Helikopter Eltern

  • also ich hab eine SEHR neugierige, energische und geschickte madame, die noch nicht mal 3 jahre alt ist.


    ich war von anfang an für "learning by doing", außer, es waren schmerzen abzusehen...


    mittlerweile ist sie überall oben, dran und drauf, erkundet jeden winkel unseres großen gartens und ist dabei sehr übermütig.


    es gibt "no-go's, die sie tlw ignoriert, aber sie ist einfach auch der typ kind "lernen durch schmerzliche erfahrungen"...der mama glaubt man nicht!


    dafür steckt sie aber aufgeschlagene knie und blaue schienbeine gut weg...


    will heißen, ich lasse sie größtenteils in ruhe, nur wenn sie dabei ist, etwas zu ruinieren oder zb wieder mal den spitzen gartenzaun als klettergerüst


    ausprobieren will, schreite ich ein.


    und dafür, wie dieses kind seit 2 jahren unterwegs ist, ist erstaunlich wenig passiert.


    kinder können ihre fähigkeiten einschätzen, wenns um klettern, springen, rutschen etc geht. nur die geschwindigkeit eines autos leider nicht!!


    vor autos und kranken menschen hab ich die meiste angst, gegen die hat ein kind keine chance, der rest kann und muss erfahren und gelernt werden!

    "und sobald du die antwort hast, ändert das leben die frage..."


    "you will never truly understand something, until it actually happens to you!"

    Einmal editiert, zuletzt von Pilar ()

  • Der Focus Artikel ist irgendwie komisch , irgendwie passt der letze abschnitt nicht zum rest , ist ja auch sehr kurz...

  • kinder können ihre fähigkeiten einschätzen, wenns um klettern, springen, rutschen etc geht.


    Hi,


    das ist zwar - denk ich - nicht bei allen Kindern so, vor allem mein Sohn überschätzt sich selber, ist wie Deine Tochter übermütig.


    Aber beim Rest Deines Textes stimme ich Dir zu. Hast Du gut geschrieben.


    Bettina

  • boahh leider muss ich sagen das ich übervorsichtig bin ich bekomm schon kreislauf wenn mein kind die dritte stufe am klettergerüst erklommen hatt. oder am fluß sich paar enten ansieht :ohnmacht:
    aber sie ist auch erst 2,5 vielleicht wird das ja noch besser


    :lach kenn ich auch....meine ist im märz 2 geworden :-) aber ich muss auch sagen, dass ich froh bin um jeden kleinen schritt, den sie selbstständig in die welt macht, loben wenn sie die stufen zu rutsche alleine hochklettert, auch mal nicht helfen und gut zureden....


    meist klappt es ganz gut...ansonsten hoffe ich, dass ich beizeiten das richtige maß an loslassen und beschützen finde, dass ich ihr die sicherheit gebe, dass ich da bin ohne ihr die luft zum atmen zu nehmen :bet dass sie probieren und mist bauen darf, ohne dass die welt untergeht und dass es aber auch regeln gibt die man nun mal einhalten muss.....und bei eltern, die ihr kind durch kiga und schule bis zum abitur klagen und bei jedem pups auf die barrikaden gehen fällt mir nur :nixwieweg ein....haben die keine anderen hobbies? :kopf


    genauso schlimm finde ich die, die schon 3 jährige nach dem kindergarten durch ein vollzeitprogramm aus reiten, ballet, early english, turnen, musikalische frühförderunge etc jagen.....dürfen diese kinder eigentlich auch mal kind sein?

    "Wenn du tot bist, weißt du nicht, dass du tot bist. Aber für dein Umfeld ist es hart. - Genauso ist es, wenn du blöd bist."
    (unbekannt)

  • Der Focus Artikel ist irgendwie komisch , irgendwie passt der letze abschnitt nicht zum rest , ist ja auch sehr kurz...


    Könnte daran liegen, dass online nur ein Teil des gesamten Focus-Artikels zu finden war.
    Der gesamte Artikel befasst sich z.T. mit den Eingriffen der Eltern in die Benotung, aber auch mit dem ständigen Beschützen vor möglichen Gefahren, Bringen/Abholen der Kinder zur Schule selbst mit 15 Jahren, Stillen der Kinder bis sie aufhören das zu wollen, selbst wenn die Kinder 4 oder 5 oder noch älter sind. Der komplette Artikel ist da wesentlich vielschichitger


    Dieser Artikel war auch Teil davon.

