Umgang verkürzt...

  • Hallo Ihr lieben,
    durch die ganzen Beiträge betreffs Verkürzung oder Streichung von Umgang komme ich ein wenig ins Grübeln.


    Und zwar: meine Tochter ist 12 Jahre alt und hat (eigentlich) regelmäßigen Umgang nach Plan mit dem KV.
    Nun kommt es immer häufiger vor, dass sie selbst kürzere Zeit dort sein will - dafür gibt es diverse Gründe - und wir ihm das dann mitteilen (entweder sie selbst am Telefon - mit mir spricht er ja nicht, oder ich schreibe ab und an mal eine Email).
    Er ist immer damit einverstanden, äußert sich aber nicht, wie seine Meinung dazu ist.
    Der älteren Tochter (Schwester meiner 12jährigen) gegenüber hat er mal gesagt, dass er es traurig findet, dass sie in letzter Zeit früher heim will.


    Ist das dann auch schon Umgangsverweigerung oder hat eine 12jährige auch schon das Recht zu sagen, sie will da und da nicht hin.... vor allem, da er ja (scheinbar) damit einverstanden ist.
    Ich möchte in keine Schwierigkeiten geraten, deswegen frag ich euch mal nach euerer Meinung!


    :thanks: gleich vorweg!

  • Nein, das ist keine Umgangsverweigerung.
    Im Pubi-Alter müssen die Umgangselternteile ungeheuer viel machen, damit die Kids nicht völlig das Interesse verlieren. Da wird oft auf einen Event gesetzt - und ist der vorbei, wollen sie wieder zurück in ihre "Räuberhöhle" und gut ist. Das hat nüscht mit Liebe zu den Eltern zutun oder Nichtliebe. (Ich wette, das Mädel hat auch keinen gehobenen Bock, dauernd Zuhause mit Dir den Tag zu verbringen ...)
    Da müssen alle durch. Du, der Vater, die Kids ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich finde es normal, wenn Kinder in der Pubi nicht mehr übernachten wollen....schon gar nicht, wenn der Vater woanders wohnt. Vielleicht sieht der Vater Eures Kindes es ähnlich?


    Meine älteste (16) lebt seit 3 Jahren wieder bei mir (vorher beim Vater), und sie hat seit dem vielleicht 2 mal dort übernachtet....Ihr Bruder (ist jetzt 13, lebt bei Papa) muß vom Papa aus jedes 2. WE zu uns....keiner von uns genießt diesen Zustand, außer der Papa.


    Ich finde, zwingen sollte man die Kinder ab gewissen Alter nicht mehr....die Kinder können ja auch lockeren Umgang haben, mal kurz rein schauen, anklingeln, mal anmelden....erzwingen würde ich in dem Alter Umgang nicht.....es sei denn, ich würde Ex was schlechtes wollen.


    Da KV scheinbar zufrieden ist...würd ich sagen...manchmal einen Wink ans Kind: Geh mal Daddy besuchen, oder zum Frühstück hin (mit Anmeldung)

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Sie ist erst im Oktober 12 geworden... und doch: die meiste Zeit verbringt sie (leider ) zuhause.
    Mir wäre schon lieb, sie würde mehr Kontakt haben und weggehen (ich meine hier von zuhause aus, Freundinnen oder so) . Leider entwickelt sie sich sehr zum Einsiedler.


    Aber dass man akzeptieren muss, dass sie nicht unbedingt jeden Umgang wahrnehmen will, ist mir eine Beruhigung bezüglich dessen, dass mir daraus keine Probleme entstehen.
    Ich beeinflusse sie übrigens kein bisschen, es geht von ihr aus (und gewissen Aufgaben, die sie übernommen hat)


    :thanks:

    liebe Grüße "selsis"

    Einmal editiert, zuletzt von selsis ()


  • Da KV scheinbar zufrieden ist...würd ich sagen...manchmal einen Wink ans Kind: Geh mal Daddy besuchen, oder zum Frühstück hin (mit Anmeldung)

    Oh, unangemeldet oder ausserhalb seiner Umgangszeiten will er sie nicht sehen oder haben (zu Besuch oder zu einem Frühstück = undenkbar!) .
    Selber hinfahren könnte sie auch gar nicht, er lebt ca. 10 km außerhalb auf dem Land.
    Selbst nach ihrem Geburtstag mußte sie knapp 3 Wochen auf die "normalen" Umgangszeiten warten.

