Was kann ich machen, damit ich als Vater eine Regelung bzgl. des Umganges mit meinem Sohn erreiche?

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich hier vorgestellt.


    Wie gesagt, ich habe mit meiner Ex-Partnerin einen gemeinsamen 5-jährigen Sohn.
    Sie wohnt mit ihrem "besten Freund" (whatever...er ist auch ein sehr guter Freund von mir gewesen) zusammen. Er kümmert sich sehr um unseren Sohn und ist auch sein zweiter Papa (sagt Sohn).
    Das hat im ersten Moment zwar weh getan, aber ich bin froh, dass mein Sohn einen so guten Bezugspunkt hat.


    Ich wohne alleine, zahle Unterhalt und versuche, meinen Sohn so oft wie möglich zu sehen. Wir haben keine feste Vereinbarung, was den Umgang betrifft. Das will SIE auch nicht, denn sie meint, ich könne ihn mehr als andere Väter sehen, lehnt es aber ab, dass ich ihn alleine habe.
    Um das ganz deutlich zu sagen, ich habe meinen Sohn in den letzten 2,5 Jahren seit der Trennung nicht ein einziges Mal für mich gehabt.
    Der Grund: Sie vertraut mir nicht. Zum Einen begründet sie das damit, dass ich sie mehrfach belogen habe (ja...leider) und zum Anderen damit, dass ich Depressionen habe und ich deshalb unberechenbar sei (nein, ganz sicher nicht).
    Und auch das ganz deutlich: Ich habe mein Kind nie geschlagen o.ä.
    Im Gegenteil, ich liebe ihn über alles.


    Meine Wünsche selbst nach ein paar Stunden mit ihm alleine (Fussball spielen oder in den Zoo) werden einfach abgelehnt.
    Ich habe ein mediatives Gespräch vorgeschlagen, dem hat sie jetzt endlich zugestimmt.


    Sie nutztunseren Sohn als Druckmittel. Bei "guter Führung" darf ich ihn sehen, ansonsten werden Treffen auch mal abgesagt. Sie ist einfach noch nicht fertig mit mir, das merkt man einfach jeden Tag.
    Ich breche bei Diskussionen (die keine echten sind, da sie Sach- mit emotionalen Themen mischt) meist ein, da ich psychisch nicht sehr belastbar und sehr harmoniebestrebt bin.


    Mittlerweile bin ich nach so vielen zahl- wie ergebnislosen Gesprächen fast schon so weit, den Kontakt abzubrechen, nur um Ruhe vor ihr zu haben.
    Sie droht mir damit, falls ich zum Jugendamt gehen sollte, dort ein paar unschöne Dinge über mich zu sagen (ich denke mal, dass sie mich schlecht darstellen will). Dann würde ich ihn gar nicht mehr sehen.
    Außerdem müsse mein Sohn dann befragt werden, ob ich ihm das wirklich antun wolle...?


    Ich bin verzweifelt, am Boden und todunglücklich.
    Dabei möchte ich nur meinen Sohn sehen und ihm ein guter Papa sein.


    Bräuchte ich ein eigenes Zimmer für ihn? Das habe ich nämlich nicht (hab 3 Zimmer: Wohn-/Esszimmer, Schlafzimmer, Arbeitszimmer - 100qm).
    Aber wenn er da wäre, könnte er in meinem Bett schlafen und ich nehme die Couch (wobei ich sogar ein Doppelbett hätte, dann könnten wir sogar kuscheln).
    Ich vermisse ihn. Jeden Tag.


    Was soll ich machen? Was kann ich machen? Ist das Jugendamt die einzige echte Option?


    Vielen Dank für eure Hilfe...


    Patrick

  • Wenn die Gespräche bei der Mutter nichts bringen, dann solltest du dich beim Jugendamt beraten lassen. Dort kannst du zu einem gemeinsamen Eltergenspräch laden im Rahmen einer Mediation. Vielleicht überlegst du dir schon mal selbst wie der Umgang zukünftig aussehen sollte: 2-3 Nachmittage die Woche mit einer Übernachtung, jedes zweite Wochenende von Fr-So, hälftige Ferien und Feiertage, drei Wochen Sommerurlaub oder so wie es arbeitstechnisch für dich am günstisten funktioniert.
    Wenn Sie auf Lösungsvorschläge nicht eingeht, wirst du klagen müssen. Dein Kind wird dazu am allerwenigsten befragt. Und irgendwelche Auflagen zur Beschaffenheit deiner Wohnung musst du nicht erfüllen. Du hast eine Wohnung und damit ist gut.

