Hallo,
ich habe zu dem Thema "Schwanger und plötzlich alleine" einiges gelesen und muß zugeben, danach brauchte ich erstmal eine Pause.
Ich kann einfach nicht fassen, wievielen Frauen sowas passiert.
Ich dachte immer, nur mir passiert sowas und ich kann das niemanden erzählen, denn es würde ja doch nur "stirnrunzeln" bei meinen Gegenüber hervorrufen.
Nun stelle ich fest, es geht sogar noch härter.Wenn man in einer festen und für sich intkten Beziehung steckt und selbst der Partner den Kinderwunsch hat, dann die Frau, wenn sie dann schwanger ist, sitzen lässt stelle ich mir unglaublich hart vor.
Mein Kv wollte keine Kinder mehr und war so dermaßen gegen Kinder und ich dachte damals " hey, prima, das ist genau mein Mann", denn man bescheinigte mir, ich könne keine Kinder bekommen und somit dachte ich, ich hätte den Traummann gefunden. Als er nach einigen Wochen feststellte, ich wäre nicht, was er sich vorstelle und ich dann auch noch erzählt bekam, er hätte sich gleichzeitig mit zwei anderen Frauen getroffen, dachte ich mir, es wäre nicht so tragisch- dann eben nicht....drei Monate später merkte ich eine seltsame Veränderung meines Körpers und ging mit der Einstellung, ich hätte mal wieder eine Cyste am Eierstock wie schon des öfeteren und kam mit dem Ergebniss zurück das ich schwanger war. Als ich den Kv davon in Kenntniss setzte, versuchte er sich erstmal unsichtbar zu machen in der Hoffnung, ich würde daran verzweifeln und von alleine abtreiben. Als ich ihn dann doch mal telefonisch erwischte, meinte er, er würde sich weigern etwas für das Kind zu tun oder zu zahlen, es wäre ja meine Schuld das ich schwanger wäre, er hätte mir geglaubt und vertraut als ich ihm erzählt habe, ich könne keine Kinder bekommen. Als ich darauf erwiderte, wir waren beide fahrläsiig, da es ja auch noch Krankenheitzen gäbe, vor denen wir uns hätten schützen müssen, meinte er nur, das hätte damit nichts zutun, aber wenn ich abtreiben wollte, würde er mir zur Seite stehen ( nett von ihm, oder ?).
Darauf meinte ich nur, selbst wenn ich das tun würde, dann sicherlich nicht mit dem Mann, der gedanklich nach dem Eingriff eine Flasche Sekt köpfen würde.
Er versuchte so einiges, mich zu überreden, das ich abtreibe und irgendwann verbot ich ihm, mich noch anzurufen oder SMS zu schicken und entschied mich für das Kind.
Er hoffte wohl bis zum Ende, ich würde unter all dem Druck zusammenbrechen, da mein Vater kurz vorher schwer an Krebs erkrankte und ich ihn pflegte und mich um alles kümmerte. Nun war ich doch tatsächlich schwanger- ertwas womit ich schon so lange für mich abgeschlossen hatte und nahm es kaum wahr, denn all meine Kraft steckte ich in die Genesung meines Vaters, der weiter weg wohnte und ich habe kein Auto. So war ich schwanger ohne die Zeit und Ruhe zu haben, es zu genießen und ich wünschte, es wäre alles anders gelaufen. Mein Vater starb vor kurzem und er hat es leider nicht mehr geschafft, sein einziges Enkelkind zu erleben, auf das er sich soo gefreut hat.
Manchmal und vor allem Nachts fühle ich mich so hilflos, einsam und kann den Gedanken kaum ertragen, dies nun alles alleine durchziehen zu müssen. Die Trauer um meinen Vater, die Wut auf den Kv und die Angst vor all dieser Verantwortung.
Aber bisher ging es immer irgendwie weiter und vielleicht kommt eines Tages noch mein passendes Gegenstück und ich finde Freunde, die mit meiner Situation nicht nur umgehen- sondern mich und meine manchmal etwas seltsamen Reaktionen verstehen können...die Hoffnung stirbt zuletzt