Gibt es einen Leitfaden alà "Patchwork Familie für Anfänger"?

  • Heiliger BimBam....


    ... das ist gar nicht so einfach.


    Mein Freund und ich haben jeweils ein Kind mit in die Beziehung gebracht. 2 Jahre und 8 Jahre alt.
    So ist alles gut... Aber spricht mein Freund vom vergangen "XY (die Mutter des 2 Jährigen) und ich... bla und blubb... Das Kind wollte von ihr nichts essen... Aber von mir hat er dann das Brot gegessen..." (zum Beispiel)... Werde ich eifersüchtig? Irgendwie bin ich angefressen... Ich rede nicht von positiven aus der damaligen Beziehung. Ich finde... Also, ich dachte, wenn es bei mir "seltsame" bzw. unbehagliche Gefühle auslöst, dann tut es das bei anderen auch.
    Ich hab mit meinem Freund gesprochen und bei ihm ist es nicht so wie bei mir. Typisch Frau??? :frag


    Dann sind da so Erziehungsunterschiede. Wenn der Kleine schlafen muss, dann muss es überall mucksmäuschenstill sein... dann würde das 2 Jährige Kind wohl ratz fatz schlafen. :hae: Sowas hab ich damals nie gemacht. Klar, ich war nicht wer weiß wie laut... Aber ans Zimmer bin ich schon noch vorbei gegangen.


    Dann lässt mein Freund die benutzten Windeln liegen. Ich hab sie damals meinem Kind in die Hand gedrückt und gesagt: "Bring sie bitte in den Müll." Klappte wunderbar - ohne Probleme.


    Irgendwie... Muss ich mich an die Unterschiede gewöhnen.
    Da ist wohl noch einiges an Gesprächsbedarf (Ich danke Gott auf Knien, dass unsere Kommunikation so super ist!!!) und viel Umgewöhnung für mich.
    Seltsam... dabei hab ich beruflich mit Kleinkindern zu tun... So klappt auch alles... Aber diese eben genannten Kleinigkeiten... Ohweia! Und noch manche andere.


    ...heiliger Bimbam! :anbet


    Wie waren die Anfänge denn bei Euch?
    An die Frauen unter uns: Habt ihr auch so gefühlsmäßig reagiert, wie ich, wenn es um Gemeinsamkeiten mit der Ex ging?

  • Hallo Monkey,


    Ihr braucht ein hohes Maß an Kompromißbereitschaft, Toleranz und Kommunikationsbereitschaft. Es ist ja auch schwer aus zwei verschiedenen Hintergründen einen gemeinsamen zu machen und dabei versuchen, jedem so gut es geht gerecht zu werden.


    Hier mal ein hilfreicher Link:


    http://www.familienhandbuch.de…a_Teilfamilien/s_388.html



    LG
    Stubi

    It takes a fool to remain sane. (The Ark)

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  • Da ist wohl noch einiges an Gesprächsbedarf (Ich danke Gott auf Knien, dass unsere Kommunikation so super ist!!!)


    Das werdet ihr auch brauchen, es ist nämlich verdammt nicht einfach, da zwei Lebensstile zusammenzubringen ( und wenns nur die genannten Kleinigkeiten sind: das schafft ihr! :daumen )


    An die Frauen unter uns: Habt ihr auch so gefühlsmäßig reagiert, wie ich, wenn es um Gemeinsamkeiten mit der Ex ging?


    Nein, habe ich nicht. Allerdings hat mein Liebster auch außer seinem Kind nicht wirklich viel mit der Ex gemeinsam ;)
    Ich bin darüber hinaus auch arrogant genug zu behaupten, dass er mich liebt und sich für mich entschieden hat. Punkt.

  • Huhu!



    Mir fehlt es dann an eine Portion Arroganz?


    Ich hab mich, wie ich schon gesagt hatte, mit meinem Freund unterhalten.
    Er meinte, dass das leise sein, wenn der Kleine schläft nicht aus seinem Mist gewachsen ist. Das war damals ein Streitpunkt mit seiner Ex, da er der selben Meinung war wie ich es bin. Aber er meinte, dass er das nun so akzeptieren muss und da alle 2 Wochen da nicht viel dran ändern kann. Wo er recht hat...


