Sinn und Unsinn der "Herdprämie"

  • Es kommt selten vor, daß ich nicht alle Beitäge lese aber die Herdprämie ist eine Erfindung von unserer Supermami Ursula und alles was diese Frau jemal öffentlich von sich gegen hat ist geistiger Dünnschiß, mehr nicht.


    Sorry :kotz
    Volker

  • Irgendwie nervt es mich, dass immer die "bildungsfernen Armen" als Maßstab genommen werden...es gibt verdammt viele Mütter/Väter die daheim ihre Kinder aufziehen wollen, und das auch gut können. Und viele von denen können 150 € gut gebrauchen, um guten Gewissens für ihre Kinder dazusein, ohne Existenznöte zu fürchten.


    Wo wird die Wirkung stärker sein: bei Leuten bei denen die 150 € mehr als 10% des Monatseinkommen ausmachen oder bei den anderen wo sowas etwa 1-2 nette Mittagessen in einem gescheiten Restaurant sind? Und wer wird den Schaden bezahlen müssen, den das in der Tendenz kosten wird?


    Das es eher aus Versehen im Einzelfall was bewirken kann, gleichzeitig aber - ich wette drauf - darauf hinausläuft, dass man statt der Errichtung vernünftiger KiGas lieber Ablass an die Eltern zahlt (und sich daraus ein Kreislauf keine Kiga, keine Nachfrage ergibt), darauf kann man bei den Vorschlagenden nahezu Gift nehmen.

  • Es kommt selten vor, daß ich nicht alle Beitäge lese aber die Herdprämie ist eine Erfindung von unserer Supermami Ursula und alles was diese Frau jemal öffentlich von sich gegen hat ist geistiger Dünnschiß, mehr nicht.


    Da muss ich Dich korrigieren. Die Herdprämie ist eine Erfindung der CSU und war auch deren Beitrag zum Koalitionsvertrag.


    lg


    Camper

  • Ich kann die Aufregung beim besten Willen nicht verstehen.


    Die 150,- Euro sind doch nur eine zusätzliche Alternative.
    Jeder kann selbst entscheiden ob er sie in Anspruch nimmt oder eben nicht.


    Die Gedankenspiele wie sich die Prämie auf "Bildungsferne" auswirkt finde ich zudem reichlich arrogant.

  • Die Herdprämie ist eine Erfindung der CSU


    Zitat.
    "Die damalige Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU), die den Krippenausbau initiiert hatte, hatte allerdings von Anfang an deutlich gemacht, wie wenig sie von einem Betreuungsgeld hielt. Es sei „bildungspolitisch eine Katastrophe“, sagte von der Leyen damals, gab dann aber dem wachsenden Druck aus den eigenen Reihen nach und brachte einen entsprechenden Gesetzesentwurf zur Einführung des Betreuungsgelds auf den Weg."
    Quelle:
    http://de.nachrichten.yahoo.co…r%C3%A4mie-153745002.html


    qed


    Volker :-)


    Snake,
    es soll doch durchaus Mitmenschen geben, die es sich garnicht leisten können für 150.-€ p.M am Herd zu stehen? :hae:
    Darüberhinaus soll es auch Eltern geben, denen Bildung ein Fremdwort ist und 150.-€ 'ne Menge Stoff bedeutet.


    Für wen ist diese "Abspeisung" deiner Meinung nach also gedacht? :Hm

  • es soll doch durchaus Mitmenschen geben, die es sich garnicht leisten können für 150.-€ p.M am Herd zu stehen? :hae:

    Ja und? Es ist ja auch als ALTERNATIVE zu einem Betreuungsplatz gedacht.
    Es gibt aber bestimmt Mitmenschen die es sich mit den 150 Euro dann doch leisten können ihr Kind erst mit 3 Jahren in den Kindergarten zu schicken.


    Darüberhinaus soll es auch Eltern geben, denen Bildung ein Fremdwort ist und 150.-€ 'ne Menge Stoff bedeutet.

    Mit Verlaub, Druide: Quark.
    150 Euro ist für jeden eine Menge Stoff. Um bei Deiner Anspielung zu bleiben: 15 Kisten unserer gemeinsamen Hausmarke.
    Gesoffen wird aber durch alle Bildungsschichten.


    Für wen ist diese "Abspeisung" deiner Meinung nach also gedacht? :Hm

    Siehe oben.
    :tuschel Bei Zwillingen sind's übrigens schon 300 Tacken, da wird dann noch eher ein Schuh daraus.

  • Wohl an,
    provokante Fragen befördern ebensolche Antworten!


