Hallo,
ich (m,42) möchte euch kurz meine derzeitige Situation schildern, in der Hoffnung einige Denkanstösse zu erhalten oder Ratschläge, da ich im Augenblick zugegebenermaßen etwas in der Luft hänge.
Ich habe mich im vergangenen Mai von meiner Frau getrennt und bin absprachegemäß zunächst im gemeinsamen Haus in einen Kellerraum gezogen. Mangels Lösungsideen, umsetzbaren Alternativen und finanziellen Unsicherheiten haben wir uns zunächst darauf geeinigt, der Kinder wegen erst einmal bis Ende 2011 gesittet unter einem Dach zu leben und in dieser Zeit nach adäquaten Möglichkeiten zu suchen, wie wir die gesamte Situation möglichst fair und friedvoll in den Griff und die richtigen Bahnen lenken.
Unsere Kinder sind 4 und 7 und wurden zunächst über die Trennung nicht informiert.
Über die Trennungsgründe möchte ich im Prinzip gar nicht viele Worte verlieren, außer, dass ich mir natürlich im Klaren darüber bin, wahrscheinlich immer latent der Schuldige für die daraus resultierenden Folgen bin.
Unmittelbar nach der Trennungsankündigung hat sich meine Noch-Frau dann für 4 Tage (ohne die Kinder) zu einer Freundin begeben, um „sich mit der Situation auseinanderzusetzen“ und kehrte dann nach diesen tagen zurück um erneut ein klärendes Gespräch mit mir zu suchen, aus dem hervorgehen sollte, dass sich an meiner Entscheidung nichts geändert hat.
Worauf sie unmittelbar danach erneut (wieder ohne Kinder) für ca. 4 Tage zur selben Freundin fuhr um der „angespannten Situation“ zuhause erst einmal zu entfliehen um sich zu sammeln. Sie hat mich um mein Einverständnis gebeten und ich habe mich in der Zeit um die Betreuung unserer Kinder gekümmert (Urlaub).
Im Laufe der nächsten Wochen gab es dann einige Gespräche, wonach wir uns gegenseitig darauf geeinigt haben, weiterhin nach realisierbaren Lösungen zu suchen und in dieser Zeit weiterhin die anfallenden Aufgaben etc. im „gemeinsamen Haus/Familie“ fortzuführen.
Es gab dann, wie fast zu erwarten, diverse kleinere Reibereien, da sie nach eigener Aussage mit der Situation extremste Schwierigkeiten hatte, wir uns aber auch im Klaren waren, dass eine sofortige räumliche Trennung finanziell (noch) nicht zu stemmen war und wir weiterhin zunächst bis Ende 2011 eine „Schonzeit“ vereinbart hatten.
Leider zog sie sich aber zunehmend von alltäglichen Dingen zurück, verbrachte die Zeit überwiegend mit Internet (FB etc.) und zog sich fortan größtenteils in „ihr Dachgeschoss“ zurück, sobald ich von der Arbeit (Beamter) kam oder an den Wochenenden fast generell. D.h. dass ich die überwiegende bzw. generelle Wochenendbetreuung der Kinder übernommen habe, gemeinsame Unternehmungen, Frühstück etc., Abholen von Spielbesuchen usw.
Die Kinder habe irgendwann einen spürbar engeren Bezug zu mir gesucht, kuschelten ständig zu zweit bei mir, kamen/kommen jedes Wochenende gemeinsam zu mir in den Keller,
Sogar die Kinder äußerten ab und an, dass ihnen das gemeinsame Spielen mit der Mum zu kurz käme.
