Eine Welt ist zusammengebrochen!

  • Hallo,


    ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Am 27. Februar ist mein Mann ausgezogen und hat mich mit zwei Kindern (7 und 2 Jahre) sitzenlassen - von heute auf morgen. Wir haben uns morgens noch mit einem Kuss verabschiedet und zwölf Stunden später zieht er aus. Mir ist aufgefallen, dass er oft mit seinem Handy zugange ist und es überall mit hin nimmt. Darauf angesprochen hat er mir gesagt, dass er jemanden kennengelernt hat. Vor zwei Wochen (!!!). Ich bin zum Heulen zu einer Freundin gefahren, er hat unsere Kinder ins Bett gebracht, als ich wieder da war, hat er den Schrank leergemacht und ist zu ihr gezogen - 100 Kilometer entfernt. Das Schlimme: Er ist im Internet aktiv auf Suche gegangen, hat sie nicht zufällig irgendwo kennengelernt. Er hat es mir überlassen, es den Kinder zu erklären, mit der Bitte, noch ein gutes Haar an ihm zu lassen. Für meinen Großen ist eine Welt zusammengebrochen, wie auch für mich, mein Kleiner bekommt das noch nicht so mit. Er fragt auch kaum nach Papa. Mein Mann besitzt die Frechheit, mir unter die Nase zu reiben, wie glücklich er jetzt ist. Er wolle sein Leben leben und ich schaffe das schon mit den Kindern, hat er mir gesagt. Auch, dass er sie vermisst und gern mal zu seiner neuen Freundin zum Übernachten holen würde. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Was bildet der sich ein? Es sind nicht nur für mich fremde Leute (die Freundin wohnt mit ihrer Mutter, ihren beiden Kindern und dem angehenden Schiegersohn unter einem Dach), sondern auch für meinen Mann selber. Das kann ich meinen Kindern doch noch nicht antun??? Davon mal abgesehen will mein Großer dort auch gar nicht schlafen, er traut sich nur nicht, es seinem Papa zu sagen, weil er Angst hat, dass er ihn nicht mehr lieb hat. Und ich habe Angst, dass mein Mann denkt, ich habe unseren Sohn diesbezüglich beeinflusst. Meine Gefühlswelt ist vollkommen ins Wanken geraten. Ich liebe ihn noch und könnte für nichts garantieren, wenn er wieder vor der Tür steht. Dann sage ich wieder zu mir: Hast du das verdient. Ich habe nämlich noch Fotos von einer anderen Frau auf dem Laptop gefunden - halbnackt auf der Couch. Ich bin einfach nur tieftraurig - muss und will aber stark sein für die Kinder. Das ist nicht immer leicht. Mein Großer will nicht weinen, damit ich nicht weine, hat er gesagt. Er tut mir einfach unendlich leid. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich das alles nicht schaffe. Mein Mann versucht jetzt mir gegenüber einen auf Kumpel machen, will meine Sommerräder aufziehen und weiterhin die Miete (statt Unterhalt) zahlen. Das kann ich aber nicht, und nun behandelt er mich, als ob ich das größte A...loch wäre - einfach nur arrogant. Ich glaube, ihm ist noch gar nicht bewusst, was er da getan hat. Er hat uns einfach ausgetauscht, von einer Sekunde auf die andere. . .

  • Das tut mir sehr leid... :flenn Ich kann mir vorstellen, wie Du Dich fühlen musst. :troest
    Ich denke, hier wirst Du ein wenig aufgefangen und wirst etwas Trost bekommen, weil viele ähnliche Schicksale haben...


    Trotzdem ein herzliches :welcome

  • willkommen,
    das kenne ich nur zu gut, nur das mir meine ex das Kind wegnehmen wollte und ich es nur jedes 2. we sehen sollte.

  • Hallo Suppe und Willkommen hier :sonne



    Erstmal - puh...harter Tobak und ich kann Deine Gefühlslage voll und ganz nachvollziehen!


    Aber -


    auch wenn es, gerade in der Anfangszeit und auch mit diesen speziellen Umständen - nicht leicht ist, versuche das Ding zwischen Euch als Paar zu trennen von den Dingen die Euch als Eltern angehen!


    Er vermisst seine Kinder? Okay - soll er sie abholen kommen, Zeit mit ihnen verbringen.
    Sicher werden sie auch die andere Frau kennenlernen - okay, dass ist der Lauf der Dinge.
    Bzgl. der neuen und deren Familie - jede andere Frau die in das Leben deines Ex-Manns tritt ist erstmal eine Fremde. Da heisst es vertrauen...



    Kann garnicht in der Kürze alles schreiben, was mir durch den Kopf geht. Fühl Dich erst mal wohl hier.
    Nutze das Forum hier zum Ablenken, Rat holen, Luft holen.
    Mach Dich nicht zu viele Gedanken auf einmal - eins nach dem anderen. Es fügt sich alles...


