Nach über acht Jahren plötzliche Elternvereinbarung gefordert?!?Muss ich dem zustimmen?Welche Rechte habe ich generell?

  • Hallo zusammen
    und schon mal Danke für eure Hilfe. Ich bin neu hier und hoffe sehr, das mir wer weiterhelfen kann :hilfe


    Ich bin seid über acht Jahren (als er uns verließ war der Kleine 2Jahre alt)von dem KV meines Sohnes getrennt (mein Sohn wird dieses Jahr noch 10). Er ist dann weg gezogen (ca 300 km von uns aus) und widmet sich seither seiner beruflichen Karriere, worunter unser Sohn immer schon gelitten hat.


    Ich aber immer versucht habe zu verstehen und immer eingelenkt, um dem KV einen Umgang mit seinem Kind zu ermöglichen.
    Es war nicht immer leicht und ich bereue es heute, ihm immer wieder den Rücken frei gehalten zu haben, mein Kind belogen, wenn er mal wieder keine Zeit hatte.


    Was die Erziehung angeht, hat er sich nie interessiert und ich war die letzten Jahre auf mich gestellt. Bisher hat er ihn alle zwei Wochen zu sich geholt, was immer gut geklappt hat, alles andere konnten wir bisher unter uns regeln.


    Jetzt ist er vor ca 2 Jahren, aufgrund einer Versetzung, in unsere Nähe gezogen (gleiche Stadt) und es geht alles drunter und drüber. Anfangs fand ich das gar nicht verkehrt und dachte er würde sich nun doch mehr um seinen Sohn bemühen, leider war das Gegenteil der Fall. Er hat sich eine kleine 2 Zimmer Wohnung gemietet, wo kein Platz für das Kind ist, er legt sich Geschäftstermine auf seine Wochenenden, verschiebt diese ständig, hält sich nicht an Vereinbarungen etc. und ist der Meinung er könne doch erwarten, das wir uns nach ihm richten, da er doch so beschäftigt ist.


    Er hat es in den 2 Jahren nicht einmal geschafft sich unter der Woche zu melden,(was er aber auch die letzten 8 Jahre nicht hat) geschweige denn sich zusätzlich mit seinem Sohn mal auf ein Eis zu treffen, da er ja so beschäftigt ist. Nach und nach kamen immer mehr "Änderungen"dazu, die zu seinen Gunsten doch bitte verändert werden sollten.


    Das Kind inzwischen fast 10 und durchaus in der Lage sich selbst ein Bild zu machen, war damit oft so nicht mehr einverstanden. Verschieben der Wochenenden, Erledigungen wie stundenlang Wäscherei oder Amtsgänge, Post etc an seinen Wochenenden. Firmenmaratone oder Wanderungen, die wichtiger waren und sind, Ehrenamtliche Tätigkeiten, die sich zwar gut im Zeugnis machen, dafür aber leider keine Zeit für das eigene Kind etc. waren letztlich dafür verantwortlich, das sich mein Sohn immer mehr zurück gesetzt gefühlt hat und die Wochenende an denen er bei ihm sein sollte, lieber abends nach Hause kam, also keine Übernachtung mehr statt fand.
    Inzwischen studiert der KV auch noch nebenbei, womit sich natürlich die Zeiten und die Wochenenden wieder ständig verschieben. Manchmal holt er ihn erst Samstag Abend um 20.00 Uhr oder auch nur mal ein paar Stunden bzw auch gar nicht. Wenn mein Sohn dann aber sagt, er möchte nicht bzw das ihm das zu spät ist, wirft er mir vor ich würde dem Kind das so einreden.

    :(

    ...seufz



    Jetzt war ich dazu angehalten, den Unterhalt, den wir bisher unter uns geregelt hatten, nachzuweisen und diesen Festsetzen zu lassen, da dies für einen Antrag den ich stellen wollte nötig war und der Nachweis vom Amt gefordert wurde.
    Ich habe da kein Problem gesehen und habe dies so beim Jugendamt in die Wege geleitet, mit der Aussage, das das bisher alles immer reibungslos geklappt hat und ich das nicht tue um den KV zu ärgern oä.
    Auch dem KV habe ich das so gesagt, worauf die Hölle losbrach.


