen
    etwas zusammen unternehmen. Ich solle einen Volkshochschulkurs alleine besuchen, damit ich privat neben
    der Berufstätigkeit Menschen kennenlernen soll. Die hat gut reden!

  • hi erstmal fest :troest


    Okay du hast eine harte Zeit. Aber es liegt an dir was zu ändern.
    Nun kenne ich dich nicht aber würde dir je nach Budget und was du magst raten
    raus raus nichts wie raus !
    Dies ist nicht nur das Ende von was Altem sondern der Anfang von was neuem.


    Wenn du keine Arbeit hast- such dir was und wenn es McDonalds ist --hauptsache raus
    Geh in Vereine / LesestundenSportclubs oder belege Zeichenkurs- Hauptsache raus
    Du hast Arbeit ? Dann sieh zu das du nach Feierabend ein Fitnessprogramm absolvierst -- wird dir gut tun aber in einer Gruppe nicht einzeln etc…


    Was deine Tochter angeht tut es mir Leid auch wenn ich Tabletten nicht für eine Lösung halte ( ohne dies endlos auszudiskutieren)
    vielleicht solltest du versuchen dich anzunähern.


    Es ist normal das du dich einsam fühlst wo die Kinder raus sind.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Ich war schon länger nicht mehr hier und möchte mich bei allen recht herzlich für ihren Beitrag bedanken.


    Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, als würde ich nichts tun. Ich bin im Sportverein. Ich mach ne Ausbildung zur systemischen Beraterin. Mir fehlt ne Gute Freundin, mit der ich mich mal treffen und austauschen kann.


    Ferner ist meine Beziehung in die USA auch kaputt gegangen und dieser Ansprechpartner fehlt mir Auch. manchmal fühle ich mich so einsam, dass ich es nicht mal schaffe, zum Sport zu gehen.


    LG Jelli