    Was mir aber sauer aufgestossen ist, nein... nicht sauer... es war mehr ein unbehagliches Gefühl. Seine Ex will mich kennen lernen. Ich halte das aber für keine so gute Idee. Sehe auch nicht den Grund dazu den Expartner des jeweils anderen kennen zu lernen. Wenn man sich durch Zufall mal trifft, okay... aber nicht extra eine Verabredung machen und dieses "Das ist die und das ist die andere..." schnicki-schnacki-gedöns.
    Bei der Übergabe gestern wollte sie (seine Ex) mit ihm wohl das Kriegsbeil begraben und meinte im gleichen Atemzug: "Deine Neue will ich kennen lernen!" Und mein Freund meinte: "Nein, XY möchte dich nicht kennen lernen. Vorallem nicht, wenn du sofort abwertend und ungerecht wirst."
    Natürlich wetterte sie sofort los, beschimpfte mich wohl bei ihm und als er mir davon erzählte dachte ich nur: "Na wunderbar! Nun bin ich noch ein größeres Feindbild." Also, hausieren möchte ich mit diesem Titel nicht... :kopf


    Das ist das eine... Womit ich aber große Probleme habe ist dieses: "Wie weit kann ich emotional in die Sache im Umgang mit seinem Sohn gehen?" "Wo darf ich mich einmischen? Wo lasse ich es sein?" oder "Wie gehe ich nun mit dieser neuen Situation überhaupt um?"
    Als mir gestern dieses Patchworkgedöns zuviel wurde und ich das Gefühl hatte, dass der Kleine was allein mit seinem Papa machen möchte, schnappte ich mir meine Dropsie und ging mit ihr in ihr Zimmer spielen. Fand ich schön und hab ich für Richtig empfunden.


    Seltsamerweise... Er erzählt manchmal soviel von seiner Ex... Nicht immer... aber es kommt halt mal vor... Ich kann den Namen schon nicht mehr hören... Dann hat sie auch noch einen Namen, der so lieblich klingt... :kotz:lach


    Wieso ticke ich eigentlich gefühlsmäßig so? Ein weiterer Punkt den bei meiner Therapeutin anzusprechen.
    Aber ich hab echt überlegt, ob ich diesem Patchworkleben überhaupt gewachsen bin... :hae: Mit einer Menge Humor sicherlich...


    Ich weiß, mein Freund liebt mich... Für diese Erkenntnis würde ich blind durchs Feuer laufen. Ich weiß, dass das mit seiner Ex vorbei ist...
    Aber dieses kleine Männchen im Ohr... Und dann telefonieren die auch so häufig (gut, es geht entweder ums Kind oder darum dass sie sein Leben und mich beleidigt)... Vielleicht bin ich neidisch, weil ich zur Zeit mit dem Papa von Dropsie so vieloe Kommunikationsschwierigkeiten habe???


    Aber by the way... Als sie hörte, dass ich sie nicht kennen lernen möchte, sagte sie, sie wolle nicht, dass ich bei meinem Freund bin, wenn der gemeinsame Sohn da ist.
    Sie ist der Meinung sie dürfte jeden Kontakt unterbinden bei Leuten die sie persönlich nicht kennt. Ist das wahr? Die elterliche Sorge liegt allein bei ihr.


    :thanks: Für eure Antworten. Ich bin auch weiterhin interessiert, wie es anderen in der Lebensart "Patchwork" geht.

  • Hallo Monkey,


    also mich wollte damals seine Ex auch kennenlernen, weil da zwei Kinder seien, und sie wollte einfach ihre zwei Kinder umsorgt sehen, oder so. Da ich damals selbst kein Kind hatte, war es für mich ok, dass wir uns kurz kennenlernten, und wir bezüglich der Erziehung sprachen.


    Wenn allerdings Beleidigungen im Raum stehen, würde ich mich auch erst mal rar machen. Den Streit sollen die Eltern unter sich ausmachen, auch wenns nicht gut ist.


    Ist denn der Umgang geregelt oder bestimmt sie, wenn der Kleine zum Papa darf?


    Gruß
    die Blumenelfe

  • Hallo Blumenelfe.


    Naja... Was heißt geregelt?
    Es ist wohl so, dass er den Kleinen jeden Dienstag vormittag zu sich holt und jedes zweite Wochenende für eine Übernachtung.
    Da die zwei Elternteile sich gestern aber wieder gestritten haben (die KM ist auch eifersüchtig auf mich, denn eigentlich will sie ihn wieder zurück) wird es in den nächsten Tagen wohl wieder so aussehen, dass sie nicht will, dass er den Kleinen abholt.

  • Da kann sie ja soviel wollen, wie sie will. Das Kind als Druckmittel zu benutzen ist unter aller Würde und ruft lediglich das JA oder das Gericht auf den Plan.


    Ich denke, Dir würde helfen, wenn Dein Freund absolut glasklare Verhältnisse schafft und sich mit EX nur noch auf das Wesentliche konzentriert, das gemeinsame Kind. Ansonsten hat er ihr sehr bestimmt zu sagen, dass sie alles Weitere aber sowas von nichts angeht und jede weitere Diskussion, was Deine Person angeht, abgebrochen und ggf. das Gespräch beendet wird.


