Patchwork gescheitert

  • Hallo Ihr Lieben,


    unsere Patchwork-Familie ist gescheitert - mein Freund kommt damit nicht zurecht und ist überfordert... :(


    Ich lerne daraus, dass ich in Zukunft nur noch für mich und meine Tochter leben werde - ich werde nie wieder mit einem Mann zusammenziehen - es war jetzt leider schon der 2. Mann, dem ich vertraut habe.


    Das letzte Jahr habe ich soviel Energie in die Beziehung, seinen Ärger mit der Ex und in seinen Sohn (er ist zu uns gezogen) gesteckt.


    Ich hatte leider meine Wochnung aufgegeben, meine Möbel verkauft und bin zu ihn gezogen - jetzt fange ich wieder von vorne an... :flenn


    Aber eines weiß ich sicher, alles was ich in Zukunft tue ist nur noch für mich und meine Tochter... :-)


    Zum Glück habe ich eine Familie und Freunde, die zu mir stehen, ich bin echt am Ende, kann nichts mehr essen und nicht schlafen und fühle mich so schuldig, was ich meiner Tochter angetan habe.


    Traurige Grüsse
    Nicole

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • :troest


    Mir geht es genauso. Patchwork ist voll gescheitert. Hatte auch VIEL fuer ihn aufgegeben (Job, Wohnung, Wohnort) und stehe wieder bei Null da. NIE NIE NIE wieder. Der naechste Mann darf zu mir ziehen und es wenn es nicht klappt, weise ich ihm freundlich die Tuer. Muss dazu sagen, dass meine SItuation vorher auch nicht toll war... (voellig unterbezahlt und gestresst im 50 Stundenjob, Kinderbetreuung eine Katastrophe) und ich wahrscheinlich von daher so empfaenglich war fuer einen Neustart mit Freund :(. Mach dir bitte keine Vorwuerfe. Am Ende wuenschen wir uns alle heile Familie, weil das Leben dann auch einfach leichter ist. Wer nie mehr wagt, wird auch nicht gewinnen.


    Viel Kraft fuer das, was kommt. Pfeife selbst aus dem letzten Loch :(.

  • Ach Mensch.... Kopf hoch....


    Ich kann da auch mitreden, nur dass es bei uns nicht ganz so schlimm war, da es vor dem Zusammenziehen noch gescheitert ist und ich somit nichts aufgegeben habe.


    Aber es hat viel Kraft und Nerven gekostet...... und meine Tochter mußte viel zurückstecken.....


    Ist eine schwere Situation....


    Aber immer alleine bleiben deswegen???

  • erstmal :troest
    du hast niemandem etwas angetan.
    du hast den mann geliebt,dein gefühl hat ja gesagt zum zusammenziehen...
    ok,jetzt hat es trotz viel energie unterm strich mit euch nicht geklappt,aber es hätte ja auch anders sein können.
    du hast ne tolle familie und gute freunde sagst du...die hattest du doch schon immer ,das heisst,dein kind ist auch eingebettet in ein gutes soziales netz...
    nochmal bei 0 anzufangen ist anstrengend und doof,keine frage,aber ihr beide werdet das schon wuppen,auch wenns jetzt erstmal stressig wird.
    das leben ist nunmal so,dass sich manchmal auch wege wieder trennen...
    sobald du ne neue whg hast,dort zeit investieren muss,um es euch schön zu machen,bist du abgelenkt und dann wird langsam ruhe einkehren und ihr wedert wieder euren rhythmus finden.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Ich habe das auch gerade hinter mir. Meine Tochter hat allerdings insoweit Glück gehabt, dass sie bei ihrem Papa wohnt und mich "nur" besucht. Und ich merke erst jetzt, wo ich wieder alleine wohne, wie sie wieder aufblüht und sich mir auch wieder mehr öffnet. Sie ist einfach mit meinem Ex und seiner Tochter, die bei uns gelebt hat, nicht auf Dauer klar gekommen.
    Ich habe jetzt das Problem, dass mein Ex der Kündigung nicht zustimmen will und ich diese jetzt einklagen muss. Ich kann ja nicht ewig doppelte Miete zahlen.


    Aber auch ich habe für mich beschlossen, dass ich nicht mehr mit einem Mann zusammen ziehen möchte. Beziehung vielleicht mal irgendwann, aber zusammenziehen? Never ever. Die Erfahrung hat mir diesmal echt gereicht.

  • Hi


    Ich kann dich sehr gut verstehen. Seit ich 30 Jahre bin, stand ich zweimal ohne Wohnung und mit eingelagerten Möbeln vor dem Nichts. Beide Male, weil ich mit einem Mann mit Vergangenheit zusammengezogen bin und es zwischen uns dann nicht funktioniert hat.


    Beim ersten Mal hatte ich noch kein Kind. Der Neuanfang war harmlos, alles lief einwandfrei. Ich bekam schnell eine neue schöne Wohnung, fand einen guten Job.


    Beim zweiten Mal: Neustart ohne Wohnung mit Baby. Der KV hat uns einfach vor die Tür gesetzt. Ich stand mit Baby und Kinderwagen und einer kleinen Tasche auf dem Bürgersteig..trotz gemeinsamen Mietvertrages.
    Aber das Schlimmste: Es hat alles sehr lange gedauert. Bis ich eine neue Wohnung hatte, verging ein halbes Jahr. Bis ich einen guten Betreuungsplatz hatte, verging ein Jahr. Bis zu einer wirklich guten beruflichen Perspektive vergingen 2 Jahre. 2 Jahre um mit einem Baby wirklich wieder gut dazustehen.


    Ich würde nicht mehr mit einem Mann zusammen ziehen. Ich habe ja gesehen, dass selbst ein gemeinsamer Mietvertrag nicht nützt, wenn der Mann oder im anderen Fall die Frau sich wie die Axt im Wald benimmt kann man nicht viel machen.


    Auf der anderen Seite hatte ich auch schon Beziehungen mit netten Männern, die mich nie so schlecht behandelt haben. Ich hoffe noch auf das Gute im Mann und auf das Glück. Ich bin durch die Erlebnisse allerdings ganz vorsichtig geworden und würde mir gaaaanz viel Zeit mit allem lassen.


    Ich wünsche dir einen guten Neustart und viel Kraft!
    LG

  • Ich habe jetzt das Problem, dass mein Ex der Kündigung nicht zustimmen will und ich diese jetzt einklagen muss. Ich kann ja nicht ewig doppelte Miete zahlen.


    da würde ich mich mal genau informieren ;-) Ich glaube gelesen zu haben, das du den Mietvertrag in deinem Namen kündigen kannst. Wenn dein Ex nicht ebenfalls kündigt, läuft er eben auf dessen Namen weiter, aber du bist raus, dann muss er sich um die Kosten kümmern...


    Ist aber keine Garantie, am besten nochmal Master Google befragen ;-)

  • @Löwe
    Klar. Meine Befürchtung geht eher in die Richtung, dass viele Menschen es nicht schaffen, nach ihren Erfahrungen (Trennung, Scheidung, Rosenkrieg, Gerichtsauflagen,Jugendamt)wieder psychisch auf die Füsse zu kommen. Und dann all das unverarbeitete mit in die neue Beziehung schleppen, und da passiert dann aber auch nichts Gutes damit.


    Ist nicht als Vorwurf gemeint, wenn einem Mensch zuviel passiert ist, ist das eben so. Für mich stellt sich nur die Frage ob es dann noch Sinn macht, etwas Neues zu beginnen.


    Und ich habe eben nur Erfahrungen mit Männern gemacht, die alte Geschichten,die zum Teil 10 Jahre her waren, immer wieder ans Tageslicht der Gegenwart gezerrt haben.
    Also wenn jeder Spaziergang im Wald mit Kindern dazu genutzt wird, eine Kummerstunde mit "Meine Ex hat 1998 dies und das gemacht", sich in Rage redet, Frau und Kinder anschnauzt, die nichts getan haben, außer anwesend und am Leben zu sein, schlechte Stimmung verbreitet, und der gesamten Familie die Gegenwart verdirbt, dann ist mir das zu heftig. Und da ich nun zwei solche Partnerschaften hinter mir habe, ist meine Sorge einfach, dass sich das wiederholt. Somit der Gedanke: Hat Mann keine früheren Belastungen, oder hat er sie verarbeitet, kann er die Gegenwart zum leben nutzen und sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren.


    Die Hoffnung, das es auch nochmal Begegnungen mit Männer für mich gibt, die Single sind und die innerlich einigermaßen klar kommen, mehr muss es ja gar nicht sein, habe ich schon noch. Die Erfahrung zeigt bisher leider anderes. Thats it :-)

  • Heckebeckche: Ich habe mich bereits erkundigt. Ich kann nicht alleine kündigen. Er muss der Kündigung zustimmen. Macht er das nicht freiwillig, kann ich es einklagen. Und genau das mache ich gerade.

  • Klar. Meine Befürchtung geht eher in die Richtung, dass viele Menschen es nicht schaffen, nach ihren Erfahrungen (Trennung, Scheidung, Rosenkrieg, Gerichtsauflagen,Jugendamt)wieder psychisch auf die Füsse zu kommen. Und dann all das unverarbeitete mit in die neue Beziehung schleppen, und da passiert dann aber auch nichts Gutes damit.


    Und da ich nun zwei solche Partnerschaften hinter mir habe, ist meine Sorge einfach, dass sich das wiederholt.


    Und schon hast Du ein Problem mit Deinen Erfahrungen und schleppst Deine "Erfahrungen" in die nächste Beziehung.



    Ich denke, ab einem bestimmten Alter muss man sich als neuer Partner auch mit der Vergangenheit des Partners anfreunden. Vielleicht kann man es ja in Bahnen lenken die für alle Beteiligten in Ordnung sind. Aber einfach zu verlangen das diese Vergangenheit "draussen" bleiben soll, das ist m.E. weder fair noch realistisch.


    :strahlen

  • natürlich hat jeder seine vergangenheit.
    aber in neuen beziehug finde ich es persönlich wichtiger sich auf die aktuelle partnerschaft zu konzentrieren und sich darauf einzulassen, wenn man seine ganzen altlasten reinbringt kann das schon stören.
    man muß auch loslassen können. wer das noch nicht geetan hat ist auch nicht frei für was neues.
    ich meine die neue partnerin oder der neue partner kann nichts ersetzen, ausbügeln oder besser machen, sollte auch kein therpeutenersatz sein.

  • Ich gehöre nun auch wieder dazu,bei denen es nicht funktioniert hat,aber auch gott sei dank noch vorm Zusammenziehen....
    Wegen dem Thema hab ich mich letzendlich getrennt.
    Es gab keinen gemeinsamen Weg und er war einfach noch zu jung von seinem Verhalten um die Verantwortung zu übernehmen.
    Dann muss man Konsequenzen tragen.
    Aber:Das Leben geht weiter!!!
    Allerdings hab auch ich schuldgefühle meiner Tochter gegenüber und es tut mir sooo leid,wenn Sie nach ihm fragen wird....
    Da muss ich versuchen stark zu sein,das wird schwierig!
    Sie hat ihn sooo gemocht!!!
    Naja...

    Pinguine bleiben ein Leben lang zusammen!!!

  • Sie hat ihn sooo gemocht!!!

    Dann kann sie/er doch trotzdem Umgang haben :frag


    Immer schwierig/traurig für die Kids, wenn´s mit dem/der Next nicht klappt.
    Schlimm, wenn´s dann häufig vorkommt.


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Aber einfach zu verlangen das diese Vergangenheit "draussen" bleiben soll, das ist m.E. weder fair noch realistisch.

    Lieber Löwe,
    solang "ihre Vergangenheit" noch mit am Tisch sitzt oder seine Vergangenheit 20% seines Gehaltschecks auffrißt, kann diese Vergangenheit gar nicht draußen bleiben. Das hat auch nichts mit Fairness oder Realitätsempfinden zu tun. Dieses zu verlangen (oder über das Verlangen des Aussperrens der Vergangenheit auch nur nachzudenken) zeigt doch das eigentliche Problem an.


    Nur am angenommen zum Scheitern einer Beziehung gehörten beide Parteien (sich dies einzugestehen erfordert allerdings ein gewisses Selbstbewußtsein im Sinne "sich-selbst-zu-kennen" und sich seiner (Stärken und Schwächen) selbst bewußt zu sein) dann treffen zwei (zeitweise) beziehungsunfähige Menschen aufeinander. Und hier ergibt Minus und Minus leider nicht Plus.
    Wer nun aber jegliche Schuld von sich schiebt, sollte wirklich besser für sich (und damit meine ich alleine) bleiben und nicht noch andere Menschen in sein Unglück miteinbeziehen.

