Hallo,
erstmal ein Überblick über meine bzw. unsere Situation:
Ich bin getrennt lebender Vater, meine Tochter ist gerade 3 geworden. Ihre Mami und ich waren schon vor der Geburt getrennt, davor nur ca. 3 Jahren mit Unterbrechung zusammen, nicht verheiratet.
Die Beziehung zwischen der Mutter und mir geht seit Geburt der Kleinen auf und ab. Es gibt Wochen bis Monate, in denen wir uns sehr gut verstanden bzw. verstehen und dann wieder Phasen, in denen wir aufgrund Konflikten kaum miteinander redeten bzw. reden.
Ich konnte zu der Kleinen ein enges und gutes Verhältnis entwickeln, auch weil ihre Mutter das wollte und habe sie bisher oft gesehen. Die ersten 3 Wochen nach der Geburt hatte ich Urlaub und war fast durchgehend bei der Mutter im Haus, danach recht oft, auch monatelang von Freitag auf Samstag übernachtet und die Nachtschicht übernommen, während die Mama im Keller im Gästezimmer zumindest 1 Nacht in der Woche komplett durchschlafen konnte. Sie arbeitet selbständig zuhause und hat kurze Zeit nach der Geburt wieder gearbeitet, was auch nur durch die Unterstützung ihrer Eltern, meiner Eltern und mir ging, vor Allem, als die die Kleine dann anfing zu krabbeln.
Mit 1 Jahr kam die Maus in die Kindertagesstätte. Nach einem Konflikt im Jahr 2009 hatten wir im Okt. 2009 einen Termin beim Jugendamt, woraus eine Umgangsvereinbarung hervorging. Alle 2 Wochen Freitag nachmittags Abholung im Kiga um 15 h bis Sonntag 17 h, an den Freitag dazwischen Abholung im Kiga um 15 h bis abends 18 h und Feiertage und Kiga-Ferien hälftig.
Während die Wochenenden und Freitage immer einwandfrei klappten, gab es in den Ferien Probleme bei der Einigung. In den Sommerferien 2010 gestand sie mir aufgrund Kollisionen mit ihrer eigenen Planung nur 6 Tage der Ferien zu, aufgrund eines Konfliktes an Weihnachten 2010 hat sie mir die Ferienzeit, die 1. Januarwoche, komplett gestrichen. Versuche in 2010 einen erneuten Gesprächstermin bei Jugendamt zu organisieren scheiterten daran, dass sie dazu nicht bereit war. Auch von Jugendamt (bzw. AWO) bekam ich zur Antwort, dass man die Mutter ja nicht zwingen kann zu kommen.
Nach dem Konflikt an Weihnachten (Aussage an der Tür "Alle Vereinbarungen sind gestrichen. Wir sehen uns vor Gericht wieder!") bat ich sie einige Tage später per email, sich doch an unsere Vereinbarungen halten solle und fragte, ob ich die Kleine wie besprochen am 1.1.2011 holen kann. Sie lehnte dies ab und sagte, dass sie ab sofort den Umgang zwischen meiner Tochter und mir nicht fördern würde. Außerdem sprach sie ein Hausverbot aus. Ich ging daraufhin zu einer Anwältin, die der Mutter einen Brief schrieb mit Aufforderung, den Umgang gemäß Umgangsvereinbarung zu bestätigen. Sie lehnte das ab, wobei man ihrem Antwortschreiben entnehmen konnte, dass sie einfach nach wie vor durch unsere Trennung sehr verletzt ist und mir das übel nimmt. Sie schrieb, dass die Umgangsvereinbarung nicht mehr gültig sei, weil sie diese aufgehoben hätte und eine neue dem jetzigen Alter des Kindes angepasste Regelung gemacht werden müsse. Vorschlag wenige Tage später war dann alle 2 Wochen Sa 10 h bis So 16 h und Ferien 2/3 sie und 1/3 ich.
Obwohl mir der Schritt sehr schwer viel, beantragte ich schließlich beim Gericht die Regelung des Umgangs, um in Zukunft eine gesicherte Basis zu haben und nicht in Konflikten ihrer Willkür ausgeliefert zu sein. Morgen haben wir den Erörterungstermin bei Gericht. Leider, leider, denn von Okt 2010 bis Dez. 2010 haben wir uns gut verstanden und mit der Kleinen oft beim Zurückbringen noch 15 bis 30 min gemeinsam gespielt, was zu einem sehr weichen Übergang führte.
Nun zu meinem eigentlich Anliegen:
In der Vergangenheit erwähnte die Mutter des Öfteren, dass die Zeit nach meinen Umgangswochenenden die Kleine sehr erschöpft und sehr schwierig sei und oft schlecht schlafen würde. sogar Alpträume hätte. Am Anfang empfand ich das als Vorwurf, dass ich etwas falsch machen würde. Inzwischen weiß ich, dass das Umschalten zwischen den beiden Welten "Papa-Welt" und "Mama-Welt" für die Mäuse einfach sehr schwierig ist. In einem Brief, den ich Montag abend erhielt, stand, dass die Maus nach dem Umgangswochenende am 15./16.1., dass dann wieder (beschränkt auf Sa/So) zustande kam, zu ihrer Mama schluchzend sagte "Mama, ich habe Angst, dass Du mich nicht mehr lieb hast". In dem Schreiben wird das als "existenzielle Ängste" der Kleinen beschrieben, die auf die Wochenenden bei mir zurückzuführen wären. Als Grund wird angeführt, dass die Kleine von Streitigkeiten zwischen mir und meiner Freundin erzählte, die tatsächlich stattfanden, aber mit "Vertragen" hinterher. Ich wäre nicht in der Lage, die Kleinen vor Konflikten zwischen meiner Freundin und mir zu bewahren. Ich finde es normal, dass kleine Kinder auch Streitigkeiten erleben. Meine Freundin und ich schreien uns nicht an oder beschimpfen uns, sondern streiten ... ich sag mal ... kultiviert. Kinder sollten auch lernen, dass sich Menschen streiten und sich anschließend wieder vertragen.
Ich habe im Internet einen interessanten Text gelesen: Entweder, die Übergabe zwischen Papa-Welt und Mama-Welt klappt harmonisch oder sie sollte besser über eine "neutrale Zwischenwelt" erfolgen, wie z.B. den Kiga.
Jedenfalls möchte ich Euch fragen, wie Eure Erfahrungen diesbzgl. sind? Wie ändern sich die Auswirkungen auf das Kind nach einem Umgangswochenende, wenn die Übergabe harmonisch oder mit Spannungen erfolgt? Sicher gibt es genug unter Euch, die auch wechselnde Phasen erleben mit guten und mit angespannten Zeiten. Leider weiß ich nicht, wie meine Maus sich nach den Wochenenden Okt. bis Dez. 2010 verhalten hat, denn da waren die Übergaben sehr schön. Ich würde vermuten, dass die Tage danach wesentlich besser waren, aber ich weiß es derzeit nicht.
Liebe Grüße
Matthias