ADHS und nun?

  • Huch, da hab ich eine 1 vergessen :ohnmacht: sorry, Tochterkind is natürlich 13...... aber wenigstens wars für nen Lacher gut :lach gelle Bettina? ;)



    bin gespannt auf deinen Thread, Bettina....bin nämlich schon seit einiger Zeit am Überlegen, an mir auch so einen Selbstversuch zu machen


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)

  • Ich hab mich auf die Diagnose nicht eingeschossen, ich hab sie erstmal angenommen. Wenn es im SPZ anders kommt, dann bin ich froh, erwarte es aber nicht.


    Der Erstfragebogen des SPZ war viel umfangreicher, die haben mich gestern Nachmittag nochmal angerufen und bei bestimmten Dingen nachgefragt. Ob er stark auf Gerüche reagiert, wie empfindlich er auf Lautstärke reagiert, wie er neue Situationen verkraftet, ob er empfindlich ist, was seine Kleidung angeht (nass, Flecken, Material). Sie meinte, dass Hochsensibilität ab und zu mal mit AD(H)S "verwechselt" wird und einiges würde eher dafür sprechen. Na super... noch ein neuer Ansatz... ich nehms mittlerweile gelassen... abwarten und Tee trinken heißt die Devise.


    Seit Sonntag war er mit seinem Papa bei seinen Großeltern väterlicherseits in Hessen. Und nach der Heimkehr war er auf der Miste nicht zu leiden. Diese Umstellung fällt ihm unheimlich schwer und macht ihm zu schaffen. Gott sei Dank wars nur ein kurzer "Kotzigkeitsanfall" und heute Morgen war alles wieder gut.


    Noch zwei Tage arbeiten und dann habe ich auch Urlaub. Neben den div. Terminen fürs Coaching, SPZ und Ergo werden wir Ausflüge machen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen... chillen heißt die Devise :-)

  • die Ferien sind bis jetzt total entspannt... :-) heute ist der erste ADS-Coaching-Termin für den Muckel... um 17:00 Uhr... blöde Uhrzeit...


    Nochmaliges Telefonat mit der Arztpraxis: es gibt kein Ergotherapierezept.... und wenn dann nur für eine Ergotherapie in der Gruppe dort im Hause... mpf... am Donnerstag haben wir einen Termin bei Muckels Kinderärztin... ich hoffe, die rückt ein Rezept für die Fortführung der Ergo raus.

  • Vielleicht hilft es, wenn Du einenn Zwischenbericht mit Empfehlung von der Ergo beisteuerst. Wenn es dort gut läuft, solltet ihr auch weitermachen. Notfalls das Jugendamt zur Finanzierung einspannen - für alles integrative sind die auch zuständig.

  • Die Ergotherapeutin ist zurzeit im Urlaub. Ich hoffe unsere KiÄ kommt uns bzgl. der Ergo entgegen, ich merke nämlich, wie gut die Ergo dem Muckel tut. Geplant ist auch ein Konzentrationstraining in der Gruppe, aber halt erst eine Einzeltherapie. Notfalls werd ich das halt irgendwie selber berappen müssen.


    Heute ist der erste Coaching-Termin für den Mucke. Ich hab noch gar keine Ahnung, was da auf ihn zukommt und was da gemacht wird.

  • Ich hoffe unsere KiÄ kommt uns bzgl. der Ergo entgegen, ich merke nämlich, wie gut die Ergo dem Muckel tut. Geplant ist auch ein Konzentrationstraining in der Gruppe, aber halt erst eine Einzeltherapie.

    Das klingt ja super, weiter so. :-)


    Heute ist der erste Coaching-Termin für den Mucke. Ich hab noch gar keine Ahnung, was da auf ihn zukommt und was da gemacht wird.

    Der Begriff ist auch ziemlich unspezifisch. Vielleicht machen die sowas wie Strukturierung alltäglicher Situationen o.ä., das wäre sinnig. Berichte mal, wie es war.