    Ex muss sich daran gewöhnen, dass sie nicht mehr die Hauptrolle spielt und ihn/Euch nicht kontrollieren kann.




    Editha wegen Satzbau...

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  • Huhu Stubenhai!



    Danke für deine Antwort.


    Klar, er bezieht da deutlich Stellung ihr gegenüber, wenn sie ((was meine Person betrifft) wieder ausfallend wird.
    Dennoch ist es schon irgendwie belastend. Versuche das Ganze immer an mir abprallen zu lassen, was nicht immer ganz so einfach ist.


    Nun will sie mich aber unbedingt kennen lernen und mit mir über Erziehung reden.
    Finde ich total schwachsinnig. Denn erstens sollte sie das lieber mit dem Vater des Kindes bereden, noch dazu brauche ich es wohl nicht, da ich beruflich mit Erziehung zu tun habe.
    Ich denke, sie sucht nur einen Weg mich doch irgendwann mal vor die Linse zu bekommen.


    Ich habe lediglich kein Interesse daran seine Ex kennen zu lernen, ebenso wenig ist es mir wichtig, dass er meinen Ex kennen lernt. Wenn sie sich über den Weg laufen, okay... aber doch nicht offiziell vorstellen und den Quatsch.


    Ich hoffe, dass sich das irgendwann mal beruhigt und sie ihn nicht mehr so unter Druck setzt. Ein neuer Partner für sie wäre vielleicht nicht schlecht... ;)

  • @ Monkey


    Um ein wenig Brisanz aus der Geschichte zu nehmen, könnte Dein Freund eine Art "Zufalls-Treffen" veranstalten, so dass DU die Möglichkeit hast, wenn es Dir zu heftig wird, zu gehen. Du müsstest nicht komplett ausflippen, wenn seine Ex etwas sagt, was Dir nicht gefällt. Wobei ... ich möchte die Ex von meinem Partner auch nicht kennen lernen.


    Ich mag sie nicht, weil sie eben diese Vorgeschichte hat, die aus meinem Partner und seinen Kids gemacht haben, was sie heute sind. Ab und an blute ich für die Rechnungen, die die Ex offen gelassen hat! Im Alltag bin ich das tolle "Schnecki" und an besonderen Tagen, nachdem ich z. Bsp. 45 Muffins für den Kindergarten gebacken hatte, einen Geburtstagskuchen gebacken hatte, da kann die EX einfach anrufen und sagen: "Hi, ich komm morgen zum Kindergeburtstag!"


    Und den schönsten und wichtigsten Tag im Jahr eines Kindes, den verbringe ich bei mir zu Hause, damit das Kind mal wieder Kontakt zu seiner Mutter hat, die sich im übrigen .... mehr kümmert als mein Exmann - aber regelmäßig ist schon anders!


    Und bei all diesen Dingen, wo SIE mal eben beschließt, ach ja heute hätte ich mal Lust, wäre in der Nähe ... bla, da habe ich dann zu funktionieren. Natürlich nehme ich diese Rücksicht, weil sie ist schließlich die Mutter. Und mein Partner ist echt superlieb, er bemerkt selber, dass er manchmal Situationen falsch einschätzt, weil seine EX wegen Müll oder anderem Quatsch riesen Aufstand gemacht hätte, während ich nur frag, ob er den Müll mit raus nimmt, wenn er eh zum Kindi geht ... Und ich mach auch keinen Stress, wenn er dann keine Lust hat, andere Dinge zu tun, die vielleicht noch getan werden sollten. Dann macht man das eben später ....


    Ich denke für uns Patchworker ist Kommunikation der einzige Schlüssel. Nicht alles so persönlich nehmen, was mir auch manchmal passiert, und manchmal, wenn Situationen zu eskalieren drohen, sich wegdrehen und einen Augenblick warten.


    Ich will damit nicht sagen, dass wir uns mehr unterwerfen müssen. Bestimmt nicht! Wir sind viel cooler als "normale Elternteile" denn wir kriegen den Alltag allein gewuppt - das müssen andere erst einmal beweisen! Ich weiß auch nicht, ob IHR schon zusammen lebt. Aber wenn Du Dich selbst reflektierst, dann wirst Du feststellen, dass Du Dich über (achtung Zitat:) "liegen gebliebene Windeln" aufregst! Nimm sie einfach und bring sie weg und Du hast weniger Stress. Dein Partner macht das nicht mit Absicht! Das ist eine seltsame Gewohnheit......


    Ärger Dich nicht, wenn er was liegen lässt, sondern entferne kommentarlos. Das merkt der auch und weiß am Ende zu schätzen, dass Du nicht wie seine Mutter mit dem erhobenen Zeigefinger dastehst und sagst: "Und schon wieder hast Du .... dies und das .....!"


    Ich hab da noch eine Seite entdeckt, ich schick Dir mal den Link.....



    http://www.hallofamilie.de/fam…ner-patchworkfamilie.html



    Kopf hoch! Echt jetzt! Wir basteln seit über 2 Jahren an unserer Beziehung und es wächst am Ende wirklich zusammen, was zusammen gehört. Aber man muss Geduld mitbringen. Gut und wir hatten ein paar sehr unschöne Stressfaktoren, die uns beide emotional durch die Hölle wandern ließen. Aber am Ende machte uns das stärker. Von daher, Probleme sind da, um gelöst zu werden, weil sie Euch zusammen schweißen und ihr am Ende als Einheit dasteht und Euch nichts und niemand etwas kann! Viel Glück

  • Monkey, hab jetzt nur quer gelesen...sorry...
    aber aus dem, was ich lese, lese ich heraus.


    Er hat die Ex-Beziehung noch nicht wirklich verarbeitet. ODER:
    Du bist noch nicht offen genug für ein leben als Nicht-AE und siehst deshalb Schwierigkeiten, wo keine sind.
    Das Vertrauen fehlt, dass auch Euch beiden ein gutes Paar werden kann - entweder das wird besser, oder es bleibt, dann ist die Beziehung nicht gut für Euch beide.


    Zum anderen: Was Dir aufstößt, sind keine Kleinigkeiten (das Leisesein beim Schlafen), denn es ist Euer Alltag, der Euch beide betrifft. Du musst Dich Regeln unterwerfen, mit denen Du nicht einverstanden bist. Auch wenn die für andere lächerlich wirken (volle Windeln rumliegen lassen finde ich auch extrem eklig). Willst Du das auf Dauer?


    Erfahrungsgemäß kann ich sagen: Entweder ist es wie es ist (auch die Rolle der Ex) und man arrangiert sich irgendwann damit oder geht. Oder es ist von Anfang an so, dass man sich komplett wohlfühlt (so wie bei mir jetzt) und man sich über solche Dinge gar keine Gedanken machen muss, weil man einfach die gleiche Ansicht in vielen Dingen hat.


    LG

  • Ich glaube, es ist einfach ein ständiges Auf und Ab.
    Immer wenn ich denke, wir haben jetzt alles gut im Griff kommt wieder ein "Ab"... :ohnmacht:
    Ich wünsche euch viel Geduld und viele Gespräche, die euch immer ein Stückchen weiter bringen.


    In Unna gibt es jtzt eine Art "selbsthilfegruppe" für Patchworker. Die treffen sich glaube ich jeden ersten Montag im Monat. Ich habe eine Telefonnummer, habe dort aber noch niemanden erreicht. Wenn du Interesse hast melde dich doch bei mir.
    Aber du hast glaube ich kein Auto, oder?

  • Huhu Monkey,


    dann hoffen wir doch mal, dass seine Ex sich entspannen kann und auch der Frühling ihr Auftrieb gibt.


    Du hast vollkommen Recht, in Erziehungsfragen ist nunmal der Vater ihr Ansprechpartner. Ich wüsste auch so ehrlich gesagt nicht, was es bringen sollte, über verschiedene Erziehungsansätze zu diskutieren. Zumal man als Mutter mit "Ich bin die Mutter, ich weiß, was das Beste für mein/unser Kind is!" sofort ein Totschlag-Argument einbringen kann....


    Ihr Problem ist, dass sie Dich im Moment noch nicht voll als SEINE Partnerin akzeptiert, da wär die Erziehungs-Diskussion nur Nebenkriegsschauplatz (mal ungeachtet Deiner beruflichen Qualifikation ;) ).


    Wenn sie sich entspannt/beruhigt/gefestigt hat, könnte man sich mal zufällig treffen. Warum nicht?


    *Meine* Ex hat das jahrelang nicht geschafft und ich war ständiges Feindbild...



    LG
    Stubi

    It takes a fool to remain sane. (The Ark)

  • Das mit den ständigen Aufs und Abs kenne ich auch! Aber ich habe echt das Gefühl es wird WIRKLICH BESSER! Mit der Zeit zumindest.


    Wenn selbst ein Mann (sprich mein Partner) sagen kann, es sind ständig Kompromisse, die man eingeht und sich dennoch nicht beschnitten fühlt, dann ist das doch ein Lichtblick am Ende des elend langen, dunklen Tunnels.


    Ich persönlich denke einfach, sich an den "üblichen Kleinigkeiten" wie voll gesch.. Windeln aufzuregen, ist Zeitverschwendung! Niemand lässt einfach aus "BÖSWILLIGKEIT" Windeln liegen, Zahncremetuben offen. Das sind Nachlässigkeiten klar - aber sich deshalb aufreiben halte ich für extrem gefährlich. Und wenn es sonst keine großartigen Probleme gibt, und Erziehungsfragen noch sachlich diskutiert werden können, dann sucht man sich gerne mal Gründe, um etwas schlechter zu malen, als das Gesamtbild eigentlich ist. Und auf das Gesamtbild kommt es an.


    Den einzigen Rat, den ich geben kann: Reflektiert Euer Verhalten, versucht Euch nicht gegenseitig zu diskreditieren und IHR habt echt ne reelle Chance. Klar geht man Kompromisse ein - aber das tut man so oft im Alltag, dass es einen genauso oft auch ärgert. Nur in einer Partnerschaft sollten Kompromisse nicht verärgern, sondern beruhigen und zufrieden machen, weil man einen Konflikt beilegen konnte!


    Nur wenn es Dinge gibt, die für DICH persönlich untragbar sind, dann musst DU für DICH die Konsequenzen ziehen. Aber solange es mit den Kids keine Probleme gibt, der Partner die Kids nicht misshandelt (psychisch als auch körperlich), dann ist doch alles im Lack! Und der neue Partner kann kein Vater sein. Er kann Freund und neutrale Anlaufstelle sein und so Dein Partner vernünftig ist, sieht er das so und versucht Dich zu unterstützen. Zumindest bei uns läuft das so. Und mein Sohn (der jetzt vor kurzem 16 Jahre alt wurde) hat zu meinem Partner ein wesentlich besseres, vertrauensvolleres Verhältnis, als zu seinem Vater.


    Probleme mit den EXen ... ganz ehrlich, wen interessiert ein Expartner, wenn der Partner zu einem steht?


    Wir Patchworker betrachten die Dinge sachlicher, nüchterner und haben viel öfter ein schlechtes Gewissen unseren Kindern gegenüber. Ob wir das haben müssen, weiß ich nicht wirklich. Doch manchmal bemerke ich, dass unsere Kinder das merken und uns ganz schön abzocken. Und wenn wir bemerken, dass das so ist, dann kommen Erziehungsfragen auf. Und meine Kids zum Beispiel hatten 14 Jahre lang einen Vater. Dass der sich einfach eine neue Familie gebastelt hat und sie verlassen hat wie ein Attentäter (gehen ohne sich umzudrehen), das hat sie sehr hart getroffen. Auch alles was danach kam, war fies und eine einzige Quälerei für die Kinder. Aber je mehr ich sie vor der Wahrheit versucht habe zu beschützen (indem ich ständig sagte, dass er eben gerade viel Arbeiten muss und deshalb keine Zeit hat), desto mehr waren sie enttäuscht und desto mehr Probleme hatten sie dann mit meinem neuen Partner. Und auch ich hatte unglaublich große Probleme Vertrauen zu fassen. Aber man lernt sich eben auch mit all diesen Problematiken kennen und lernt sich damit auseinander zu setzen. Und am Ende macht die Gesamtsumme der Erfahrungen mit dem neuen Partner das Gesamtbild aus.


    Wir kommen eben mit miesen Erfahrungen in eine neue Beziehung, haben ein gewisses Alter und sind dadurch vorsichtiger. Aber ich schätze, wenn man sich vor Augen hält, dass auch der andere seine Schrammen aus früheren Beziehungen davon getragen hat, dann fühlt man sich weniger angreifbar und vielleicht erkennt man auch, dass der andere auch ganz ordentliche Blessuren zur Schau stellen könnte und die genauso gut zu verstecken versucht, wie wir selbst!


    Und was das Treffen mit der EX angeht ... auf neutralem Boden, in der Form, dass Du sofort gehen kannst, wenn DU genug hast. Stell Dich auf das schlimmste Szenario ein, dann bist Du vielleicht sogar positiv überrascht! Ich fürchte, das kommt irgendwann auch mal auf mich zu. Aber ich habe mir angewöhnt, lieber ein wenig stiller zu sein, wenn ich Situationen schlecht einschätzen kann. Allerdings wenn das Fass zum Überlaufen gebracht wurde, dann brauchst echt die FEUERWEHR und am Besten noch das THW.

    Einmal editiert, zuletzt von Schnecksche ()