AE´s mit Next besser gestellt wie normale Familien?

  • Es hat eine Gesetzesänderung zum nachehelichen Unterhalt gegeben. Damit ist nachehelicher Unterhalt nur noch ein Auslaufmodell. Es gibt aber quasi einen Bestandsschutz für Ehen, die vor der Gesetzesänderung geschlossen wurden unter der alten Voraussetzung, um es verkürzt zu sagen. Da spielt auch die Länge dieser Ehe mit hinein.


    Grundsätzlich ist es aber mittlerweile bei "neuen Scheidungen" so, dass nachehelicher Unterhalt der Sonderfall ist, kein Unterhalt der Regelfall.
    Das hat übrigens auch zur Folge, dass Klagen der Unterhaltszahlenden auf Verkürzung des nachehelichen Unterhalts sehr oft stattgegeben werden.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Und das hätte sich sich mit Sicherheit nicht gefallen lassen, wenn es da eine andere Möglichkeit gegeben hätte.


    Vielleicht hat die Ex in der Zwischenzeit einen finanziell gut situierten Next gefunden, so dass sie auf Deine "lächerlichen" 650 € nachehelichen Unterhalt locker verzichten konnte und deshalb nicht weiter auf nachehelichen EU gepocht.


    Das die Next nicht geklagt hat, kann tausende von Gründen haben. Ich habe jetzt einen genannt.


    lg


    Camper

  • @Camper
    Nein, sie hat keinen Next. Und der einzige Grund ist tatsächlich der, dass sie keinen nachehelichen Unterhalt bekommen hätte.


    Danke, Volleybap für die erklärenden Worte, dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

  • Ich weiß nicht.


    Einerseits wird per Gesetz der nacheheliche Unterhalt gekappt, andererseits wird den Eheleuten mit Ehegattensplitting und
    Betreuungsgeld suggeriert, fast klar gemacht, dass sich arbeiten doch gar nicht lohnt...


    Das ist doch irgendwie alles schizophren.



    denn wenn ein ET mit dem Kind zu Hause bleibt und nicht arbeiten geht, dann ist es doch utopisch zu glauben, dass dieser Mensch nach 3, 4, 5, 6 Jahren noch einen Arbeitsplatz findet, mit dem er/sie sein/ihr Leben finanzieren kann...
    Nach drei oder vier Jahren zu Haues gelten viele in ihrem Beruf als ungelernt!

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • Bimbambule, der Normalfall ist aber, dass der betreuende Elternteil (nach den drei Jahren) an seinen alten Arbeitsplatz zurückkehrt. Der ist per Gesetz offen. Und der vernünftige Arbeitgeber schult seinen Mitarbeiter.


    Anders ist das, wenn man einen neuen Arbeitgeber suchen muss. Da tut eine solche Pause sicherlich weh.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • @Camper
    Nein, sie hat keinen Next. Und der einzige Grund ist tatsächlich der, dass sie keinen nachehelichen Unterhalt bekommen hätte.


    Und sie ist dann direkt in ALG - II durchgereicht worden? *neugierigbin*


    lg


    Camper

  • @Camper
    Tja, das kann ich Dir gar nicht so genau sagen, weil ich kaum Informationen bekomme. Ich weiß, dass sie inzwischen mehrere Jobs hatte, anscheinend aber nie besonders lange oder mit genug Verdienst um KU zahlen zu können. Genaueres kann ich vielleicht nächsten Monat sagen, wenn es vor Gericht wegen möglichem KU geht, den meine Ex zahlen soll bzw. auf Auskunft wieviel sie verdient. Wenn sie unter ihrem Selbstbehalt liegt, dann ist ja alles ok und ich bin der Letzte, der was verlangt was sie gar nicht zahlen kann bzw. ihr was wegnimmt was ihr zusteht.


    Allerdings habe ich mal ein Schreiben vom Jobcenter bekommen, wo ich Auskunft über meine Situation geben musste. Sie scheint zumindest ALG II beantragt zu haben. Ob sie es dann auch bekommen hat, weiß ich nicht, weil sie da wohl auch nicht ganz korrekte Angaben gemacht hatte (Sohn war zu dem Zeitpunkt bei ihr ausgezogen, das hat sie dem JC aber nicht mitgeteilt).

  • Und oft auch deshalb schlechter verdienen, weil sie ja die Kinderbetreuerinnen sind, auch wieder in den allermeisten Fällen


    Ich sehe Ursache und Wirkung eher anders herum: Die Mütter bleiben oft zu Hause bei den Kindern, weil es oft nicht zu finanzieren wäre, wenn der Vater (auf Dauer) zu Hause bliebe.
    Wenn man sich draußen mal umschaut wird man in den allermeisten Fällen feststellen, dass derjenige die Hausfrau/-mann-Rolle zumindest zeitweise übernimmt, der das schlechtere Einkommen hat. Was ja auch irgendwie logisch und sinnvoll ist. Das dies in aller Regel die Frauen sind hängt m.E. immer noch mit deren Berufs- und Partnerwahl zusammen. Es ist nun mal aus der Evolution so hervorgegangen, dass Frauen ihre Partner zu einem großen Teil danach aussuchen, ob sie in der Lage sind sie und den Nachwuchs zu ernähren. Dazu eignet sich heute ein gut verdienender Mann nun mal besser als einer der nicht arbeitet. Vor tausenden von Jahren war es der der besser jagen konnte.
    In seltenen Fällen ist es umgekehrt und die Frau verdient mehr. Wer aufmerksam durch's Leben geht wird feststellen, dass in den Fällen dann in aller Regel der Vater zu Hause bleibt.
    Das derjenige der einige Jahre die Kindererziehung und Hausfrau/-mann-Rolle übernimmt danach berufliche Nachteile hat ist unbestritten. Es hat jedoch jeder Möglichkeiten der Einflussnahme bevor Kinder in die Welt gesetzt werden oder auch über die Partnerwahl.

  • Volleybap:


    Aber der Normalfall sind doch heutzutage eher Zeitverträge. Keine Festverträge.
    Überall werden Stellen abgebaut, frei werdene STellen nicht neu besetzt...


    Da laufen die Verträge dann aus, während (meistens nun mal) die Frauen zu Hause sind.


    Ist doch Blödsinn zu behaupten, es sei alles ganz anders...


    Ich persönlich bin auch lieber früh wieder arbeiten gegangen. Aber zu welchem Preis?


    Alles was ich verdient habe, ist fast 1 zu 1 in die Kosten für die Betreuung und die Fahrerrei dahin weitergereicht wurden.


    Wäre ich zu Hause geblieben, verheiratet mit LSt. 5, Mann 3, wir hätten 100 Euro weniger im Monat zur Verfügung gehabt!
    Ich bin also de fakto für 100 Euro/im Monat 28 Std/Woche arbeiten gegangen!


    Ist ein netter Stundenlohn, oder?

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    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
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  • Wenn ich es richtig im Kopf habe, gibt es Zeitarbeitsverträge bei der Gruppe bis ca. 30-Jährigen von bis zu 28 Prozent. Sehr stark sei aber hier die befristete Übernahme von Auszubildenden nach der Prüfung für einige Monate, sagt das Statistische Bundesamt. (Bei den über 40-Jährigen betrage der Anteil an Zeitarbeitsverträgen ca. 5%.) Normalfall sind Zeitarbeitsverträge also nicht. Aber deutlich "Alltag" und im Schwangerschaftsfall tatsächlich damit problematisch.


    Im Moment haben wir jeden Monat eine leichte Steigerung bei den Arbeitsplätzen.


    Als Blödsinn bezeichnet sehen würde ich bei diesem Sachstand meine Argumente oben nun wirklich nicht gern ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • ....und dann gab es noch - sagen wir mal fast eine Generation früher die Einstellung in den Köpfern der Leute: wenn du als Mutter arbeiten gehst und dein Kind fremdbetreuen läßt, bist du eine "Rabenmutter" oder sagen wir besser eine schlechte Mutter.
    Ich habe vor 26 Jahren mein erstes Kind bekommen und alle (wirklich alle) Mütter in meinem Umfeld blieben erstmal daheim. Ein bis zwei Jahre mindestens, da mußte man als Familie durch, da war einfach weniger Geld da. Kindergarten gabs hier (wenigstens hier in Bayern) erst ab 3 Jahre, bzw. wenn dein Kind "sauber" war.
    Und wenn dann das zweite Kind kam, war man einfach aus dem Beruf raus.
    Soviel dazu.


    Nicht immer geht es einer Frau mit Next besser, weil da noch Kindesunterhalt fließt. Es gibt auch die Konstellation, dass der Ex so gut verdient, dass er trotz Kindesunterhalt 5-6 mal im Jahr in Urlaube fährt oder fliegt (es sei ihm von Herzen gegönnt!) und das Kind z.B. noch nie wegeflogen ist oder es mal gerade für ein paar Tage Billigurlaub reicht.
    Da ginge es dem Kind (und da laß ich mal den AE mit Next außen vor) besser, gäbe es die Ursprungsfamilie noch.


    Auch das ist Realität!

    liebe Grüße "selsis"

    Einmal editiert, zuletzt von selsis ()

  • ....und dann gab es noch - sagen wir mal fast eine Generation früher die Einstellung in den Köpfern der Leute: wenn du als Mutter arbeiten gehst und dein Kind fremdbetreuen läßt, bist du eine "Rabenmutter" oder sagen wir besser eine schlechte Mutter.

    :tuedelue Oder schlechter Vater/Mann wenn Frau zusätzlich auch noch arbeiten geht

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • und das aus den Köpfen rauszubekommen ist doch sehr schwer...

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • Nicht immer geht es einer Frau mit Next besser, weil da noch Kindesunterhalt fließt. Es gibt auch die Konstellation, dass der Ex so gut verdient,

    Hmm ein Ex der soviel verdient das er bei KU von 3 Kindern noch richtig viel Einkommen hat und ein NEXT der an der SGB2 Grenze lebt. Da hat sich jemand falsch entschieden oder ist schlecht beraten worden.

  • Wo die Liebe hinfällt....

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    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
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