  • genauso schlimm finde ich die, die schon 3 jährige nach dem kindergarten durch ein vollzeitprogramm aus reiten, ballet, early english, turnen, musikalische frühförderunge etc jagen.....dürfen diese kinder eigentlich auch mal kind sein?


    Oh man, Danke!!!!!... Ich denke ganz genauso darüber. :thanks:


  • Mein Sohn zb darf alleine in den Hof ( ich kann ihn relativ gut überblicken ).



    Helikopter - Eltern


    damit hast du eigentlich ja schon einen hinweis darauf gegeben, warum das heutzutage nicht mehr so zu sehen ist, dass kinder allein die welt erkunden.
    weil zum einen das kontrollauge der anderen eltern überall ist. wenn was passiert, sind es meist die anderen eltern, die den kopf darüber schütteln, wie man denn nur sein kind allein lassen kann.


    ein weiterer grund ist wohl, dass heute viel öffentlicher gemacht wird, wenn kinder verschwinden, grauselige unfälle haben etc, was eltern wohl sehr verunsichert, die eigenen kinder in der weltgeschichte herumbutschern zu lassen.


    im krankenhaus werden eltern, was ich persönlich ja gut finde, gleich nach der geburt darauf geschult, dass der plötzliche kindstod ja quasi vor der tür steht, wenn man diverse dinge nicht beachtet. allerdings fand ich das sehr angsteinflössend.


    womöglich ist es ein allgemeinsgesellschaftliches problem. verunsicherung findet man doch auf allen ebenen, im job, in beziehungen, man kann nichtmal darauf vertrauen, dass lebensmittel gesundheitlich unbedenklich sind...deshalb nehmen wir wohl einfluss auf das, was wir beeinflussen können....

    Um erfolgreich zu sein, reicht es nicht,
    mit beiden Beinen im Leben zu stehen...
    Man sollte schon ab und zu
    wenigstens eines davon bewegen..

  • womöglich ist es ein allgemeinsgesellschaftliches problem. verunsicherung findet man doch auf allen ebenen, im job, in beziehungen, man kann nichtmal darauf vertrauen, dass lebensmittel gesundheitlich unbedenklich sind...deshalb nehmen wir wohl einfluss auf das, was wir beeinflussen können....


    Aber ist dann nicht gerade kontraproduktiv, ein Kind nicht zu einer selbstständigen Person zu erziehen, wie Helikopter-Eltern es machen?
    Ich kann ja u.U. die Verunsicherung von Eltern verstehen. Aber da ist doch gerade wichtig, selbstbewusst zu sein.
    Herausforderungen sind dazu da, um bewältigt zu werden.

  • Ich glaube viele sind auch zu sensibilisiert.
    Gesellschaftlicher Druck, Erwartungen anderer, Frühförderung wird immer mehr vermarktet, Angst vor dem Jugendamt habe ich im Bekanntenkreis auch schon mitbekommen und eigene nicht verarbeitete Angststörungen.


    Das alles zusammen und man hat die perfekten Helikopter Eltern :ohnmacht::ohnmacht::ohnmacht::ohnmacht:


    Bei vielen ist es aber auch Angst vor Konflikten. Hier habe ich einen 5,5 Jährigen brüllend am Boden liegen, weil er sich unter keinen Umständen heute das Brot alleine schmieren kann.
    Manch andere die ich kenne, wäre nach 3 Minuten eingebrochen und hätte es dem Kind geschmiert, weil sie lieb gehabt werden will, sich nicht streiten will.


    Meiner hat mich heute morgen zu seinem Geburtstag ausgeladen und und und :lach


    Was ich sagen will : Ich glaube viele versuchen etwas zu sein, was sie nicht sind, um Frieden zu haben, es anderen gerecht zu machen, ... und verlieren sich dabei selbst.


    Kann mir zumindest nicht vorstellen, dass man als Ziel hat ein unselbstständiges Kind zu entlassen in die Welt.


    Beziehungsweise da sind es dann die, die nur noch das Kind haben, und sich alles ! nur noch ums Kind dreht.
    Wenn das aus dem Nest fällt, dann ist deren Lebenssinn weg. ....

  • Ich glaube viele sind auch zu sensibilisiert.


    :daumen


    Das ist auch meine Meinung. Wieviele Eltern sind so unsicher, dass sie sich mit Ratgebern durchs Erziehungsleben hangeln, ohne dass dazu das Kind wirklich grundlegende Probleme hat?


    Überall wird man zugedröhnt mit Erziehungstipps, Lebensstrategien und selbst nimmt man auch mal einen Lebensratgeber zur Hand, weil man einfach gerade mit sich selbst nicht mehr weiterweiss. Die eigene Lebensunsicherheit überträgt man dann aufs Kind und sieht überall Bedrohung fürs geliebte Kind.


    Und außerdem möchte man ja auch, dass das Kind auf der "Gewinnerseite" steht, wo es ja auch hingehört.
    Scheitern ist verpönt.


    Aber ne Idee, wie man das umkehren kann, so ne allgemeingültige habe ich auch nicht. :frag
    Dazu kommt aber bestimmt wieder ein aktueller Ratgeber heraus..... ;)

    It takes a fool to remain sane. (The Ark)

  • Ich glaube viele sind auch zu sensibilisiert.


    Womit lässt sich besser Geld verdienen, als mit ängstlichen Eltern?


    Mein Sohn ist Autist, kam mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zur Welt und hat daraus resultierend eine massive Sprachbehinderung. Wir mussten damals fast ein Jahr auf einen Logopädieplatz warten, weil alle Praxen in der Umgebung völlig überlaufen sind. Wenn ich mich dann so im Wartezimmer umsehe... ich schwöre es euch, da sitzen Kinder, die sind gerade mal 18 Monate alt, haben einen Wortschatz von 2 1/2 Wörtern.. weil sie eins davon nicht richtig aussprechen, gehts direkt zur Therapie. Da kann ich nicht mehr lachen, da werde ich einfach nur wütend. Aber klar, Ergo/Logo ist das Tamagotchi des 21. Jahrhunderts, wers' nicht hat ist uncool. :kopf

  • DAnke Kailyn!


    Das hat mich auch immer megamäßig geärgert... 'Ich habe einen Sohn mit großen Sprachproblemen und es ist echt schwierig einen Logopäden zu finden. eigentlich bräuchten wir 2 Stunden die Woche, das bekommen wir aber nirgendwo...
    Dann erzählt mir meine kollegin ganz stolz, dass ihr Sohn jetzt auch zur Logopädie geht! Stolz? Da kann ich nur :angry:wand Der Arzt schreibt ihr das Rezept und fragt noch gleichzeitig, ob der Sohn nicht ein Jahr früher eingeschult werden sollte, weil er schon so weit sei... und meint dann, dass er das mit der Sprache schlimmer formulieren müsse, sonst würde die KK das nicht zahlen.... Da fällt mir echt nichts zu ein!
    Eingeschnappt war sie dann, als der KA für die Tochter das Rezept verweigerte....
    Ich kann da gar nciht so viel essen wie ich :kotz könnte, denn wir gehen nicht zum Spaß zur Logo....

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • Aber ist dann nicht gerade kontraproduktiv, ein Kind nicht zu einer selbstständigen Person zu erziehen, wie Helikopter-Eltern es machen?
    Ich kann ja u.U. die Verunsicherung von Eltern verstehen. Aber da ist doch gerade wichtig, selbstbewusst zu sein.
    Herausforderungen sind dazu da, um bewältigt zu werden.


    versteh mich nicht falsch, ich habe nur versucht, eine erklärung zu finden, warum eltern zu helikoptereltern werden. es steht doch ausser frage, dass so ein elternverhalten die kinder in der entwicklung hemmen. die nachfolgende generation wird unser gesellschaftsbild anders prägen als die letzte. ich habe nicht versucht, dieses verhalten zu rechtfertigen, damit man sich entspannt zurücklehnen kann...

    Um erfolgreich zu sein, reicht es nicht,
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  • lampenschirm
    Ich habe mich dann mißverständlich ausgedrückt. Ich wollte Dir bestimmt keinen Vorwurf machen. Meine Frage bzw. Schlußfolgerung sollte allgemein in die Runde gehen. Ich fand Deine Erklärung, warum Helikopter-Eltern zu dem werden, was sie sind, sehr schlüssig und nachvollziehbar.
    :thanks:

    Einmal editiert, zuletzt von Shielover ()

  • lampenschirm
    Ich habe mich dann mißverständlich ausgedrückt. Ich wollte Dir bestimmt keinen Vorwurf machen. Meine Frage bzw. Schlußfolgerung sollte allgemein in die Runde gehen. Ich fand Deine Erklärung, warum Helikopter-Eltern zu dem werden, was sie sind, sehr schlüssig und nachvollziehbar.
    :thanks:


    ah ok, das freut mich. vielen lieben dank! :-)

    Um erfolgreich zu sein, reicht es nicht,
    mit beiden Beinen im Leben zu stehen...
    Man sollte schon ab und zu
    wenigstens eines davon bewegen..

  • Ich denke schon, dass die persönliche Lebenssituation (zum Beispiel Großstadt oder Dorf) auch eine Rolle spielt.
    Aber eben auch der Zeitgeist.
    Zum Thema Förderung/Therapien: Bei uns in NRW werden im Kindergarten Sprachtests durchgeführt. Der Sprachtest hier steht in der Kritik, garnicht die tatsächliche Sprachfähigkeit überprüfen zu können, ist aber in NRW üblich. Einige Eltern waren dann schließlich verunsichert, nachdem ihr Kind diesen Test nicht bestanden hatte, auch wenn er eben nicht besonders aussagekräftig ist und die Eltern sich bis dahin überhaupt keine Sorgen wegen der Sprachentwicklung gemacht hatten.


    Grüße Romi

  • Tja, ich komme ja gerade wieder vom Spielplatz aus der Stadt und merke wie entspannt ich inzwischen mit den Kindern geworden bin...


    Wir hatten den Nachbarsjungen dabei und er und mein Sohn waren auf dem Spielplatz gleich auf dem Spielplatz für die großen Kinder. (das ist ein riesengroßes Spielplatzgelände am Park mit zwei großen voneinander abgetrennten Spielplätzen: einer für die Großen mit großem Klettergerüst, Hängenetzen und Seilbahn und Tischtennisplatten; und einer mit kleinem Klettergerüst 2 kleinen Rutschen, Babyschaukel, normaler Schaukel, Eisenbahn, und und und). Nun ja, töchterchen am Anfang noch immer bei mir, irgendwann wurde sie mutig und erkundigte das Spielplatzgelände alleine. Als ich zusammenpackte unterhielt mich kurz mit einer kleinen Familie, die da saß. Irgendwann meinte ich dann nur: "nun gut. Nun muss ich erstmal schauen, wo die drei Kinder sind. Ich weiß es gerade gar nciht..." da schaute mich die Mutter an und meinte, was von wegen, ich sei ja locker drauf. Sie würde nun in so ner Situation tausend Tode sterben...
    Nö, ich war echt locker. Ich wusste, dass die drei nicht vom Spielplatz runter gegangen sind und ich das ich sie sofort entdecken würde... so war es auch...


    Aber das ist das was man vlt. mit Kindern auf dem Dorf leichter lernt als Mutter/Vater... Die Kinder sind einfach mehr draußen und früher auch alleine...

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • Ich bin mir nicht sicher, ob das was mit dem Wohnort Dorf/Stadt zu tun hat. Ich denke eher, das ist etwas, was in uns drin ist oder eben nicht. Für manches ET ist es einfach, einem Kind mehr und mehr zuzutrauen, dem anderen ET fällt es sehr schwer. Eine Wertung über das eine oder andere abzugeben ist schwer bzw. möchte ich auch gar nicht. Ich denke nur, dass es Kinder im späteren Leben schwer haben, wo Mami/Papi immer alles abgeschirmt und geregelt haben. Die letzte Konsequenz müssen dann die Kinder "ausbaden".