    Ich folge inhaltlich deiner Argumentation, jedoch lese ich dich als aufgeklärten Bürger.
    Meine Zweifel beruhen einzig auf der Betrachtung des Kindeswohls. Jenes sehe ich durch eine "Herdprämie" ( es ist ein Unwort, lassen wir es aber so stehen...) aber nicht gefördert.



    Dein "Verlaub" in Ehren,
    in der Realität sehe ich Kinder zu Hause verwahrlosen!


    Selbstverständlich behaupte ich nicht, daß der "Fremdbetreuungsweg" der Königsweg sei; gibt er doch immerhin dem Kinde neue Horizonte. :rainbow:



    Volker,
    (baut gerade einen neuen Unterstand, daher der Elan :-) )

  • Dein "Verlaub" in Ehren,
    in der Realität sehe ich Kinder zu Hause verwahrlosen!


    So. Da dies wohl in Deinen Augen die Regel ist, dass Kinder zuhause verwahrlosen, müssen wir ELTERN uns folgendes eingestehen:


    WIR SIND ALLE ERZIEHUNGSUNFÄHIG!!!


    Daher:
    1. wenn man (dummerweise) schwanger wurde, so schnell wie möglich Kind in die Fremdbetreuung (am besten gleich nach dem Kreissaal) - alles andere wäre verantwortungslos.
    2. wir wären ALLE gut beraten, unsere Kinder nur noch Abends ins Bett zu schmeissen, lernen können sie von uns eh nix. Das steht den Erzieherinnen zu, immerhin haben sie den Beruf gelernt.


    Ich entscheide mich für Nummer 3.:


    Ich bekomme keine Kinder mehr, bin eh zu doof für die Erziehung.


    :mussweg

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • ich ergänze tanimami:
    ich darf dann wohl mein Kind selbst erziehen, weil ich Erzieherin gelernt habe?!

  • Ich hätte gerne noch ein paar "Ossis" zu dem Thema gehört.
    Jene, die Familie und Beruf in der DDR gut in Einklang gebracht haben! :wink


    Und nein,
    ich behaupte nicht daß damals "drüben" alles toll war und Fremdbetreuung das Beste ist.


    Gruß vom "Wessi",
    Volker :-)


    Edith @ tanimami: Nur für dich :dribbel
    Wenn ich schreibe: "Ich sehe Kinder verwahrlosen", was verallgemeinerst du diese meine Aussage ins Ausschließliche?
    Du sprichst von einer Regel; um zu diffamieren? Oder wärst du vielleicht besser besser betreut worden, damals, um genau zu verstehen? :brille

    Einmal editiert, zuletzt von druide ()

  • Jahrzehntelang war die Meinung im Westen : die armen Ossis, müssen ihre Kinder so früh abgeben - nur damit der Stasi-Staat sie rechtzeitig in die Finger kriegt und auf Linie bringen kann...



    ein Schelm, der Böses dabei denkt, wenn er sich die letzten 15 Jahre Betreuungsdiskussion anschaut..... :tuedelue

  • Und nein,
    ich behaupte nicht daß damals "drüben" alles toll war und Fremdbetreuung das Beste ist.


    :hae:


    Ja was ist denn jetzt das Beste für das Kind? Selbst- oder Fremdbetreuung?


    Zur Erinnerung: Thema ist bis zum 3. LJ???


    Und dass diese "Ossis" alles gut in Einklang brachten, stimmt auch nicht. Es war halt so. Und das musste so hingenommen werden. Punkt. Viele Eltern haben das nicht gut gefunden. In Einklang bringen hat für mich eine andere Bedeutung.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Edith @ tanimami: Nur für dich :dribbel
    Wenn ich schreibe: "Ich sehe Kinder verwahrlosen", was verallgemeinerst du diese meine Aussage ins Ausschließliche?
    Du sprichst von einer Regel; um zu diffamieren? Oder wärst du vielleicht besser besser betreut worden, damals, um genau zu verstehen? :brille


    Weil das so rüberkam. Ich sehe zwar keine Kinder verwahrlosen (sonst würd ich das JA anrufen), aber das gibt es, leider. Wurde schon auf Seite 2 ausführlichst beschrieben. Diese Kinder verwahrlosen zuhause auch, wenn sie nachmittags um 15 Uhr daheim sind.


    Andersrum: ich kenne einige Kinder, denen gefällts im Kindergarten überhaupt nicht. Ausserdem ist die Erzieherin nicht so dolle, Kind hockt die ganze Zeit nur rum und wird nicht beachtet.... und nun?