  • Als Ergotherapeutin stößt mir zu diesem Thema so einiges auf...
    Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte aus der Praxiserfahrung, dass 8 von 10 Kindern ungerechtfertigt die Diagnose AD(H)S bekommen.
    Und wenn ich höre, dass ein Arzt sich verweigert Ergotherapie zu verschreiben, weil das ja nicht hilft und nur sinnlose Kinderbeschäftigung ist, dann hat dieser seine Berufung verfehlt.
    In diesem Bereich werden viel zu schnell und übereilt Medikamente verschrieben, weil es der einfachste Weg ist, wenn die Kinder einfach ruhiggestellt werden.
    Dass das oft nicht wirklich eine Erleichterung für die Kinder ist, weil Medikamente wie Ritalin, Methylphenidat, usw. eigentlich IMMER zu gravierenden Persönlichkeitsveränderungen führen scheint nur wenige zu interessieren.


    Klar gibt es Ausnahmen, wo es tatsächlich ohne Medikamente nicht mehr geht, aber das sind tatsächlich Ausnahmen, die nicht zur Regel werden sollten!


    Ein Arzt, der sich querstellt, wenn es um eine ergotherapeutische (Begleit)behandlung geht, den würde ich sofort wechseln!
    Und das sage ich nicht nur, weil ich selbst Ergotherapeutin bin!!!

  • So... die erste Stunde ist vorbei.


    Der Mensch ist ein Dipl.-Sozialpädagoge und Kindertherapeut... was man auch immer darunter verstehen mag. Als erstes gab es eine Geschichte von einem Octopus der auch AD(H)S hat und dadaaaaa... dem durch Tabletten geholfen wurde. Dann haben sie gekrökelt und nach 45 min. war mein Kind wieder bei mir.


    Wenn ich dabei gewesen wäre, wäre mir - glaub ich - der Arsch geplatzt. So wird den Kindern doch suggeriert, dass, wenn sie sich Pillen einwerfen, alles wieder gut ist. Ich glaub ich spinne *motz* Die Frage meines Sohnes: "Muss ich nur die Tabletten nehmen und mein ADS ist geheilt?" AHHHHHHHHH


    Das werde ich auf jeden Fall das nächste Mal ansprechen... der nächste Termin ist erst Ende August und vielleicht hat sich das mit der Praxis dann sowieso erledigt nach dem Besuch im SPZ

  • AHHHH.... genau das habe ich gemeint.
    Ich find das unverantwortlich und frage mich in welche Richtung sich das noch entwickeln soll.
    Das ist doch einfach nur traurig!


    Ich find es aber gut, dass du scheinbar keine Mama bist, die sowas einfach hin nimmt, nur weil da "Studierte" vor einem sitzen!

  • Nein... ich nehme das nicht so einfach hin... *grummel* Ich habe dem Muckel auch erklärt, dass ich finde, das er das gar nicht so schlimm hat, wie der Octopus und das er keine Tabletten braucht und das die Tabletten nicht nur helfen, sondern auch Nebenwirkungen haben. Altobelli... die wollen mit Macht dieses Zeug in die Kids stopfen... ich verstehs einfach nicht.

  • Soll verstehen, wer mag...ich tue es nicht.


    Es gibt sicherlich Kinder, denen "nur noch" mit Medikamenten geholfen werden kann. Aber ich bin davon überzeugt, dass das eher die Minderheit ist.


    Ich bin ja auch momentan immer noch mit der Rennerei beschäftigt, was mit meiner Großen evtl nicht stimmen könnte bzw. woher ihre Demotivation und ihre Unlust für die Schule kommt.


    "Diagnose" 1 lautete ADS (nach einem 1stündigen Test, wo eine 8jährige u.a. gefragt wurde, warum ein Polizist eine Uniform trägt).


    "Diagnose" 2 lautete "an der Grenze zur geistigen Umnachtung"


    Ich gehe allmählich dahin über, dass ich mein Kind lasse wie es ist. Lediglich hier und da vielleicht ein Tritt in den Allerwertesten (im übertragenen Sinne natürlich), denn ich bin an sich davon überzeugt, dass sie ihren individuellen Weg schon gehen wird. Nur leider passt sie halt nicht in die Schublade der heutigen Gesellschaft.


