Ich bin katholisch, aber um ehrlich zu sein ist es mir schnuppe, dass der Papst in Deutschland ist und noch egaler ist mir, was er zu sagen hat.
Ich habe so meine Probleme mit vielen Ansichten des Kirchenoberhaupts. Aber: nicht alles was der Papst so erzählt ist auch gängige Praxis im Alltagsleben der Kirchen. Hier in der Gemeinde (mag daran liegen, dass die katholische Kirche hier um jeden Christen buhlen muss, weil es kaum Katholiken gibt) dürfen auch Geschiedene zur Kommunion. Der Patenonkel meines Sohnes ist schwul, hat den Pfarrer nicht gejuckt und er wusste es.
Kirchen tragen aber so nebenbei auch viel zum sozialen Leben bei. Die Caritas hat hier eine Kleiderkammer, in der jeder Hartz IV-Empfänger kostenlos Klamotten bekommt, sie verteilt Zuschüsse für Schwangere (auch Frauen, die unehelich schwanger sind, obwohl das gegen die Ideale der Kirche ist), ihr wisst selbst wie oft hier bei Problemen geraten wird zur Caritas zu gehen.
Die Kirche organisiert Elterntreffen, auch für Alleinerziehende, Ferienfreizeiten etc. Ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich um alte Menschen, die niemanden mehr haben. Lesen ihnen vor, machen Einkäufe für sie, holen sie ab und bringen sie zur Sonntagsmesse, wo sie ohne Hilfe nicht mehr hinkommen.
So ganz überflüssig ist die Kirche also nicht.
Und allein dieses soziale Engagement ist es mir Wert die Kirchensteuer zu bezahlen, damit solche Dinge finanziert werden können.