    Es folgten Termine auf dem Jugendamt, endlose Diskussionen und Schriftwechsel seinerseits mit den Sachbearbeitern etc. Raus kam ihm Endeffekt, das er sich den Unterhalt jahrelang willkürlich errechnet hat und wesentlich mehr hätte zahlen müssen und darüber natürlich gar nicht begeistert war. Zur Erklärung muss ich sagen, da er mir nie gesagt hat, was er verdient, so dass ich nicht nachvollziehen konnte ob die seine Zahlungen ausreichend sind. So viel zu Thema "Vertrauen":kotz


    Jetzt kommt er mir nach 8 Jahren sogar mit einer Elternvereinbarung, die natürlich zu seinen Gunsten ausgelegt ist, wo er plötzlich Dinge wie Umgang, Schule, Ferien etc geregelt haben möchte und ist damit sogar im Recht?!?Er hätte sich doch kümmern können, wollte aber doch nicht und jetzt kommt er mir so?!?Meine Frage dazu ist, ob ich dem zustimmen muss?Kann ich dazu selbst etwas aufsetzten?Würde das Sinn machen eine solche Vereinbarung zu treffen?Ab wann könnte mein Sohn selbst etwas dazu sagen, bzw auch "Nein" wenn es um Besuche geht?Jetzt will er, das ich unseren Sohn an seinen Wochenenden auch noch zu ihm bringe bzw hole und all solche Dinge!?

    :frag


    Es handelt sich seinerseits um reine Schikane, doch leider schafft er es uns aus dem Gleichgewicht und mich zur Verzweiflung zu bringen

    :(


    ...seufz

    :kopf...

    was soll ich nur tun?



    Hoffe ihr könnt mir helfen, das alles macht mich schon echt sehr traurig und hilflos...

    :(


    :thanks: und LG "Muse"

  • Naja nach dem was man hier liest, sage ich, du kannst froh sein, dass er überhaupt Unterhalt gezahlt hat bzw alle zwei Wochen das Kind geholt hat. LOL :D
    Abgesehen davon, was den Unterhalt angeht, bist du eigentlich selber "schuld", da du ihm vertraut hast. Du hättest es von Anfang an festsetzen müssen. Zahlt er denn jetzt den richtigen Satz?
    Was die von ihm geforderte Elternvereinbarung angeht, sehe ich seine Forderung eigentlich positiv für dich. Gerade wenn er so unzuverlässig ist in letzter Zeit, kannst du damit zumindest schriftlich feste Termine und Regelungen durchsetzen.
    Alle seine Forderungen musst du natürlich nicht unterschreiben, sondern auch eigene reinnehmen. Nutze also die Gelegenheit für dich aus.

  • Danke dir und ev hast du recht und ich kann auf diesem Wege auch einiges für mich bzw meinen Sohn bewirken.


    Danke für deine Meinung

    :thanks:

  • Du musst ihm nicht das Kind bringen und das wirst du auch nicht tun...


    Und überhaupt würde ich da bei garnichts mehr nachgeben, der KV hat dich glaube mehr als schamlos ausgenutzt und hingehalten auf kosten eures Sohnes.


    Soll er doch Klagen mal sehen ob er damit durch kommt. Unfassbar was mache Erwachsene in einer Traumwelt leben. :kopf

  • :D Danke dir sehr für den Beitrag Liebes, solche Worte der Stärkung tun echt gut. Und wenn man so unsicher ist, wie ich, erst recht.


    Und glaube mir, wenn ich dir sage, das das alles nur der Gipfel des Eisberges ist und ich 10000 Seiten füllen könnte mit Geschichten wie diesen.