  • Sie droht mir damit, falls ich zum Jugendamt gehen sollte, dort ein paar unschöne Dinge über mich zu sagen (ich denke mal, dass sie mich schlecht darstellen will). Dann würde ich ihn gar nicht mehr sehen.

    Was meinst Du denn, was sie sagen würde, das so schlimm ist, daß Du Deinen Sohn nicht mehr siehst? Das Recht auf Umgang wird im allgemeinen sehr hoch gewertet.

  • Warum läßt du dich so erpressen ,bist so erpressbar ?! Was auch immer da dein Gewissen zwickt, wenn du den Umgang auf den du und dein Sohn ein Recht haben ,durchsetzen willst musst du aktiv werden.

  • Lass Dich doch nicht erpressen!


    Die vom JA hören täglich körbeweise schmutzige Wäsche, die kennen alles.


    Auch mit der Ansage ob Du willst ob der Kurze gehört wird, ja und selbst wenn, so eine Befragung läuft nicht mit nem Holzhammer ab.


    Ich glaube Deine Ex weiß ganz genau welche Knöpfe sie drücken muss um Dich einzuschüchtern!

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Auch ich kann dir nur empfehlen, dich nicht erpressen zu lassen. Das Kind wird mit 5 Jahren nicht gehört werden. Das stimmt nicht. Wenn du dir nichts vorzuwerfen hast, dann lass sie erzählen. Das interessiert auf dem JA im Endeffekt nicht die Bohne. Das schlimmste was passieren könnte, wäre, daß sie behauptet du wärst gewalttätig gegenüber dem Kind, dann könnte es (für den Anfang) zu betreuten Umgängen kommen. Diese werden dann aber nach ein paar Terminen aufhören, wenn man sieht, daß dort nichts dran ist. Also: Lass dich nicht ins Bockshorn jagen.


    Im Extremfall wird es ein paar Wochen Umgangsverweigerung geben. Danach legt sich das wieder. Sie wird so viel Druck kriegen, daß sie das schnell wieder sein läßt.


    Dann noch Grundsätzlich zum Umgang:


    1. Dein Kind hat ein Recht drauf, dich alleine zu sehen.
    2. Dein Kind hat ein Recht drauf bei dir zu übernachten.


    Dein Sohn ist 5 Jahre alt und damit alt genug für die normale Umgangsregelung:


    Jedes 2. WE von Freitag 18 - Sonntag 18 Uhr.
    Dann ein Nachmittag in der Umgangsfreien Woche
    Die Hälfte der Ferien (entweder 1. oder 2. hälfte) nach dem Bundesland, wo dein Kind wohnt.
    An den hohen Feiertagen ein Tag (Ostern, Pfingsten und Weihnachten), ist dann meistens der 2. Feiertag


    Dies musst dann evtl. deinen persönlichen Verhältnissen noch anpassen. Alles andere sollte inakzeptabel sein.


    Also geh erst zum JA und bitte um ein vermittelndes Gespräch mit der Mutter um den Umgang zu regeln, und warum du dies möchtest (Sachlich, ohne Vorwürfe gegen die Mutter zu machen).
    Wenn die Mutter später blockiert, wieder ans JA wenden und mitteilen daß der Umgang nicht funktioniert. Es wird dann zu weiteren Gesprächen kommen. Wenn die merken, das hat keinen Zweck, ist der Weg frei für eine gerichtliche Regelung. Dort wirst du dann deine Forderungen durchsetzen können.


    Ich wünsche dir schon mal einen langen Atem und viel Kraft. Wenn es zu Problemen kommt, denke immer daran, daß du es für dein Kind machst. Wenn du aufgibst, verlierst du und vor allem dein Kind. Die Gedanken, es aufzugeben hab ich auch zwischendurch gehabt. Aber wenn man durchhält, gewinnen auf Dauer die Kinder (und Du).

