Meine Seele

  • Hallo


    Ich hab lang überlegt ob und wie ich schreib, also wenn alles ein bisschen Konfus klingt bitte verzeiht mir.


    Ich fühle mich leer und ausgelaugt, habe aber Angst mir Hilfe zusuchen,weil ich denke das man mich für verrückt erklärt und mir die Kinder wegnimmt und mich in eine Klapse sperrt.


    Mein ganzes Leben besteht nurnoch aus nachdenken nachdenken nachdenken.


    Zum reden habe ich keinen, hab keine Freunde nur eine Freund und meine beiden Kinder, nur mit denen kann und will ich nicht reden aus Angst und Scham.


    Meine Kindheit war ein Alptraum und dieser Alptraum verfolgt mich bis heute. Es gibt Tage da geht es mir gut, kann sogar lachen und arbeiten und dann gibt es Tage so wie gestern und heute da könnt ich mich ins Auto setzen und einfach wegfahren irgendwo hin, allein sein nichts hören nix sehen. Manchmal denk ich sogar daran mein elendiges Leben zu beenden damit das alles ein Ende hat. Doch dann tauchen meine beiden Kinder vor mir auf und ich beende schnell diesen absurden Gedanken.


    Ich hatte eine für mich sehr schlechte Kindheit, geprägt von häuslicher Gewalt bishin zu sexuellen Übergriffen.


    Natürlich gab es auch schöne Momente,Tage,vielleicht sogar Wochen, aber leider erinnere ich mich nicht mehr daran, das schmerzhafte überwiegt einfach.


    Ich wurde wegen jeder Kleinigkeit bestraft, verhauen mit dem Teppichausklopfer der im Bad neben der Waschmaschine über der Wand hing und mit der rechten Hand*mit goldenen dicken Ehering* am Ringfinger meiner Mutter.


    kleine Bsp.:


    -Ich hatte Federball auf dem Innenhof gespielt, der Ball flog über eine Mauer und blieb dort auf einen angrenzenden Dach liegen, ich kletterte über die Mauer, holte den Federball und schon hörte ich meine Mutter schreien, ich soll hoch kommen. Ich wußte was passiert, ich war kaum oben, stand sie schon vor der Tür und zog mich an den Ohren in die Wohnung, den Ausklopfer in der rechten Hand. Ich bekam so den Hintern voll, das ich mich vor Angst bepullerte. Danach bekam direkt noch eine, weil ich eingepullert hatte.


    -Meine Mutter hat Nudelsuppe gemacht, sagte uns es geht keiner daran und nascht. Allerdings war es das Lieblingsessen von meinem Bruder, er vergriff sich daran, meine Mutter merkte es und da mein Bruder mir die Schuld gab, bekam ich den Ärger und auch wieder den Hintern voll.


    -Ich war 10J, war draussen spielen, habe eine rote Arbeiterfahne gefunden und damit auf einer Fußgängerbrücke rumgewedelt.Es dauerte nicht lang , da standen 2 Männer hinter mir, diese brachten mich nach Hause und ohne Vorwarnung, Erklärung--- warum/weshalb/wieso bekam ich von meiner Mutter vor den beiden Männern so eine gedonnert, das ich zurück viel. Wenig später in der Wohnung, ging es dann weiter, ich bekam Prügel und flog quer durch die Küche.


    -Auf dem Weg von der Schule, nach Hause bummelte ich und blieb mit meiner Freundin an einem Brunnen hängen, wir spielten ausgelassen, vergaßen dabei total die Zeit und irgendwann stand mein Vater vor mir. Er nahm mich am Arm , wir gingen nach Hause, ich entschuldigte mich und bettelte das ich keine Haue kriege, aber vergebens, ich war kaum zu Hause, das selbe Spiel, Ausklopfer bis der Hintern rot war. Danach bekam ich noch 14 Tage Stubenarrest.


    Mein Vater hielt sich bei sowas eher im Hintergrund, er war der ruhiger , meine Mutter übernahm die Erziehung.


    Aber deswegen spreche ich meinen Vater nicht unschuldig, er hat mein Leben genauso versaut wie meine Mutter, allerdings auf eine andere Weise.


    Wenn wir Schlafbesuch hatten, dann mussten mein Bruder und Ich immer unser gemeinsames Zimmer räumen, die Gäste schliefen bei uns im Zimmer und wir mussten im Eheschlafzimmer mit schlafen.
    Mein Bruder lag vor dem Ehebett auf einer Gästeliege und ich musste zwischen meinen Eltern im Bett liegen. Da ich noch recht jung war, 10 J musste ich natürlich eher ins Bett, eingeschlafen bin ich friedlich, aber aufgewacht bin ich eher durch ekel und ungewohnte Berührungen an meinem Körper. Meine Eltern lagen im Bett, meine Mutter rechts (immer am Fenster)und auf ein Meer aus Kopfkissen gebetten. Mindestens vier Kissen lagen unter ihrem Kopf,ohne diese konnte sie nicht schlafen und mein Vater lag rechts, normal mit einem Kissen. Mein Vater schlief !... der Atem roch nach Alkohol und seine Hand streichelte mich zwischen meinen Beinen.


    Er bekam davon nix mit , denn er schlief, ich fand es abscheulich und eklig, fing leise an zu weinen, konnte und traute mich aber nicht meine Mutter oder mein Bruder zu wecken aus Angst vor dem Ärger.
    Ich hab mich dann an das Fußende gelegt, zusammengerollt und hab auf den Morgen gewartet. Einschlafen konnte und wollte ich nicht mehr.
    Das ganze dauerte bis zu meinem 14 Lebensjahr,danach sträubte ich mich mit Händen und Füßen, im elterlichen Ehebett zu schlafen, übernachtete dann immer bei einer Freundin.


    Was natürlich nicht ausblieb, war, das ich an den Fingernägeln kaute, meine Mutter bestrafte mich auch dafür, ich musste meine Finger auf den Tisch legen und sie haute mit dem Schuhanzieher auf meine Fingerkuppen, so als Lehre *ich solle nicht knabbern* Es half nix, ich knabberte weiter und dann bekam ich meine Quittung.


    Man rief mich in die Küche, dort sollte ich mich an den Tisch setzen, vor mir lag ein Kronenkorken,in diesem befanden sich Nägel, ja ihr lest richtig ! Nägel, sogar Fußnägel, diese musste ich unter Beobachtung meiner Mutter essen. Nicht nur einen, nein alle, ich weiß nicht mehr wie lang ich gesessen habe *mich würgt es gerade* aber es war lang, sehr lang.
    Ihre Ekelmethode hat funktioniert, ich hab von da an keine Nägel mehr geknabbert, allerdings hab ich auch ein seelischen Knacks davon getragen. Ich kann keine Füße anfassen, geschweige Nägel. Die Füße meiner Kinder habe ich immer mit Handschuhen angefasst (auch heute noch, wenn es sein muss) wenn ich Fußnägel schneiden musste.


    Ihr stellt euch sicher die Frage, warum hast du nix geändert,unternommen ect. !
    Ich konnteund kann es bis heute nicht, ich bin so mit angst geprägt, was mich so kuschen lässt.


    Und wenn man immerwieder verletzende Aussagen hört, dann kehrt man noch mehr in sich und schluckt einfach nur.


    Kleines Bsp.:


    Wir waren als Kinder eh nicht erwünscht, das heißt, meine Mutter wollte keine eigenen Kinder, sie wollte adoptieren. Nur kamen wir dazwischen und hat es uns auch spüren lassen.


    -Worwörtlich zu mir:
    Dich hätte ich am liebsten in der Badewanne ersäuft, ich wollte keine eigenen Kinder !


    -zu meiner Hochzeit:
    Aussehen wie Schneewitschen,aber kein Arsch und kein Dittchen


    Das ist nur ein kleiner Teil aus meinem verkorksten Leben, es gibt noch so viel.


    Tut mir leid , das ich Euch mit diesem Beitrag belästige, aber ich musstes es mir runter schreiben, jetzt im Moment geht es mir einigermaßen gut.






    Danke für´s lesen

  • Hallo Du,


    es sind tiefe seelische Wunden, die Du aus deiner Kindheit mit durch dein Leben schleppst und meiner Meinung nach, solltest Du diese mit einem Therapeuten aufarbeiten, sonst schleppst du das ewig weiter mit.
    Deine Angst, man steckt dich gleich in die Klappse und nimmt dir die Kinder weg, ist unbegründet und nur ein weiter Hinweis darauf, wie kleingeknautscht dein Selbstbewußtsein ist.


    Du warst jetzt so mutig, Dich hier zu öffnen, geh noch einen Schritt weiter und lass Dir professionell helfen.


    Dein Hausarzt kann Dir eine Überweisung ausstellen für einen Psychologen und weitere Informationen mitgeben.


    LG,


    das Waldweib

  • Oh man :troest Ich bin den Tränen nahe :(


    HJast du heute immer noch Kontakt zu deinen Eltern ? Ich glaube den würde ich sofort abbrechen.
    Ich denke du musst Dich jemand realen anvertrauen, jemand der Dir hilft diese Sachen zu verabreiten.


    Du schreibst das du ständig am nachdenken bist, worüber denkst du nach ?
    Ändern kannst du es nicht mehr, aber besser machen.


    Solche Erinnerungen sind Gift für die Gegenwart.


    Ich wünsche Dir viel Kraft das grübeln endlich los zu werden :troest

    ♥♫ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ ♫♥
    ☜❤☞ i still haven´t found what i´m looking for ☜❤☞
    LG Jennylee

  • Dieses hier zu lesen tut mir in der Seele weh, mir schoßen bei einigen Sachen die Tränen in die Augen! Das tut mir sooo leid für Dich!



    Sag nicht sowas wie, tut mir leid das ich euch mit meinen Beitrag belästige!


    Ich glaube dieser Beitrag ist der ERSTE Weg in die richtige Richtung.



    Guck mal, wenn man Erkältet ist, geht man zum Arzt
    wenn man ein Bein gebrochen hat , geht man zum Arzt
    wenn man was auch immer hat geht man zum Arzt
    und man geht genau so zum Arzt wenn die Seele nach Hilfe schreit!!!


    Lass andere denken, sagen oder meinen was sie wollen!!!
    Auch Du hast das Recht, so wie jeder andere Mensch, glücklich zu sein und sein Leben zu genießen so gut es geht.
    Du kannst die Sachen die passiert sind, nicht mehr rückgängig machen, leider, aber mit Therapeutischer Hilfe, kannst du sie jedenfalls so "sortieren", dass sie irgendwann nicht mehr mit so schlimmen Auswirkungen zum Tageslicht kommen! Sei es Dir wert Dir helfen zu lassen!


    Sei so stark und mutig wie hier, als du den Beitrag geschrieben hast!




    Ich wünsch dir eine riesige Portion Kraft, und wünsche Dir den Mut in den nächsten Tagen zum Arzt zu gehen und Dir und dem Mensch in Dir Hilfe zu holen.




    Alles gute


    Lena

  • Oh, mein Gott! :knuddel
    Eltern, die ihren Kindern so etwas antun, gehören wirklich weggesperrt!


    Bei mir war's dasselbe, nur Kochlöffel statt Teppichklopfer, aber auch diese Sprüche, immer und immer wieder. GSD gab e s bei uns aber wenigstens keinen sex. Missbrauch.


    Das sind so tiefe Wunden, die kannst Du momentan alleine nicht heilen. Und dass sich die "Eltern" je entschuldigen und einsichtig sind - vergiss es. Ich muss mir heute noch anhören, was ich meiner Tochter mit der Scheidung angetan habe und dass ja Scheidungskinder später garantiert nen Hau weg haben. Dann würde ich am liebsten schreien: Ja und? Ich komm aus einer Nicht-Scheidungs-Familie und das Leben ist verdammt noch mal ein Kampf für mich! Es interessiert nur keinen....


    Sprich darüber, immer wieder, schreib darüber! Je öfter Du es ausspricht, umso mehr schleift sich der Schmerz ab.
    Und such Dir unbedingt einen Psychiater, nicht nur Psychologen - der kann Dir die zu Dir passenede Therapie empfehlen und ggfl. medikamentös unterstützen am Anfang, damit wenigstens das Grübeln aufhört.


    Es ist bewundernswert, dass Du trotzdem für Deine Kids da bist, und ich habe hohen Respekt vor Dir, dass Du sie nichtin Deine Probleme mit reinziehst und sie als Therapeuten benutzt.


    Was wünschst Du Dir? Wie möchstest Du leben?


    Drück Dich, Bri

  • Das sind so tiefe Wunden, die kannst Du momentan alleine nicht heilen. Und dass sich die "Eltern" je entschuldigen und einsichtig sind - vergiss es. Ich muss mir heute noch anhören, was ich meiner Tochter mit der Scheidung angetan habe und dass ja Scheidungskinder später garantiert nen Hau weg haben. Dann würde ich am liebsten schreien: Ja und? Ich komm aus einer Nicht-Scheidungs-Familie und das Leben ist verdammt noch mal ein Kampf für mich! Es interessiert nur keinen....


    Mich interessierts. Weil ich genau das kenne. Und ich denke, dass wir stolz auf uns sein koennen, dass wir einen anderen Weg gehen.


    Anonym: du musst dir dabei therapeutische Hilfe suchen. Man schafft das nicht allein. Und kein Mensch wird dir die Kinder wegnehmen. Im Gegenteil: du wirst danach noch besser fuer deine Kinder da sein koennen. Und man wird dir sagen, dass es von Staerke und Vernunft zeugt, dass du dir Hilfe gesucht hast. Und aus der Gruebelfalle kommst du raus. Es gibt wegen der Gruebelei spezielle Uebungen, die sehr sinnvoll sind. Irgendwann wirst du das alles gehen lassen koennen und ganz neu durch starten. Aber Unterstuetzung in Form eines Therapeuten wuerde dir gut tun.

  • Deine Worte mußte ich jetzt erst einmal sacken lassen ehe ich soweit war etwas zu schreiben.


    Es tut mir wahnsinnig leid was dir in deiner Kindheit angetan wurde. Und dies hier zu schreiben ist ein erster, wichtiger Schritt es aufzuarbeiten. Wir können dir zuhören, Tips geben aber ich denke was ganz wichtig für dich und deine Kinder wäre, such dir einen Therapeuten. Laß dir bitte bitte helfen, alleine so etwas zu verarbeiten geht nicht, du bist so viele Jahre unterdrückt und misshandelt worden, das schaffst du nicht alleine. Du bist ein starker Mensch, ich denke sonst hättest du es nicht bis heute geschafft und jetzt hast du den Anfang gemacht, du hast darüber gesprochen.


    Ich kann gar nicht in Worte fassen was ich über deine Eltern denke, dafür kommen mir die Tränen in die Augen und die Frage, wie kann man seinen Kindern so etwas antun?! Wieso hat niemand geholfen?


    Wenn du reden möchtest, schreib dir hier alles von der Seele, es wird dir gut tun. Aber geh auch diesen Schritt weiter, im realen Leben - such dir jemanden der dafür ausgebildet wurde und dir helfen kann.


    Ich wünsche dir alles alles Liebe!! :troest