    Einmal habe ich meinem Sohn ein paar schicke Schuhe für eine Hochzeit bestellt und da die Schwester des KV auch geheiratet hat, gab ich meinem Sohn die Schuhe mit. Zurück gekommen sind sie allerdings nicht, denn der KV hat sie einfach entsorgt, mit der Aussage, sie hätten nach Plastik gerochen und wären nicht qualitativ hochwertig genug. Und wenn ich darauf mehr achten würde,teurere Schuhe kaufen,

    müsste er diese ja auch nicht entsorgen. Natürlich hat er das nur für seinen Sohn getan.

    :radab


    Wer glaubt es gab Ersatz, der Irrt. Aber wahrscheinlich seh nur ich das wieder mal falsch!?!

    :amok:


    Wie gesagt, nur der Gipfel....

    :crazy

    ...und Danke noch mal für deinen Beitrag


    LG Muse


    :blume

    Einmal editiert, zuletzt von "Muse" ()

  • Tja, du fordest schriftlich/gerichtlich Unterhalt und nun fordert er schriftlich/gerichtlich Umgang.


    Patt - würde ich sagen - Recht haben all/beide - also ihr als Eltern - du auf ordentlichen Unterhalt, er auf ordentlichen Umgang.


    Diese "Schuh"-Stories haben wir auch alle durch und gehören irgendwie dazu, wenn sich Eltern nicht mehr verstehen
    - meiner kann mein Waschmittel nicht "reichen" ... naja....


    Vielleicht arbeitet ihr nun nach Jahren eure Trennung nochmal auf - Dinge die damals nicht geklärt wurden.


    Was fordert er denn ganz genau ?


    Ich finde eine verbindliche Vereinbarung förderlich - gerade wenn es um Urlaub und Co, geht - läßt sich für alle - auch Kollegen
    oder Arbeitgeber leichter planen - auch für das Kind werden diese Zeiten dann zu einer festen Basis.


    Die Umgangsgestaltung bei Post oder Supermarkt obliegt deinem Ex - auch der normale Alltag mit Kind ist ok, da muss er sich nicht die
    Wochenenden frei organisieren - viele Mütter beschweren sich über Spaß-Väter bei denen es am Wochenende nur Kinderzeit und Action gibt
    anstatt normalen Leben.

  • entsorgte Schuhe... was für schöne Spielchen sich Erwachsene doch einfallen lassen, wenn sie aus dem Lego Alter rausgewachen sind... *ironieoff*


    Ich denke, eine Vereinbarung (an die er sich ja dann auch halten muss/soll) ist vielleicht wirklich nicht schlecht.
    Das Kind bringen musst du ihm nicht, abholen auch nicht und das würde ich auch auf keinen Fall tun. (nur im Notfall bevor das Kind gar nicht nach hause kommt...)


    Ich höre das im Bekanntenkreis immer wieder... wenn es ans Geld geht, dann ändert sich auch das Verhalten.
    Mich wundert das also gar nicht, dass er jetzt wo (aus Versehen) rauskommt, dass er zu wenig gezahlt ER derjenige ist, der plötzlich eine Vereinbarung will...


    Aber wollen kann man ja vieles im Leben...


    Wie stellt er sich denn diese Vereinbarung genau vor?
    und wo soll die getroffen werden? Privat? beim RA? beim JA? beim Gericht?


    LG Liz



    PS: nicht verrückt machen lassen und über alles min. 1 Nacht schlafen!

  • Also sich auf gar nichts einlassen und ein Gerichtsverfahren heraufbeschwören halte ich hier für keinen guten Ratgeber. Dafür besteht eigentlich kein Anlass. Wenn er eine Elternvereinbarung haben möchte ist das ja OK. Es soll sich dann wohl um den Umgang gehen. Er hat einen Vorschlag gemacht, nun ist es an dir auf diesen Vorschlag zu antworten.


