Kinderkrippe - ich packs nicht sie dahin zu geben

  • Hallo Maedels, nun brauche ich doch nochmal einen Rat. Die meisten wissen ja schon, wie chaotisch die letzten Monate bei uns waren. Wir - das sind meine 17 Monate alte Maus und ich. Nun sind wir seit 6 Wochen endlich "sesshaft" in einer neuen Stadt ohne Vater selbstverstaendlich. Ich warte noch auf meine Sachen aus Uebersee, aber sonst geht alles endlich mal wieder gut. Ich geniesse die Zeit mit meiner Kleinen, vor allem, weil ich durch die zig Umzuege im letzten Jahr nicht genug Zeit fuer sie hatte. Ich war eigentlich permanent im Stress und sie lief mehr oder weniger nebenher :((((. Ich bin so froh, dass das nun nicht mehr so ist. ABER... ich muss natuerlich wieder anfangen zu arbeiten irgendwann. Heute hab ich gesehen, dass eine Stelle ausgeschrieben ist. Passt auf mich... Muss dazu sagen, dass ich einen totalen Nischenberuf habe und froh sein kann, wenn ueberhaupt mal was ausgeschrieben ist, was passt... Nun ueberlege ich mich zu bewerben (Chancen sind recht gross, dass ich die Stelle bekomme). Nun mein Problem: beim Gedanken daran, dass ich da in 4 Wochen full time arbeite und meine Maus 5 Tage die Woche weggebe, wird mir echt anders :(. Ich pack das einfach nicht. Vielleicht liegt es daran, dass das letzte Mal so schlimm gelaufen ist. Ich musste sie in der Trennungszeit von heute auf morgen in einfach irgendeine Krippe geben (die, die Platz frei hatten). Eingewoehnung war nicht moeglich. Es lief auch die ersten Male ganz ok (nur am ersten Tag hat sie nach dem Mittagsschlaf so geweint, dass ich sie holen musste). Dann ging es bergab und zwar so schlimm, dass sie nachher nur noch den ganzen Tag geweint hat. Es war die Hoelle fuer uns beide... Vor allem hat sich ihr ganzes Wesen so geaendert in der Zeit. Sie - die eigentlich selbstbewusst, froehlich und draufgaengerisch ist - hing mir ploetzlich nur noch am Hosenbein, fing dauernd grundlos an zu weinen und hatte permanent nur noch den Daumen im Mund... am liebsten (so schien es mir) haette sie sich vor der ganzen Welt versteckt... Nach der Krippenzeit (war zum Glueck nur 2 Monate) hat es ein paar Wochen gedauert, bis sie wieder die Alte war. Das Problem ist: wenn ich arbeite: ich hab nicht mal wirklich mehr Geld zur Verfuegung, denn ich muss mir dann ein Auto kaufen (brauche ich momentan nicht) und ich muss die Krippe zahlen (hier sehr teuer). So stuende ich finanziell eher schlechter da. Einziger Grund zur Arbeit zurueck zu gehen ist der, dass ich drin bleiben muss, damit ich nicht nachher Langzeitarbeitslos bin). Bisher hab ich anderthalb Jahre ausgesetzt. Meint ihr, dass ich mir noch ein halbes Jahr "goennen" kann. Finanziell ginge es. Ich hab zum Glueck noch etwas Ersparnisse. Oder stell ich mich zu sehr an? Ich denk dauernd, dass meine Maus SOOO viel mitgemacht hat in den anderthalb Jahren. So viele Fluege, so viele Umzuege, Vater weg, etc. Die hatte nie Stabilitaet. Nun zieht ihr Vater morgen noch 3000 km weit weg von uns. Also wieder Riesenumstellung. Und dann soll sie in ein paar Wochen Vollzeit in die Krippe und ich muss womoeglich sogar noch Samstags arbeiten... :(((.

  • Moin sunkissed33


    ich denke das Problem liegt wirklich bei Dir. Natürlich willst Du das Beste für die Kleine Maus vor allem nachdem was ihr hinter Euch habt. Allerdings wie Du schon selbst sagtest: "Muss dazu sagen, dass ich einen totalen Nischenberuf habe und froh sein kann, wenn ueberhaupt mal was ausgeschrieben ist, was passt... " Also, nicht lange überlegen, sondern tun!!!! Was ist die Alternative, HartzIV? ist das das Beste für Dich und Dein Kind????? Wann bietet sich wieder die Chance auf einen Job?


    Kinder stecken viel mehr weg, als wir glauben. Das ist so, und war schon immer so. Aber es ist besser wenn Du arbeitest und Geld rein kommt, dann könnt ihr euch vielleicht auch eher Ausflüge (zur Beruhigung DEINES schlechten Gewissens) leisten, als mit Hartz oder? Außerdem prägen solche Dinge Dein Kind auch für die Zukunft. Was willst Du machen wenn sie in die Schule muß und dort weint? Bleibst Du dann auch zu Hause und sie muß nicht mehr dahin? ;)


    Genieße die freie Zeit die ihr habt, kuschel, bastel, spiele mit ihr. Sei für sie da, aber um Gottes Willen: Bewerbe Dich zumindest auf den Job. Vieleicht war ja schon jemand schneller oder Du kriegst ihn aus irgendwelchen anderen Gründen nicht. Dann hast Du dir sowieso umsonst Gedanken gemacht.


    Also :nixwieweg und bewerben. und ich drück dir ganz fest die Daumen!!!!

  • @sunkissed33,


    ich finde, wenn du kein gutes Gefühl dabei hast ,deine Kurze in die Krippe zu geben- dann lass es.
    Sicher, eine Arbeit zu haben ist in der heutigen Zeit wichtig, aber das Wohlergehen des Kindes sollte oberste Priorität haben.
    Klar, Kinder gewöhnen sich recht schnell in Krippen ein, aber bei euch hat sich viel ereignet, so dass ich denke ,ihr würde Zeit zu Hause erstmal gut tun.
    Du bist die Mutter, du hast ein schlechtes Gefühl- höre lieber auf deinen Bauch.
    Was die Zukunft arbeitstechnisch für dich bringt weiss man nicht, da kann viel passieren.
    redbiest
    ich denke nicht, das ein Kind was spät in der Krippe, oder "nur" im Kindergarten war, unbedingt grössere Schwierigkeiten hat sich abzulösen,mir wurde das auch oft angekündigt (allerdings deshalb, weil ich lange gestillt habe) und nun ist die Kleine 6 und hat schon lange kein "Rockzipfelklammern "mehr.
    Ich stimme mit dir überein, das die Abhängigkeit von HartzIV sehr unschön ist
    Gruss
    die Neandertalerin

  • Danke fuer die Antworten. Ich werde mich nicht bewerben und noch ein paar Monate warten. Ich denke, es wird noch eine opportunity fuer mich kommen.
    redbiest: ich bekomm nicht Hartz. Ich bin in Australien und bekomme hier Unterstuetzung. Es ist nicht viel, aber wenn ich arbeiten wuerde, haette ich noch weniger zur Verfuegung, denn dann faellt die Unterstuetzung weg, ich brauch ein Auto und muss Kinderkrippe (hier 55 Dollar am Tag) zahlen. Zusaetzlich hab ich dann noch den Stress. Mir ist es das gerade nicht wert.... wir kommen gerade nach anderthalb total hektischen Jahren mal zur Ruhe. Abe rnatuerlich ist Abhaengigkeit von Hartz ein Scheissgefuehl. Kann sein, dass Kinder viel wegstecken,obwohl ich denke, dass jedes anders ist. Meine ist sehr sensibel, was ich schon beim ersten Krippenversuch gemerkt habe. Ich denke, dass das Loslassen spaeter kein Problem ist. Aber jetzt ist sie gerade mal 18 Monate alt.


    Momentan ist sie krank und ziemlich down, weil ihr Papa heute geflogen ist. Mittlerweile weiss sie, dass byebye und plane heissen, dass sie ihn erstmal ewig nicht sieht :(.

  • Ich würde erstmal Ruhe einkehren lassen und sie dann ganz in Ruhe an eine Krippe gewöhnen.


    Aber dass sie so anhänglich ist, ist absolut normal, das hat mein Sohn heute manchmal noch (er kam mit 16 Monaten in den KiGA ganztags und ist jetzt fast 5 Jahre alt). Es sind Phasen.... aber dsa stecken die Kinder weg.


    Evtl. kannst Du einen "Halbzeitjob" bekommen?

  • Wenn es finanziell geht, würde ich mir auch die Zeit nehmen. Ausserdem kannst du sie (und dich) in den nächsten 6 Monaten dann an die Krippe gewöhnen und musst nicht wieder alles Hals über Kopf machen. So wirds viel entspannter.


    Ich mache es genauso, deswegen kriegt der KV auch nicht das Sorgerecht, da ich dann 2 Monate weniger Elterngeld bekommen würde. Er ist zwar stinksauer (weil ich ja immer nur ans Geld denke....) but who cares? Mein Kind hat Vorrang vor dem angekratzen Ego des KV.

  • hallo sunkissed...


    gebe nun auch noch meinen senf dazu...


    versuche doch einfach nun in nächster zeit oder in drei monaten in der krippe einen platz zu bekommen und die kleine sich da ganz in ruhe sich eingewöhnen zu lassen... erst ein zwei stunden und dann immer mehr...
    wurde bei uns auch so gemacht. kilian (inzw. stolze 20 monate alt) ist mit 11 monaten in die krippe gegangen. als eingwöhnung hatten wir 14 tage veranschlagt. und das ging soi problemfrei und auch bei den anderen.... die wussten in der krippe sehr wohl damit umzugehen, da waren auch kinder bei, die haben noch lange zeit geweint, wenn mama und/oder papa gegangen sind. aber sobald die außerhalb der hörweite waren, war auch das weinen vorbei.


    denk nicht nur an das finanzielle, dass du dann event weniger geld hättest, sondern auch daran, dass irgendwann ein ablösungsprozess zwischen dir und deiner tocher stattfinden muss. (bitte nicht hauen!)
    ich sehe das nur bei meinem sohn, dem geht es sooooo gut in der krippe!


    also toitoitoi

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • Ihr seid alle taffe, tolle Frauen. Aber wo lasst ihr die Väter eurer Kinder? Wenn sie sich im Alltag nicht einbringen, sollten sie sich wenigstens an der finanziellen Last beteiligen. Und die ist da, ob es euch passt, oder nicht. Ihr müsst keine Beziehung zum Vater unterhalten, er ist verpflichtet für den Unterhalt seines Kindes zu sorgen! Du willst das nicht? Das ist dumm, du musst dann das nötige Geld allein aufbringen und kriegst bei allen Sozialleistungen auch noch den Satz abgezogen, den der Vater zu zahlen hätte, egal, ob er es tut oder nicht.
    Vor hundert Jahren mussten die Frauen den Typen heiraten, von dem sie schwanger wurden. Das müssen sie heute nicht mehr, aber doch nicht um den Preis, dass der Vater gar nichts mehr leistet!
    Für den finanziellen Unterhalt eines Kindes sind beide Elternteile zuständig, du hast ein Kind mit ihm? Sei nicht zu stolz, das Recht deines Kindes durchzusetzen! Du kannst aus Wut oder Stolz auf Unterhalt für dich verzichten, Aber die Ansprüche deines/deiner Kinder solltest du niemals so leichtfertig abtun. Denn er geht nur hin, und setzt mit der nächsten dummen Frau Kinder in die Welt.

  • Ich versteh die Antwort nicht ganz. Der KV zahlt fuer meine Tochter... zwar nicht viel, aber immerhin.

  • @ sunkissed: gäbe es nicht auch die Möglichkeit einer Tagesmutter? Vielleicht würde Deiner Kleinen der "Abnabelungsprozess" leichter fallen wenn sie sich nur mit einer neuen Person zurechtfinden muss? War nur ne Idee.



    Im übrigen finde ich ein Forum ist sicherlich dazu da seine Meinung zu sagen, wenn es ein muss auch klar und deutlich-aber dafür sollte man auch genau lesen, und sich vielleicht auch erstmal vorstellen, damit die anderen User eine ungefähre Ahnung davon haben mit wem sie es zu tun haben.

    Man sollte aufhören, seine Zeit mit der Suche nach Problemen zu verschwenden- es könnten mal keine da sein.

  • HI Stephie,


    ich hab das Problem, dass ich die Australier (Tagesmuetter) schlecht durchschaue... mir waere da unwohl, meine Tochter jemandem zu ueberlassen, von dem ich mir kaum einen Eindruck machen konnte....mir faellt das bei Deutschen sehr viel leichter. Ich glaube, ich bin einfach noch nicht soweit (und meine Kleine auch nicht). Ich merke zumindest, wie sie langsam ueber den Verlust ihres Vaters und den traumatischen Krankenhausaufenthalt vor 2 Wochen hinweg kommt, aber es wird noch ein wenig dauern, bis sie sich sicher und geborgen fuehlt in unserem neuen Zuhause und so lange warte ich. Ich geh dreimal die Woche zur Spielgruppe und da merke ich, wie sie immer weniger nach mir schaut und das ist ja schon mal ein Anfang :). Ich werd versuchen fuer naechsten Monat erstmal einen Vormittag in einer Krippe zu bekommen :).

  • Wenn Dir mir ner (austr.) Tagesmutter unwohl wäre/ ist würdeich es auch nciht machen. Denn letztlich muss sich auch die mutter "gut" fühlen, wenn sie ihr Kind in Fremdbetreuung gibt. Aber ich denke Du wirst das schon schaffen :daumen

    Man sollte aufhören, seine Zeit mit der Suche nach Problemen zu verschwenden- es könnten mal keine da sein.

  • Hallo sunkissed.
    Ich denke auch, wenn du die Möglichkeit hast noch zu warten, dann warte noch etwas. Such dir in der Zeit ein Krippe, bei der du ein gutes Gefühl hast (die keine Notlösung aus der Situation heraus ist) und in der sich deine Tochter wohl fühlt. Klar, die ersten Tage wird es immer schwer sein für viele Kinder, aber wenn es eine gute Krippe ist, gewöhnt sie sich schnell ein und geht gern hin. Dann bist du auch beruhigter und gehst entspannt arbeiten. Und wenn du ruhig und entspannt bist, überträgt sich das auch aufs KInd. Sie merkt, ob du sie gern in die Krippe gibts oder nicht. Und vorallem, wenn du dir Zeit läßt, kannst du sie langsam an die Krippe gewöhnen, es wird nicht so ein Hauruck Akt, bei dem sie funktionieren muß.