Als Strafe,wegen quatschen im unterricht,nicht auf den Schulhof lassen

Aus der allwissenden Müllhalde kopiert:

Zitat

Ein Pädagoge (von griechisch παιδαγωγός paidagogós) ist eine Person, die sich mit dem erzieherischen Handeln, also der Praxis von Erziehung und Bildung und den Theorien der Pädagogik in der Regel professionell auseinandersetzt.

Schullehrer sind aus gutem Grund Pädagogen und nicht bloß Dozenten, wie an der Universität. Eltern und Lehrer müssen sich gegenseitig unterstützen, damit die Erziehung gut gelingt. Einem Kind alle Erholungsmöglichkeiten zu nehmen und es jede Pause an den Pranger zu stellen kann keine gute Konsequenz sein, weil es nicht Förderliches an sich hat. Es ist eine reine Strafe. Da wäre sogar Müllsammeln besser, weil es wenigstens produktiv ist.

Bei uns gab es früher Lehrer, bei denen wurde fast nie der Unterricht gestört, obwohl die kein einziges Mal Strafen angedroht oder gar verhängt haben. Andere haben das gemacht und es wurde trotzdem gestört. Es hat immer viel mit dem Lehrer und seiner Unterrichtsgestaltung zu tun.

Natürlich sollen die Kinder auch bei unfähigen Lehrern ruhig sein, aber das lernen sie durch solche Aktionen nicht. Wenn das Kind vor dem Lehrer Respekt haben soll, darf der Lehrer sich nicht respektlos gegenüber dem Kind verhalten. Ein Lehrer sollte sich vorbildlich verhalten, auch und gerade wenn es das Kind nicht tut. Sich auf der Nase rumtanzen zu lassen gehört natürlich nicht dazu, aber das hat ja auch niemand hier gefordert. Sinnvoll wäre herauszufinden, warum das Kind bei diesem Lehrer stört, anstatt dem Unterricht zu folgen. Dann kann man gezielt etwas verbessern.

Zu der Fragem welche Maßnahmen Lehrer anwenden sollen, beispielhaft ein Auszug aus dem Schulgesetzt der Bundeshauptstadt:

Zitat

Abschnitt IV
Maßnahmen bei Erziehungskonflikten

§ 62
Erziehungsmaßnahmen
(1) Die Schule soll bei Konflikten und Störungen in der Unterrichts- und Erziehungsarbeit
gegenüber den Schülerinnen und Schülern vorrangig erzieherische Mittel einsetzen.
Bei der Lösung von Erziehungskonflikten sind alle beteiligten Personen sowie die Erziehungsberechtigten
einzubeziehen.

(2) Zu den Maßnahmen bei Erziehungskonflikten und Unterrichtsstörungen gehören
insbesondere
1. das erzieherische Gespräch mit der Schülerin oder dem Schüler,
2. gemeinsame Absprachen,
3. der mündliche Tadel,
4. die Eintragung in das Klassenbuch,
5. die Wiedergutmachung angerichteten Schadens,
6. die vorübergehende Einziehung von Gegenständen.

(3) Die Lehrkraft entscheidet im Rahmen ihrer pädagogischen Verantwortung unter
Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit über das erzieherische Mittel, das
der jeweiligen Situation sowie dem Alter und der Persönlichkeit der Schülerin oder des
Schülers am ehesten gerecht wird. Die Erziehungsberechtigten sind in geeigneter Weise
über die gewählten erzieherischen Mittel zu informieren.

§ 63
Ordnungsmaßnahmen

(1) Soweit Erziehungsmaßnahmen nach § 62 nicht zu einer Konfliktlösung geführt
haben oder keine Aussicht auf Erfolg versprechen, können Ordnungsmaßnahmen unter
Wahrung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit getroffen werden, wenn die Schülerin
oder der Schüler die ordnungsgemäße Unterrichts- und Erziehungsarbeit beeinträchtigt
oder andere am Schulleben Beteiligte gefährdet. Als nachhaltige Beeinträchtigung der
ordnungsgemäßen Unterrichts- und Erziehungsarbeit ist auch ein mehrfaches unentschuldigtes
Fernbleiben vom Unterricht anzusehen.