    Termin für´s SPZ steht dennoch, endlich. Schaden kann es ja nicht.

  • weil es der einfachste Weg ist, wenn die Kinder einfach ruhiggestellt werden.

    Die Kinder werden nicht ruhiggestellt, sondern bekommen lediglich Hilfe, sich besser strukturieren zu können.... und es ist ganz sicher KEIN einfacher Weg!
    Egal ob mit oder ohne Medis, Kinder mit ADS haben es schwer in unserer Gesellschaft... aber die Medis können ihnen helfen, den Erwartungen ihrer Mitmenschen zumindest teilweise entsprechen zu können.
    Gäbe es eine höhere Akzeptanz für diese Kinder, die eben "anders" sind, ich sage es sind besondere Kinder, dann kämen einige wirklich auch ohne Medikamente zurecht.





    weil Medikamente wie Ritalin, Methylphenidat, usw. eigentlich IMMER zu gravierenden Persönlichkeitsveränderungen führen

    Nein, dem widerspreche ich!
    Nicht die Persönlichkeit ändert sich, sondern das Kind kann sich unter der Medikation z.B. besser konzentrieren und schafft es die Aufmerksamkeit auch mal aufs Wesnetliche zu richten.
    Ohne Medis, stürzen auf diese Kinder ALLE Eindrücke GLEICHZEITIG UND MIT GENAU GLEICHER INTENSITÄT ein...
    sie können nichts ausfiltern und da is es eigentlich kein Wunder wenn sie unruhig sind, oder?
    Es mag manchmal der eindruck entstehen, dass die Kinder sich verändern wenn sie Medikamente nehmen,
    aber wenn man sich mal die Mühe macht, so ein KInd ganz genau zu beobachten, wird man feststellen, dass dieses Kind sich NICHT verändert hat,
    sondern nur bei allem, was es tut strukturierter ist.




    Klar gibt es Ausnahmen, wo es tatsächlich ohne Medikamente nicht mehr geht, aber das sind tatsächlich Ausnahmen, die nicht zur Regel werden sollten!

    Die Medikamente sind bei manchen Kindern nötig, um überhaupt eine Therapie machen zu können.
    Wer Zeit genug hat, kann es natürlich auch ohne probieren, mit viel Zeit unf Geduld und vor allem sehr viel Wissen zum Thema ADHS,
    kann es gelingen, auch ohne Medis, dafür gibt es speziell ausgebildeste Coaches, aber in unserer Gesellschaft haben diese Kinder leider meist nicht die Zeit die das braucht.
    Es ist ein Teufelskreis, aus dem es oft nur mit Medikation gelingt auszubrechen.


    Und ich weiß, wovon ich rede, mein Sohn hat erst Ende 5.Klasse mit der Medikation angefangen.
    Er hatte in seiner Kindergartenzeit und die erste Klasse das große Glück, eine ganz tolle Erzieherin und später eine ebensolche Lehrerin zu haben,
    die ihn beide genauso akzeptiert haben, wie er war, so dass er in der Zeit nicht gravierend "auffällig" war, bzw. wir das in Gesprächen immer wieder wunderbar in die richtigen Bahnen lenken konnten.
    Dann kam ein Leidensweg, den ich ihm gerne erspart hätte und erst durch Medikation hat er wieder seine Lebensfreude und die verlorengegangene Freude am Lernen! wiedergefunden...
    Heute mit 19 nimmt er keine Medis mehr, er hat unter der Medikation gelernt, sich zu strukturieren und er schafft das jetzt auch einigermaßen, ohne die Medis.
    Auch ein Grund dafür dass er sie nicht mehr nimmt ist, dass er eine Ausbildung angefangen hat in einem Beruf, der perfekt zu seinen Interessen und Fähigkeiten passt.
    Da ADSler sich bei hohem Interesse wunderbar konzentrieren können (bei Langweiligem geht das überhaupt nicht) oder gar in einen Hyperfokus geraten, kann er die Ausbildung machen, ohgne dass er die Medis braucht.