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • Lass dich nicht mehr erpressen. Rede mit der KM offen drüber das du gerne geregelten UG wünschst.
    Sollte das nicht funktionieren dann zum JA und mit denen reden. Sollte da auch nix passieren,dann
    hilft es nix und du musst eine UG-Klage einreichen.



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Hallo und herzlich willkommen,




    zuerst, ist nicht böse gemeint, würde ich die Realnamen aus Deinem Post nehmen - zumindest den Namen Deines Sohnes -, Du machst Euch sonst sehr "öffentlich" und damit angreifbar, man weiß nie, wer so mitliest...




    Dann muss ich sagen, ich spüre grad richtig Deinen Druck durch Deine Zeilen und das tut mir richtig leid. Erinnert mich auch ein wenig an mich, mein Ex war eher etwas *seltsam* und ich stand immer alleine da und hatte viele Jahre eigentlich immer irgendwie Angst.


    Aber es geht ja nicht um mich :-) Du, weißt Du - wenn sie das JA als "Druckmittel" einsetzen will - salopp gesagt, "soll sie doch". Das JA ist längst nicht das Gespenst, was die Medien zeichnen - es ist für Hilfestellungen da in erster Linie, es gibt viele Hilfsangebote... DAS wird aber nur selten gezeigt, ist ja nicht so spektakulär wie übersehene Vernachlässigungen oder Inobhutnahmen.


    Mein Tip: Wende DU DICH ans JA. Eine psychische Erkrankung ist im Normalfall kein Hinderungsgrund für einen Umgang. Zumal Du die Notwendigkeit einer Therapie einsiehst und Dich ja behandeln lässt - das ist das Wichtige. Nobody is perfect - es gibt viele Elternteile, auch viele Alleinlebende, die seelisch oder körperlich krank sind.


    Um auf das "soll sie doch" noch mal einzugehen: Es gibt viele Elternteile, die meinen, durch ein Anschwärzen könnten sie sich Vorteile verschaffen. Aber das Gegenteil ist meist der Fall - die JA-Mitarbeiter erkennen meist gut, ob der sich beschwerende Elternteil eigentlich eher gegen die Bindung des Kindes zum anderen ET ist. Oft genug geht das genau in die gegenteilige Richtung.


    Damit auch noch ein Tip: Versuch, nie negativ wertend über Deine Ex zu reden. Benenne zwar die Probleme, aber bleib bei der Erwähnung der Ex sachlich neutral...


    Hast Du Freunde/Verwandte an der Hand? Die sind auch wichtig, um immer mal Rückmeldungen zu bekommen, wenn man Gefahr läuft, sich zu verrennen oder einfach als Stütze...


    Vielleicht kannst Du Dir auch selbst Strategien zurechtlegen, wie Du ihr zukünftig gegenübertreten kannst, ohne "Dich zu verlieren". Aber das würde ich angehen - sie ist da leider in der "stärkeren" Position, wenn sie das ASR hat (oder habt Ihr das GSR?).



    Alles Gute und Kopf hoch :knuddel




    P.S.: Dass sie Dich belogen hat, ist kein Grund für einen begleiteten Umgang, das hat nichts mit dem Kind zu tun und dass Du Depressionen hast - s.o. - ich wüsste keinen Grund, der dagegen sprechen sollte, das Du Euer Kind allein betreust in Deiner Umgangszeit...

    Ciao, Bonnie

    Einmal editiert, zuletzt von Bonnie ()

  • Hallo OhneAusweg,


    die Mutter deines Kindes scheint zu glauben ihr Kind ist ihr Eigentum und so behandelt sie dich auch! Aber für diese Art von Mutter und Vätern (ASR) ist die Zeit abgelaufen.


    Du schreibst:


    Zitat

    Leider hat sie das alleinige Sorgerecht, ich habe mir damals nicht viel dabei gedacht. Die Vaterschaft habe ich natürlich anerkannt.