(2) Ordnungsmaßnahmen sind
1. der schriftliche Verweis,
2. der Ausschluss vom Unterricht und anderen schulischen Veranstaltungen bis zu zehn
Schultagen,
3. die Umsetzung in eine Parallelklasse oder eine andere Unterrichtsgruppe,
4. die Überweisung in eine andere Schule desselben Bildungsgangs und
5. die Entlassung aus der Schule, wenn die Schulpflicht erfüllt ist.
Jede Form der körperlichen Züchtigung und andere entwürdigende Maßnahmen sind verboten.

(3) Ordnungsmaßnahmen nach Absatz 2 Satz 1 Nr. 4 und 5 dürfen nur bei schwerem
oder wiederholtem Fehlverhalten einer Schülerin oder eines Schülers getroffen werden; sie
sind in der Regel vorher schriftlich anzudrohen. Die Androhung kann bereits mit einem
schriftlichen Verweis verbunden werden.

(4) Vor der Entscheidung über eine Ordnungsmaßnahme sind die Schülerin oder der
Schüler und deren Erziehungsberechtigte zu hören.

(5) Über Ordnungsmaßnahmen nach Absatz 2 Satz 1 Nr. 1 und 2 entscheidet die Klassenkonferenz
unter Vorsitz der Schulleiterin oder des Schulleiters, über Ordnungsmaßnahmen
nach Absatz 2 Satz 1 Nr. 3 die Gesamtkonferenz oder bei Oberstufenzentren die
Schulgesetz für das Land Berlin Seite 64
Abteilungskonferenz der Lehrkräfte. Ordnungsmaßnahmen nach Absatz 2 Satz 1 Nr. 4
und 5 werden von der Schulaufsichtsbehörde getroffen; zuvor ist die Schulkonferenz zu
hören.

(6) In dringenden Fällen kann die Schulleiterin oder der Schulleiter vorläufig bis zu einer
Entscheidung nach Absatz 5 eine Regelung im Sinne des Absatzes 2 Satz 1 Nr. 2 und 3
treffen, wenn auf andere Weise die Aufrechterhaltung eines geordneten Schullebens nicht
gewährleistet werden kann. Widerspruch und Anfechtungsklage haben keine aufschiebende
Wirkung.

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Es sind nicht 30 Kinder, sondern 16, wenn ich nicht irre. Warum da immer 14 drauf gehauen werden, keine Ahnung.
Mal ein fiktives Fallbeispiel für Laienpädagogen: Obwohl mehrfach er imahnt, zieht fußballbegeistertes Kind im Wozi durch und zerdeppert die Vitrine, Plasmafernseher oder Blurayplayer. Eine sinnvolle Strafe wäre also dem Kind auf unbestimmte Zeit das Fußballtraining zu sperren? Weil ist ja eine Strafe, Kind muß Konsequenzen lernen. Halte ich für Blödsinn. Ursache/Wirkung fällt hier total unter den Tisch, ich strafe, aus einem persönlichen Frustgefühl heraus, stehe aber insgesamt doppelt schwach da, weil ich mich ja "wehren" muß. Nochmal: mit Erziehung hat das garnichts zu tun, und im Zweifelsfall bestraf ich mich auch noch selbst weil ich daheim ein energiegeladenes Kind mit(!) Fußball ertragen muss.

Zitat von Dr. Dolittle

(2) Zu den Maßnahmen bei Erziehungskonflikten und Unterrichtsstörungen gehören insbesondere
1. das erzieherische Gespräch mit der Schülerin oder dem Schüler,
2. gemeinsame Absprachen,
3. der mündliche Tadel,
4. die Eintragung in das Klassenbuch,
5. die Wiedergutmachung angerichteten Schadens,
6. die vorübergehende Einziehung von Gegenständen.

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Alles gut und schön. Die "professionellen" Störer juckt das alles nur recht wenig. Über die Punkte 1-4 wird in aller Regel gelacht; 5 u. 6 greifen nicht, da entweder kein Schaden entstanden ist oder kein Gegenstand verwendet wurde. Im einleitenden Satz steht übrigens "gehören insbesondere". Das heißt, dass die Aufzählung erstens nicht abschließend ist und zweitens die zu bevorzugenden Mittel nennt. Das schließt aber nicht aus andere, besser greifende, Maßnahmen anzuwenden.