    Wenn ich dabei gewesen wäre, wäre mir - glaub ich - der Arsch geplatzt. So wird den Kindern doch suggeriert, dass, wenn sie sich Pillen einwerfen, alles wieder gut ist. Ich glaub ich spinne *motz* Die Frage meines Sohnes: "Muss ich nur die Tabletten nehmen und mein ADS ist geheilt?" AHHHHHHHHH

    Den Kindern suggerieren, dass mit den Medis alles gut wird ist das Allerletzte! :kopf
    Stimmt nicht und ein Arzt sollte dem Kind statt dessen klar machen, dass mit Medikamenten überhaupt nicht alles gut ist, sondern im Gegenteil,
    dann beginnt erst die Arbeit für das Kind, denn es muss dann lernen, das zu tun, was es normalerweise NICHT KANN....
    wie z.B. sich auf eine Sache zu konzentrieren, zuhören, Langeweile auch mal ertragen, etwas zu tun, was keinen Spass macht, aber trotzdem sein muss/wichtig ist....
    Nicht das Medikament arbeitet für das Kind, das muss es schon selbs tunb, das Medikament kann nur eine kleine Hilfestellung geben,
    damit es für das Kind überhaupt möglich wírd, gewisse Leistungen zu erbringen.



    Da muss ich wohl die Ärztin loben, die meine Tocher diagnostiziert hat, denn Tochterkind meinte, dass sie nur die Medis nehmen brauche und alles ginge dann von alleine :wow
    Da hat ihr die Ärztin erklärt, dass die Medikamente nur eine Hilfe sein können, aber jeder selbst sich Strategien erarbeiten muss, mit denen dann alles besser werden kann.


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)

  • Bei meinen Sohn wurde kurz nach der Einschulung durch die Klassenlehrerin ADHS diagnostiziert und durch so einen Psycho-Doc "bestätigt". Wir haben damals auf unseren erfahrenen Kinderarzt gehört und nichts unternommen. Als seine Klassenlehrerin weiter wegen ADHS "geleiert" hat, haben wir ihn aus dieser Schule herausgenommen und in eine andere Schule geschickt, danach war ADHS kein Thema mehr. Es gibt Lehrer, deren pädagogische und didaktische Fähigkeiten einfach für den A*** sind, deren Unterricht ist langweilig und uninteressant. Kinder die auf ihre Art und Weise dagegen protestieren haben nach Ansicht dieser Lehrer ADHS. Ist ja so einfach, an der eigenen Unfähigkeit sind immer andere Schuld.

  • Der Mensch ist ein Dipl.-Sozialpädagoge und Kindertherapeut... was man auch immer darunter verstehen mag. Als erstes gab es eine Geschichte von einem Octopus der auch AD(H)S hat und dadaaaaa... dem durch Tabletten geholfen wurde.

    Ist ja ´n dolles Ding, daß hier schon mit Gehirnwäsche angesetzt wird, bevor die Medikamentengabe überhaupt beschlossen wurde. Dem Typ hätte ich aber sowas von den Marsch geblasen. :motz:


    Ohne Medis, stürzen auf diese Kinder ALLE Eindrücke GLEICHZEITIG UND MIT GENAU GLEICHER INTENSITÄT ein...

    Völlig überzogene Darstellung, die wenn überhaupt eher noch auf schwere Fälle von Kanner Autismus passen könnte.


    Es mag manchmal der eindruck entstehen, dass die Kinder sich verändern wenn sie Medikamente nehmen, aber wenn man sich mal die Mühe macht, so ein KInd ganz genau zu beobachten, wird man feststellen, dass dieses Kind sich NICHT verändert hat, sondern nur bei allem, was es tut strukturierter ist.

    Unzulässige Verharmlosung. Die Kinder verändern sich in ihrer Persönlichkeit - manche mehr, manche weniger, manche überwiegend zum guten, manche sacken richtig weg. MPH ist für manche ein Segen, für andere hilfreich und für wieder andere unzumutbar.


    Nicht das Medikament arbeitet für das Kind, das muss es schon selbs tunb, das Medikament kann nur eine kleine Hilfestellung geben, damit es für das Kind überhaupt möglich wírd, gewisse Leistungen zu erbringen.

