Kita oder Tagesmutter, was ist besser für die soziale Entwicklung des Kindes?

  • Hallo liebe Gemeinde,


    ich wollte mal wissen was besser ist für die soziale Entwicklung des Kindes.
    Meine Schwester ist Alleinerziehende und befindet sich noch in Elternzeit. Da hat sie viel Zeit zusammen mit ihrer Tochter verbracht. Nun möchte sie ne ILS-Weiterbildung machen. Damit sie sich ein paar Stunden dafür Zeit nehmen möchte, muss ihre Tochter natürlich anderweitig betreut werden. Was ist nun besser in so einer Situation: eine Tagesmutter oder die Kita? Sie meint das es besser wäre das Kind in der Kita unterzubringen wegen der Sozialen Entwicklung. Ich bin eher der Meinung das es besser wäre, eine Tagesmutter zu nehmen. Hier ist man doch eigentlich wesentlich flexibler und wenn dann noch ein oder zwei andere Kinder dabei sind, sollte das mit der sozialen Entwicklung auch kein großes Problem sein. Zu Mal sich doch auch die Tagesmutter intensiver um das/die Kinder kümmern kann. Würde mich echt mal interessieren wie ihr das so seht.

  • Ich finde Tagesmutter klingt immer sehr idyllisch und ich kenne auch welche, die wirklich einen tollen Job machen. Meine Entscheidung fiel aber aus rein praktischen Gründen, damit ich als AE eine möglichst große Flexibilität bei der Arbeitsstelle vorweisen kann.


    Tagesmutter ist flexibel... ja, manchmal. Aber wenn diese krank ist oder Urlaub hat, ist man keineswegs mehr flexibel. Ich finde es schon schwer meine und Kind's Krankentage aufzufangen. Wenn ich dann auch noch die der Tagesmutter auffangen muss... Plus Fortbildungen und Urlaub... Das würde ich als 100% Alleinerziehend (ohne Unterstützung von Familie) nicht schaffen und kein Arbeitgeber mitmachen.
    Daher fiel meine Wahl auf einer recht große KITA, die zwar auch im Sommer drei Wochen geschlossen ist aber dort gibt es einen "Notdienst" wenn man eben selbst arbeiten muss. Dieser Notdienst wurde es sogar zwischen Weihnachten und Silvester angeboten, ebenso an den Fortbildungstagen.


    Was für die kindliche Entwicklung besser ist, würde ich nicht anmaßen zu entscheiden denn das kommt sowohl auf das Kind an, als auch auf das restliche Umfeld.


    Mir ganz persönlich war es z.B. wichtig, dass Kind nicht nur EINE weitere Bezugsperson neben mir hat, sondern mit mehreren konfrontiert wird. Denn in unserem privaten Umfeld gibt es (abgesehen von Oma und Opa die sie alle paar Wochen sieht) niemanden der eine wirklich elementar wichtige Rolle einnimmt. Somit kennt sie im Alltag nur mich und meine Reaktionen auf ihr Handeln.

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  • Das lässt sich so pauschal nicht sagen, weil es eine Qualitätsfrage ist. Es gibt gute und schlechte KiTas und gute und schlechte Tagesmütter.
    Wenn man davon ausgeht, dass man beides qualitativ hochwertig vorfindet, bin ich eher auf der Seite der Tagesmütter, weil es oft individueller ist und die Gruppen kleiner, der Rahmen häuslicher. Dafür gibt man sein Kind aber natürlich an eine Person, die, wenn sie vom JA anerkannt ist, nicht mehr als einen kurzen Kurs als Qualifikation absolvieren musste (dessen Prüfung btw fast jeder besteht, weil der Staat händeringend Tagesmütter sucht wegen des gesetzl Anspruchs auf Plätze).

    LG Sankofa



    Mit dummen Menschen zu streiten ist wie gegen eine Taube Schach zu spielen.
    Egal wie gut Du Schach spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf
    das Brett kacken und herum stolzieren als hätte sie gewonnen.