Zitat von Raanan

Es sind nicht 30 Kinder, sondern 16, wenn ich nicht irre. Warum da immer 14 drauf gehauen werden, keine Ahnung.

Es ist ziemlich irrelevant, ob es nun 15, 20 oder 30 Kinder sind. Ab einer gewissen Zahl Kinder die durcheinander quasseln ist die Lautstärke dermaßen hoch, dass kein Unterricht mehr durchführbar ist.

Ich weiß nicht, wer von den hier anwesenden schon mal unterrichtet hat. Ich habe es einige Jahre mit Gruppen zwischen 20-100 Personen getan.
Vor mir saßen da allerdings Erwachsene. Das heißt ich hatte nicht mit Papierkügelchen und Radiergummis zu tun. Auch die Handyproblematik stellte sich damals mangels Verbreitung noch nicht. Aber:
Auch Erwachsene können sich manchmal nicht verkeifen (jeder für sich durchaus leise und flüsternd) ihrem Platznachbarn was mitzuteilen oder bei dem was nachzufragen. Wenn einer das mal macht - kein Problem. Wenn es 5 Minuten ein anderer macht auch kein Problem. Wenn aber alle munter durcheinander murmeln summiert sich die Lautstärke auf ein unerträgliches Maß.
Mal ganz davon abgesehen, dass es respektlos ist gegenüber dem, der vorne steht. Der hat sich schließlich vorbereitet und Zeit investiert - kann aber nichts für das Thema und das es trocken ist oder es halt, weil es Vorschrift ist, in regelmäßigen Abständen neu durchgekaut werden muss obwohl eigentlich alle Anwesenden es auswendig kennen.

Zitat von Zat

Stellt ihr eure Kinder eigentlich auch auf unbestimmte zeit beim Abendessen und dem anschließenden Spiele Abend auf den Flur während der Rest der Familie zeit zusammen verbringt?

Wer stört, ausflippt oder ähnliches fliegt bei mir durchaus auch schon mal raus, wenn ich oft genug gewarnt habe. Also ja.

Mir geht es da glaub ich ähnlich wie Zat.

Ich habe mein Problem mit der "unbestimmten Zeit". Zu jeder Strafe gehört eigentlich ein Strafmaß, also wie lange die Strafe dauert. Ohne dieses Strafmaß ist es eben maßlos und somit unangebracht.

Im Prinzip ist es doch ganz einfach und immer wieder zurückzuführen auf actio = reactio:

Kind hat Mist gebaut (actio) = Kind muss fortan Pause vorm Lehrerzimmer verbringen (reactio)
Kind muss fortan Pause vorm Lehrerzimmer verbringen (actio) = Kind denkt nach (reactio)
Variante 1:
Kind denkt nach (actio) = Kind kommt zu dem Schluss 'war nicht clever' und ändert Verhalten (reactio)
Kind kommt zu dem Schluss 'war nicht clever' und ändert Verhalten (actio) = Lehrer hebt Sanktion auf (reactio)
Variante 2:
Kind denkt nach (actio) = Kind kommt zu dem Schluss 'blöder Lehrer, aber jetzt bin ich cool' und ändert Verhalten nicht (reactio)
Kind kommt zu dem Schluss 'blöder Lehrer, aber jetzt bin ich cool' und ändert Verhalten nicht (actio) = Lehrer hebt Sanktion nicht auf sondern verstärkt eher noch (reactio)

Und so schwingt der schöne Regelkreis der Erziehung ständig hin und her mit mehr oder weniger großen Ausschlägen in die eine oder andere Richtung. Das macht ein Regelkreis so lange bis er ausgeglichen ist weil sämtliche Störfaktoren ausgeregelt und damit beseitigt wurden. Bis zur nächsten Störung. Dann fängt der Regelkreis erneut an zu laufen. So lange bis die Störung ausgeregelt wurde. Usw usw usw.