    Bei den 30 % Top-Respondern bspw. macht es weit mehr als nur ein bißchen Hilfestellung. Warum wird wohl in praxi so häufig auf ergänzende Therapien verzichtet, sobald die Kinder MPH futtern? Eben, weil es zu gut hilft.


    Es gibt Lehrer, deren pädagogische und didaktische Fähigkeiten einfach für den A*** sind, deren Unterricht ist langweilig und uninteressant. Kinder die auf ihre Art und Weise dagegen protestieren haben nach Ansicht dieser Lehrer ADHS. Ist ja so einfach, an der eigenen Unfähigkeit sind immer andere Schuld.

    Sehr gut beobachtet. Highlight dazu eine Lehrerin, die mir erzählt hat, die Eltern müßten ihre ADHS-Kinder bloß richtig ernähren, dann wären sie sofort symptomfrei. :kopf

  • AD(H)S wird immer ein STreitthema bleiben.


    Der Argumentation von Dr. Dolittle ist eigentlich nichts hinzuzufügen.


    Wenn ich die Zeit hätte könnte ich aus dem ergotherapeutischen Praxisalltag viele Beispiele nennen, bei denen eine Medikation das erste Mittel der Wahl war, die aber nach konsequenter ergotherapeutischer (oft auch Physiotherapeutischer und Logopädischer) Behandlung gar nicht mehr benötigt wurden.
    Ich bleibe bei meiner Behauptung, dass 8 von 10 Diagnosen einfach Fehldiagnosen sind.
    Die Ursachen für vermeintliche "Leitsymptome" wie Unruhe und verminderte Konzentrationsfähigkeit liegen meist woanders, was oftmals erst durch Alternativtherapien festgestellt wird!


    Dass Alternativtherapien erst durch die Gabe von Psychostimulanzien möglich werden halte ich für eine sehr gefährliche Aussage, zumal gerade zu Therapiebeginn kaum abschätzbar ist, ob die angewandte Behandlungsmethode Erfolge erzielt, wenn ein Kind unter Medikamenten steht.


    Zum Glück gibt es einige Kinderpsychologen und Kinderärzte, die mit Ergotherapeuten interdisziplinär gut zusammen arbeiten auf diesem Gebiet.... leider ist dies nicht der Regelfall.



    Schwierig ist, dass AD(H)S nur durch Ausschlussdiagnosen gestellt werden kann und meist werden eben nicht alle Tests gemacht, die nötig wären, um mit Sicherheit sagen zu können, dass die Diagnose AD(H)S gerechtfertigt ist. Alles zu teuer und zeitaufwändig für das deutsche Gesundheitssystem..... aber wenigstens freuen sich die Pharmakonzerne :kopf

  • Warum wird wohl in praxi so häufig auf ergänzende Therapien verzichtet, sobald die Kinder MPH futtern? Eben, weil es zu gut hilft.

    so stimmt das zumindest nicht in allen Fällen... bei meiner Tochter z.B. hätte ich sehr gerne auf Medis verzichtet, leider gab es keine Therapieangebote in unserer Gegend.
    Jetzt ist sie auf der Warteliste und bekommt endlich Therapie und wenns ohne Medis geht, wird sie die auch absetzen (sie nimmt sie sowieso nur für die Schule).
    Mein Sohn wäre ohne Medis nicht therapierbar gewesen, da haben wir alles probiert, was auch nur annähernd erfolgversprechend ausgesehen hat, aber ohne Medikamente war er absolut für nichts zugänglich.


    Ich bleibe bei meiner Behauptung, dass 8 von 10 Diagnosen einfach Fehldiagnosen sind.
    Die Ursachen für vermeintliche "Leitsymptome" wie Unruhe und verminderte Konzentrationsfähigkeit liegen meist woanders, was oftmals erst durch Alternativtherapien festgestellt wird!

    Dem kann ich nicht widersprechen, sehe ich genauso.
    Leider machen sich viele nicht die Mühe wirklich gründlich zu testen, weils einfacher ist, den Eltern eine (vor-)schnelle Diagnose zu servieren.
    Ein guter und kompetenter Kinderpsychiater sollte aber alle Möglichkeiten ausschöpfen, notfalls kann man ja noch eine zweite und dritte Meinung einholen.