    Grüße, Fiocca



    Ach so - und denkt doch darüber nach, ob eine beratende Unterstützung von extern nicht vielleicht eine gute Idee wäre, Eure Situation mit zu klären...
    Denke je früher man sich Hilfe holt, desto eher kann man wieder aufatmen und schlimmeres verhindern....

  • :welcome:winken:


    Krasse Sache, ich würde auch erstmal zu einer Beratungsstelle bzw. Fachanwalt für Familienrecht gehen (Jugendamt) und alles rechtliche klären lassen (Trennungsunterhalt für dich, Unterhalt für die Kinder, Umgangsregelung).


    Viel Glück :troest

  • Boah, das ist wirklich viel auf einmal! Lass Dich mal drücken!


    Ich verstehe Dich vollkommen, dass Du erstmal dicht machst. Aber das ist nicht gut, denn er ist der Vater der Kinder und beide Seiten haben ein Recht auf Kontakt.
    Ich muss aber auch sagen, dass ich es verfrüht finde, wenn die Kinder sofort mit der "neuen" Familie konfrontiert werden, bevor sie die Trennung einigermaßen realisiert haben (soweit das eben möglich ist).


    Ich würde dem Vater erstmal vorschlagen, die Kinder stundenweise zu holen und mit ihnen was zu unternehmen (Spielplatz, schwimmen, Kino, Eisessen....). Irgendwann kann man dann über ein Kennenlernen nachdenken und dann mal über eine Übernachtung. Ich denke, wenn man vernünftig miteinander redet, müßte dies dem Vater auch einleuchten.


    Ansonsten verstehe ich, dass Du verletzt bist. Andererseits sieh es doch positiv, dass er Dich weiter bei bestimmten Dingen unterstützt und Dich nicht komplett hängen lässt. Mein Mann ist damals ausgezogen und der Rest ging ihn nichts mehr an.... sein Leben / mein Leben.....


    Und verkneif Dir auch Deine Trauer nicht die ganze Zeit.... vielleicht könnt Ihr ja mal gemeinsam weinen....
    Hört sich jetzt doof an, aber wenn Dein Sohn sieht, dass Du auch traurig bist, dann traut er sich vielleicht auch seine Gefühle zu zeigen. Grundsätzlich musst Du stark sein für Deine Kids.... aber auch eine Mama darf mal Schwäche zeigen. Das macht uns menschlich!


    Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit und Du bist nicht alleine.... viele hier haben ähnliches mitgemacht.... und einen Weg gefunden!

  • Ich würde dem Vater erstmal vorschlagen, die Kinder stundenweise zu holen und mit ihnen was zu unternehmen (Spielplatz, schwimmen, Kino, Eisessen....).





    Ich würde dem Vater erstmal vorschlagen, die Kinder stundenweise zu holen und mit ihnen was zu unternehmen (Spielplatz, schwimmen, Kino, Eisessen....).

    Danke für deine Antwort. Ich habe versucht ihm zu verdeutlichen, dass ich es noch zu früh finde, die Kinder mitzugeben. Es sind 100 Kilometer, die nicht mal eben so gefahren sind, wenn die Kinder zurück möchten. Er erklärte mir, dass ihm das Fahren auf Dauer zu teuer wäre. Zwei Mal hat er die Kinder bisher gesehen, immer bei seinen Eltern, die nur 100 Meter Luftlinie von uns entfernt wohnen. Ich weiß, dass er als Vater das Recht hat, die Kinder zu sehen. Aber mir fällt es schwer, sie in einen fremden Haushalt zu geben. Hätte er seinen eigenen, wäre es vielleicht etwas anderes. Aber er kennt die Familie ja selbst erst seit einem Monat.

  • Kommt mir bekannt vor!


    Fühl dich gedrückt. Ich versichere dir, dass du das meistern wirst. Es scheint im moment eine welt zusammenzubrechen, das gedankenkarusell dreht sich und man muß ständig heulen.


    Bei mir ist es jetzt ein jahr her. Ich denke immer noch jeden tag dran.


    Rechtlich solltest du auch an einiges denken. Trennungsvereinbarung wenn möglich, trennungsunterhalt, betreuungsunterhalt, kindesunterhalt,
    Wenn keine vereinbarung stattfindet, denke dran dass zugewinn und versorgungsausgleich mit dem tag der einreichung gerechnet wird.


    Aufstehen, krone richten, weiter gehen :-)

  • Ich hatte damals nach dem ersten Schock nur ein Ziel - die Lebensgrundlage für mich und die Kinder zu sichern, das ist meines Erachtens der nächste Schritt .... dazu beraten lassen entweder vom Anwalt oder es gibt Stellen für Alleinerziehende . Den ganzen Rest muß man nachher machen .... viel Glück :-)

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • ooooh, ich verstehe deine gefühlswelt zu gut.
    es tut mir von herzen weh, wenn ich mich jetzt in dich und vor allem die kinder hineinversetze........


    fühl dich durch dieses forum gestärkt, es geht alles immer weiter, und alles wird besser, das weiß ich :-)


    herzlich willkommen hier, du wirst dich sehr wohl fühlen!!!!!!


    stephie

    :knuddel