Hallo liebes Forum!
Ich möchte mich hier mal vorstellen, weil ich die nächsten Wochen und Monate und ... vermutlich noch öfter mal rein gucken werde.
Ich bin die Harakiri, 34 Jahre alt, habe mit meinem Nochehemann einen gemeinsamen Sohn von sechseinhalb Jahren. Wir haben beide ordentliche Berufe. Seit 2009 leben wir getrennt. Nominell haben wir beide das Sorgerecht für unseren Sohn, faktisch bleibt das Kind zu 95% an mir hängen (was mir aber nicht wirklich etwas ausmacht, weil er ein sehr pflegeleichtes und liebes Kind ist). So langsam arrangiere ich mich damit, dass das dann wohl schon unter 'alleinerziehend' läuft - was ich bisher nie so wirklich wahrhaben wollte.
Ich war und bin immer bestrebt, dass der Vater Kontakt zu unserem Kind hält, was aber nicht so wirklich einfach ist, weil er sich's irgendwie raussucht, wie's am Besten passt. Weihnachten und Sylvester wäre unser Kind dieses Jahr bei ihm. Da der Vater aber 'keine Lust auf Weihnachten' hat, bleibt's eben hier, und wir machen es uns schön. Selbst schuld, wenn er seine Rechte nicht wahrnimmt. Er mag immer ganz tolle Sachen mit dem Kind unternehmen, auf keinen Fall Streit (=Erziehung) etc. Ganz möchte ich mir aber auch nicht 'die Butter vom Brot nehmen lassen', also nehme ich mir, wenn schon die ganze ARBEIT an mir hängen bleibt, ab und an das Recht, dass Sohn mal (!) einen anderen Tag zum Vater geht (wenn der ja sowieso keinen Bock hat), und ICH dann auch schöne Erlebnisse mit meinem Sohn haben kann, dass ich nicht immer NUR als die Schimpfe- und Erziehungstante da stehe. Steht ihm frei, sich jederzeit MEHR an der Erziehung zu beteiligen.
Nun denn, seit 2009 sind wir getrennt, seit Anfang 2012 habe/hatte ich einen neuen Partner, von dem ich aktuell ungeplant und trotz Verhütung schwanger bin. Der Partner möchte das Kind definitiv nicht haben. Ich hatte bereits zwei Termine in der Klinik zur Abtreibung - aber da ich das Kind nun mal in mir trage, KANN ich es schlicht und einfach nicht wegmachen. Es geht nicht.
Ich habe mich inzwischen dazu entschieden, dieses Kind zu bekommen. So wird es nun wohl ohne Vater aufwachsen. Inzwischen habe ich eine für uns gute Lösung gefunden, wie ich auch alleinerziehend mit zwei Kindern die Arbeit und alles unter einen Hut bekomme, und kann mich jetzt, nach etwa 8 Wochen, auch endlich anfangen, auf das Baby zu freuen. Ich werde das schaffen. Und ich werde es nicht nur IRGENDWIE schaffen, sondern ich werde es GUT schaffen, so dass ich auch noch in 10 und in 20 Jahren sagen kann, dass ich zu der Entscheidung stehe, dieses Kind bekommen zu haben. Klar wird's hart, da mache ich mir nichts vor ... .
Und ja, sollte der Vater das Kind miterziehen wollen ... ich schlage ihm definitiv keine Türe zu. Wenn er zwei Jahre braucht, bis er es akzeptieren kann, dann ist das so. Wenn länger, dann ist das auch so. Und wenn gar nicht, dann leben wir trotzdem ein schönes Leben. Aktuell sieht es jedoch so aus, dass er den Kontakt zu mir komplett abbrechen wird, sollte ich das Kind wirklich bekommen, so seine Drohung.
Das war's fürs Erste. Ich freue mich auf viel Austausch mit euch.
Liebe traurige Grüße,
Harakiri