  • Regelmäßige "Aufgaben", Termine, die sie in der festgelegten Umgangszeit übernehmen will, gehen nicht. Das muss sie mit dem Vater und Dir absprechen. Völlig eigenständig entscheiden, was passiert, geht nicht. Sie muss zur Schule. Sie muss zum Arzt. Sie muss ihr Zimmer aufräumen. Sie muss essen. Sie muss zum Vater. Was sie wie dort macht, ist dann Verhandlungssache mit dem Vater.
    Du musst ihr signalisieren: Die Mama will, dass Du zum Papa gehst. Und ich erlaube keinerlei Ausnahme. Was Du mit dem Papa ausmachst, ist Deine Sache. Aber ich will rechtzeitig bescheid. Ich will nicht antanzen müssen, nur weil Du auf einmal keinen Bock hast beim Papa ...


    Und Deinem Ex sag das auch: Von meiner Seite muss Tochterkind zu Dir. Anderweitige Absprachen muss sie erst mit Dir treffen und dann mit mir - ob ich überhaupt kann und da bin ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo Selsis,


    mit 12 Jahren "darf" man schon seinen eigenen Kopf haben und auch ´mal eigene Prioritäten setzen. Das muß ja nicht unbedingt etwas mit dem Vater zu tun haben.
    Falls du Schwierigkeiten für dich befürchtest, würd´ich auf jeden Fall Protokoll führen.
    Das Beibehalten und Unterstützen der regelmäßigen Treffen finde ich trotzdem wichtig. Aber das machst du ja sowieso.


    Liebe Grüße
    Monika

  • Oh, unangemeldet oder ausserhalb seiner Umgangszeiten will er sie nicht sehen oder haben


    Da ich selber auch UET bin, kann ich das teils verstehen...ich mag es auch nicht, wenn mein Sohni abends hier anklingelt, und unseren normalen Rythmus durcheinanderbringt.


    .
    Selber hinfahren könnte sie auch gar nicht, er lebt ca. 10 km außerhalb auf dem Land.


    Also in NRW gibt es ein tolles Ticket, kostet um die 15€,,,und ja,,,mit 12 denke ich, können die Kinder die Bus- oder Bahnhaltestellen auch alleine anvisieren, somit stünde einem eigenständigen Besuch in dem Alter absolut nichts entgegen....

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Regelmäßige "Aufgaben", Termine, die sie in der festgelegten Umgangszeit übernehmen will, gehen nicht. Das muss sie mit dem Vater und Dir absprechen. Völlig eigenständig entscheiden, was passiert, geht nicht. Sie muss zur Schule. Sie muss zum Arzt. Sie muss ihr Zimmer aufräumen. Sie muss essen. Sie muss zum Vater. Was sie wie dort macht, ist dann Verhandlungssache mit dem Vater.
    Du musst ihr signalisieren: Die Mama will, dass Du zum Papa gehst. Und ich erlaube keinerlei Ausnahme. Was Du mit dem Papa ausmachst, ist Deine Sache. Aber ich will rechtzeitig bescheid. Ich will nicht antanzen müssen, nur weil Du auf einmal keinen Bock hast beim Papa ...


    Und Deinem Ex sag das auch: Von meiner Seite muss Tochterkind zu Dir. Anderweitige Absprachen muss sie erst mit Dir treffen und dann mit mir - ob ich überhaupt kann und da bin ...

