Tochter im Urlaub hat Heimweh

  • :hilfe Seit letzten Freitag ist meine Tochter (12) mit ihrem Vater und Next im Urlaub. Sie kommen morgen früh zurück und am Wochenende ist dann ganz normales Umgangs-WE, weshalb er sie dann erst am Sonntagabend bringen wird.

    Am 3. Tag rief sie das erste Mal spät abends an unter Tränen, dass sie mich vermissen würde und nach Hause will und Bauchschmerzen hat und es ihr ganz schlecht geht. Ich habe dann versucht sie zu beruhigen, weil es auch keine Möglichkeit gäbe sie zu holen (sind 900km entfernt). Mein Ex hat ihr dann Bachblüten gegeben (er glaubt nicht mal dran, aber gut) und sich gekümmert, hat aber auch nicht die stärksten Nerven und wird dann schnell ungehalten, weil die Maus eben die ganze Zeit jammerte und weinte, dass sie nach Hause will.

    Mein Problem ist dass ich das alles nicht so richtig einschätzen kann, WIE schlecht es ihr geht oder ob das nur eine kurze Phase ist. Faktisch musste ich sie auch schon öfter abends am Umgangs-WE bei ihrem Vater abholen, weil sie Heimweh hatte. Sie hat sich total auf den Urlaub gefreut, weil sie eben ans Meer gefahren sind, aber kurz bevor es losging hatte ich schon das Gefühl, dass sie sich Sorgen machte.

    Nun soll sie also noch bis Sonntag bleiben und ich würde von euch gerne hören, was ihr eurem Ex in solchen Situationen (extremes Heimweh) geraten habt, bzw. was ihr gemacht habt und ob es erfolgreich war. Abholen sollte ja eigentlich das letzte Mittel sein…




    :thanks:

  • Hallo Cappuu!


    Ich würde es damit versuchen, wenn du mit deinem Ex vernünftig reden kannst vorausgesetzt, dass er seine Tochter mit was ganz Tollem ablenkt oder so. Also nochmal irgendwas Besonderes machen daheim am Umgangs-WE. Vielleicht in einen Tierpark oder sowas, falls es sowas bei euch in der Nähe gibt? :hae:


    Sorry, mehr fällt mir gerade auch nicht ein. :rolleyes2:


    Liebe Grüße Sonnenschein12 :winken:

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Danke für deine Antwort. :thanks: Also an Ablenkung wird's nicht liegen, er ist der typische "Spaß-Umgangs-Vater", der seine Tochter immer entertaint und am WE viel unternimmt. Die Probleme fangen abends an, wenn es heißt zur Ruhe zu kommen, dann ist sie nicht abgelenkt, denkt an mich, will nach Hause. Er versucht ja auch sie zu beruhigen, was aber nicht klappt, weil sie sich dann schon zu sehr auf "Ich will zu Mama" versteift hat.

  • "Hi Schatz, ich freu mich auf dich am Sonntag. Bis dahin lass ich es mir gut gehen. Genieße deine Zeit mit Papa."


    Das Mädchen fühlt sich meiner Meinung nach für dein Wohlergehen (mit-)verantwortlich, so als "beste Freundin".
    Da hätte ich mit 12 Jahren auch Bauchschmerzen und "Heimweh".

  • Das Kind badet jetzt wohl gerade Eure extrem enge (freundschaftliche :hae: ) Bindung aus.


    Da muss sie jetzt wohl durch und Du auch. Ich glaube der Vater kann da wenig machen. Du solltest in Zukunft daran arbeiten, dass es okay für Euch beide ist mal ein paar Tage getrennt zu sein.

  • @maschenka und malikaaron:


    Jaja, ich weiß. Aber es geht eben um das JETZT und nicht allgemein. Wenn es so ist, ist es traurig, hilft aber auch nicht in der aktuellen Situation. Danke.

  • Hi Schatz, ich freu mich auf dich am Sonntag. Bis dahin lass ich es mir gut gehen. Genieße deine Zeit mit Papa."


    Das Mädchen fühlt sich meiner Meinung nach für dein Wohlergehen (mit-)verantwortlich, so als "beste Freundin".
    Da hätte ich mit 12 Jahren auch Bauchschmerzen und "Heimweh".



    Genau das kam mir auch gerade so.... das sie vielleicht angst hat, das es dir daheim nicht gut gehen könnte ohne sie... da helfen dann wirklich so sätze wie:
    "mach dir einen schönen urlaub mit papa, genieße die zeit mit ihm.
    mir geht es gut, mama hat jetzt mal zeit für sich und ich habe schon dies und das gemacht und jenes vor, was mir gut tut und wenn du wiederkommst sind wir beide erholt und freuen uns aufeinander."
    so mache ich das,

  • Es ist zwar hart - aber es gehört zum Erwachsenwerden mit dazu. Heimweh ist gut, weil es bedeutet, dass sie ein Heim hat und das auch weiß. Das muss man manchmal erst schätzen lernen.
    Auf der anderen Seite müssen Kids langsam lernen, sich von Zuhause abzulösen. Besser als mit dem anderen Elternteil geht das kaum. Alle anderen Szenarien (Klassenfahrt, Gruppenfahrt u.ä.) sind ja noch problematischer.


    Es ist wie am Anfang im Kindergarten (meine haben da immer Rotz und Wasser geheult, wennich sie dagelassen habe ...): Es ist ein Entwicklungsschritt, der uns Eltern ungeheuer mitnimmt und die Seele zerreist. Aber wenn man sie holen würde - sie würde hinter ihr Alter zurückfallen in der eigentlich anstehenden Entwicklung und lernen zu klammern statt flügge zu werden.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo!



    Ich kann mich den anderen nur anschließen.
    Es ist etwas, wo ihr beide jetzt einfach mal durch müsst. Ihr scheint es dort ja an nichts zu fehlen und ihr scheint es gut zu gehen. Mal abgesehen, vom Heimweh.
    Auch klar, dass es am Abend auftritt. Sie wird sich wohl Gedanken darum machen, wie es dir geht, was du so machst und hat vielleicht auch die irre Vorstellung, dass du traurig daheim auf der Couch sitzt und ihr "nachtrauerst".


    Jetzt im Akutfall kannst du nichts machen, außer aushalten, ihr Mut machen und sie beruhigen, dass alles in Ordnung ist. Vielleicht, wenn ihr telefoniert, erzählst du ihr, was du so bis Sonntag vor hast. So weiß sie, dass du auch ohne sie etwas mit dir anzufangen weißt.

  • Hallo,


    eigentlich wurde ja schon alles geschrieben. Aber einen Gedanken hatte ich noch.
    Ich glaube, ich würde den Vater bitten, eben nicht ungehalten zu werden, sondern zumindest zu versuchen eurer Tochter das Gefühl zu geben, dass es ok ist, wenn sie dich vermisst und Heimweh hat und dass das irgendwie auch dazu gehört.

    Und du mach dir keinen zu argen Kopf. Ich weiss, dass das schwer ist, aber andererseits wird deine Tochter durch solche Situationen und vor allem dadurch, dass sie sie durchstehen muss (und eben nicht abgeholt wird) stark und kann
    irgendwann besser damit umgehen.


    Viele Grüße
    Regina

  • wieso meint ihr alle,dass sie angst hat,ihrer mutter könnte es nicht gut gehen(ohne sie)?
    glaub ich nicht...sie vermisst einfach ihr gewohntes umfeld,die mutter....
    meine tochter hat mich letzten sommer wahnsinnig gemacht (hatte hier damals auch um hilfe gebeten) als sie vom reiturlaub mehrmals täglich anrief und weinte,bauchweh hatte usw.
    ihr hat es dort gefallen,es gab keinen greifbaren grund...aber sie war kreuzunglücklich,letztendlich hab ich sie abgeholt nach 5 tagen .
    diesen sommer war sie mit meiner mutter im urlaub(die beiden sehen sich mehrmals die woche,haben eine sehr enge bindung) und trotzdem hat sie die ersten tage heulend angerufen..
    da war auch alles toll,oma ist eh die beste ,dennoch war sie wieder am jammern,hatte bauchweh usw..
    heimweh kenne ich von früher,das ist ein ganz elendes gefühl,vorallem wenn man nicht ernst genommen wird.
    man kommt sich selbst ab nem gewissen alter schon gaga vor,wenn es einen so überkommt,aber dieses gefühl überrennt einen nunmal.
    einen papaurlaub würde ich nicht abbrechen,auch wenn die entfernung gering wäre,aber ich würde mit meinem ex besprechen,ob man das direkt anschließende umgangswe vielleicht verschieben könnte,bzw was er dazu meint,wie er die situation sieht(er ist ja live dabei).
    es gibt nunmal menschen,die leiden wenn sie von zuhause weg sind,auch ohne ersichtlichen grund...da sturr zu bleiben ,vorallem nach dem urlaub,der schon kraft gekostet hat,finde ich persönlich unnötig hart und er wird dazu führen evtl,dass das kind die nächste zeit nirgendwo mehr hin will..
    das hatte ich...ich hab sie da tage schmorren lassen,weil ich dachte,das wird schon...hatte mit den betreuern gesprochen und die meinten auch,hart bleiben...
    würd ich nie mehr machen,das ende vom lied war ne 12 jährige,die fast ein jahr lang ausser bei papa nirgendwo mehr gepennt hat und sich vom taschengeld rescue bonbons gekauft hat,wenn es ans papa we ging...
    der schuss kann nach hinten losgehen,wenn mans übertreibt will ich damit nur sagen...
    nicht gleich springen,aber absprechen mit dem vater wie schlimm es wirklich ist...er ist vor ort und dann entscheiden,ob es erstmal reicht und man das umgangswe verschiebt..
    ach und meine tochter wusste genau,dass es mir gut geht ....also daran hats sicher niemals gelegen...

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

    Einmal editiert, zuletzt von zozzy ()

  • hallo an alle und Danke für eure Antworten!


    zozzy: ja ich bin auch zwiegespalten. Einerseits will ich meinem Ex ja die Tochter nicht vorenthalten, andererseits habe ich auch Sorge, dass sie wirklich geschädigt zurückkommt. Ich werde mal überlegen müssen, wie es ist, wenn sie morgen zurückkommen. Ich weiß halt nicht, ob ihr Vater (der ja nun nicht so furchtbar sensibel ist) das richtige Gespür dafür hat. Ich habe bei ihm den Eindruck, dass er das Heimweh seiner Tochter persönlich nimmt. Nach dem Motto "Du willst lieber zu Mama anstatt bei mir zu bleiben, dann geh' eben..."