    Es ist doch quatsch, alles zu pauschalisieren. Es geht doch darum, dass es wieder möglich sein könnte, dass etliche Eltern ZUHAUSE wieder ihre Kinder erziehen dürfen. Das kann sich um 150 EUR drehen, ja.


    Edith: letzter Satz von Dir: weisste, ich komm noch aus ner Zeit, da hatten die Kinder nach dem Kindergarten und der Schule auch noch Zeit, draussen zu spielen. Und Kinder lernen bekanntlich durch spielen. Und gleichzeitig brauchen sie Anleitung und Erziehung. Bestenfalls geleisten von den Eltern.
    Nein, ich wäre nicht besser besser betreut worden um zu verstehen, meine KiGa-Betreuung und Kinderstube (Elternhaus) war ok. Manche Kinder können das heutzutage gar nicht mehr beurteilen, da Kinderstube = KiTA.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

    2 Mal editiert, zuletzt von tanimami73 ()

  • Gelegentlich provoziere ich, um meinen Standpunkt zu überdenken. :brille
    Schön, daß es niemand persönlich nimmt sondern hilfreich mitdiskutiert. Solche Gespräche lassen sich zwar besser bei einem Roten führen, aber auch dann sind Missverständnisse nicht ausgeschlossen.


    Einig sind wir uns also, daß Erzieher(innen) allein qua Abschluß zum Erziehen befugt sind und manche Erzieher(innen) eben "nicht so dolle" sind
    Führt dieser Diskussionsverlauf jedoch automatisch zu dem Schluss:

    Anleitung und Erziehung. Bestenfalls geleisten von den Eltern.


    :hae:
    Ich behaupte, nein.
    So verschieden die Kinder, so verschieden ihr Umfeld.
    Es gibt keine allgemeingültige "gute" Erziehung.
    Und warum ist es denn nicht möglich allen Kindern eine gleiche Chance zu offerrieren?


    Weil sie Eltern haben und weil wir nicht in einer offiziellen (!) Diktatur leben und weil es niemals Gleichberechtigung geben wird, solange der Mensch Egoist ist.



    Ich bin grundsätzlich gegen diese Präme, weil sie Menschen, die ihr Augenmerk nicht auf die Entwicklung ihrer Kinder legt es ermöglicht durch Bildungsentzug persönlich zu profitieren.
    Alle anderen, ich sage mal "wir" bekommen das schon hin.


    LG
    Volker,
    der seine Tochter zum laufenden SJ von der Ganztagsbetreuung abgemeldet hat, weil diese pädagogisch eine Katastrophe war.
    (Nicht das wir es jetzt einfacher hätten... :schwitz )

  • Solche Gespräche lassen sich zwar besser bei einem Roten führen


    Danke, bin aber eher für nen Weissen.... ;)


    Und natürlich sind die Kinder verschieden. Aber ich sage trotzdem grundsätzlich ist erstmal die Erziehung durch die Eltern in den ersten Jahren besser, als Fremdbetreuung. Daher unterstütze ich das mit den 150 EUR Betreuungsgeld.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Ich frag mich was die Beantragung, Bewilligung und Auszahlung der 150 Euro kosten - das ist doch wahnsinn - dann können Sie auch die Steuersätze oder Freibeträge ein bißchen verschieben oder das Kindergeld für die ersten 3 Lebensjahre erhöhen.


    Die andere Frage - wer wäre Leistungsbezieher und wie groß wäre der Anteil am Haushaltseinkommen ?


    Arbeitstätige fallen raus
    Arbeitslose mit sozialen Zusatzleistungen zum Lebensunterhalt fallen raus
    Nur "fremdfinanzierte" Hausfrauen in intakten Familienbeziehungen oder Unterhaltsempfänger die für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgen würden diese 150 Euro bekommen


    und wer wäre das ? Aufzeigen ?

  • Naja, letztendlich wird sich wohl kaum einer dafür entscheiden, wegen den 150 Ocken zu Hause zu bleiben. Und wer zu Hause bleiben will, der tut es auch so, ob mit oder ohne Herdprämie.
    Meine war 16 Monate, als sie in die Krippe kam und ich halte es immer noch für eine gute Entscheidung. Für sie...
    KiTas arbeiten immer nur familienergänzend nicht ersetzend. Und das was die Kita ihr bieten kann, kann ich nicht: Freunde und soziale Kontakte mit Gleichaltrigen. Selbst wenn es die Herdprämie gegeben hätte, wäre ich nicht zu Hause geblieben. Ich mag nämlich mein Kind und meinen Job. Genau in der Reihenfolge...