"Ganz neuer Neuanfang"-Mutmachthreat

  • Hallo zusammen,


    wollte hier nur mal fragen, ob jemand von Euch einfach sein altes Leben hinter sich gelassen hat, um irgendwo anders ganz neu anzufangen ?


    Ich träume von einem Umzug weit weg, neuer Wohnung und neuer Arbeit usw. Also ein richtiger Kahlschlag. Tja, wenn da nicht die Angst wäre, das es schief geht. Hat jemand ein paar „Mutmacher-Tatsachenberichte“ für mich oder Ratschläge ?



    :thanks::thanks::thanks::thanks:

    Ich lerne aus den Fehlern Anderer! Ich habe nicht die Zeit sie selbst zu machen !

  • Hallo,


    ich kann dir von zwei wichtigen Punkten in meinen Leben berichten. Allerdings noch ohne Kind.


    Ich bin vor ein paar Jahren recht blauäugig innerhalb von Deutschland in einer andere Stadt zum studieren gegangen. Ich bin davon ausgegangen, überall ist es gleich. Deutschland ist gleich...weit gefehlt. Mentalität unterscheidet sich und auch alles drumherum. Wohnungssuche etc pp. Dort lief alles über einen Makler. Dort gab es andere Kriterien für die Vermieter, als ich es von meinem Heimatort gewohnt war. Arbeit zu finden und die ganze Bewerbungsabläufe unterschieden sich. Freundschaften und Kontakte knüpften sich komplett anders. Bis ich das erstmal verstanden habe, bin ich schon überall angeeckt.
    Letzten Endes hat es mir einiges abverlangt, aber auch unheimlich viel gegeben. Teilweise war es echt eine Durststrecke und ich dachte, ich müsste mich geschlagen geben, aber es ging weiter. Nach ca. 6 Jahren bin ich angekommen. :schwitz


    In der Zeit bin ich - recht sicher - nach Ungarn gegangen. Recht sicher heißt, im Studium für ein halbes Jahr und hatte auch schon eine Praktikantenstelle. Ich bin da ohne Sprachkenntnisse hin und war auch sonst recht optimistisch. Ich bin wiederum ausgebremst worden. Allerdings war das weniger dramatisch. Ich habe mir die Zeit für mich genommen und mich bewusst mit mir auseinander gesetzt. In Ungarn bin ich ganz fies von meiner vergangenen "großen" Liebe wach gerüttelt worden. Viel Sport gemacht. So habe ich mir meine Nischen geschaffen und viel erlebt und gesehen.


    Beide Erfahrungen möchte ich nicht missen und es hat mir Wissen gegeben, dass man Ruhe und Geduld benötigt, wenn man woanders hingeht. Ganz wichtig ist es, es it sich selbst auszuhalten, den Alltag alleine gestalten zu können und den Mut zu haben, alleine etwas zu unternehmen.
    Kontakte etc. entwickeln sich von alleine, aber es braucht - subjektiv für einen selber - lange. Zumindest die verbindlichen.


    Wenn ich mit meinem Kind wohin gehen würde, würde ich mir mindestens vorab eine Arbeit besorgen...es sei, du hast gute Reserven. Der Rest lässt sich meistens irgendwie regeln.


    Wie gesagt, wenn du es machst, pack Zeit, Geduld, Ruhe und etwas Coolness ein...und öffne auf den Weg dorthin deine Sinne und dich für Neues und Umdenken. Angst lähmt nur und verschließt sich gegenüber Optionen, die du davor nicht für möglich gehalten hast.


    Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Also ich kann nur von in einem halben Jahr berichten, da geh ich mit meinem Kleinen für 10Monate nach Frankreich (Straßburg) und ich freu mich drauf. Ob es klappt weiß ich nicht (also, wie wir uns dort anstellen werden...). Aber es tut total gut, hier mal rauszukommen, denke ich. Nach 7 Jahren Studentenstadt und 3 Jahren alleinerziehend und überhaupt... Ans nicht-klappen denk ich gar nicht. es geht immer irgendwie. Und wenn wir einige Tiefpunkte erleben werden, das gehört dazu (haben wir als AEs das nicht alle schon mal?).


    Und ach ja, ein totaler Kahlschlag war, wie ich meinen Ex aus der Wohnung geprügelt hab. Das erste Mal war ich "gewlttätig" um meinen Sohn zu schätzen. Egal warum. Aber das hat so gut getan. Die erste Beziehung, die ich so beendet habe. Von einem Tag auf den anderen ohne Partner, ohne Auto, ohne Hilfe... ... Aber das tut manchmal ganz gut.