Sohn allein im Zug?

  • Hallole,


    mein Sohn ist nun 11 Jahre alt geworden.
    Da es wohl zu anstrengend für seine Mutter ist, alle 14 Tage auf Besuch zu kommen,
    möchte sie unserem Sohn die Bahncard 50 finanzieren.
    Er soll dann die 400 km mit dem Zug fahren, um seine Mutter zu sehen.
    Fahrtzeit per Intercity: 3 Stunden. Danach muss er von ihrem Freund vom Bahnhof mitm Auto abgeholt werden.
    Da Intercity zu teuer ist, soll die billigere Variante EC genommen werden. Fahrtzeit 4,5 Stunden.
    (Achja, ohne Reisebegleiter der Bahn, da es Extra kostet)


    Meine Bedenken:
    Freitags bekommen die Kinder in der Realschule durchaus Hausaufgaben übers Wochenende auf.
    Wann macht er die? Im Zug?
    Und kommt am Sonntag gegen 20 Uhr nach Hause, um montags wieder um 6 aufzustehen.
    Dazu noch die bisherige Aufmerksamkeitsstörung, und Orientierungslosigkeit.


    Klar: Die Fahrerei für die Mama ist anstrengend, sie ist bei der Ankunft immer geschlaucht.
    Für unseren Sohn dürfte die Anstrengung weitaus größer sein.


    Ich möchte zwar nicht zu sehr meinen Sohn betütteln usw, aber die Anstrengung der Besuchsfahrten auf ein Kind
    zu übertragen, scheint mir etwas unangebracht.


    Was haltet ihr davon?

    Nichts ist wirklich.
    Und wenn, ist es wirklich wirklich?
    Oder ist es dann nicht wirklich wirklich?
    Und wenn nicht wirklich, ist es wirklich nicht wirklich?
    Und dabei kann es wirklich nicht wirklich wirklich sein.
    Und wirklich ist es niemals wirklich.
    Nicht?

  • Unsere Tochter (auch 11) fährt regelmäßig mit dem Zug (ICE, ca. 1 Std. 40 Min.) zu mir.
    Das klappt soweit problemlos.
    Allerdings würde ich es ganz klar vom Kind abhängig machen. Die Große war schon immer sehr eigenständig. Ob der Kleine in ein paar Jahren im gleichen Alter die Fahrt in die andere Richtung antritt, ist für mich noch nicht klar.


    Wobei ich jetzt drei Stunden durchaus als wirklich lange Fahrt empfinde. Und 4,5 Stunden finde ich richtig grenzwertig. Das wäre sogar für mich fast zu lang. :ohnmacht:
    Dann vielleicht noch Freitags, in sowieso oft überfüllten Zügen... Ich weiss nicht.


    Mein Fazit: Geht schon, aber bitte mit Vernunft.


    P.S. Was sagt denn Sohnemann dazu? Kann er sich das vorstellen?

  • Hausaufgaben im Zug sind eigentlich kein Problem. Hängt, wie schon gesagt, vom Kind ab.
    Von 3 auf 4 1/2 finde ich aber nicht gut.


    Das ist schon eine Verlängerung von einer ganzen Fahrt.

    Einmal editiert, zuletzt von vatertochterduo ()

  • Was macht das Kind, wenn der Zug Verspätung hat/ausfällt/Schienenersatzverkehr genutzt werden muss? Kann er das?


    Mein Sohn durfte ab 14 allein zum Papa fahren. Allerdings muss er auch zweimal umsteigen.
    11 Jahre ohne Begleitung über 4,5 Stunden finde ich arg bedenklich.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich find auch, dass es vom Kind abhängt.... aber in dem Alter, wenn überhaupt, die kürzere Fahrt und natürlich ob er öfter schon Zug gefahren ist.


    Denke schon auch, dass man manche Hausaufgaben im Zug machen kann.... haben wir früher auch schon auf dem Weg zur Schule oder wieder heim, um schneller fertig zu sein.


    Würde aber genau beobachten, ob es Auswirkungen auf das Kind hat oder ob er es "wegsteckt".


    Gibt es nicht auch so Kinderbegleitungen?
    Würd mich da bei der Bahn mal informieren.

  • Erstens würde ich schauen, ob Ihr mit genügend Vorlaufzeit an Sparangebote für die schnellere Verbindung bekommt.


    Zweites würde ich es wechselweise gestalten, also ein Wochenende fährt Dein Sohn, ein Wochenende die KM. Er kann während der Fahrt lesen, Musik hören oder daddeln. Ein Reisebegleiter ist in dem Altern normal nicht unbedingt nötig, aber ein Handy würde ich ihm mitgeben. Probiert es mal aus und seht dann weiter.

