erstmal eigene Wohnung, um Alltag zu ordnen?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich wende mich heute auch einmal an euch und hoffe, bei euch ein bisschen Hilfe und tröstende Worte zu finden...


    Zu meiner Geschichte: Seit ca. 2 Jahren bin ich nun mit meinem Freund zusammen, wir wohnen auch zusammen (ihm gehört die Wohnung). Als er mich damals kennen gelernt hat, war ich schwanger (er ist nicht der Vater) und ihn hat es nie gestört, dass ich ein Kind von meinem Ex bekommen habe. Doch in letzter zeit kracht es immer öfter bei uns, er mag sich nicht um den Kleinen kümmern, auf ihn aufpassen, mit ihm spielen etc. Alles bleibt an mir hängen, doch ich mache es ja gerne, weil ich den Kleinen über alles liebe. Doch mein Freund meckert momentan über alles andere auch. Ständig streiten wir über das Thema Geld, Haushalt und er setzt mich ständig unter Druck, weil ich meine Ausbildung momentan nur in Teilzeit weitermachen kann, weil der Kleine chronisch krank ist und ich viel mit ihm zum Arzt bzw. ins Krankenhaus muss. Und so wie es momentan bei uns läuft, habe ich mir mein Familienleben auch absolut nicht vorgestellt.... :(


    Mittlerweile bin ich an dem Punkt, dass ich mir denke, ich würde meinen Freund entlasten, wenn der Kleine und ich uns erst einmal eine eigene Wohnung suchen würden und jeder seinen Alltag erstmal alleine ordnet. Ich würde mich ja nicht von ihm trennen (wollen), doch wenn es hier so weiter geht, sehe ich keinen Ausweg. Würdet ihr sagen, eine räumliche Trennung wäre erstmal das Beste, um sich über alles klar zu werden? :frag


    Danke für eure Hilfe...

  • Nach welcher Zeit seit ihr denn zusammen gezogen? Hört sich an als wenn er unzufrieden wäre. Hast du ihn mal gefragt was los ist?

    Im Trennungskonflikt der Eltern gibt es nie Gewinner, aber immer Verlierer, nämlich die Kinder.



    Lache und die Welt lacht mit dir. Schnarche und du schläfst alleine. (Dr. E. von Hirschhausen)


  • Die Frage ist doch, wie kannst du dein Kind und dich entlasten.

  • Wir sind damals zusammengezogen, kurz bevor der Kleine geboren wurde. Er schiebt das momentan alles auf die Arbeit und dass er momentan zu nichts Lust hat, und er als Grund angibt, wenn er sich nicht um den Kleinen kümmern will, dass ich das ja sowieso auch machen könnte, ich wäre ja fast immer Zuhause.... Er hält sich momentan bei allem was den Kleinen und seine Erziehung betrifft, absolut raus....


    Ich denke, für uns wäre es wirklich das beste, wenn der Kleine und ich uns erstmal eine eigene Wohnung suchen, weil ich denke, so langsam merkt der Kleine seine Ablehnung auch... :(

  • Hallo Calimabu,
    ich möchte Dir den Mut nicht nehmen, aber ich habe noch von keiner Beziehung gehört, die durch getrennte Wohnungen gekittet wurde.
    Könnt Ihr nicht noch mal in Ruhe darüber reden, was ihn stört??
    Kopf hoch! :troest

  • Hm, schwierige Konstellation.
    Fakt ist ja, dass dein Kleiner nicht sein Sohn ist und auch wenn er sich anfangs noch gekümmert hat und es auch weiterhin wollte, kommt manchmal irgendwann mit der Zeit die Erkenntnis und entsprechend verhält man sich.
    Frag deinen Freund doch einfach mal, wie er darüber denkt, wenn du dir mit deinem Sohn eine eigene Wohnung suchst.
    Denn klar ist, egal ob Mann der Vater des Kindes/der Kinder ist, wenn er sich eine Partnerin mit Kind nimmt, sollte er sich ein Stück weit auch mit kümmern. Sollte ein Geben und Nehmen sein.

