Wie schafft man es, Umgangsverweigerungen durchzustehen?

  • Hallo zusammen,


    ich bin momentan voellig am Boden zerstoert, da mir heute zum zweiten Mal in Folge der Umgang mit meinen Kinden verweigert wurde - angeblich haben die Kinder keine Lust, das genuegt fuer den Herrn Vater, um den Umgang ausfallen zu lassen. Inzwischen hat er einen Antrag auf Umgangsaussetzung bei Gericht gestellt, welche Gruende er anfuehrt, ist mir (noch) nicht bekannt. Naechste Woche habe ich ein Gespraech mit dem Verfahrensbeistand.
    Nach einigem Hin und Her und immer wieder Versuchen seinerseits, den Umgang einzuschraenken, hatten wir seit ca. einem halben Jahr endlich einen geregelten Umgangsplan - und nun so was.


    Ich kann es kaum ertragen, mich auf den Umgang zu freuen, Dinge vorzubereiten, und dann so enttaeuscht zu werden (ich war dort, um die Kinder abzuholen, eines der Kinder musste mir sagen, dass sie nicht mitwollten) - das eine ist die Demuetigung, die ich erfahre, das andere die Tatsache, dass die Situation fuer die Kinder mit Sicherheit ebenfalls sehr unangenehm ist.


    Wenn ich hier von Usern lese, die z.T. jahrelang keinen Umgang mit ihren Kindern haben duerfen, da laeuft es mir eiskalt den Ruecken runter. Wie koennt ihr das aushalten???? Wie fuellt ihr die unertraegliche Leere eines Wochenendes, das ihr euch fuer die Kinder extra freigenommen habt?


    Teiftraurige Gruesse
    brummhummel

  • Es ist im Normalfall vor allem die Aufgabe des betreuenden Elternteils, dafür zu sorgen, dass der Umgang stattfindet.


    Unwohlsäußerungen eines Kindes in solch einer Situation sind nichts ungewöhliches. Meist spiegeln die Kinder dann lediglich die Erwartungshaltung des betreuenden Elternteils wider oder wollen sich einer spannungsgeladenen Übergabesituation entziehen. Nach der Übergabe ist der Spuk dann meist sofort verflogen.


    Ich kenne die Umstände nicht. In solchen Situationen kann aber ein Weg über das Jugendamt hilfreich sein, das zwischen den Eltern vermitteln kann. Umgang ist ein Recht der Kinder.


    Ist der Umgang gerichtlich angeordnet, dann muss der Weg notfalls wieder über das Gericht gehen.

  • Das haben wir bei der tochter meines ex auch durch. Sie möchte nicht, sie ist verabredet, sie jat bauchschmerzen...
    Sie selst erfand ausreden warum sie nicht kommen kann. Damit sie nicht lügen muss um der reaktion ihrer mutter zu entkommen, hatten wir ein codewort mit ihr ausgemacht. Wenn sie das im gespräch erwähnte, wussten wir wenigstens, dass es nicht an uns liegt sondern daran, dass sie es ihrer mutter recht machen wollte. Leider hat mein mann sich meistens damit abgefunden, dass sie nur unregelmäßig kam. Einmal war er deswegen beim ja. Die haben auch mit seiner tochter gesprochen und den eindruck gehabt, dass die mutter sie beeinflusst. Das gemeinsame gespräch mit der km ergab gar nichts. Als der umgang weiterhin nicht klappte hiess es vom ja sie können das kind nicht zwingen und solange das kind behauptet es will nicht....
    Die haben sogar gesgat er könne froh sein, dass seine tochter zwischdurch die oma besucht und er könne sie ja dort sehen.
    Ich denke es ist wichtig herauszufinden warum die kinder (angeblich) nicht wollen und irgendwie den umgang durchzusetzen damit sie wissen das sie dir nicht egal sind.
    Wie alt sind die kinder denn und wielange bist du schon uet?

  • Hast Du eine Vermutung weshalb die Kinder nicht wollen könnten?


    Oder eine Vermutung, warum der Vater diesen Umgang nicht möchte?