  • Also Hausaufgaben kann man prima im Zug erledigen, wie mir meine Große täglich beweist. Muß er denn umsteigen? Mit 12 darf er auch ganz allein fliegen, also wird auch Zug fahren gehen. Wenn er soweit ist. Was meinst Du mit Orientierungslosigkeit?

  • ich würde dafür sorgen, dass kind die hausaufgaben nach der schule macht und dann erst los fährt. auf der rückfahrt fährt er dann so, dass er zwischen 17 und 18 uhr zu hause ist. immerhin muss er sich auf den nächsten schultag in ruhe noch vorbereiten. ohne zugbegleitung würde ich das kind nicht fahren lassen. wer hat denn die distanz geschaffen?

  • Nein, würde ich auf keinen Fall machen. Ich finde auch lustig, dass es der Mutter zu anstrengend ist, dem Sohn aber durchaus zu zumuten ist. Unmöglich. Es ist auch ein Unterschied, ob das Kind 1 oder 2 Std fährt, was ich schon viel zu lang finde, oder fast 5. Auch egal, ob man so supi dupi Hausaufgaben im Zug machen kann. Ich finde das von der Mutter sehr egoistisch


    In ein paar Jahren sieht das schon anders aus.

  • Moin,
    Service der DB für unbegleitet reisende Kinder kostet 30 EUR pro Strecke, dazu kommt dann noch die Fahrkarte. Eine Liste der angebotenen Strecken gibt es auf der Homepage. Ich würde das meinen Kids nicht zumuten wollen, alle 14 Tage. Ferien, ok. Deswegen werde ich fahren....


    LG

  • So pauschal kann ich dazu nicht unbedingt etwas sagen.
    Es kommt immer darauf an wie weit ein Kind ist, wie selbstbewußt, wie es in Streßsituationen zurecht kommt, usw


    Mal eine Stunde im Zug ohne groß umsteigen mit Handy dabei kann man ab einem gewissen Alter sicher mal testen wenn das Kind sich das zutraut.


    Aber 4,5 Stunden finde ich persönlich zuviel.
    Und mal ehrlich.
    Der Mutter ist es zu streßig aber das Kind soll es machen?!
    Der Mutter ist es zu teuer da soll das Kind gleich 1,5 Stunden länger fahren pro Fahrt?!


    Da wär ich wohl mächtig sauer wenn mein Kind das auszuhalten hätte nur weil es dem anderen Elternteil nicht in den Kram passt das selbst auf sich zu nehmen.


    Und so eine lange Strecke ganz alleine würde mir Bauchschmerzen bereiten.
    Ich würde wohl nach anderen Lösungen suchen z.B. dass sie sich in der Mitte treffen oder dass man sich nach Flügen umsieht.
    Ansonsten würde ich dem wohl nicht zustimmen.

    Einmal editiert, zuletzt von MaLu76 ()

  • der mutter ist es zu anstrengend,aber der 11 jährige soll das wuppen?
    4,5 std zugfahrt ohne begleitung ,ganz klar nein.
    mit begleitung und intercity,wäre eine option,wenn das kind sich das selbst zutraut.
    zudem müsste er sonntag spätestens um 18 uhr zuhause sein...

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Ich bin damals mit 9 Jahren jede Ferien allein in ein anderes Bundesland mitten in die Pampa gefahren um meine Großeltern zu besuchen. Meiner Tochter (12 J.) würde ich nichtmal zutrauen das sie alleine in die Nachbarstadt fährt. Meine Ziehtochter (ebenfalls 12) ist es gewohnt alleine Zug zu fahren.


    Es kommt da wirklich auf das Kind an. Allerdings finde ich die Fahrtzeit doch relativ lang und frage mich, warum die Mutter nicht zumindest die Hälfte entgegen kommt. Dann kann man sich zB. auf dem Bahnhof XY treffen und der kurze müsste nur die halbe Strecke alleine fahren.
    Die Hausaufgaben könnte er doch auch bei der Mutter erledigen, oder sehe ich das falsch?


    Wenn mein Sohn seine Hausaufgaben Freitags noch nicht fertig hat und Papawochenende ist, nimmt er die Schulsachen mit zum Papa und ich gebe kurz bescheid was er auf hat.




    Gibt es nicht die Möglichkeit ein paar Mal mit ihm zu fahren um zu sehen wie sicher er auf der zu bewältigenden Strecke ist? Auf der Hälfte steht dann Mama und man kann das Kind übergeben? Wird zwar für die ersten Male teurer, aber das wärs mir wert.

  • Danke für die vielen Infos.
    Ein paar mal mit ihm fahren? Das hat Mama schon mit ihm gemacht. Auf Grund seiner Orientierungslosigkeit bringt das nicht viel.
    Er schaltet dann einfach ab, achtet nicht auf wichtige Dinge.