    LG Marlit


    ** Die Hoffnung stirbt zuletzt**

  • Letztens habe ich ihn darauf angesprochen, was mich stört.... am Anfang hatte er wieder seine typischen Probleme, was das Zuhören betrifft und wo ich dann fertig war und erleichtert, wollte er mir wirklich klar machen, dass er meine Probleme nicht ernst nehmen kann, weil es in seinen Augen keine Probleme seien.... Ich hab ihm zb. gesagt, ich möchte, dass er sich bei der Erziehung ein bisschen mit einbringt und wenn ich zb. sage, dass nicht das ganze Wochenende lang der Fernseher läuft, dass er sich auch daran hält und nicht gegen mich arbeitet.... Nicht einmal das bekommt er hin... Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll, ich hab das Gefühl ich rede bei ihm vor eine Wand...

  • Hi!


    Also ich kenne das leider auch nur so, dass Getrennte Wohnungen der Anfang vom Ende sind, es sei denn, man entschließt sich, wegen eines Jobs in eine andere Stadt zu ziehen. Das scheint den Beziehungen sogar gut zu tun.


    Ich lese von deinem Partner heraus, dass ihn seine Arbeit so sehr frustriert, dass er für nichts anderes mehr Raum hat. Nicht für dich, nichts fürs Kind, nicht für sich, denn noch immer weigere ich mich ein Leben vor dem TV für ein Leben zu halten( ich weiß was du meinst, mein Ex saß auch nur noch vor dem Fernseher)
    Er sollte an sein Problem ran...vor dem TV wird ihm niemand helfen)


    Von dir lese ich raus, dass dich sein Verhalten frustriert...oder ist es mehr? Liebst du ihn noch so wie am Anfang? Falls ja...könntest du es so kommunizieren. So wie es ist. Dann weiß er woran er ist. Und falls er dann immer noch vom Nicht-Handeln Veränderung erwartet, bleibt dir nichts anderes als Konsequenzen zu ziehen.


    Paarberatung ist auch noch eine Option. Wobei einige Männer darauf ziemlich ruppig reagieren. Vielleicht probierst du das eine oder andere.

  • Ich liebe ihn noch, ja, aber ich kann momentan seine ganze Art und Weise nicht akzeptieren... So wie er jetzt ist, habe ich ihn nicht kennen gelernt.
    Er reagiert nur noch genervt, wenn der Kleine spielen will oder weint, gestern hat er ihn deswegen sogar angebrüllt anstatt ihn zu trösten... Das hat mich wirklich geschockt.


    Ich möchte dem Kleinen so etwas auch nicht antun, er ist schon krank und muss deswegen nicht auch noch durch Ablehnung enttäuscht werden. :(

  • Hallo Calimabu,


    spontan stolpere ich darüber das er das Kind angebrüllt hat statt zu trösten .....


    Wie zugehörig fühlt er sich wohl in eurer Familie ? Welchen Stellenwert hat er ? Wo sieht er sich wohl selbst in dieser Konstellation ?



    Ich hab gesehen das Du noch sehr jung bist - er vielleicht auch. Und dann lebt er mit einem Kind, das nicht seines ist, sich aber in seinem Leben immer breiter macht.
    Vielleicht erkennt er noch nicht mal selbst welche seiner Bedürfnisse da gerade auf der Strecke bleiben.
    Lobt ihr euch gegenseitig genug ??
    "Belohnt" ihr euch gegenseitig wenn etwas gut, schön, .... war ?

  • Es gibt zwischendurch schon Phasen wo alles harmonisch läuft, alles klappt und es keinen Streit und Diskussionen gibt. Aber das ist momentan wirklich die Ausnahme. Manchmal kommt es mir schon so vor, als wolle er gar nicht zu meiner? unserer? Familie dazugehören. Ich denke für den Kleinen hat er einen großen Stellenwert, weil er eben von Anfang an da war, und der Kleine ihn gut kennt. Aber das hat sich verändert.. und ich würde es dem Kleinen gerne ersparen, sich weiter von ihm anbrüllen zu lassen oder abgelehnt zu werden.


    Der Kurze hats schwer genug und verstehe auch nicht, warum er das nicht einsieht und dann trotzdem noch so mit ihm umgeht... :(


  • Der Kurze hats schwer genug und verstehe auch nicht, warum er das nicht einsieht


    Wie sieht er es denn ?


    (Am Rande: Magst Du erwähnen was für eine Erkrankung der Kleine hat ? Spielt das evtl. eine Rolle ? )

  • Der Kurze hatte kurz nach seiner Geburt Gehirnblutungen, wodurch er kurze Zeit später einen Wasserkopf bekommen hat. ich war deswegen in den ersten Monaten lange im Krankenhaus und er hat dann einen Shunt (künstliche Hirnwasser-Ableitung) bekommen. Er hat sich glücklicherweise danach gut entwickelt, aber gewisse Defizite sind nach wie vor da (er kann nicht krabbeln, nicht laufen und entwickelt sich entsprechend langsam). Deswegen sind wir ziemlich oft bei der Krankengymnastik, beim Kinderarzt und regelmäßig auch zu Kontrollen im Kinderkrankenhaus.