  • Vielen Dank fuer euren Zuspruch.


    Pico, ich vermute bei den Kindern dieselben Gruende, die Segelpapa angesprochen hat. Sie wollen der Erwartungshaltung entsprechen, finden die Situation unangenehm. Leider scheint der Vater das nicht auf die Situation zurueckzufuehren sondern auf mich.


    Warum der Vater nicht will, das ist mir eigentlich auch unverstaendlich bzw. ich kann nur spekulieren. Rache, Hass, was weiss ich. Am Telefon meinte er mal zu mir, der Umgang sei die einzig Moeglichkeit, wie er mich treffen kann :wand .


    Ja, ich fuerchte auch, dass der Weg nur uebers Gericht gehen kann. Nur was wird, wenn er die Kinder dazu bringt, zu sagen, sie wollen nicht?
    Wir haben so einen aetzenden Sorgerechtsstreit hinter uns, eigentlich waere es wichtig fuer die Kinder, dass mal Ruhe einkehrt. Das sagt auch jeder Berater. Und wenn ich die Berater frage, was ich tun kann, heisst es nur, das muss gerichtlich geregelt werden :radab .


    Die Kinder sind 10,12 und 13. UETbin ich seit etwa 1,5 Jahren. Seit er BET ist, versucht der Vater, den Umgang einzuschraenken. Ich habe noch nicht ein einziges Mal erlebt, dass er dem Umgang etwas Positives abgewonnen haette.
    Wenn die Kinder hier sind, habe ich den Eindruck, dass sie sich sehr wohl fuehlen (auch, wenn sie sich oft gegenteilig aeussern - das schiebe ich auch wieder auf ihr Bestreben, der Erwartungshaltung zu entsprechen). Es gab auch beim letzten Umgang absolut nichts zwischen den Kindern und mir, was eine Verweigerung der Kinder erklaeren koennte, im Gegenteil, ein Kind hatte mit mir vereinbart, seinen Geburtstag beim naechsten Umgang naeher mit mir zu besprechen (also, was es sich wuenscht, was es zu essen geben soll usw.).

  • Die Kinder sind 10,12 und 13. UETbin ich seit etwa 1,5 Jahren. Seit er BET ist, versucht der Vater, den Umgang einzuschraenken. Ich habe noch nicht ein einziges Mal erlebt, dass er dem Umgang etwas Positives abgewonnen haette.

    Also haben die Kinder vorher bei Dir gelebt? Oder habt ihr Euch vor 1,5 Jahren getrennt?


    Wie war es da so?

  • Trennung vor 8 Jahren, die ersten beiden Jahre annaehernd Wechselmodell, dann haben die Kinder bei mir gelebt, mit sehr viel Umgang zum Vater.

  • Trennung vor 8 Jahren, die ersten beiden Jahre annaehernd Wechselmodell, dann haben die Kinder bei mir gelebt, mit sehr viel Umgang zum Vater.

    Ich sehe es halt so:


    Wenn Du nichts "verbrochen" hast, kann er klagen wie er will. Der Umgang steht Dir zu.


    Was mich etwas wundert ist, Deine Erläuterung als eines Deiner Kinder Dir persönlich sagte, dass sie keine Lust auf Umgang mit Dir haben. Finde ich schon ziemlich kraß...

  • Das hab ich auch schon gehabt, wo meine Stieftochter anrief und mir sagen musste, daß sie nicht mehr zu mir mag. Das war dann die ganz schlimme Zeit und der Höhepunkt der Eskalation, wo dann das JA auch eingegriffen hat und mir klar gesagt hat, daß die Umgangsklage angesagt ist. Besser gesagt, der SB hat gefragt ob ich das mache, oder er das machen soll. Nachdem es dann vor Gericht gerappelt hatte war eigentlich vorgesehen, den Umgang über BU wieder herzustellen. Bevor es dazu kam, fragte sie mich, wann Sie wieder zu mir darf, und der Umgang hat einfach wieder angefangen, es wurde kein BU gemacht.