    Als mein Sohn geboren wurde gab es ja noch kein GSR, aber auch ich habe mir damals nicht viel dabei gedacht. Aber als mein Sohn, nicht mal zwei Jahre alt war, musste ich schmerzhaft lernen was das ASR der Mutter für mich und meinem Sohn bedeutet. Hätte ich damals die Chancen, die du Heute hast, würde ich mich zur Währ setzen.


    Du weist doch bestimmt auch dass am 19.05.2013 die neue Gesetzesregelung zum Sorgerecht in Kraft getreten ist, oder?


    Ich an deiner Stelle würde nicht zögern, sonder sofort des GSR beantragen und du darfst eines nicht vergessen das Sorgerecht hat nichts mit dem Umgangsrecht zu tun. Aber wie würde es sich anfühlen, wenn man nicht mehr auf dir Rumtrampeln kann.


    Du schreibst:


    Zitat

    Mein Name ist Patrick, 34, lebe alleine, bin Ingenieur. Ich habe einen festen Wohnsitz, ein geregeltes Einkommen und ein stabiles soziales Umfeld (falls das alles eine Rolle spielt).



    Zitat

    Bräuchte ich ein eigenes Zimmer für ihn? Das habe ich nämlich nicht (hab 3 Zimmer: Wohn-/Esszimmer, Schlafzimmer, Arbeitszimmer - 100qm).



    Um das GSR abzulehnen gibt es jetzt nur einen Grund und der ist Gefährdung des Kindeswohls und dieser Punkt liegt ja anscheinend nicht vor.


    Ich kann mir vorstellen wie sehr du deinen Sohn liebst, wie sehr du deinen Sohn vermiesen tust und auch wie du diese Worte meinst, aber das Jugendamt und das Gericht versteht diese Worte vielleicht anders und wenn die Mutter deines Kindes richtig böse ist hast du schlechte Karten!!!


    Deine Worte:


    Zitat

    Aber wenn er da wäre, könnte er in meinem Bett schlafen und ich nehme die Couch (wobei ich sogar ein Doppelbett hätte, dann könnten wir sogar kuscheln).
    Ich vermisse ihn. Jeden Tag.


    Damit wollte ich dir nur klar sagen, der Kampf wird nicht leicht und deine Gegenseite wird alles versuchen um, dich schlecht zu machen!


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971

  • Mittlerweile bin ich nach so vielen zahl- wie ergebnislosen Gesprächen fast schon so weit, den Kontakt abzubrechen, nur um Ruhe vor ihr zu haben.
    Sie droht mir damit, falls ich zum Jugendamt gehen sollte, dort ein paar unschöne Dinge über mich zu sagen (ich denke mal, dass sie mich schlecht darstellen will). Dann würde ich ihn gar nicht mehr sehen.
    Außerdem müsse mein Sohn dann befragt werden, ob ich ihm das wirklich antun wolle...?

    Hattest schon mal Kontakt zum Jugendamt ?


    Damit auch noch ein Tip: Versuch, nie negativ wertend über Deine Ex zu reden. Benenne zwar die Probleme, aber bleib bei der Erwähnung der Ex sachlich neutral...


    Bonnie hat es schon nett geschrieben bleib Sachlich und bleib bei nachweisbaren Fakten


    Es geht nicht um Dich oder deine EX sondern um regelmäßigen planbaren unbegleiteten Umgang mit deinen Sohn


    Wichtig beim Jugendamt sind offene klare Antworten, zeige Kooperation und Kompromiss Bereitschaft und Punkte durch Verlässlichkeit und Einhaltung abgesprochener Vereinbarungen und Termine.


    Sollte die Mutter mit deinen psychischen Problemen kommen bzw auf deine Lügen, das ist Vergangenheit und hat mit der aktuellen Lage nichts zu tun.
    Du kannst den Jugendamt insoweit entgegenkommen das bereit bist die ärztliche Schweigepflicht aufzuheben oder entsprechende Unterlagen vorzulegen.
    Wenn diese danach Fragen


    Alleine durch das anschwärzen von Dir wird sich die Mutter erst mal in ein schlechtes Licht stellen
    und die Mitarbeiter vom Jugendamt werden Ihr sehr schnell den Kopf zurecht rücken.


