Bei der Umgangsübernachtung will er immer zu mir - eine Phase?

  • Hallo zusammen,


    wie Ihr vielleicht wisst, verstehen wir (der Papa vom Minikind und ich ) uns ganz gut.
    Minikind ist auch gerne und regelmäßig bei ihm und ich habe auch vollstes Vertrauen in den Papa, dass das alles super läuft.


    Gestern erwähnte der Papa allerdings zum ersten Mal, dass Minikind wohl nachts eigentlich jedesmal sagt "Ich will zu meiner Mama, wo ist meine Mama". Das wusste ich bisher nicht, zu mir hat Minikind auch nie etwas gesagt.
    Ok, seit er seit August in den Kindergarten geht, schläft er zu 95% ab irgendwann in der Nacht bei mir, er hat ein starkes Sicherheitsbedürfnis seitdem. Das ist auch für mich ok (manchmal etwas nervig, aber er darf trotzdem kommen, wenn er will) weil ich denke, dass ich ihm dann eben diese Sicherheit gebe, wenn er sie braucht.
    Dass er aber explizit MICH braucht oder will und nicht seinen Papa, da bin ich gestern aus allen Wolken gefallen.


    Ist das eine Phase? Was kann ich Mini sagen, damit er Papa ebenso als Sicherheit akzeptiert? Ich finde es so schade für den Papa, dass Mini das sagt - der Papa tut wirklich so viel, reflektiert so viel und überlegt, wie er es am besten macht und dann kommt so eine "Breitseite", von der ich gar nicht weiß, woher sie kommt.
    Am liebsten wäre es mir, wenn Ihr schon Ähnliches erlebt habt und mir sagt, dass das nur eine dieser berühmten Phasen ist ...

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • Hallo


    Ich würde es unter Phase einordnen. Als Eltern kümmert Ihr Euch ja sehr gleichberechtigt, Euer Kidn kennt beide gut.


    Wie reagiert Kind denn, wenn der Vater antwortet (und was sagt er)? Ich kann mir die Frage eher als Rückversichrung vorstellen. Kind möchte sicher stellen, dass Du nicht einfach weg bist. Idealerweise wären die Eltern eben beide vor Ort. Trennungskinder haben diese Sicherheit nicht. Könnte Kind Dich anrufen oder macht es ein Anruf schlimmer? Wenn Kind immer wieder erfährt, dass er zuverlässig mal hier und mal dort ist, jedesmal zuverlässig abgeholt wird, gewinnt Kind die nötige Sicherheit. Dann ist das Thema sicher bald durch.


    Gruß

  • Solange Mini "nur" fragt und nicht stundenlang Theater macht seh ich da kein Problem drin. Das hat auch nichts mit "Breitseite" an den Vater zu tun, das ist eigentlich normal.


    Ich seh es ja auch hier. Wenn Zwergin beim Papa ist wird Abends nach mir gefragt, wenn zwergin hier ist nach ihrem Papa. (Er hat sie 3 von 4 Wochenenden im Monat, weil er unter der Woche nicht herkommen kann). Manchmal fragt sie "wo ist Papa", manchmal stellt sie fest " Der Papa schläft noch" oder " Der Papa ist arbeiten". Umgekehrt wird auch nach mir gefragt, oder "Mama ist einkaufen".


    Bei dir klingt es so, als hätte der Vater das doch eigentlich im Griff ( sonst hätte er doch vorher schon was gesagt, wenn Mini damit so gar nicht klarkommen würde, oder?). Solange würde ich da jetzt auch keine große Sache draus machen, damit es für Mini auch keine größere Sache wird.

  • Hallo,


    ich denke auch, dass das eine Phase ist.
    Sohni geht ja, seitdem er ganz Mini war, regelmässig über Nacht zum Papa. Zwischendurch hatte er eine Phase, wo er abends, wenns ans Schlafen gehen ging, ganz arg schrie. LV meinte dann auch, Kind würde mich vermissen. Klar, er kann jetzt noch nicht sprechen, aber dennoch versteht man eigentlich ganz gut, was er gerade will.
    Seit kurzem ist diese Phase weg und Papa ist der Tollste überhaupt.
    Ich würde an deiner Stelle das Gespräch mit dem Kind suchen, ihn fragen, was er dann empfindet (ggf. könnte der Vater in der Situation mit dem Kidn sprechen) und die Situation erklären, ihm dabei das Gefühl vermitteln, dass du immer da bist und ihn nicht allein lässt. Jedoch alles nicht zu sehr vertiefen, dafür ist er wiederum zu klein.

  • Mach dir keine Sorgen. Ich kenne zusammenlebende Paare, die sich beide gleichberechtigt ums Kind kümmern
    und trotzdem wollte der Kleine in einem bestimmten Alter (2-5) nur von der Mama getröstet werden.
    Mittlerweile hat sich das gedreht und jetzt ist der Papa der Coolste und Beste.
    Ich denke, das ist eine normale Phase.

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • Naja, ich weiß nicht ... nachts um 4 angerufen werden :lach .
    Er fragt wohl nur mitten in der Nacht nach mir, sonst nicht. Wenn es ab und zu mal was zu besprechen gibt und ich anrufe, weint er auch nicht, sondern findet es lustig, mit mir am Telefon zu sprechen (nur so als Beispiel).
    Wir haben nie zusammen gewohnt, also ist für Mini auch ganz klar das eine Papas Wohnung (sein anderes Zuhause, wie er sich selber ausdrückt) und Mamas Wohnung. Der Papa sagt dann wohl immer, dass Mama im anderen Zuhause im Bett liegt und schläft.


    Als "Breitseite" habe ich es deshalb bezeichnet weil ich gemerkt habe, dass der Papa schon etwas traurig darüber ist. Er tut doch alles, was irgendwie möglich ist und dann will Mini in der Nacht doch nur die Mama ...


    Aber stimmt, das mit dem "weg" sein ist zur Zeit auch ein Thema. Z.B. fragt er, wenn ich ihn abends in's Bett bringe immer noch einmal nach "Mama, bist Du noch dahaaa?". Aber auch hier habe ich keine Ahnung, woher das kommt, ich bin doch nie weg :hae:

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • Hallo


    Hilf mir mal, wie alt ist Dein Zwerg? Vielleicht begreift er gerade das Konzept von "weg" sein, dass Dinge da sind, auch wenn er sie nicht sieht? Eine gewisse Unsiercheit gehört wirklich zur normalen Entwicklung. Wollen Jungs so mit vier, fünf nicht ihre Mama heiraten? ;) Das wechselt wieder, dann darfst Du nachts beantworten, wo der Papa ist. Gleichberechtigung für alle.


    Gruß

  • Machst du dir jetzt mehr Gedanken darüber, dass der Papa traurig ist, weil er doch alles tut oder hinterfragst du, wieso das Kidn so handelt?


    Tagsüber sind die Kinder ja abgelenkt, das Vermissen kommt daher meistens abends. oder nachts, wenn es aufwacht. Und ich denke, das hat einfahc mehr damit zu tun, weil Mama einfach Mama ist und du das Kind ja trotzdem die meiste Zeit bei dir hast.

  • Aber stimmt, das mit dem "weg" sein ist zur Zeit auch ein Thema. Z.B. fragt er, wenn ich ihn abends in's Bett bringe immer noch einmal nach "Mama, bist Du noch dahaaa?". Aber auch hier habe ich keine Ahnung, woher das kommt, ich bin doch nie weg


    Ich hab als Kind unheimlich gerne die Saltkrokan-filme geguckt. (Ferien auf Salkrokan usw). In einem Film gab es auch ein Kind, etwa 2 Jahre alt. Wenn das Kind ins Bett mußte ging es immer eine ganze Weile so: "Mamaaaaaaaa?" "Jaaaaaa?" "Du bist dumm!".


    Auf die Nachfrage, warum die Kurze das immer sagt meinte die Mutter nur lachend: sie will doch eigentlich nur wissen ob ich noch da bin. Da war es die "perfekte" Familie, die Mutter war immer da.. und trotzdem wurde diese Situation so dargestellt. Also: völlg normal.


    Das solltest du auch dem Vater mal erklären, der Kurze meint das nicht persönlich, und es liegt nicht an ihm.

  • Stimmt, die Info ist nicht ganz unwichtig: Mini ist drei Jahre alt


    Ja, ich mache mir auch Gedanken um die Befindlichkeit des Papas. Das Verhältnis zwischen ihm und Mini macht so viele Fortschritte, er übernimmt immer mehr Verantwortung, alles völlig freiwillig, er macht sich so viele Gedanken und - das muss man auch sagen - ist sehr sensibel. Dann haut ihn eben so etwas um und es könnte ihm (also dem Papa) helfen zu wissen, dass das eine Phase ist bzw. wir gemeinsam mit unseren Aussagen an einem Strang ziehen. Da würde ich ihm eben gerne etwas gutes, fundiertes sagen können ...

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • KV udn ich haben ja auch ein guter Verhältnis zueinander udn er ist auch immer sehr geknickt, wenn wir 3 zusammen sind, Kind zb fällt und er sofort zu mir auf den Arm will, obwohl der Papa viel näher wäre. Ich kann KV dann auch nur versuchen zu vermitteln, dass er seine Sache mit Sohni super macht, aber dass Mama manchmal einfach bevorzugt wird. Bei uns sind das auch nur kurze Momente, sobald Sohni sich ausgeweint hat, will er sofort zu Papa auf den Arm oder mit ihm spielen. Dann bin ich auch abgeschrieben. Ich könnte dann auch sagen "ich bin nru dafür da, das Kind zu trösten, spielen will er mit mir aber nicht, wenn du da bist". Mit solchen Situationen müssen sich Eltern einfach arrangieren, die Kinder denken sich ja nichts dabei. Und das hat ja auch oft nichts damit zu tun, ob Mama udn Papa ein Paar sind oder nicht.