Auch diverse andere Nachlässigkeiten schlichen sich ein, deren Anmerkungen ich mir aber zu verbitten hatte. Es sind für mich jedoch teilweise elementare Selbstverständlichkeiten, von denen ich annehmen möchte, sie von einer Kindesmutter, die geringfügig beschäftigt (12 Std./Woche) ist, erwarten darf, die aber aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen unerledigt bleiben/blieben. (Kein Kinderkleidungsstück wird gebügelt, Reinigung der Kinderzimmer höchstens alle 2 Wochen…)
Nach einigen kleineren Meinungsverschiedenheiten gab es dann auch so manch unschöne Wortgefechte, in denen Aussagen gefallen sind, die mich irgendwann dazu angehalten haben, bestimmte grundsätzliche Dinge in Frage zu stellen.
Irgendwann haben wir dann erneut ein Gespräch gehabt, in den sie nun ihre ersten Vorschläge zu einer eventuellen Regelung vorbrachte.
1. Vorschlag: Alles bleibt wie es ist, jeder darf tun was er will, nach außen wird Familie gelebt. Vorteil, keine finanziellen Einbußen
2. Vorschlag: Ich ziehe aus, sie bleibt im Haus, geht in Teilzeit und zahlt mir Miete für das gemeinsame Haus
3. Vorschlag: Haus vermieten, jeder sucht sich eine Wohnung, sie behält die Kinder
Vorschlag 1 habe ich konsequent abgelehnt und schon die Idee als absurd verworfen. Vorschlag 2 habe ich zumindest zunächst als kritisch und schwierig umsetzbar eingestuft, Vorschlag 3 habe ich mit ihrem Einvernehmen (aus Angst vor Vermieter-Problemen, Verwaltungsaufwand, Angst vor Mietnomaden etc.) auch kritisch abgelehnt.
Da sie in diversen Streits manches Mal verlauten lies, dass sie „das alles ankotzen würde“ und sie auch im Umgang mit den Kindern spürbar gereizter und impulsiver wurde und ihre „fehlende Anerkennung Zuhause und im Job fehlen würde, habe ich ihr dann irgendwann die Frage gestellt, ob sie sich vorstellen könnte, die Kinder bei mir zu lassen, sich eine Teil- oder Vollzeitstelle zu suchen und ein Betreuungsmodell anzustreben, das wir uns mehr oder weniger teilen.
Ihr lag/liegt ihrer eigenen Aussage nicht „so viel am Haus“, was sich auch durch grundsätzliches mangelndes Interesse widerspiegelt signalisierte sie irgendwann zumindest eine gewisse Bereitschaft, bei Vorlage ganz konkreter Voraussetzungen, z.b. uneingeschränkten Umgang mit den Kindern, was ich ihr bedingungslos zusicherte. Ich war/bin bereit, mich aufzuopfern für meine Kinder, habe Möglichkeiten für die Organisation eines solchen Modells geschaffen oder eingeholt (flexible Arbeitszeit etc.).
Wir sind/waren uns stets einig in dem Punkt, das Wohl der Kinder als höchste Priorität zu betrachten und die Bedürfnisse der Kinder absolut vorrangig zu behandeln.
Sie hatte zwar ein ungutes Gefühl, entgegen der gesellschaftlichen moralischen Prinzipien zu handeln, wenn sie als Mutter die Kinder beim Vater lässt, war aber irgendwann sogar so weit, mit mir bereits über eine eventuelle Wohnung und den zu teilenden Hausstand zu sprechen.
Soweit erstmal…
Nun hat sie am Mittwoch den ersten (oder zweiten) Besuch bei einer Rechtsanwältin hinter sich, und stellte mich gestern nun vor vollendete Tatsachen. Sie gehe nicht, schon gar nicht ohne die Kinder. Ich solle mich mit dem Gedanken beschäftigen, mir entweder eine Wohnung zu suchen, oder im Haus zu bleiben, und sie würde sich dann mit den Kindern etwas anderes suchen.
Nichts mehr da von „gemeinsamen Vereinbarungen“ und auch die Art der Gesprächsführung ist spürbar abgekühlt, um nicht zu sagen hochbrisant…
Ich bin gerade etwas orientierungslos und muss durchatmen, wobei mir die Zeit durch die Finger rinnt. :frag
Danke, für eure Ausdauer