    Oh, aber .... die Sache ist die:
    sie hat so eine kleine Aufgabe übernommen (sie kümmert sich um ein Tier), die sie aber verpflichtet. Und zwar bekommt sie dafür Taschengeld (nicht von mir), und spart damit auf verschiedene größere und kleinere Wünsche. Im Moment ist es eine Wii, ich kann ihr die nicht einfach so kaufen....
    Nur diese Aufgabe kommt auf sie an bestimmten Tagen zu, die dann anfallen, wenn sie "gebraucht" wird, die Tage kann sie nicht aussuchen.
    Und sie will das unbedingt machen!
    Aber wenn es dann einen Umgangstag trifft, bleibt sie lieber hier oder kommt einen Tag früher vom Papa wieder.
    Darf sie das dann nicht?
    Wir haben ihn allerdings nicht gefragt, ob er damit einverstanden ist, dass sie diese Aufgabe übernimmt....
    Sie geht ja in die Schule, zum Arzt oder wenn sonstwas anfällt.
    Wenn sie sonst nicht zum Papa möchte (außer diesen Taschengeldaufbesserungstagen), sage ich eigentlich immer, der Papa freut sich ja auf dich und so weiter....
    Allerdings zwinge ich sie nicht.
    Weil ich im Moment sowieso jeden Abend einen Anruf von ihr bekomme, wenn sie dort ist. Entweder weil er sie allein daheim gelassen hat oder weil ihr sonstwie langweilig ist, einmal auch 5 Anrufe an einem Abend, weil sie Angst hatte....
    Aber darf sie wirklich nicht für eine Taschengeldaufbesserung den Umgang ausfallen lassen.
    Ich habe das bisher erlaubt, weil ich nicht dagegen bin, wenn sie hierbleibt. Abgesprochen mit ihm ist es nicht, wie gesagt, er spricht ja nicht mit mir und sie hat ihm gesagt, dass ihr das wichtig ist.


    Jetzt komm ich noch mehr ins Grübeln... :hae:

  • Also in NRW gibt es ein tolles Ticket, kostet um die 15€,,,und ja,,,mit 12 denke ich, können die Kinder die Bus- oder Bahnhaltestellen auch alleine anvisieren, somit stünde einem eigenständigen Besuch in dem Alter absolut nichts entgegen....

    Ja, schon, das gibts bestimmt bei uns auch - oder sowas ähnliches... Nur was soll sie damit, wenn er sie außerhalb der Zeiten sowieso nicht sehen will.
    Er holt sie beim werktäglichen Umgang (alle vier Wochen) von der Schule ab, und am Wochenendumgang (alle 2 Monate) von hier und bringt sie zur Schule.
    Da brauchen wir so ein Ticket gar nicht
    :thanks:

  • Da ich selber auch UET bin, kann ich das teils verstehen...ich mag es auch nicht, wenn mein Sohni abends hier anklingelt, und unseren normalen Rythmus durcheinanderbringt.
    ...


    Seufz, ich dachte das Du nun mal nen besseren Draht zu Deinem Kind hast.


    Es macht sehr betroffen das Du ihn immer noch als Störfaktor siehst.


    Bricht Dir das nicht das Herz, dass seine Schwestern Dir näher sind als er? Er merkt doch das und deswegen wird er Dich/Euch an den WE "stören", kein Wunder wenn er seine Schwestern und Dich stresst. Der will den gleichen Stand haben.


    (Und ja ich weiß das er verwöhnt ist von seitens des Vaters - vllt. will der Vater an ihm was gut machen, weil der spürt, dass der Junge es bei Dir schwerer hat als die Mädels.)

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Kurze <Frage:


    Bleibt sie daheim (bei Dir), weil sie z.b. altersentsprechend nun andere Aktivitäten z.b. am WE (mit Freunden ausgehen etc.) hat, oder weil sie bei Euch zu Haus ein Haustier versorgen muß/soll? Grad blick ich das nicht, sorry.


    Wie weit wohnt Papa denn entfernt?

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  • Liebe Selsis,


    vielleicht könntest du mal folgendes versuchen:
    stell dir einmal vor, dass du mit dem Vater eurer Tochter trotz Trennung ein gutes Verhältnis hättest (so wie du´s dir wünschen würdest).
    Stell dir einfach vor, du könntest mit ihm reden.
    Und dann schreib ihm einen Brief, in dem du versuchst die Beweggründe eurer Tochter und deine Gedanken dazu zu erörtern. So, wie idealerweise Eltern miteinander kommunizieren.
    Du brauchst den Brief nicht wegzuschicken... vielleicht auch doch.?
    Probier´s doch mal und schau, was passiert.


    Liebe Grüße
    Monika

  • Sie geht nicht viel weg... aber daheim hat sie einfach mehr zu tun oder mehr Abwechslung oder was auch immer... es gefällt ihr daheim besser.
    Wobei das für mich kein Grund ist, sie daheim zu lassen. Höchstens mal eine Ausnahme in den vier Jahren hab ich da zugelassen (weil ich merkte, dass sie da überhaupt nicht wollte).


    Aber jetzt in letzter Zeit kommt es eben häufiger vor (ca. 3 mal bisher und demnächst nochmal), dass sie von sich aus verkürzen wollte, eben weil sie diese kleine Aufgabe (wohlgemerkt nicht unser Tier!) übernommen hat und dafür eine Taschengeldaufbesserung (nicht von mir!) bekommt.
    Ich fand die Idee an sich gut, denn so sehen Kinder, dass man was tun muß, wenn man was erreichen will.....
    Dass es jetzt manchmal "seine" Umgangstage trifft, ist von mir nicht beeinflußbar.
    Und wenn wir das ablehnen, müßte sich die Person jemand anderen suchen und für meine Tochter fiele das ganz flach und das will sie nicht
    Und ich will ihr das auch nicht zumuten.
    Anscheinend der Vater auch nicht, sonst hätte er sich mal beschwert.


    Und meine Frage war: wenn er jetzt mit einverstanden ist/war (ohne Kommentar seinerseits), kann ich Probleme bekommen, wenn ich nicht dauernd sage: du mußt zum Papa.


    Der Papa wohnt wie gesagt ca. 10 km weit weg

    liebe Grüße "selsis"

    Einmal editiert, zuletzt von selsis ()

  • Es macht sehr betroffen das Du ihn immer noch als Störfaktor siehst.


    Bricht Dir das nicht das Herz, dass seine Schwestern Dir näher sind als er?



    Doch ja (sorry fürs OT, aber kurze Antwort), aber was soll ich tun? Er lebt im Materialismus, wird gezwungen hier sein WE zu verbringen, um zu sehen, wie wenig wir uns leisten können.....vielen Dank an dem Papa und den Großeltern....dazu ist sein Opa nun grad an Krebs erkrankt, bekommt seit 4 Wochen Chemo und Bestrahlung, kam letzten Mittwoch urplötzlich per RTW in die Klinik wegen Herzinfarkt...und ja....wer hat den Bub abends um 21.30 abgeholt, ihn getröstet, Morgens in die Schule gebracht? Ich sag es nun nicht, aber der Vater war beschäftigt...Mei Sohni (den ich liebe, der aber abgrundtief verwöhnt ist) lag nächsten Morgen hier um 6 im Bett als ich alle Kids rausworf: Aufstehen, Schule...meinte er, er müsse nicht gehen, weil Opa ja im KH sei....meine jüngste hat abends nicht mal mehr mitbekommen, das er in ihrem Zimmer einquartiert wurde, und sagte nur: Ich mußte auch in den Kindergarten, als mein Opa gestorben ist....mein Sohnemann ist leider sowqas von lebensfähig erzogen worden...harte, aber waqhre Worte...und wenn Opa bald nicht mehr da sein wird, dann wird er wie seine ältere Schwester damals Probleme machen, und ich darf dann alles wieder abfangen und gerade biegen. Danke. Ich werde es tun. Ich liebe meine Kinder

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  • selsis
    Ich sehe darin nichts ungewöhnliches: Deine Tochter bessert ihr Taschengeld auf, hat eine verantwortungsvolle Aufgabe und ist lieber daheim. Für UET ist dieser Ablösung-Prozess natürlich etwas deutlicher, sehen sie das unwirsche, picklige Gesicht nicht jeden Tag auf dem Flur Richtung Bad traben ;). Mein Sohn ist 8, der hat jetzt schon nicht Bock 24/7 mit mir zusammen zu hocken, sein gutes Recht. Vielleicht kannst du dem KV das einfach per Mail erklären :frag. Und das sie weniger mit Freundinnen unternimmt finde ich auch nicht ungewöhnlich. Jeder Mensch ist da anders. Hat auch sein Gutes: Mit 16 wird sie nicht mit Ringen unter den Augen in der Schule hocken. Ist eben jeder anders, nichts davon ist schlecht, so lang man sich wohl dabei fühlt.

    Einmal editiert, zuletzt von Raanan ()