    Worauf Dich auf jeden Fall vorbereiten musst und eine harte Zeit wird, ist das Kindesmutter Umgang reduziert oder gar total Verweigert und andere Kriegsschauplätze aufmachen wird damit wieder einknickst und Ihren Forderungen und Bedingungen nachgibst.
    Deine intensive Bindung und Verlustängste um deinen Sohn ist Ihre beste und stärkste Waffe die Sie auch bisher immer eingesetzt hat diese Macht musst Ihr nehmen

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

    Einmal editiert, zuletzt von Lindsay ()

  • Wichtig beim Jugendamt sind offene klare Antworten, zeige Kooperation und Kompromiss Bereitschaft und Punkte durch Verlässlichkeit und Einhaltung abgesprochener Vereinbarungen und Termine.


    Sollte die Mutter mit deinen psychischen Problemen kommen bzw auf deine Lügen, das ist Vergangenheit und hat mit der aktuellen Lage nichts zu tun.


    Keine angst vorm JA. Auch wenn so manche Horrorgeschichten erzählen, wenn man offen und ehrlich ist,sagt was man sich vorstellt und nicht beratungsresistent ist,wird auch eine Lösung gefunden. Ich selber arbeite schon Jahrelang mit dem JA zusammen und kann mich
    nicht beklagen.



    Alleine durch das anschwärzen von Dir wird sich die Mutter erst mal in ein schlechtes Licht stellen
    und die Mitarbeiter vom Jugendamt werden Ihr sehr schnell den Kopf zurecht rücken.


    Die hören das tagtäglich. Bleib du sachlich ,mach Mama nicht schlecht und dir wird geholfen.



    Worauf Dich auf jeden Fall vorbereiten musst und eine harte Zeit wird, ist das Kindesmutter Umgang reduziert oder gar total Verweigert und andere Kriegsschauplätze aufmachen wird damit wieder einknickst und Ihren Forderungen und Bedingungen nachgibst.


    Ja das kann natürlich passieren,wird sicherlich für dich eine schwere Zeit. Wichtig alles dokumentieren und auch die
    KM darauf hin anspreche4n wenn z.b. der UG boykottiert wird.



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Zusammenfassend würde ich so vorgehen:


    1. Du gehst zum Jugendamt und sagst, dass Du keine alleinigen Umgänge mit Deinem Kind haben kannst. Die Kindesmutter mit alleinigem Sorgerecht wolle das nicht, die Gründe kannst Du ja auch nennen. Das macht ja die KM nicht schlecht Du kannst ja sagen, dass Du gerne ein Elterngespräch möchtest, um den Umgang zu klären und bittest das Jugendamt, sich dahingehend einzusetzen.
    2. Kann das Gespräch stattfinden, weil die KM einwilligt, umso besser. Wenn die KM das ablehnt, dann lass Dir das dokumentieren für eine eventuell erforderliche gerichtliche Klärung.
    3 Deine psychische Erkrankung würde ich ruhig auch erwähnen und was Du tust, um stabil zu bleiben. Ich denke, es wirkt auf jeden Fall positiv, wenn jemand von seiner (chronischen) Krankheit spricht und vermitteln kann, dass er mit dieser gut lebt (auch wenn es natürlich schöner wäre, diese Krankheit nicht zu haben)
    4. Wenn kein Gespräch stattfindet, dann erarbeite zusammen mit Deinem Ansprechpartner einen Umgangsplan (d. h. Du kannst selbst einen Vorschlag machen und bitten, diesen dann zu prüfen). Auch dies dokumentieren lassen und aufheben für
    5. die anwaltliche Beratung, bei der Du dann schon den mit dem JA abgestimmten Umgangsvorschlag sowie die Weigerung eines gemeinsamen Gesprächs beim JA vorlegen kannst.


    Ich denke, da hast Du gute Karten, Du darfst Dich halt von der KM nicht einschüchtern lassen. Und argumentiere immer aus der Perspektive Deines Kindes - also nicht so sehr, dass Du ihn wahnsinnig vermisst und öfter sehen willst - das ist klar bzw. jeder Elternteil hat ein Recht auf Umgang - sondern dass es eben auch zum Wohle des Kindes ist, wenn es versteht, dass es Papa ab jetzt eben einzeln gibt (und nicht als Anhängsel der Mutter). Du bist übrigens generell frei zu bestimmen, was Du während der Umgänge mit Deinem Kind machst.


