Warum dürfen Kinder nicht ihre Eltern genießen

  • Genau diese Gedanken habe ich auch fast täglich. Und ständig ist man mit den Gedanken beim Kind und fragt sich was ist wirklich besser?
    Arbeiten, nicht arbeiten, Teilzeit arbeiten.
    Woher kommt denn dieses schlechte Gewissen. Warum haben wir es überhaupt. Irgendwas läuft doch da schief?


    :hilfe

  • Genau diese Gedanken habe ich auch fast täglich. Und ständig ist man mit den Gedanken beim Kind und fragt sich was ist wirklich besser?
    Arbeiten, nicht arbeiten, Teilzeit arbeiten.
    Woher kommt denn dieses schlechte Gewissen. Warum haben wir es überhaupt. Irgendwas läuft doch da schief?


    :hilfe

    Ich glaube, dass liegt daran, dass man (gefühlt?) heute viel mehr unter Beobachtung steht und beinahe jeder Experte darin ist, einem zu sagen, was im eigenen Leben falsch oder richtig läuft. Das gilt für den Beruf, das Liebesleben und vor allem für die Kindererziehung. Irgendwo findet irgendwer immer etwas, was man angeblich falsch macht und sie werden nicht müde, es einem auch ständig zu sagen oder einen zumindest scheel von der Seite anzusehen.

    Es ist schon so, wie Rikepike es beschrieben hat. Es ist Tagesform abhängig, wie ich damit umgehe. An Bad-Hair-Days möchte am liebsten alles hinwerfen, Koffer und Kind einpacken und irgendwo hin, wo wenigstens ständig die Sonne scheint. Und an anderen Tagen scheint mir selbige aus dem Hintern, dass ich ganze Eisberge zum schmelzen bringen könnte - und meistens liege ich irgendwo dazwischen.

  • Jetzt schreib ich hier auch mal.... ich habe mir nämlic auch so einiges anderes vorgestellt für mein Kind und auch für mich.
    Ich hatte nicht einen Tag Elternzeit, was aber auch so geplant war. Will heißen: Aufgrund der damaligen Situation hat der KV ab der Geburt Elternzeit genommen und ich bin nach dem Mutterschutz a Vollzeit (37,5h) arbeiten gegangen... es war eine harte Zeit (zumal ich das erste haleb Jahr gestillt habe), wobei ich dachte, dass wir das ganz gut packen, bis dann nach einem JAhr die Ehe gecheitert ist.... da war ich dann allein. NIcht sofort, da KV noch ne Weile bei usn gewohtn hat, aber dann doch, also habe ich ne Tagesmutter gesucht, die sich um mein nicht ganz 1,5Jähriges Kidn kümmert. Für Kind war es ganz gut, die Tagesmutter hat es mit in den normalen Familienalltag integiert. KV ist weggeszogen, so dass er ab da nur noch jedes 2. WE und in seinem Urlaub für unser Kind Zeit hat. Da die TaMu selbst wieder in einem kiGA anfing zu arbeiten, hat sie mein Kind dort mit hin genommen. Später wurde Kind nur dort (im Kiga betreut). Da ich selbst durch die dauerhafte Belastung gesundheitlcihe Probleme bekommen habe und auch die Betreuungsituation sich immer weiter geändert hat, bin ich erst auf 35h runter geganegn und jetzt auf 30h und kann es mir im Moment nicht vorstellen in nächster ZEit wieder Vollzeit arbeiten zu gehen... denn auch bei "nur" 30 Stunden merke ich wie ich oft an meine Grenzen stosse und auch an Grenzen meines Kindes.... Klar das GEld einer Vollezitstelle könnte ich sehr gut gebrauchen, habe andererseits das Glück einen gut bezahlten Job zu haben, bei dem ich mt 30h wahrscheinlch noch merh zur Verfügung habe wie andere Vollzeitarbeitende.
    Wenn ich nochmal ein Kidn bekommen würde, oder etwas ändern könnte, wäre ich zumindest gern das erste Jahr zu hause. Auch bin ich oft neidisch (auch für mein Kidn mit) auf diejenigen, die ihr Kind mittags aus der Schule holen können, mit ihnen gemeinsam die Hausaufgaben machen mit ihnen zu Mittag essen etc. Das geht leider nicht udn ich denke wir zwei machen das Beste aus der Situatuion. Ich bin froh mein Leben so im Griff zu haben, auch wenn ich z.B. ohne die Hilfe meiner Eltern (auch finazielle) vieles nicht geschafft hätte. Ich bin froh, dass mein Kind bisher zu einem selbständigen, selbstbewußten Kind herangewachsen ist. Nun weiß ich nicht, ob ich trotz der vielen Fremdbetreung oder vielleicht auch wegen dieser schreiben soll. Ich war mit der BEtreuung immer sehr gut zu frieden und mein Kind hat sich dort immer sehr Wohl gefühlt.

  • Woher kommt denn dieses schlechte Gewissen. Warum haben wir es überhaupt.


    Hhm... interessante Frage... vielleicht ist das schlechte Gewissen nur ein Ausdruck von gesellschaftlichen Vorurteilen oder eher Ausdruck des genetisch verankerten Bindungssystems zwischen Mutter und Kind, das alarmiert ist? :hae:

    --
    Dieses Posting könnte evtl. Spuren von Sarkasmus und Ironie beinhalten.
    Alle Auskünfte erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen.
    Konfrontative Äußerungen sind ausschließlich zur Anregung der grauen Masse im oberen Bereich des Schädelinnenraumes gedacht.

  • Ich denke eher das Letztere. Da sagt das Bauchgefuehl/Muttergefuehl klar: hier stimmt was nicht. Und wir versuchen es auf Teufel komm raus zu ignorieren, weil wir einfach nicht anders koennen.

  • Hi


    Ich denke, es ist ganz natürlich, ein schlechtes Gewissen zu haben. Es passt ja auch alles hinten und vorne nicht. Für ein reines Gewissen würde ich etwa 6,5 Stunden pro Tag arbeiten während mein Kind in der Betreuungszeit ist. Der Haken ist ja eher, dass die Welt der draußen mir oft wie eine riesige zeternde Diva erscheint. Der Arbeitgeber will alles:Flexibilität, Gesundheit usw. der Staat will mit seinen Behörden immer mehr Abgaben, die Kollegen und Nachbarn möchten gern für lau ihren Frust bei einem abladen usw.
    Kind? Man selbst? Fällt dauernd hinten runter. Und wenn dann da nie ein anderer Erwachsener ist,der zu einem steht, wirds ganz schön finster.


    Mich kostet das Kraft: Was ich auch gebe, es reicht nie. Nicht ansatzweise. Gib mehr. Das ist so der Apell, der mir entgegenschreit, wenn ich den Briefkasten öffne, zur Arbeit gehe usw.


    Schon den Kindern gehts so: Fast jedes bekommt eine Diagnose, wenn es mal unkonzentriert ist, mal ein wenig aus dem Rahmen fällt, der irgendwie immer enger gesteckt wird.

  • ein schlechtes gewissen bekommt man dann,wenn man das gefühl hat,dass man seinem gegenüber nicht genug aufmerksamkeit ,elan und engagement entgegenbringen kann.
    oft ist mit gegenüber das eigene kind gemeint,aber das kann natürlich auch der arbeitgeber,bzw die kollegen sein .
    solange alles rund läuft,man das gefühl hat,zeit und kraft reichen aus,um alles zu wuppen,stellt sich dieses gefühl nicht ein.
    wenn aber alles in schräglage gerät,kommt es in einem hoch,das schlechte gewissen und die zweifel.
    nur kann man oft nichts ändern,denn es muss ja weitergehen,der rubel muss rollen.
    wer in der glücklichen position ist,einen job zu haben,der kindgerecht ist,sprich,der nicht mit den regulären öffnungszeiten von kitas kollidiert,der wird recht zufrieden sein.
    geld verdienen und kind geniessen...toll.
    leider ist das aber die ausnahme und so kommt es wieder,das schlechte gewissen.
    und täglich grüßt das murmeltier...

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...