  • solang "ihre Vergangenheit" noch mit am Tisch sitzt oder seine Vergangenheit 20% seines Gehaltschecks auffrißt, kann diese Vergangenheit gar nicht draußen bleiben. Das hat auch nichts mit Fairness oder Realitätsempfinden zu tun. Dieses zu verlangen (oder über das Verlangen des Aussperrens der Vergangenheit auch nur nachzudenken) zeigt doch das eigentliche Problem an.


    Das ist ja das schöne an Patchwork - man kann nicht einfach neu anfangen - jeder bringt seine "Fäden/Altlasten" und Kids mit - wir hatten gleich eine Beziehung zu dritt - mit meiner Tochter - das ist schon harter Tobak, wenn wie bei der TS da auch auf der anderen Seite noch Kids und "Fäden" sind wird das schnell ein ganz lustiges Spiel - bei dem keiner alleine und kein Paar auf der Strecke bleiben darf.


    Wir führen einen Haushalt/Beziehung zu dritt - dazu kommt der Papa & Next, die auch mal am Tisch sitzen und bei Wochenende und Familienfeier(tagen) mit eingeplant werden müssen und dazu noch seine Ex mit Kid = 6 Erwachsene, 2 Kinder, jede Menge Bedürfnisse und z.B. auch Omas die Ostern nicht zurückstecken wollen - das sind in diesem Fall auch 3 - soviele Tage haben die Feiertage gar nicht.


    :amok:


  • Immer schwierig/traurig für die Kids, wenn´s mit dem/der Next nicht klappt.
    Schlimm, wenn´s dann häufig vorkommt.


    Hi,


    da geb ich Dir vollkommen Recht. Genau aus diesem Grund würde ich, egal wie gut sich mein Kind mit dem Partner versteht, niemals erlauben, daß Papa gesagt wird. Es ist und bleibt nicht der Papa, egal wie sehr sich die Person papa-like benommen hat.


    Aber wenn ich mir diesen thread so durchlese, überkommt mich ein grausiges Gefühl...weil mir das ja wohl noch bevorsteht....


    Wie kann man sich denn bloß ein wenig "absichern" für den Fall, daß man doch wieder eine eigene Wohnung brauchen wird. Man kann doch nicht seinen ganzen Hausstand ewig lang einlagern. :frag Und wie kann man sich im Vorwege auf das komplizierte Miteinander vorbereiten...


    Bei mir haben immer fast Alle gesagt, wenn ich schon zu ihm ziehen sollte (700 km weit weg), dann gleich richtig, mit ihm zusammen. Ich bin mir aber mittlerweile sicher, daß ich dennoch vorerst die eigene Wohnung haben wollen würde... :Hm

  • Das ist ja das schöne an Patchwork - man kann nicht einfach neu anfangen - jeder bringt seine "Fäden/Altlasten" und Kids mit - wir hatten gleich eine Beziehung zu dritt - mit meiner Tochter - das ist schon harter Tobak, wenn wie bei der TS da auch auf der anderen Seite noch Kids und "Fäden" sind wird das schnell ein ganz lustiges Spiel - bei dem keiner alleine und kein Paar auf der Strecke bleiben darf.


    Wir führen einen Haushalt/Beziehung zu dritt - dazu kommt der Papa & Next, die auch mal am Tisch sitzen und bei Wochenende und Familienfeier(tagen) mit eingeplant werden müssen und dazu noch seine Ex mit Kid = 6 Erwachsene, 2 Kinder, jede Menge Bedürfnisse und z.B. auch Omas die Ostern nicht zurückstecken wollen - das sind in diesem Fall auch 3 - soviele Tage haben die Feiertage gar nicht.

    Auch wenn ich Patchwork lebe, so lustig finde ich persönlich das eigentlich nicht.


    Scheidungskinder (oder im Extremfall PAS) sind als Erwachsene oft nicht so beziehungsbegabt wie Kinder aus einem traditionellen Mutter+Vater+Bruder/Schwester-Haushalt. Noch mag das ja funktionieren solange die Großeltern wenigstens zusammenleben, aber für die nächste Generation sind Bindungen und Vertrauenspersonen vermutlich so fremd wie für uns das Leben ohne Strom oder ohne fließend Wasser.
    Da mag das "Kind" dann zwar acht Stiefmütter/Stiefväter und Nexts und Ex ohne Ende haben, aber hat es auch nur einen Ansprechpartner, der das Kind länger als zwei Jahre kennt und die Entwicklung beobachten kann?