    Und nein, mit Schienenersatzverkehr und Gleisänderungen kommt er nicht klar.


    Die Distanz von 430km wurden durch die KM geschaffen.


    Fürs 14tägige Besuchsrecht erst nach Schularbeiten losfahren, das wird dann sehr spät.
    Und Sonntags kaum was von Muttern, weil er bei Zeiten wieder los muss.


    Und Hausaufgaben im Zug? Bei seinem Aufmerksamkeitsdefizit ists sehr viel interessanter, sich von
    Landschaft und so ablenken zu lassen. (Unser massives Problem auch während Klassenarbeiten in der Schule)


    Abgesehen davon mal ganz ehrlich: Die Besuchsfahrten kosten Geld. Wie will Muttern von HartzIV lebend sowas finanzieren?
    40 EUR und dann sogar 5h21m unterweges?
    + die Kosten für einen Reisebegleiter?


    Mitfahren kommt mir nicht in den Sinn. Dafür hab ich kein Geld.
    Zumal ich ab und an Samstags im Job auch noch ran muss.


    Ich sag Euch danke für Eure Ansichten.
    Und werd jetzt mal mit Muttern reden.


    Grüße

    Nichts ist wirklich.
    Und wenn, ist es wirklich wirklich?
    Oder ist es dann nicht wirklich wirklich?
    Und wenn nicht wirklich, ist es wirklich nicht wirklich?
    Und dabei kann es wirklich nicht wirklich wirklich sein.
    Und wirklich ist es niemals wirklich.
    Nicht?

  • Guten Morgen :-)


    also wie sie das finanzieren möchte....who cares? Das würd ich gar nicht ansprechen. Lenkt nur vom Eigentlichen ab. Ich denke, so wie du deinen Sohn beschreibst ist es nicht gut für ihn. Ich persönlich hätte der Mutter nen Vogel gezeigt. 9 Stunden Zugfahren jedes 2. Wochenende. Nein, das machst du natürlich nicht. Du sprichst ganz vernümftig mit ihr ;)



    Was meint denn eigentlich dein Sohn? Vielleicht möchte er es ja auch total gerne :hae:


    Kiki

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!

  • Wenn Zugfahren ausscheidet, rede doch mal mit ihr ob sie den Umgang generell ändern möchte?


    Evtl. kommt es in Frage Sohnemann nur einmal im Monat zu HOLEN, dann muss er nicht alleine fahren.
    Oder sie sucht sich ne Jugendherberge oder ähnliches bei euch in der Stadt und verbringt DORT die Nächte und unternimmt tagsüber was mit Sohnemann. So muss er nicht so lange Zug fahren.


    Bei so einer langen Fahrtzeit lohnt sich schon das Besuchswochenende kaum. Er hat quasi nur den Samstag komplett mit Mama. Freitag und Sonntag verbringt er im Zug.


    Es ist aber ganz klar IHRE Aufgabe sich da eine fürs Kind geeignete Lösung auszudenken. Sie hat diese Distanz geschaffen und lebt von H4? Was hindert sie also daran wieder näher zu ihrem Sohn zu ziehen?

  • Also das mit den Hausaufgaben versteh ich jetzt nicht? Wieso muss er die im ZUg machen? Wenn er das Wochenende bei der Mama ist, kann er sie doch dort machen?



    Wenn dir 20 Uhr zu spät wäre, ein Zug früher?



    das wären für mich keine Argumente.



    Aber ich finde ihn doch etwas jung für diese Fahrt.



    Zunächst wär die Frage, ob er das möchte ? wenn er das gar nicht möchte, wärs für mich eh abgehakt. Wenn er es möchte und sich zutraut, würd ich es nur mit Zugbegleitung machen, auch wenns kostet? Wieviel denn eigentlich? Das würde ich im Zweifel selbst übernehmen.

  • Wie will Muttern von HartzIV lebend sowas finanzieren?


    Soll sie doch einen Antrag auf Übernahme der Umgangskosten stellen. Sie bekommt ja auch für die Zeit, in der euer Sohn bei ihr ist, den anteiligen Regelsatz für Kinder.

  • Ich weiss jetzt nicht wie Eurer Verhältnis generell ist, aber könntet ihr Euch nicht die Strecke teilen?


    Also dass man sich auf der Hälfte trifft? So haben mein damaliger LG und die KM es gemacht. Sie ist auch weggezogen (4 Std. Autofahrt) und mein LG ist ihr entgegen gefahren,
    dann Kind übergeben und wieder nachhause. So hatte dann jeder nur 2 Stunden Fahrt und der Umgang war gesichert.

  • ich schliesse mich cloud an. das wäre in meinen augen auch das beste. grad weil du ja schreibst, dass er sich nicht orientieren kann- da würd ich ihn auf keinen fall allein af reisen schicken