    Dass Alternativtherapien erst durch die Gabe von Psychostimulanzien möglich werden halte ich für eine sehr gefährliche Aussage, zumal gerade zu Therapiebeginn kaum abschätzbar ist, ob die angewandte Behandlungsmethode Erfolge erzielt, wenn ein Kind unter Medikamenten steht.

    wie oben schon erwähnt, bei meinem Sohn hab ich alles erdenkliche probiert, ohne Medikation und es hat nichts gebracht, unter der Medikation dagegen,
    hat er dann teilweise selbst geholfen, weil er erkannte, wo seine Schwächen und Defizite sind und gelernt hat, dagegen zu steuern.


    Schwierig ist, dass AD(H)S nur durch Ausschlussdiagnosen gestellt werden kann und meist werden eben nicht alle Tests gemacht, die nötig wären, um mit Sicherheit sagen zu können, dass die Diagnose AD(H)S gerechtfertigt ist. Alles zu teuer und zeitaufwändig für das deutsche Gesundheitssystem..... aber wenigstens freuen sich die Pharmakonzerne :kopf

    stimmt leider....aber wenn man als Eltern dran bleibt, hat man meiner Meinung nach schon ganz gute Chancen am Ende zu einer Diagnose zu gelangen, die zuverlässig ist,
    man darf eben nicht aufgeben und nicht kritiklos alles hinnehmen. Ich würde ggf. mehrere Meinungen einholen.


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)

  • Man(n) oder auch Mama sollte sich unbedingt, mehrere Meinungen einholen bevor man diese Diagnose ADHS für sich annimmt. Das Kind wird wie ein psychisch Kranker mit Medikamenten mit entsprechenden Nebenwirkungen "vollgepumpt" Stellt der Psychologe fest, das Kind wegen ADHS nicht normal beschult werden, dann darf es in eine Sonderschule gehen, wo es dann vielleicht das einzige normale Kind ist. Das finde ich übel. So wird der Lebensweg des Kindes schon mit 6 oder 7 Jahren festgelegt. Wem dient denn die Diagnose ADHS? Erst mal dem Bildungssystem und der Lehrerschaft, die stehen vor Klassen mit 30 oder mehr Schülern und haben schon deswegen keine Chance individuell auf ein Kind einzuwirken. Die sind das "störende" Kind irgendwann los. Dann gibt es noch eine Armada von brotlosen Psychologen auf der Suche nach Patienten, welche dazu beitragen, den Kühlschrank dieser Personen zu füllen. Ein Kind mit ADHS bringt gutes Geld, deshalb hat ein Psychologe im Prinzip kein Interessse, das ein Kind kein ADHS hat. Die Annahme das 8 von 10 Kindern kein ADHS haben, obwohl man es vorher vermutete, halte ich deswegen für sehr realistisch.

  • Oh weia...ich bin innerlich so aufgewühlt und zerrissen, wenn ich hier diesem thread folge...da gibt es Beiträge, die unterstützen meine Meinung, mein Empfinden. Dann gibt es wieder Beiträge, wo ich ins schwanken gerate und mir Dinge vorwerfe...ach man...das Thema ist sooooo schwer verdaulich!! :heul:heul

  • Das ist es Charly... ebenso für mich. Gerade die Sache mit den Medis. Wir haben hier keinen "typischen" AD(H)S-Leidensweg hinter uns, mein Kind ist nicht wirklich auffällig, es hapert an der Konzentration. Wir waren heute mit zwei befreundeten Familien am Badesee, zwei Jungs (8), ein Mädel. Die haben von heute Morgen um 11:00 Uhr bis heute Abend um 17:00 Uhr gespielt, gebadet und sich astrein vertragen (bis auf die kleinen Kabbeleien, die es unter Kindern nun mal gibt). Und dann lese ich von AD(H)S-Kindern, die sich nicht integrieren können, schwierig sind, sich ständig mit ihren "Artgenossen" streiten... und dann seh ich meinen Knirps und schüttele gepflegt mit dem Kopf.


    Ich weiß auch nicht... i