    Äußerlich ist ihm das alles nicht anzusehen, doch ich habe oft das Gefühl mein Freund vergisst, dass der Kurze das hat.... Ich versuche zwar auch in so ''normal'' wie möglich zu erziehen, muss aber trotzdem mehr auf ihn aufpassen. Er ist durch die ganzen Operationen, die er bisher hatte, schon etwas sensibler.... Sodass ich auch gar nicht damit klarkomme, wenn er ihn anbrüllt... :flenn

  • Hallo,


    hm was soll ich sagen, kann es sein das dein Freund gerade mit sich selber nicht klar kommt und es an euch ausläßt. Das er andere Vorstellungen hatte als er mit euch zusammen zog? Und nun die Realität nicht mit seinen Vorstellungen übereinstimmt?
    Vielles was du beschreibts hört sich ganz danach an.


    Vielleicht solletst du wirklich daran denke auszuziehen, da swird bestimmt schwer, weil du ihn liebst, aber frag dich doch mal ob es auf Daur dir und dem Kind gut tut wenn ihr weiter dem Stress ausgesetzt seid???


    Grüße :kotz

  • Klingt heftig - da habt ihr schon viel erlebt. Gibt es jemanden der Dir/euch bei der Bewältigung Deines Traumas hilft ?



    Verstehe ich das richtig, dass Dein Freund meint das Du den kurzen zu sehr in Watte packst ?


    Könnt ihr vielleicht gemeinsam (Freund, Du und Kinderarzt) mal darüber reden wie viel "besondere Behandlung", "Rücksicht" oder wie auch immer aus medizinischer Sicht notwendig, sinnvoll bzw. angebracht sind ?


    Ich hab das so verstanden, das er die ganze Krankengeschichte Deines/eures Kindes auch mit erlebt hat. Vielleicht ist es ja wirklich möglich eine gemeinsame Vorgehensweise zu finden.

  • Ja er hat alles mitbekommen, von den ersten Diagnosen, den ganzen Krankenhausaufenthalten, die ganzen Operationen... und er war immer für uns da.
    Doch da jetzt zum Glück längere Zeit mal alles okay ist und momentan keine weiteren Komplikationen zu befürchten sind, wird seine Krankheit fast vollständig ausgeblendet... und da scheints dann auch okay zu sein, den Kleinen mal eben anzubrüllen wenn er gerade mal nervt... :flenn


    Er ist sicher der Meinung ich würde den Kurzen zu sehr behüten... Aber ich mache mir nur Sorgen, weil es nunmal immer gerade sein Kopf ist um den es geht... Und da versteh ich keinen Spaß... Zwar wurde mir schon bestätigt, dass er wohl laufen lernen wird und auch später sprechen kann, doch weitere Folgeschäden kann man momentan noch nicht abwägen.... Und ich will einfach nur das Beste für ihn...

  • Hallo Calimabu,



    du schreibst, dass du es für eventuell besser hälst, wenn du erstmal in eine Wohnung gehst...bist aber unsicher und fragst hier nochmal.


    Was möchtest du denn? Kannst du dir so wie die Beziehung jetzt ist, vorstellen, dass es so weiter geht? Ich glaube du schriebst "Nein", bzw. "schwer auszuhalten".


    Du möchtest gerne etwas verändert haben, was dein Freund dir aber im Moment unbefristet nicht geben kann.


    Natürlich kannst du jetzt noch abwarten, ob sich etwas verändert...vllt. tut es das wirklich.
    Oder aber du nimmst dir jetzt eine Wohnung, weil Du es nicht mehr aushälst.


    Was du auch wählst, ist deine Entscheidung...und sie ist immer richtig! :knuddel:daumen


    Vertraue dir und deinem gefühl!



    Liebe Grüße
    Tinchen

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • Je länger ich darüber nachdenke, desto sicher bin ich mir, dass eine eigene Wohnung für den Kurzen und mich das Beste wäre...


    Doch dann kommen wieder Zweifel, wie ich das alles alleine stemmen kann.... :(