    Es sträuben sich mir die Nackenhaare ... viel Erfolg und baldige Besserung der Verhältnisse!

  • Hallo!


    ich denke die Ex hat Angst, was Deine Depressionen anbetrifft. Machst Du eine Therapie? Das wäre jedenfalls positiv, wie Musicafides bereits aufzählte.
    Beim hoffentlich gemeinsamen Termin beim JA, kläre, dass Du im Stande bist, dich um den Kleinen alleine kümmern kannst. Schließlich war sie die letzten 2,5 Jahre dabei, und wird hoffentlich nichts gravierendes erlebt haben. Vielleicht geht ihr doch zusammen zu Kindertreffs (werden oft vom Kreis, Diakonie o. ä. angeboten), danach kann die Mutter gehen und ihr (Du und Sohn) bleibt dort. Sowas wird oft von geschulten Personen geleitet und die sagen Mutti schon, ob das funktioniert oder nicht. Dann habt ihr beide die Gewissheit, es klappt. Dann steht alleinigem Umgang woanders doch auch nichts mehr im Wege.

  • Also die Depressionen finde ich auch nicht so ganz unkritisch.
    Ich bin da ja anderer Meinung als manch anderer hier und finde, dass ein Kind geschützt werden sollte, bevor etwas passiert. Drogenabhängigkeit, Alkoholprobleme, Gewaltbereitschaft und stärkere psychische Probleme verträgt sich nicht mit alleiniger Kinderbetreuung. Da ich leider Kinder aus solchen Verhältnissen kenne und meine ersten Jahre ebenfalls so verbracht habe, kann ich jeden verstehen, der da Bedenken hat.


    Ich würde niemals das Kind, egal ob Freunde, Verwandte, Papa, der liebe Gott alleine lassen wollen, der Depressionen hat, die nicht konsequent mit Therapie, Medis behandelt werden, so dass derjenige stabil ist.
    Das ist eine tickende Zeitbombe.


    Da weiß man ja nicht, was bei die der Fall ist. Tust du etwas dagegen? Vielleicht ist das wirklich die Sorge der Mutter. Ist das Grund für die Trennung gewesen?


    Dann gäbe es die Möglichkeit, dass du deine Depressionen in Angriff nimmst, solange Event begleitenden Umgang ( aber nicht die Mama ) schon mal ein erster Schritt und dann ohne. Vielleicht löst sich das ganze dann schon friedlich.


    Auf jeden Fall würde ich mich auch nicht einschüchtern lassen, das brauchst du nicht, du hast natürlich die Rechte, aber eine Depression darf man auch nicht unterschätzen. Aber das kann man ja lösen. Insofern würde ich auch erstmal versuchen, mit Hilfe des JA zu vermitteln.


    LG,


    Borte

  • Ich kann zwar die Bedenken nachvollziehen, aber wenn gesichert ist, dass der Erkrankte einerseits seine Medikamente in der empfohlenen Dosis einnimmt, andererseits er therapeutisch regelmäßige Betreuung und Beratung erfährt, dann hätte ich keine grundsätzliche Bedenken.


    Mal anders gefragt: Wie häufig hattest Du denn in den letzten Jahren eine Depression? Ich denke, da ist es ein Unterschied, ob das jeden Monat einmal oder einmal jährlich ist. Kannst Du die Anzeichen einer Depression einschätzen und dann auch rechtzeitig reagieren bzw. Dir Hilfe holen?

  • Ich bin da ja anderer Meinung als manch anderer hier und finde, dass ein Kind geschützt werden sollte, bevor etwas passiert. Drogenabhängigkeit, Alkoholprobleme, Gewaltbereitschaft und stärkere psychische Probleme verträgt sich nicht mit alleiniger Kinderbetreuung. Da ich leider Kinder aus solchen Verhältnissen kenne und meine ersten Jahre ebenfalls so verbracht habe, kann ich jeden verstehen, der da Bedenken hat.


