Hallo zusammen,
ich selber habe zwar keine Kinder, liebe aber eine Frau die zwei (8 und 10 Jahre) hat und hoffe, dass ich hier trotzdem richtig bin.
Wir sind seid 8 Wochen in einer Beziehung, die sehr schön (ich würde glatt sagen perfekt) begonnen hat und sich nun in einer Art Schwebezustand befindet.
Nun erzähle ich aber mal von Anfang an:
Die Geschichte beginnt in einer Fortbildung und es war mein erster Tag. Die besagte Frau, nennen wir sie S., kam nach mir in die Klasse und fiel mir sofort positiv auf. Auch ihre Art den Unterricht mitzumachen war mit einem Humor gespickt, der meinem eigenen sehr Nahe kommt. In der Pause lächelte ich sie einfach mal an und sie lächelte zurück. Super, dachte ich mir.
Im Laufe der Woche lächelten wir uns häufig zu und nun war es an mir sie mal anzusprechen. Also sprach ich sie an und fragte, ob sie in der Pause mit mir zum örtlichen Sky gehen möchte, da ich mir Pausenproviant kaufen will. Sie willigte ein und wir sprachen und lachten sehr viel. Wir kamen sogar zu spät zum Unterricht, so vertieft waren wir. Während des kleinen Ausfluges, offerierte S. mir, dass sie 40 Jahre ist (8 Jahre älter als ich) und zwei Kinder alleine erzieht. Das war erstmal ein harter Brocken für mich.
Der Brocken wurde im Laufe der Zeit aber weicher und verdaulicher, da ich diese Frau einfach gerne mochte. Also fragte ich sie kurze Zeit darauf nach einer Verabredung, im Anschluss des Unterrichtes. S. sagte zu und nannte mir einen Termin an dem ich auch Zeit hatte.
Der Ausflug führte uns in einen botanischen Garten und war sehr schön. Die Gespräche die wir hatten, gingen von Albernheiten bis hin zu echt tiefgründigen Themen. Garniert wurde der Ausflug mit einem Mahl in einem Restaurant. Perfekt! Ja, das war alles was dazu sagen konnte.
Inzwischen saßen wir in der Schule nebeneinander und alberten während des Unterrichts viel rum. Wir waren dabei sehr auffällig, so dass die Mitschüler unsere totale Unbeschwertheit mit Sprüchen und Neid erwiderten (nicht alle). War uns aber egal.
Ca. drei Wochen später wiederholten wir den Ausflug in den Botanischen Garten und es war einfach noch perfekter. Wir hatten so verboten viel Spaß und S. meinte, dass sie so einen schönen Tag nach ihrer Trennung mit dem Ex nicht mehr erlebt hat (4 Jahre). Als es schon spät war (ihre Kinder waren bei den Eltern) lud sie mich zu sich nach Hause ein. Das verunsicherte mich zwar aber ich willigte trotzdem ein. Bei ihr angekommen saßen wir Arm in Arm auf ihrer Terrasse und genossen die Schönheit dieser Situation. Ich konnte mein Glück nicht fassen und war so euphorisch wie lange nicht mehr. Als es dann mitten in der Nacht war, merkte ich das S. unsicher und hippelig wurde. Ich deutete ihr Benehmen richtig und sagte ihr: "Keine Sorge, ich erwarte nichts von dir". Ich merkte wie die Anspannung von ihr abfiel und sie schenkte mir ein Lächeln das mein Herz erwärmte. Ich schlief auf ihrem Sofa und es störte mich nicht.
Am nächsten Tag, nach drei Stunden Schlaf, fuhren wir gemeinsam in die Schule. Ihre Kinder waren wieder bei den Eltern und wir fuhren nach dem Unterricht in ein Gehege. Dort redeten wir Tacheles über unsere Gefühle zueinander und sie gestand mir ihre Sorge, dass sie mir nicht die Möglichkeit geben kann, eigene Kinder zu zeugen. Da ich darüber schon nachgedacht hatte und S. es mir einfach wert ist, sagte ich es ihr genauso. Wir gingen eng umarmt durch das Gehege und gestanden uns unsere Verliebtheit. Besser kann das Leben nicht sein, dachte ich mir.
Am Wochenende darauf, lud ich S. mit ihren Kindern in ein Freibad ein. Das war schon gewagt, aber mir war klar, das ich S. nicht ohne ihre Kinder haben kann. Außerdem wollte ich die Kinder gerne kennen lernen. Sie nahm die Einladung an und so fuhren wir zum Ausflugsziel. Die Situation war allerdings schwieriger als ich mir vorgestellt hatte. Die Kinder sahen mich als eine Art Eindringling und belagerten ihre Mutter ständig. Später lockerte sich die Sache zum Glück auf und ich tobte mit den Kindern im Wasser. Sie flüsterten S. sogar ins Ohr: "Den kannst du ruhig nehmen". Da war es wieder, dieses Gefühl das alles perfekt ist.