    Was da mit den Kinderseelen gemacht wird ist schon ganz harter Tobak. Da sind wir wieder bei den Anfängen vom PAS.


    Aber wie übersteht man das? Wie habe ich und haben andere hier das überstanden?


    Da hilft wirklich nur ein ganz langer Atem und viel schlucken. Es ist jedesmal schlimm. Was da etwas hilft ist viel Reden, sich Austauschen hier im Forum, evtl. gibt es auch eine Selbsthilfegruppe bei dir in der Nähe, wo man sich austauschen kann. Man kann sich Rat z.B. beim Kinderschutzbund holen.


    Ich wünsche dir einen guten Richter, wie ich ihn hatte, der da mal ein paar klare Worte spricht, wo so ein Verhalten hinführt, daß man so die Kinder psychisch Krank macht.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • Hallo
    Sowas kennen mein Mann und ich auch seit 2 Jahren. Kind fuhr nach einer Woche Ferien ganz normal zur KM zurück und plötzlich hieß es Kind will nicht mehr zu uns. Ein Jahr lang haben wir dann das Kind in ruhe gelassen, haben ihr immer wieder Briefe und Pakete geschickt, damit sie sieht wir Lieben sie immer noch und vergessen sie nicht. Es kam aber nicht einmal etwas zurück, sprich wir haben in dem gesamten jahr kein einziges lebenszeichen vom Kind gehört, wir wussten nicht ob es dem Kind gut geht und was sie so macht. Dann ging mein Mann vor Gericht und es wurde ein Verfahrensbeistand verordnet was mit dem Kind 3 mal sprach. Kind wollte trotzdem nicht, VP meinte dann zum Gericht, daß man das Kind nicht zum Umgang zwingen könnte und wir es doch in ruhe lassen sollten. Leichte rgesagt als getan wenn man sein eigenes Kind in ruhe lassne soll und sowas können auch nur Menschen sagen die ihre Kinder regelmässig sehen. Tja dann wurde ein Gutachten erstellt und darin kam dann raus, daß die Mutter so einen Hass auf meinen Mann hat (trotz das die beiden schon 11 Jahre getrennt sind) das sie diesen Hass automatisch aufs Kind überträgt und weil das Kind ihre Mutter nicht verlieren bzw verletzten will, hat sie sich gegen den Vater gestellt. Tja GA meinte dann an die Mutter sie sollte aufjedenfall daran arbeiten das Vater und Kind wieder zueinander finden und somit fand vor einiger zeit ein Gespräch zwischen GA, Vater und Kind statt. leider hat das Kind dem Vater mitten ins Gesicht gesagt das sie weiterhin keinen kontakt und Umgang mit ihm will (das war sehr hart und ich musste meinen Mann richtig auffangen). GA hat immer wieder gefragt warum nicht, aber das Kind konnte keinen einzigen Grund nennen, sie weiß mittlerweile nicht mehr warum sie ihren eigenen Vater ablehnt. Traurig sowas und daher kann ich einen BET nicht verstehen wie man sowas seinem eigenen Kind antun kann und den UET so schlecht reden kann, daß sich ein Kind komplett verweigert. So wie es aussieht wird mein Mann auch keine chance haben sein Kind zum umdenken zu bewegen, da man wie gesagt das Kind angeblich zum Umgang nicht zwingen kann. Er ist derzeit auf das god wil seiner Ex angewiesen, nur wenn die KM jetzt endlich anfängt den kontakt und den Umgang zu Fördern, werden Vater und Kind eine chance haben. Ohne KM wird das Kind ohne Vater aufwachsen und einen Schaden davon tragen.

  • Man kann sowas aber nicht verallgemeinern.


    Es ist immer schwierig in einem Forum etwas zu beurteilen, da man nur die eine Seite kennt.


    Wenn ich da an meine Kindheit zurück denke: Ich wurde regelrecht dazu gezwungen Umgang mit meinem leiblichen Vater wahrzunehmen, obwohl ich mich weigerte. Es hieß dann auch immer, ich würde aufgehätzt werden. War jedoch nie so. Natürlich war meine Mutter nicht gut auf meinen Vater zu sprechen und natürlich wusste ich davon und bekam dies mit. Aber ich wollte nicht und das wurde nicht ernst genommen. Habe bis heute keinen Kontakt mehr zu ihm und das ist auch gut so.

  • Schon mal sorry für das OT


    Kleene:


    Das Kind ist ein Typischer PAS-Fall. Daß das Kind den Vater ablehnt, ist eine psychische Störung, verursacht durch die KM. Google mal nach PAS. Dafür gibt es Hilfegruppen. Die können euch da weitergehend beraten.


    Z.B. hier

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • Wenn man von anderen Threads ausgeht dann wirst Du von manchen Frauen nun hier hören: "Laß das Kind mal zur Ruhe kommen." "Laß es los." "Es ist nicht gut für ein Kind wenn man es zum Umgang zwingt." "Hinterfrage dich was DU falsch gemacht hat damit Kind nicht mehr zu dir möchte" "Du musst versuchen ohne Kind zu leben"



    Ich sage: Klage und gehe vor Gericht. Kämpfe denn das ein Kind nicht mehr zum anderen ET möchte ist sehr sehe ungewöhnlich. Leider sogar Kinder die Missbraucht und/oder geschlagen werden lieben ihre Eltern.

  • Einen 10, 12 und 13jährigen wird man wohl -hoffentlich-kaum zum Umgang zwingen können.


    Sorry, aber es gibt tatsächlich noch andere Gründe, als die Erwartungshaltung des anderen ET. Wäre ich das Kind und man würde klagen, würde ich erst Recht nicht wollen. Die Kids haben doch sicher ein Handy. Erstmal würde ich vesuchen, in Erfahrung zu bringen, was wirklich dahinter steckt. Und versuchen dich wieder anzunähern. Sollte es tatsächlich so sein, dass der Vater nicht will, aber die Kids eigentlich schon, dann kannst tatsächlich klagen, aber wenn sie wirklich nicht wollen und sowas gibt's leider ( ich war ja selbst so jemand und ich kenn auch noch andere), muss man das erstmal schlucken und versuchen, es selbst wieder in Ordnung zubringen, oder zu aktzeptieren und die Tür immer offenhalten.

  • Hier ist der UET die Mutter!


    Bei uns war es defintiv auch so, dass die Tochter meines Ex es nur der Mutter recht machen wollte und das JA leider gesagt hat man kann sie halt nicht zwingen.


    Immer wenn es bei uns schön war und sie dies zu Hause erzählte oder gar in den Ferien bei ihrer Mutter anrief länger bei uns bleiben zu wollen, kam danach eine Zeit in der das Kind angeblich nicht wollte. Sie musste das dann zu uns sagen. Vertöstete uns auf ein anderes Mal und sagte dann wieder kurz vorher ab.


    Ich habe den Eindruck, dass sie damit einfach nur dem Konflikt mit ihrer Mutter aus dem Weg gehen wollte.


    Ende vom Lied: Sie kommt zu Feiertagen und zum geburtstag vobei um ihre Geschenke abzuholen


  • Vieleb Lieben Dank dafür

  • "Die Kinder sind 10,12 und 13."


    Umgangsverweigerung bzw. totalen Kontaktabbruch steht man nicht durch- man muss es tagtäglich neu ertragen.....leider. Und so blöd es sich jetzt vielleicht auch anhört, aber man sollte nie die Hoffnung aufgeben, dass sich die Situation wieder ändert.


    Bezüglich Umgangsklage kann ich Dir leider nichts sagen, ich denke es ist immer eine individuelle Sache und auch unter anderem vom Alter der Kinder abhängig.


    Ich bin damals nicht vor Gericht gegangen, da mir von vielen Seiten, auch hier im Forum, davon abgeraten wurde; ausserdem war Sohni damals 12 Jahre alt und durfte deswegen sowieso selbst entscheiden.


    Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, wie es Dir mit der Situation geht, drum lasse Dich mal :troest

    Verzage nicht, es geht immer weiter- ob Du willst oder nicht willst- Also mach das Beste draus