    Dann frag ich mich, wieso meine Ex BET ist :Hm


    Wieso werden nicht Menschen verhaftet, die mal gesagt haben, den mach ich platt. Dann können diese potentiellen Mörder nicht mehr ihre ganzen Taten ausführen. Oder wieso laufen Menschen mit Geldproblemen noch frei rum, die mal gesagt haben, einfach mal ne Bank ausräumen und alle meine Geldsorgen sind weg?


    Hört sich jetzt erstmal krass an was ich geschrieben habe, aber ist rechtlich gesehen genau das gleiche. Minority Report läßt grüßen.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • Ich denke, der Punkt ist, dass Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen nachweisen können (falls gefordert), dass sie mit ihrer Krankheit gut leben können, so dass die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls minimal ist und die ärztl. Versorgung engmaschig gesichert ist. Wer vor seiner Krankheit davonrennt oder sie ignoriert, der sorgt nicht gut für sich selber und zeigt nicht einmal ausreichendes Verantwortungsbewusstsein für sich selber. Wie will so jemand dann für andere, insbesondere von ihm Abhängige, Verantwortung übernehmen? Es gibt für solche Menschen zwar entsprechende Eltern-Kind-Einrichtungen, aber auch dort müssen sie sich ja ihrer Verantwortung nicht stellen bzw. die dort angebotene Hilfe in Anspruch nehmen.


    Ich gehe aber (hoffentlich!) davon aus, dass der Themenersteller mit seinen Depressionen gut und konstruktiv umgehen kann und ggf. erforderliche Hilfe in Anspruch zu nehmen willens bzw. in der Lage ist.

  • Hucky: @


    Das ist etwas anderes. Mir geht es um Fälle, wo jemand aufgrund seiner Krankheit unberechenbar ist. Das ist bei Alkoholismus ( aktivem) Drogensucht, unbehandelter Depression oder grundsätzlicher Gewaltbereitschaft, die sich darin äußert, dass andere Personen bisher verprügelt wurden, ( wer zb permanent seine Frau verprügelt, der hat auch eine entsprechende Hemmschwelle gegenüber Kindern. Oft ist es eine Frage der Zeit. Je älter, desto niedriger die Hemmschwelle. Soll man erst warten, bis der erste gebrochene Knochen da ist. Oder soll man warten, bis das Kind den Papa mit aufgeritzen Pulsadern findet) der Fall. Das ist wie eine Tretmine und dahin gehört kein Kind unbeaufsichtigt.


    Daher war ja auch die Frage nach der Behandlung. Wie musicafides schon richtig verstanden hat. ES sind ja alles Dinge, die man in Griff kriegen kann. Wer sein Kind haben möchte, sollte die nötige Motivation besitzen, einen Entzug zu machen, ein Antigewaltstraining oder in therapeutische Behandlung zu gehen.


    Es kommt ja auch vor, das sich ein ET zum Schutz des Kindes trennt, wenn der andere ET nicht bereit ist, dass anzugehen.
    Ich mach da keinen Unterschied. WEr von uns würde das Kind bei einem Alkoholiker zur Betreuung lassen? ( Also jetzt nicht der Vater) sondern eine andere Person. Niemand ! Warum sollte es etwas anderes sein, nur weil jemand zufällig die gleichen Gene besitzt. Ist doch unlogisch. Die Gefahr ist identisch.
    So auch bei unbehandelten Depressionen.


    Musicafides hat es nochmal gut zusammengefaßt.
    LG,


    Borte

    Einmal editiert, zuletzt von Borte ()

  • Es ist aber eine Sache, ob nachgewiesenermaßen eine Erkrankung vorliegt, oder ob jemand behauptet, daß jemand krank wäre. Der TS schrieb, das die KM es behauptet und der TS schreibt, er ist es nicht.
    Von daher: warum muss er nachweisen, daß er nicht psychich krank ist. Ist genau so (in Anlehnung an meine Provokanten Aussagen), daß jemand beweisen muss, daß er keine Bank ausrauben wird oder jemanden nicht umbringen möchte und er, solange er das nicht kann, davon ausgegangen werden muss daß er ein Bankräuber und Mörder ist.


    Solange kein Beweis für eine psychiche Krankheit vorliegt, ist diese als nicht vorhanden anzunehmen.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller