Meine Freundin wurde gekündigt

  • Ich halte ebenfalls nichts von politisch erzwungenen Quoten. Woher will ich denn 40% nehmen (müssen), wenn zB der Anteil von Studentinnen in Hörsäälen technischer Berufe (Ing, IT, etc...) nur ca 8% beträgt? Soll ich da auf Lehramtkräfte zurückgreifen, um den Vorstand von Audi zu besetzen? Überspitzt - zugegeben.


    Würde auch nicht funktionieren. Da gebe es vermutlich eine Klagewelle.


    Szenario: Bewerber sind Mann und Frau
    Beide gleich geeignet


    Firma sagt dann: Wir müssen leider die Frauenquote erfüllen und stellen somit die Frau ein. (Theoretisch denn in der Praxis würde eine Firma so eine Absage nicht machen)
    Hier greift nun das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz.
    Mann klag und bekommt Recht denn niemand darf wegen seines Geschlechts .....


    Hier wird es sicher auf Klagen geben präventiver Art geben.

    Einmal editiert, zuletzt von vatertochterduo ()

  • Mann klag und bekommt Recht denn niemand darf wegen seines Geschlechts .....
    Hier wird es sicher auf Klagen geben präventiver Art geben.


    Etwas OT:
    Eigentlich widersprechen sich beide Regelungen. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum die Politik bisher vorzieht auf freiwillige Zusicherungen der Unternehmen zu bauen.
    Auf der einen Seite haben wir das AGG welches vorgibt niemanden aufgrund (unter anderem) seines Geschlechts zu benachteiligen oder zu bevorzugen. Andererseits haben wir die Forderung nach der Frauenquote, die genau das bewirken soll: Jemanden aufgrund seines Geschlechts bevorzugen.


    Wo ist der Haken? Da:

    • Ist die Frau von den objektiven Qualifikationen her besser geeignet als der Mann -> bekommt sie den Job eh
    • Ist die Frau von den Qualifikationen her schlechter geeignet als der Mann -> wäre ein Unternehmen schlecht beraten ihr den Job zu geben
    • Sind beide gleich gut qualifiziert -> schlägt ggf. die Quote zu.

    Genau in letzterem Fall wird aber dann einer aufgrund seines Geschlechts benachteiligt und eine andere wegen ihres Geschlechts bevorzugt. Das ist der Moment wo sich beide Regelungen beißen :brille

  • Egal wie gut qualifiziert, AE's seien auszusortieren.


    Woher wissen die Chefs denn schon in der Bewerbung, ob jemand AE ist?
    Meine Mutter war AE und hat immer in leitender Position gearbeitet.
    Auch oft mehr als 40 Stunden.
    Sie hat allerdings auch in keiner Bewerbung erwähnt, dass sie AE ist.
    Warum sollte sie auch?

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)


  • Woher wissen die Chefs denn schon in der Bewerbung, ob jemand AE ist?


    Wahrscheinlich weil man in den Lebenslauf (normalerweise?) den Familienstand reinschreibt und ob man Kinder hat. Kinder "Anzahl X" gleichzeitig mit Familienstand "geschieden" bedeutet meist AE.
    Meine LG hat jedoch beides in ihre Bewerbungen reingeschrieben seinerzeit, trotzdem recht schnell einen Job gefunden und ist jetzt sogar übernommen worden. Das eine muss also das andere nicht zwangsläufig ausschließen.


  • Als verheiratete Mutter hat sie mehr Chancen als wenn sie allein erziehend ist. ;)


    Die Frage ist, WAS sie sucht. Halbtagsstellen sind (zumindest bei uns) sehr dünn gesäht.

    LG N. :winken:
    .
    1 + 1 = 4 :love:


    - 1 wenn die Ex-Frau so ist wie sie hier bei uns ist ;(

  • Wahrscheinlich weil man in den Lebenslauf (normalerweise?) den Familienstand reinschreibt und ob man Kinder hat. Kinder "Anzahl X" gleichzeitig mit Familienstand "geschieden" bedeutet meist AE.


    Kann man machen, muss man aber nicht. Im Lebenslauf reichen im Prinzip die Daten, die für die Arbeitsstelle relevant sind. Also wo, wann, bei wem ich welche
    Qualifikationen erlangt habe.
    Der familienstand ist Privatsache.
    Er kann sich so oder so für Frauen negativ auswirken.
    1. Fall: 29 Jahre, verheiratet, keine Kinder (problematisch, da die Chefs denken: Ach, die arbeitet jetzt hier 1-2 Jahre und dann wird sie schwanger)
    2. Fall: 35 Jahre, geschieden, 2 Kinder (problematisch, da Chefs denken, dass AEs weniger flexibel sind)
    3. Fall: 22 Jahre, ledig, keine Kinder (auch problematisch, da Chefs denken, die ist noch so jung, die bekommt bestimmt noch Kinder, wenn sie erst mal den Mann dazu hat)
    ...

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • Lebenslauf (normalerweise?) den Familienstand reinschreibt


    echt :hae: bei mir nicht - bin auch "ledig" was bedeutet das dann - kann alles ledig, Partnerschaft, gleichgeschlechtliche Partnerschaft, alleinziehend sein


    hab ich auch noch nie angegeben


    Kind - erscheint unter Elternzeit - da ich danach wieder gearbeitet habe, zeigt das dem AG das ich Job & Familie in der Vergangenheit vereinbaren konnte

  • Ich schreibe in meinen Bewerbungen :
    Familienstand: Verheiratet, 2 Kinder , (solange bei uns Scheidung kein Thema ist bleibt das auch so) , aber würde ich noch AE dazu schreiben würde ich mir doch selbst eins rein würgen?


    Zusätzlich schreibe ich in die Bewerbungen , daß ich durch ganztätige Betreuung meiner Kinder mit voller Arbeitskraft zur Verfügung stehe und hoffe so dem vielleicht zukünftigen AG etwas die Hemmschwelle zu nehmen.
    Und zusätzlich kann man in meinem Lebenslauf erkennen, daß ich bei einem Kind 12 und bei anderem nur 9 Monate Elternzeit hatte und ansonsten immer im Berufsleben stand mit sehr guten Arbeitszeugnissen.


    Ich denke auch: Wer Arbeit will, der bekommt Sie auch und wenn es halt ein Job ist der einem erst mal nicht so zusagt: Annehmen und was besseres suchen. :strahlen

  • Also bei einer Firma, die meine Bewerbung direkt weglegt, weil ich Mutter bin, würde ich auch garnicht arbeiten wollen - deren Verlust. Gibt genug Chefs, die gerade das Standing und die Belastbarkeit von Müttern durchaus zu schätzen wissen. Krank "feiern" können Kinderlose schließlich genauso...

  • Hallo,


    ist doch eine schöne Diskussion :strahlen


    Eine Frage in den Beiträgen weiter vorne war, wie ich darauf komme. Nun die erste Begründung habe ich schon geliefert, als ich wiedergegeben habe, dass mein Arbeitskollege Bewerbungen von Mütter gleich ablehnt.


    Nun mal ein Beispiel meines Vorgesetzten:
    1. Ein Kollege hat 2 Monate Elternzeit genommen. Daher musste ein Projekt schneller eingeführt werden. Die Reaktion meines Vorgesetzten in beisein eines jungen Kollegen=> wir sollten nur noch alte Männer einstellen, die wollen nicht mehr in Elternzeit gehen. Ich sagte darauf, dass das nicht ganz aufgeht. Schliesslich können die immer noch Väter werden. Wenn wir das umgehen wollen, müssen wir schon auf Frauen nach der Menopause setzen. Aber eigentlich kann ich nicht viel dazu sagen, da ich selbst auch 1 Jahr in Elternzeit war.


    Auf solche Bemerkungen reagiere ich desöfteren. Um ehrlich zu sein, ich finde es klasse, wenn Väter die Elternzeit nehmen und teilhaben wollen an der Erziehung ihres Kindes.


    Ich habe eine Menge Freundinnen, die ähnliche Erfahrungen machen. Die meisten Probleme entstehen aber scheinbar, wenn man Teilzeit arbeitet.......


    VG
    Lale

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • Also bei einer Firma, die meine Bewerbung direkt weglegt, weil ich Mutter bin, würde ich auch garnicht arbeiten wollen - deren Verlust. Gibt genug Chefs, die gerade das Standing und die Belastbarkeit von Müttern durchaus zu schätzen wissen. Krank "feiern" können Kinderlose schließlich genauso...


    Dem kann ich nur zustimmen und das deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Klar, "Kindkrank-Tage" hat keiner gern, aber in meinem Umfeld arbeiten die Mütter oft deutlich härter, um solche Ausfälle aufzuholen, sind 100 % loyal gegenüber Arbeitgebern, die ihnen keine Steine in den Weg legen und planen ihre Arbeit einfach besser. (Die Gefahr, die ein Chef da eher sehen müsste, ist, dass einem eine engagierte arbeitende Mutter - AE oder nicht - die Burn-out-Grätsche machen könnte.)