Verfassungsgericht: Biologische Väter haben kein Recht auf Anerkennung der Vaterschaft

  • Was ist denn wenn der soziale Vater das Kuckuckskind nach der Entlarvung gar nicht mehr will?
    Dann ist doch sicherlich der leibliche Vater wieder in der Pflicht.


    So richtig die Entscheidung für den sozialen Vater im Einzelfall sein mag, ganz Unrecht hat sonny-boy nicht.
    Letztlich sucht die Mutter (sofern denn beide wollen) aus ob nun der soziale oder der leibliche Vater den Vorrang bekommt.

  • Die sozialen Väter müssen schließlich nicht zwangsläufig wechseln, im konkreten Beispiel ging es um einen Vater, der eine längere Zeit keinerlei Interesse an seinem Kind gezeigt hat, worauf das Kind in eine Familie mit einem sozialen Vater hineinwachsen konnte! Hätte der Vater von Anfang an Kontakt gesucht, wäre das eine andere Angelegenheit... Wer aber erst nach Jahren auf den Trichter kommt, dass da ja ein leibliches Kind ist, braucht sich, so leid es mir tut, nicht zu wundern!

    Wir alle sind Engel mit nur einem Flügel, wir müssen uns umarmen um zu fliegen... <3


    :engel

  • Im Grunde genommen sind es etwas wenig Infos in dem Artikel. Wie alt ist das Kind jetzt? Bestand dauerhaft Kontakt usw.


    Ich will das damit gar nicht bewerten und empfinde es auch als ein wenig ungerecht. Der biologische Vater hat ja das Kind in den ersten Monaten begleitet/ erzogen. er war in den ersten Monaten ja nicht nur biologischer Vater, sondern auch sozialer.


    Da kann man nur mutmaßen, was die Richter bewogen hat so eine Entscheidung zu fällen. Ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht ein zu heißes Eisen war dagegen anzugehen, dass der Ehemann immer automatisch die Vaterschaftsanerkennug übertragen bekommt.

  • Für mich reduziert sich das auf eine ganz einfache Frage:
    Warum hat ein biologischer Vater nicht das Recht, sich mit seinem Kind eine neue soziale Familie aufzubauen, während die biologische Mutter ein Umgangsrecht bekommt? Was für biologische Mütter gilt, sollte doch auch für biologische Väter gelten, oder?


    Ich denke mal du meinst den Fall, das ein Mann erst später erfährt das er biologischer Vater ist und die biologische Mutter aber mit diesem Kind schon in einer neuen sozialen Familie lebt ja? Wenn ja, es wäre nicht zum Kindswohl wenn du das Kind aus seiner gewohnten Umgebung und seiner bis jetzt einzig wahren Familie entreißt und zu einem bis dato unbekannten "biologischen" Vater schickst. Also ist es logisch den biologischen Vater erstmal langsam in das Leben des Kindes einzubringen. Schon mal die Frage, wie erklärst du dem Kind, das du ab jetzt der Vater bist? Stelle ich mir sehr schwierig vor.

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  • Können wir nicht über Weihnachten reden oder so? Immerhin sind jetzt Feiertage.
    Sonny Boy wie feierst du denn?


    Zum Thema - fürs Kind ist eine solche Entscheidung sicherlich von Vorteil. Für den biologischen Vater offensichtlich nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Hallo,


    also ich finde das Urteil schon mehr als verlogen, aber so kennt man es ja!


    Also in diesem Fall führte die Mutter mit dem leiblichen Vater, bis das Kind vier Monate alt war, eine Beziehung und erst als das Kind 11 Monate war, machte die Mutter wieder auf heile Familie und lebte mit ihrem Ehemann und den Geschwistern des Kindes wieder in einem gemeinsamen Haushalt.


    Für mich ist dass ganz klar eine Diskriminierung des leiblichen Vaters, aber andere sind ja der Meinung es sei eine gute Entscheidung zum Wohle des Kindes!


    Habe ich dass richtig verstanden, dass der Vater nicht automatisch Umgang mit seinem Kind bekommt und vielleicht wieder Klagen muss, falls es der so „heilen“ Familie nicht gefällt und die behaupten es entspricht nicht dem Kindeswohl?


