... wie Kontakt zum leiblichen Vater herstellen ???

  • Ich bin Cora, 32 Jahre und alleinerziehende Mutter eines 6 jährigen Jungen.


    Mein Sohn hat seit Mai 2008 keinen Kontakt mehr zu seinem leiblichen Vater.


    Wie ich in einem anderen Beitrag schon beschrieb, fehlt er ihm momentan zunehmenst und habe mich gefragt, wie ich meinem Sohn diesen Verlust
    erträglicher machen könnte. Man antwortete mir darauf, dass es wohl gut sei, zu versuchen doch irgendwie den Kontakt zum leiblichen Vater
    wieder herzustellen. Dies ist leider nicht so einfach.


    Im letzten Jahr August 2010 habe ich dem Vater erstmals eine Foto CD und ein gemaltes Bild meines Sohnes per Post zugeschickt. Daraufhin kam erst mal
    nichts. Dann wiederholten wir das Ganze nochmal im November 2010, da mein Sohn einen Tag nach seinem 6. Geburtstag einen Wutanfall bekam und mir zeigte,
    wie traurig er ist, dass sein Papa noch immer nicht geantwortet hat auf diesen Brief. Dann sagte ich ihm, dass wir einfach nochmal einen Brief schicken, da der
    andere vielleicht verloren gegangen sei ... Also schickten wir ihm nochmals eine CD + Bild gemalt von meinem Sohn...


    Dann schrieb mir die Frau meines Ex-Partner und Vater meines Sohnes eine eMail. Sie schrieb, dass die Foto-CD gleich in der Mülltonne gelandet sei, weil
    auch ein paar Bilder mit meinem Sohn & mir drauf waren. Sie scheint Angst zu haben, dass ich in irgendeiner Weise Konkurrenz für sie sein könnte.


    Ich muss dazu sagen, dass ich mit diesem Mann eine schwere Beziehung hinter mir habe. Wir haben uns 2004 kennengelernt. Ich bin unverhofft schwanger geworden und kannte ihn leider noch gar nicht gut genug. Dann fand ich heraus, dass er Drogen konsumiert (Kokain), ausserdem in kriminelle Machenschaften verwickelt ist (Autodiebstahl) und auch Vorstrafen hat wegen Körperverletzung etc. Ich bekam diese Aggressionen selbst schnell zu spüren und habe in dieser Beziehung oft Gewalt erfahren, auch vor den Augen unseres Sohnes. Ich habe immer versucht mich zu trennen, aber dies war nicht so einfach und ich hatte große Angst vor ihm und dass er uns etwas antun könnte. Dann lernte er 2006 eine andere (seine jetzige Frau) kennen und ließ endlich von mir/uns ab.


    Im Jahr 2006 klagte er dann auf Umgang vor Gericht. Das Gericht ordnete ein med. Gutachten an und wir bekamen einen Umgangsbetreuer über das Jugendamt, sodass ich als Mutter bei den Treffen nicht dabei sein musste. Leider zog er die Klage schnell wieder zurück und nahm auch nicht am Gutachten teil.
    Offziell hat er also kein Recht auf Umgang. Dennoch habe ich ihn den Kleinen immer sehen lassen (nur in meinem Beisein!). Aber damit ist seine Frau leider nicht einverstanden und es gab immer wieder Streit wenn wir uns trafen.


    Ich weiß nun nicht was richtig oder falsch ist. Ob es gut wäre, wenn der Kontakt zu seinem Vater doch irgendwie wieder hergestellt werden könnte oder wenn ich es einfach dabei belasse, auch um mein Kind zu schützen. Denn es ist ja meist so, dass die Jungs ihre Väter als ihr Vorbild sehen und das ist er ja ganz und gar nicht und ich habe auch Angst, dass es meinem Sohn schaden könnte.


    Als ich dem Vater dann in diesem Jahr nochmals schrieb und ihm erklärte, dass sein Sohn ihn sehr vermisst und ihm auch anbot über das Jugendamt ein Gespräch zu organisieren, kam leider nur eine eMail von ihm, dass er nun ein ruhiges und schönes Leben mit seiner Frau hat und es dabei belassen möchte... Er hofft, dass unser Sohn, wenn er alt genug ist, seine Entscheidung versteht! Da ich ihm unseren Sohn nicht allein aushändige, kann nunmal kein Umgang stattfinden, so hat er sich ausgedrückt und weist damit mir die Schuld zu, dass unser Sohn ohne Vater aufwachsen "muss" - Dies löst in mir unheimliche Schuldgefühle aus ... Ich bin seit 2009 auch an Depressionen und Panikzuständen erkrankt und war jetzt 1 Jahr krank geschrieben. All die Erinnerungen von der Zeit mit diesem Mann kamen in den vergangenen Jahren in mir hoch und ich musste diese verarbeiten lernen ... Ich komme mir vor wie zwischen zwei Stühlen - mein Sohn, der seinen leblichen Vater liebt und vermisst (verständlich!) und meine Erinnerungen an diesen Mann, die in mir Ängste und Groll auslösen ...


    Vielleicht könnt Ihr mir Eure Meinung hierzu sagen ... Das wäre sehr nett - DANKE !


    Liebe Grüße

  • Nimm bitte deinen Namen und möglichst auch das Bild als Avatar wieder raus... Danke!


    Leider kannst du nicht viel tun, weil umgangsboykotierende Umgangselternteile nicht wirklich gezwungen werden können
    - und ich könnte mir vorstellen, dass du für den Weg, Umgang vor Gericht unter Androhung von Zwangsgeld, regeln zu lassen, vielleicht auch nicht die Kraft hast, zumal dann das mittelfristige Ziel unbegleiteter Umgang mit Übernachtungen ist. :troest

  • :troest


    Man kann niemanden zum Umgang zwingen, ist bitter aber nicht zu ändern.


    Heb Dir die Mails von ihm und ihr auf, zeig sie Sohni wenn er alt genug ist. Damit sieht er das Du nichts gegen den Umgang hattest.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hallo,


    das Gericht würde doch nicht wirklich Umgang mit Übernachtung und dazu noch ohne Betreuung über das JA anordnen, oder?
    Er ist drogenabhängig, vorbestraft und kriminell - was auch aus den Akten hervor geht und nachweisbar ist. Nicht umsonst hat er
    ja 2006 die Klage auf Umgang wieder zurückgezogen, weil er genau weiß, dass man ihm die Drogensucht dann nachweisen kann
    und er keine Chancen hat und dazu auch noch alle Kosten der Verhandlung tragen muss.


    hm ... ich weiß wirklich nicht was das Beste wäre! ... aber eins ist fakt, mein Sohn vermisst ihn nd er ist nunmal sein leiblicher Vater,
    ob mit Strafkarriere oder nicht ... Ich hatte da eher an einen begleiteten Umgang über das JA gedacht ... :rolleyes2:

  • aber eins ist fakt, mein Sohn vermisst ihn nd er ist nunmal sein leiblicher Vater,


    Ich habe auch schon deine anderen Beiträge gelesen.. und mir fällt immer wieder eins auf: ich glaube, du vewechselst da was: Dein Sohn vermisst es einen Vater zu haben - denn wenn er schon so viele Jahre gar keinen Kontakt hatte, und die Erfahrungen davor von Gewalt geprägt waren... gehts glaub ich weniger um DEN einen Papa, als überhaupt um das Gefühl: ich habe auch einen Papa, wie alle anderen Kinder auch.


    Du selbst hast Jahre gebraucht, das Erlebte zu verdauen, und ziehst dir jetzt wieder die volle Breite die Schuldgefühle rein, die gar nicht zu Dir gehören. Der Mann will keinen Kontakt. Punkt. Was hast du denn da noch weiter für ne Verantwortung?
    Zieh den Schuh mit den Schuldgefühlen mal schön wieder aus. Vergiss es, dass der Typ je auch nur im Ansatz seine Paparolle wahrnehmen wird.


    Und dann pack das Problem mal vernünftig von der anderen Seite an: Bring Deinem Sohn bei, dass es tausend verschiedene Lebensodelle gibt, dass es viele Kinder gibt, die in seiner Situation leben, bring ihn in Kontakt mit anderen Kindern, die auch nur it einem Elternteil aufwachsen und zeig ihm, wen ihr alles habt, wer euch wichtig ist - Freunde, Tanten, Onkels, Nachbar.... das kann viel wichtiger sein als "richtige Familie".
    Erzähl Deinem SOhn, wie der Papa so war, wie er gelacht hat, was er komisch fand, was ihn genervt hätte usw. Das kann man auch ganz neutral erzählen, ohne ihn in den Himmel zu heben oder schlecht zu machen-und sag ihm auch was er alles Gutes von ihm übernommen hat, damit er sich ein Bild machen kann. Sag ihm aber auch genauso klar: Wir haben alles versucht, der Papa will nicht, ich weiß nicht warum und ob er sich das irgendwann anders überlegt. Das ist blöd, aber uns geht es trotzdem verdammt gut miteinander.
    Steck das Kind in nen Fußballverein (oder was er gerne macht) wo er nen obercoolen Supertrainer hat, den kanne rsich dann als Vorbild nehmen.


    Wenn DU akzeptieren kannst, dass es so ist, wie es ist und das ohne Schuldgefühle, dann kann auch dein Kind lernen, wunderbar mit der Situation zurechtuzkommen.

  • Ganz ehrlich?
    Auch auf die Gefahr hin hier anzuecken ( macht mir nüscht - ich kann das gut) schreib den Kerl ab.
    Ich würde so einen Kontakt für meinen Sohn gar nicht wollen.
    Und vorzuwerfen hast du Dir in der Sache gar nichts - Du hast es ja versucht!


    Meinen Kindern sag ich ganz klar und deutlich das es halt Väter gibt, die nicht verstehen, wie kostbar es ist ein Kind zu haben und das einem solche Menschen leid tun müssen.
    Jetzt sind meine schon älter als Deine - kannst es kindgerecht verpacken - aber wichtig wäre mir das Deinem Sohn ganz klar ist das es nicht an ihm oder Dir liegt.
    Wenn mein kleinster in einigen Jahren fragt werde ich auch ganz ehrlich sein mit ihm

    Das Glück des Lebens besteht nicht darin, wenig oder keine Schwierigkeiten zu haben,
    sondern sie alle siegreich und glorreich zu überwinden.

  • nur in meinem Beisein


    Biete ihm in jedem Fall Umgang ohne Dein Beisein an....
    damit ist doch allen geholfen :frag


    Ich kann verstehen, dass Dein Ex und seine Frau keine Lust haben, mit Dir als quasi Aufsicht den Umgang zu gestalten....
    aber was spricht dagegen, dass Sohni runtergeht, und sich mit Papa einen tollen Tag macht?


    Wenn es Sohnemann wichtig ist, so what?

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)