    Prinzipiell könnt ihr alles Vereinbaren, wie es für euch als Eltern am besten auskommt. Deshalb kann man hier nicht sagen, das und das darf nicht. Da kann man nur das anbringen, was er auf jeden Fall durchkriegen wird. Das sind nach derzeitiger anerkannter Rechtsprechung:


    Umgang jedes 2. WE, evtl. ein nachmittag in der Umgangsfreien Woche, hälfte der Ferien und einen Tag an den hohen Feiertagen (Weihnachten, Ostern und Pfingsten).
    Holen und bringen ist normal Aufgabe des UET.


    Damit hast du eine Grundlage, was nachher mindenstens Rauskommen muss, damit er keinen Grund hat vor's Gericht zu ziehen.


    Mehr oder weniger geht, wenn ihr beide Euch darüber einig seid.


    Aber ich würde die Elternvereinbarung im Beisein neutraler Personen machen, wie z.B. beim Jugendamt oder einer Erziehungsberatungsstelle. Die können dann bei evtl. Streitigkeiten vermitteln und auch Hinweise geben.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • Vielen Dank für all eure Beiträge und Hilfestellung. Ich werde mich in Ruhe damit auseinandersetzen und hoffe, das wir/ich einen guten Weg finden werden.


    Mich ärgert im Grunde nicht das er den Umgang mit seinem Sohn möchte, sondern auf welche Weise er es nach über 8 Jahren durchzusetzen versucht, denn die Möglichkeit diesen zu pflegen hätte er bereits die letzten Jahre auch ohne eine Elternvereinbarung gehabt, er hat es nur nicht für nötig gehalten, diese auch zu nutzen und mir jetzt aus einer Laune heraus plötzlich so kommt und so tut, als hätte ich diesen Umgang je unterbunden.


    Trotzdem Danke noch mal an alle


    LG "Muse" :)

  • Mich ärgert im Grunde nicht das er den Umgang mit seinem Sohn möchte, sondern auf welche Weise er es nach über 8 Jahren durchzusetzen versucht, denn die Möglichkeit diesen zu pflegen hätte er bereits die letzten Jahre auch ohne eine Elternvereinbarung gehabt, er hat es nur nicht für nötig gehalten, diese auch zu nutzen und mir jetzt aus einer Laune heraus plötzlich so kommt und so tut, als hätte ich diesen Umgang je unterbunden.

    Naja und er ärgert sich darüber, daß du die Unterhaltssache, welche 8 Jahre lang nur mündlich funktioniert hat, nun schriftlich willst.


    Ich würde an deiner Stelle versuchen die Schuhe etc. auszublenden und mich auf das Anstehende zu konzentrieren.
    Das wäre das Aufsetzten einer Umgangsvereinbarung.
    Du sagst ja selbst, daß du mit dem Umgang per se keine Probleme hast.
    Also mach das Ding schriftlich fertig und hak es ab ;)


    Ach ja, du kannst durchaus in der Umgangsvereinbarung festhalten, daß sämtliche Klamotten, Schuhe, Jacken, Mützen etc. bei jedem Umgang wieder zurückgegeben werden. Zur Not eben mit schriftlicher Checkliste gegen Unterschrift.


    Gruß,
    PapaT

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

  • Raus kam ihm Endeffekt, das er sich den Unterhalt jahrelang willkürlich errechnet hat und wesentlich mehr hätte zahlen müssen und darüber natürlich gar nicht begeistert war. Zur Erklärung muss ich sagen, da er mir nie gesagt hat, was er verdient, so dass ich nicht nachvollziehen konnte ob die seine Zahlungen ausreichend sind.


    naja dem KV hier den schwarzen Peter zuschieben finde ich nicht okay. Du hättest dich doch kümmern können das KV richigen Unterhalt zahlt,
    JA Beistandschaft fertig.



    Was den UG betrifft und die Vereinbarung dazu, klar ist es für dich im Moment blöd. Aber blende mal die letzten Jahre aus und überlege dir wie du dir den UG in Zukunft vorstellen könntest. Ich bin mit ziemlich sicher das euer Sohn gerne seinen Vater besuchen möchte, egal was vorher war.



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale