Hallo Ihr,
mir geht es nicht gut und ich nutze hier nun mal die Gelegenheit mir Luft zu machen.
Mein Freund hat mich vor ein paar Wochen verlassen. Ich bin daraufhin mit meinen beiden Kleinkindern zu meinen Eltern in meinen Heimatort zurückgezogen. Nun stehen wir also da: ohne Wohnung, ohne Job (ich fange erst nach der Elternzeit wieder an zu arbeiten!), das Jugendamt im Nacken, 1000 Dinge die gekündigt und wieder neu angemeldet werden müssen... Viele Freunde habe ich auch nicht mehr, da der Kontakt zu Arbeitskollegen und entfernteren Freunden in der Zeit wo ich weg ware doch sehr gelitten hat. Meine besten Freundinnen wohnen mittlerweile im Ausland und alle anderen die mir noch bleiben sind in glücklichen Familien und wollen sich die Probleme von AE sicherlich nicht geben... :nixwieweg
Ich studiere nebenher noch und muss bis in ein paar Tagen meine Masterarbeit abgegeben haben, für die ich allerdings überhaupt keinen Kopf habe. Ständig bin ich müde, traurig, überfordert mit den beiden Kiddies und ausserdem habe ich extrem das Gefühl, als Mutter irgendwie versagt zu haben, weil die Beziehung gescheitert ist. Am Anfang fand ich die Trennung noch "gut", ich war wütend und einfach nur froh aus dieser Umgebung wegzukommen. Jetzt allerdings denke ich viel nach und frage mich, ob ich den richtigen Schritt gemacht habe.
Ich muss sagen, mein Freund und auch Papa der Kinder und ich hatten keine ernsthaften Probleme, wir haben uns eben alle zwei Wochen ziemlich gezofft (ich denke aber, das ist normal mit zwei kleinen Kindern, da kriegt man manchmal einfach zuviel!). Und auf einmal ist er gegangen und hat mich mit den Kindern sitzenlassen. Wo ich mir doch die letzten 3 Jahre ein schönes Leben mit ihm aufgebaut habe und ein paar neue Freunde gefunden habe. Wir haben auch eine Paartherapie gemacht und ich hatte das Gefühl, dass wir alle unsere Probleme lösen können. Das Problem: ich bin sehr emotional, mir machen Streits nicht aus, er ist sehr monoton mit seinen Gefühlen, lässt sie teilweise nicht zu. Für ihn sind Streits ganz schlimm, er hat immer behauptet, sie machen ihn krank.
Kurzum: nun quälen mich Zweifel. Ich weiß, dass er es eigentlich nicht ernst gemeint hat mit dem "Schluß machen" - allerdings hat er mich schon oft alleine gelassen (tageweise) und gedroht, uns zu verlassen, wenn wir weiterhin so streiten. Ich habe also in ständiger Angst gelebt ihn zu verlieren. Und es ist auch nicht gut für die Kinder wenn er geht und nicht mehr kommt. Deswegen habe ich beschlossen diese Trennung zu akzeptieren, auszuziehen und ein neues Leben alleine zu beginnen. Er hat seitdem nur noch einmal versucht, uns zurückzubekommen, mit einer sms, dass er mich lieben würde. Aber das ist doch zuwenig, oder? Wenn er doch wirklich überzeugt davon wäre, einen Fehler mit der Trennung begangen zu haben, hätte er doch viel mehr getan? Er hätte sich entschuldigt, wäre zu mir gefahren, etc... aber doch nicht nur eine sms?!?
Ich verstehe die Welt nicht mehr und je mehr Zeit vergeht, umso schlechter geht es mir. Das ist doch nicht normal, oder? Zumindest habe ich für die Knirpse Kindergartenplätze. Aber die Eingewöhnung läuft nicht gut.... und meine andere große Sorge ist, dass wir in diesem Dorf wohl keine Wohnung bekommen. Es gibt wenige und wenn, dann nur für Familien mit Mutter, Vater, Kind. Wer will schon eine AE im Haus? Da hilft auch nicht die Tatsache dass ich ganz gut verdiene in meinem Job (den ich erst im Herbst wieder habe...).
Ging es euch genauso nach der Trennung? Kriegt ihr auch feuchte Augen wenn ihr "intakte Familien" seht? Wie komme ich aus meinem Loch raus und schaffe es, meinen Alltag wieder gut zu meistern?
Lieber Gruss,
Kiki