Nach dem Schwimmen lud S. mich noch zu ihr ein um gemeinsam mit der Familie zu essen. Angekommen, die Kinder spielten im Zimmer, küsste sie mich. Der erste Kuss. Es war perfekter als perfekt. (Normalerweise nehme ich das Wort perfekt nicht so oft in den Mund, aber bei S. war es einfach so. Der beste Beziehungsstart den ich jemals hatte) Ich übernachtete bei ihr und wir schliefen miteinander. Wunderschön.
Das darauffolgende Wochenende verbrachten wir wieder zusammen, allerdings ohne Kinder (es war Papa Wochenende). Wir fuhren an die Elbe und machten viele Dinge auf die ich jetzt nicht näher eingehen möchte (Jugendschutz). Ich gehörte wohl mit zu den glücklichsten Menschen auf der Erde und zwei Tage später zu den unglücklichsten.........
Am Montag darauf schrieb sie noch per SMS (die Fortbildung war zu Ende), wie schön sie das Wochenende fand und wie tiefenentpannend sie ist.
Am Dienstag rief sie an und beendete die Beziehung einfach, mit der Begründung sie schaffe ihr Leben nicht mehr und sie habe ein schlechtes Gewissen. Freundschaft wollte sie auch nicht, da ich so perfekt (ihre Worte) bin. Ich beendete schnell das Gespräch und musste das erstmal sacken lassen. Sofort war ich am Boden zerstört. Ich konnte das nicht Begreifen und zweifelte an mir. Ein paar Stunden später wurde mir der Sinn ihres Handelns klar. Sie ist allein erziehend mit zwei Kindern. Sie hat einen Haushalt. Sie arbeitet halbtags. Sie hat Stress mit ihrem Ex. Alles was sie in den vier Jahren nach der Trennung bewältigt gekriegt hat und jetzt lernte sie mich kennen, verbrachte viel Zeit mit mir und konnte ihr Leben nicht mehr händeln. Es war so, als hätte sie ein Stoppschild hoch gerissen.
Also rief ich sie an (uff, sie ging ran) und erzählte ihr von meiner Offenbarung und das ich gewillt bin, mich hinten einzureihen und ihr die Zeit zu lassen, die sie braucht. Sie antwortete, das sie sich das nochmal überlegt und meldet sich dann.
Zwei ewig lange Tage später rief sie tatsächlich am Abend an und meinte sie will es versuchen aber ich soll mir keine großen Hoffnungen machen. Dies ist jetzt ziemlich genau einen Monat her und ich machte mir trotz ihrer Warnung große Hoffnungen, da mir unsere gemeinsam verbrachte Zeit nicht aus den Kopf geht und ich sie einfach liebe. Wir telefonierten manchmal miteinander und schrieben uns SMS. Vor zwei Wochen rief sie mich an und meinte, sie hat Sehnsucht nach mir und möchte gerne das ich vorbei komme. Am Abend war ich dann da und spielte mit S. und ihrem Sohn (Tochter war beim Vater) Gesellschaftsspiele. Es war schön und war fast wieder wie zuvor. Beim Verabschieden am nächsten Tag, meinte sie noch, das sie sich über unseren Beziehungsstatus immer noch im unklaren ist. Danach hatten wir noch recht regelmäßigen Telefonkontakt, der nun seid einer Woche auch eingeschlafen ist. Gestern rief ich sie an, um zu fragen ob sie das Wochenende verplant hat und ja, sie hatte keine Zeit. Während des Telefonates habe ich ihr noch angeboten sie in ihrer Hausarbeit unterstützen zu wollen, woraufhin sie meinte, dass sie mich nicht ausnutzen möchte. Ich antwortete darauf, das es auch eigennützig gemeint ist und ich mich schon nicht ausgenutzt fühlen würde. Sie überlegt sich das.
So, das waren die Hochs und anschließenden Tiefs unserer Beziehung und ich hoffe, sie hat einen guten Einblick verschafft.
Nun möchte ich Euch gerne meine aktuelle Gefühlslage darlegen und hoffe das welche ein paar Tipps für mich haben.
Die Zeit die sie braucht, möchte ich ihr gerne geben und habe viel Geduld. Nur das ich nicht weiß woran ich bei ihr bin, verunsichert mich sehr. Im Grunde weiß ich nicht einmal, ob wir überhaupt zusammen sind und ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Ich lasse sie in Ruhe und sage ihr ab und zu was ich für sie empfinde. Mehr kann ich nicht tun. Wenn ich ihr sage das ich sie vermisse, antwortet sie nur, das sie das zu schätzen weiß.
Ständig bin ich am grübeln und wenn ich an unsere schönen Zeiten denke, bekommen die Gedanken einen faden Beigeschmack.
Ich kann damit leben, das unsere Beziehung wie eine Fernbeziehung wirkt, da ich sie verstehen kann aber ist es nicht mein Recht zu wissen, ob wir überhaupt eine Beziehung haben?
Oder ist es am Besten, wenn ich einfach so weiter mache und versuche, S. in den Hintergrund zu bugsieren und nur reagiere anstatt zu agieren? (Nicht einfach für mich)
Ich bedanke mich bei Allen für das durchlesen!