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971

  • Ich nehme an der Ehemann war von Anfang an der rechtliche Vater, da sie verheiratet waren.
    Stellt sich die Frage - warum hat der biologische Vater so lange gewartet? Immerhin führte er weiterhin eine Affäre mit ihr 4 Monate lang. Da konnte er nicht nicht wissen dass sie ihn nicht als Vater angegeben hat und war offensichtlich damit einverstanden, sonst hätte er doch gleich geklagt. Warum hat er es DA nicht gleich in die Wege geleitet? Und auch danach... Die KM lebte offensichtlich getrennt vom Ehemann. Aber da hat er geschlafen und es war ihm offensichtlich nicht wichtig. Es wäre sicherlich anders ausgegangen. Ich nehme an, sein Nichtstun hat eine große Rolle beim Urteil gespielt.
    Im Artikel steht nicht wie alt das Kind ist, aber jetzt lebt sie wieder mit dem Ehemann zusammen und er hat ganz einfach sein Kind verschlafen.


    Was lernt man daraus - fangt keine Affären mit verheirateten Frauen an!

    2 Mal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Warum müssen eigentlich immer ach-so-biologische Eltern an einem armen Kind herumzerren?


    Demnächst klagen Bio-Männer auf Umgang mit ihren zur Adoption freigegebenen Kindern.


    Die Welt wird immer verrückter.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Die sozialen Väter müssen schließlich nicht zwangsläufig wechseln, im konkreten Beispiel ging es um einen Vater, der eine längere Zeit keinerlei Interesse an seinem Kind gezeigt hat, worauf das Kind in eine Familie mit einem sozialen Vater hineinwachsen konnte! Hätte der Vater von Anfang an Kontakt gesucht, wäre das eine andere Angelegenheit... Wer aber erst nach Jahren auf den Trichter kommt, dass da ja ein leibliches Kind ist, braucht sich, so leid es mir tut, nicht zu wundern!


    Darf man Fragen woher du dein Wissen beziehst? Ich habe gerade eben mal etwas intensiver im Netz gesucht, aber deine Angaben hier konnte ich nirgendwo entdecken.


    Hier mal das Urteil im Wortlaut http://www.bundesverfassungsge…k20131204_1bvr115410.html


    Man beachte vor allem schon den 1 Absatz


    Der Beschwerdeführer ist überzeugt, biologischer Vater einer Tochter zu sein, die in die Ehe der Kindesmutter mit einem anderen Mann hineingeboren wurde. Die außereheliche Beziehung der Kindesmutter zum Beschwerdeführer - deren Intensität im fachgerichtlichen Verfahren streitig blieb - endete, als das Kind vier Monate alt war. Seit das Kind elf Monate alt ist, lebt es mit der Kindesmutter, dem rechtlichen Vater und seinen minderjährigen Geschwistern in einem gemeinsamen Haushalt.


    Nicht zu Verachten ist auch die tatsache das der Mann schon seit dem Jahr 2009 klagt, ich schätze mal grob das das Kind 2008 geboren wurde. Leider Konnte ich die Urteile vom AG Zwickau und OLG Dresden noch nicht finden, würden einen wahrscheinlich Helfen die Sachlage genauer Erörtern zu können. Bisher ist ja vieles Spekulation ohne genauere Informationen. Aber ich würde mal Schätzen das der Biologische Vater seit 2009 keinen Umgang mehr hatte, denn dieses Recht hatte er nach der damals gültigen Gesetzeslage nicht und würde für mich Erklären warum er überhaupt den Klageweg bestritten hat.


    Angesichts der Fakten die bisher bekannt sind finde ich das Urteil aber mehr als eine Sauerei. :angry Es geht hier anscheinend um einen Vater der eine mind. 13 monatige Beziehung mit der KM hatte, sich mind. 4 Monate mit um das Kind gekümmert hat und dann einfach von der KM entsorgt wurde weil er anscheinend nicht mehr in ihren neuen Schauspiel von "Glücklicher Familie" gepasst hat. :(

  • Hallo Felu,


    Zitat

    Die sozialen Väter müssen schließlich nicht zwangsläufig wechseln, im konkreten Beispiel ging es um einen Vater, der eine längere Zeit keinerlei Interesse an seinem Kind gezeigt hat, worauf das Kind in eine Familie mit einem sozialen Vater hineinwachsen konnte! Hätte der Vater von Anfang an Kontakt gesucht, wäre das eine andere Angelegenheit...


    Entschuldigung wo hast du den gelesen das der Vater keinerlei Interesse an seinem Kind hatte? Mich würde mal interessieren, wie lange er bis zum jetzigen Urteil klagen musste! Das hat doch bestimmt ein paar Jahre gedauert, oder?


    Man kann ja nur spekulieren, aber meint ihr er konnte sein Kind in der Zwischenzeit kennen lernen, währen er um sein Kind vor Gericht gekämpft hat, also ich glaube nicht!


    Es wird immer mal wieder behauptet Vater suchen gleich das Weite, wenn sie hören sie werden Vater! Hier ist mal einer, der bis zur letzten Instanz geht, um wirklich ein Vater zu sein.


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971

  • Interessant ist ja, dass der Artikel der FAZ länger ist, als die (abweisende) Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes.
    Die Klage wurde zur Verhandlung nicht angenommen, weil das Gericht bereits einen ähnlichen Fall entschieden hat.


    Das sind ja wohl eindeutige Aussagen.


    :brille

  • @ Vater 1971: Kannst du vielleicht mal ordentlich zitieren? Das fällt mir bei jedem deiner Beiträge auf. Die Zitierfunktion hier beinhaltet, per Klick auf das jeweilige Zitat im Original zu springen. Du zitierst jedoch so, dass das nicht möglich ist. Vielleicht kannst du das ja mal ändern? Danke.

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • Ich nehme an der Ehemann war von Anfang an der rechtliche Vater, da sie verheiratet waren.
    Stellt sich die Frage - warum hat der biologische Vater so lange gewartet? Immerhin führte er weiterhin eine Affäre mit ihr 4 Monate lang. Warum hat er es DA nicht gleich in die Wege geleitet? Und auch danach... Die KM lebte offensichtlich getrennt vom Ehemann. Aber da hat er geschlafen und es war ihm offensichtlich nicht wichtig. Es wäre sicherlich anders ausgegangen.
    Im Artikel steht nicht wie alt das Kind ist, aber jetzt lebt sie wieder mit dem Ehemann zusammen und er hat ganz einfach sein Kind verschlafen.


    Was lernt man daraus - fangt keine Affären mit verheirateten Frauen an!


    Wer sagt dir dir denn das der Vater nicht gleich geklagt hat? Hast du ne Ahnung wie lange so ein Verfahren dauern kann? Weißt du überhaupt wie die Gesetzeslage in so einen Fall aussieht? Ich habe das gleiche Verfahren durch, hat über 1 Jahr gedauert. Und bei mir waren die Umstände noch deutlich einfacher. Also Interpretiere hier bitte keine Sachen rein von denen du keine Ahnung hast.


    Zu der Sache mit den Verheirateten Frauen. Es gibt genug Ehen die nur noch auf den Papier bestehen, aus den Unterschiedlichsten Gründen. War z.B. mit meiner Ex der Fall. Es geht hier ja auch anscheinend nicht um einen kleinen Seitensprung oder ONS, dann könnte ich deine Argumentation ja noch verstehen. Aber in den Fall war ja der Biologische Vater mind. vom Zeugungsakt bis 4 Monate nach der Geburt zusammen und erst nach weiteren 7 Monaten ist Sie dann warum auch immer zu den Ehemann zurück.


  • Der Beschwerdeführer ist überzeugt, biologischer Vater einer Tochter zu sein, die in die Ehe der Kindesmutter mit einem anderen Mann hineingeboren wurde. Die außereheliche Beziehung der Kindesmutter zum Beschwerdeführer - deren Intensität im fachgerichtlichen Verfahren streitig blieb - endete, als das Kind vier Monate alt war. Seit das Kind elf Monate alt ist, lebt es mit der Kindesmutter, dem rechtlichen Vater und seinen minderjährigen Geschwistern in einem gemeinsamen Haushalt.

    Was wäre denn, wenn die Anfechtungsklage nicht abgewiesen worden wäre und sich anhand des Test herausgestellt hätte, dass der Beschwerdeführer doch nicht der biologische Vater des Kindes ist?


    Hätte dann die Familie (das Kind) einfach nur Pech gehabt und müsste mit den (psychischen) Folgen leben? Hauptsache ein Mann, der sich für den biologischen Vater hält, hat seinen Willen durchgesetzt? :rolleyes:

  • Hallo NiTi,


    Zitat

    @ Vater 1971: Kannst du vielleicht mal ordentlich zitieren? Das fällt mir bei jedem deiner Beiträge auf. Die Zitierfunktion hier beinhaltet, per Klick auf das jeweilige Zitat im Original zu springen. Du zitierst jedoch so, dass das nicht möglich ist. Vielleicht kannst du das ja mal ändern? Danke.


    Überlasse das bitte mir, ich habe ja wohl geschrieben: „Hallo Felu,“


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971

  • Was wäre denn, wenn die Anfechtungsklage nicht abgewiesen worden wäre und sich anhand des Test herausgestellt hätte, dass der Beschwerdeführer doch nicht der biologische Vater des Kindes ist?


    Hätte dann die Familie (das Kind) einfach nur Pech gehabt und müsste mit den (psychischen) Folgen leben? Hauptsache ein Mann, der sich für den biologischen Vater hält, hat seinen Willen durchgesetzt? :rolleyes:


    Ich gehe mal davon aus das der Vater sich schon sehr sicher ist bevor so ein Klageweg bestritten wird. Evt. wurde ja (wie in meinen Fall z.B.) schon vorher ein Privater Vaterschaftstest gemacht. Wenn nicht hätte das Gericht einen angeordntet bevor er überhaupt eine Chance gehabt hätte als Rechtlicher Vater zu gelten. Also deine Argumentation ist, mit Verlaub, Blödsinn. :hae:

  • Ich sehe das ähnlich wie NemesisLady, hätte er tatsächlich Interesse an dem Kind gehabt, hätte er sich bereits in den vier Monaten, die er mit KM und Kind zusammengelebt hat darum gekümmert oder wenigstens in den sieben Monaten danach, bevor sie zu ihrem Ehemann zurückgekehrt ist! Wieso aber dann erst nachdem das Kind wieder in einem neuen Familienverbund gelebt hat? Ich gebe euch Recht, der Artikel ist spärlich geschrieben... Für mich sieht das Ganze leider so aus, dass sich da ein Vater erst nach längerer Zeit wieder entschieden hat sich um sein Kind zu kümmern, was ja wenigstens etwas ist, aber wenn ein Kind schon eine Bindung zu einem sozialen Vater aufgebaut hat, sehe ich wenig Sinn darin, dass man es aus diesem Familienbund reißt und zu ihm sagt: "So das ist jetzt dein Papa, der entscheidet zukünftig mit Mama über alles, auch wenn er dich praktisch nicht kennt!"
    Ich glaube nicht, dass die Richter in diesem Fall sich das Urteil leicht gemacht haben!

    Wir alle sind Engel mit nur einem Flügel, wir müssen uns umarmen um zu fliegen... <3


    :engel

  • Hallo Profiler2610,


    Zitat

    Was wäre denn, wenn die Anfechtungsklage nicht abgewiesen worden wäre und sich anhand des Test herausgestellt hätte, dass der Beschwerdeführer doch nicht der biologische Vater des Kindes ist?


    Du machst dir aber auch wirklich die Welt, so wie sie dir gefällt! :lgh


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971

  • Allerdings kann man über dieses Thema wohl ewig streiten... Ich denke das Beste für ein Kind ist es in Kontakt mit Mutter und Vater zu leben, auch wenn soziale Mütter und Väter an ihrer Seite stehen, denn Kinder sind sehr wohl in der Lage dies zu unterscheiden! Jede Mutter/jeder Vater weiß das auch im Herzen, auch wenn es manchmal weh tut und am Stolz kratzt!

    Wir alle sind Engel mit nur einem Flügel, wir müssen uns umarmen um zu fliegen... <3


    :engel

    Einmal editiert, zuletzt von Felu ()