Immer dieser Streß nach dem Umgangswochenende!

  • Hallo,


    so langsam bin ich echt am verzweifeln. Nach jedem Umgangswochenende ist mein 13jähriger völlig von der Rolle. Bei seinem Vater gibt es keine Regeln. Dort wird Computer gespielt und duschen muss man auch nicht. Zähneputzen ist auch nicht angesagt. Ich gönne es Ihnen ja, dass es dort nur Spass macht, aber er muss doch auch lernen, dass hier Alltag ist und es Regeln gibt. Er war jetzt 4 Tage dort und hat jetzt die ersten 2 Stunden kein Wort geredet. Er ist total verdreckt und hat sich geweigert zu duschen. So langsam habe ich Angst ihn zu verlieren, weil es dort halt viel cooler ist. Er liegt jetzt im Bett und ich habe erst mal eine Runde geheult.


    Ich bin hier für den ganzen Alltagsmist verantwortlich und kümmere mich um alles. Aber trotzdem bin ich immer die blöde Mama, die immer nur meckert. Auf der einen Seite tut er mir ja leid, weil ich weiß dass es für ihn ja auch nicht leicht ist. Aber es kotzt mich so an.


    Vielen Dank fürs Ausheulen.


    Liebe Grüße


    lumabe

  • Ojjeeeeee, das ist natürlich nicht schön. :knuddel

    Bist du schon mal auf die Idee gekommen und hast ein Gespräch mit dem KV geführt, dass Zähneputzen etc. auch bei ihm zur Tagesordnung gehört und nicht nur bei dir?


    Verstehst du dich mit dem KV gut, dass ihr über solche Dinge sprechen könnt?


    Ich denke, deinem Sohn zu erklären, dass Zähneputzen usw. wichtig sind, stößt in diesem Alter sicherlich auf taube Ohren.


    Ich würde es mal über den KV versuchen.


    LG

    Der Verstand funktioniert nur in Grenzen...


    ...aber deine Vorstellung kennt keine Grenzen.

  • Hallo,


    danke für deine Antwort.


    Mit dem KV zu reden ist sinnlos. Er sagt dann zwar er kümmert sich, aber er macht es dann doch nicht. Ist halt alles schwierig. Er hat ihn auch jetzt einfach 1 Tag länger behalten, ohne Bescheid zu sagen. Da redet man gegen Wände. Ich habe ihm dann gesagt, dass er ihn ruhig länger behalten kann, aber mir dies natürlich mitteilen sollte.


    Jetzt habe ich mit meinem Großen das schlimmste überstanden, jetzt fängt der Kleine an.


    Viele Grüße


    lumabe

  • hallo lumabe,


    bei uns ist es auch so, meine schnegge ist fast 10 j. und es ist fast unmöglich dagegen an zu gehn :( alles reden :motz: bringt nichts oder macht es manchmal nur schlimmer.
    es kostet viel kraft :ohnmacht: und man braucht viel ausdauer. und es tut mir in der seele weh meine schnegge immer ein stückchen mehr an ihren papa zu verliehren da
    bei ihm immer nur der spaß zu hause ist. und ich glaube je älter schnegge wird um so schlimmer wird es ,leider.
    ich kann dir leider keinen rat :frag geben nur ganz doll mit dir fühlen , und glaub mir das mach ich :troest

    grüßle belami :rainbow:

  • So langsam habe ich Angst ihn zu verlieren, weil es dort halt viel cooler ist

    ch bin hier für den ganzen Alltagsmist verantwortlich und kümmere mich um alles. Aber trotzdem bin ich immer die blöde Mama, die immer nur meckert.


    mit dieser "angst" muss ein BET leben - hin und wieder kommt diese auch bei mir hoch, aber was will man machen, wenn die in der pubi sind schalten die nunmal ihr hirn hin und wieder aus und wenn sie sich dann den weg des geringsten widerstandes suchen, dann bist du eh machtlos. Im endeffekt wollen kinder aber regeln usw. usf. von daher kann es schon sein, dass ein pubi wechselt, aber spätestens wenn der alltag beim coolen UET eintritt und die schuldfreunde sich abwenden wegen des gestankes ist die wahrscheinlichkeit groß, dass da wieder jemand an der tür klopft.


    ich sag es immer gleich im nachgang, dass papa nervt und man ihm dochmal einen po vollgeben müsste, wenn er immer wegen dem lernen und so nervt, aber ich mein es nur gut und in ein paar jahren bist du mir dankbar auch wenn du mich jetzt dafür nicht so magst, weil ich dich nerve, aber das is mein job zu nerven, damit aus dir was vernünftige wird...


    hmmm bisher hats geholfen ;-)

  • Oh, das Gefühl und die Angst kenne ich nur zu gut.


    Mein Kleiner ist zwar erst sechs Jahre alt, aber wenn er bei seinem Vater war, ist er auch immer total durch den Wind, hört überhaupt nicht, ist emotional verwirrt und aufsässig bis agressiv. Ich kann ja irgendwo nachvollziehen, dass der KV, wenn das Kind nur Besuchswochenenden hat, an diesen seltenen Tagen keine Lust hat, Gefechte aus dem Alltag durchzustehen und eher den Weg des geringsten Widerstands nimmt, indem er dem Kind sowohl viel bietet als auch wenig verbietet.


    Aber das macht uns die Sache natürlich nicht leichter und dem Kind vermutlich auch nicht, das zwischen diesen Welten hin- und hergerissen ist.


    Ich denke, entscheidend ist, dass man authentisch bleibt und dem Kind damit Sicherheit und eine Basis bietet, auf die es sich verlassen kann. Und die Basis "Mama" ist nunmal neben all der Liebe und Fürsorge auch mit den Konflikten und Zwängen des Alltags verbunden. Man kann eben nur hoffen, dass das Kind irgendwann begreift, dass nette Besuchswochenenden eben auch nur Besuchswochenenden sind und diese mit dem RL wenig zu tun haben. Lass ihm seinen Raum nach diesen Tagen und auch seinen Dreck, bis er wieder einigermaßen die Balance gewonnen hat. Möglicherweise hat das ganze auch weniger mit dem KV zu tun als vielmehr generell mit der Pubertät und seinem Kampf um Autonomie.


    Ich kann jedenfalls sowohl deinen Frust als auch deine Angst nur zu gut verstehen und wünsche dir ganz viel Kraft, das Ganze durchzustehen. :troest