  • Das lässt sich so pauschal nicht sagen, weil es eine Qualitätsfrage ist. Es gibt gute und schlechte KiTas und gute und schlechte Tagesmütter.
    Wenn man davon ausgeht, dass man beides qualitativ hochwertig vorfindet, bin ich eher auf der Seite der Tagesmütter, weil es oft individueller ist und die Gruppen kleiner, der Rahmen häuslicher. Dafür gibt man sein Kind aber natürlich an eine Person, die, wenn sie vom JA anerkannt ist, nicht mehr als einen kurzen Kurs als Qualifikation absolvieren musste (dessen Prüfung btw fast jeder besteht, weil der Staat händeringend Tagesmütter sucht wegen des gesetzl Anspruchs auf Plätze).


    Ja, da gebe ich dir vollkommen Recht.
    Oder man sucht sich eine Tagesmutter die eine zusätzliche pädagogische Ausbildung hat und dann 8 Kinder aufnehmen darf. Wobei ich acht Kinder auf eine Person auch grenzwertig finde. Da ist der Personalschlüssel so manch einer KITA besser...

  • Ich würde mich auf jeden Fall bemühen, einen KiTa-Platz zu bekommen, gerade wenn es wahrscheinlich ist, dass das Kind dann von der Krippe in den Kindergarten dort kommt. Nichts gegen Tagesmütter, ich kenne sogar eine, die arbeitet in einer privaten Initiative mit eigenen Räumen speziell für die Kinderbetreuung (also nicht in der eigenen Wohnung), wo die Kinder auch soziales Verhalten erlernen können, aber vermutlich auch eine Kostenfrage.


    Fazit: es gibt verschiedene Kriterien, anhand derer wohl nur die Mutter selbst abwägen und dann entsprechend sich entscheiden kann ...

  • Was die Kostenfrage angeht, so wird die Betreuung durch eine Tagesmutter zum Teil vom JA übernommen (Bedingung, die Tagesmutter muss vom JA anerkannt sein). Wieviel das JA übernimmt ist unterschiedlich, hier bei uns sind es 4,50€/Stunde. Wieviel man dann selbst noch zahlen muss hängt entsprechend vom Stundensatz der Tagesmutter ab.


    Grundsätzlich hängt es ja auch noch vom Kind ab. Manche Kinder kommen mit Trubel und Lärm nicht so gut klar und gehen in einer KiTa sang- und klanglos unter, andere brauchen genau die Action und powern sich da glücklich aus.

    LG Sankofa



    Mit dummen Menschen zu streiten ist wie gegen eine Taube Schach zu spielen.
    Egal wie gut Du Schach spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf
    das Brett kacken und herum stolzieren als hätte sie gewonnen.

  • Ich würde nach meinem Bauchgefühl gehen - das kann bei einer Tamu passen, aber auch bei einer Kita.


    Was besser paßt, kommt aufs Kind an.


    Fakt ist, ein Wechsel von Tamu in den Kiga ist für viele Kinder nicht einfach.


    Grundsätzlich bestimmen hier aber Angebot und Nachfrage den Platz - viel Auswahl gibt es da nicht.


    Die (Teil) Kostenübernahme (wenn das Fern-Studium anerkannt wird) gibt es für beide Betreuungsformen.

  • Nun möchte sie ne ILS-Weiterbildung machen. Damit sie sich ein paar Stunden dafür Zeit nehmen möchte,


    Was die Kostenfrage angeht, so wird die Betreuung durch eine Tagesmutter zum Teil vom JA übernommen


    um Freizeit zu haben für eine Fernausbildung? :hae:



    ansonsten würde ich in dieser Konstellation (keine feste Arbeitszeit, flexible Lernzeiten....) mich persönlich für eine Tagesmutter entscheiden-
    im besten Fall findet man jemand Flexiblen, so dass man da dtl. flexibler ist, als bei festen vereinbarten KitaZeiten.

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Moin ihr Lieben,


    danke für euer Feedback!
    Da war einiges an nützlichen Infos dabei, die bei unseren Überlegungen nicht bedacht wurden.


    Ich denke das man nun eine gute Entscheidung treffen kann, die auch zum Wohle des Kindes ist.


    Vielen Dank nochmals
    Grüße