Hallo Leuts,
ich habe ein Problem, welches ich mir einfach mal von der Seele schreiben muß, damit ich nicht daran noch mehr zerbreche.
Mein Ex und ich sind jetzt seit 5,5 Jahren getrennt, seit knapp 4,5 Jahren geschieden. Wir haben 2 gemeinsame Kinder, die ihren Papa logischerweise sehr lieben, aber auch mittlerweile erkennen, daß es nicht nur alles rosa ist, was er sagt. Den Kontakt habe ich immer gefördert, auch wenn beide Seiten mal keine Lust darauf hatten oder es massiven Streit auf Elternebene gab. Ich habe den Umgang nicht boykottiert, habe ihn in Entscheidungen mit einbezogen und über alle Schritte informiert, auch wenn er zwischenzeitlich ekelig wurde.
Ekelig, damit meine ich, daß er mich permanent kritisiert und das in einer Art und Weise und an Stellen, das geht mal garnicht. Zudem ist er recht unzuverlässig, es geht bei uns ab, wie bei ner Sinuskurve, mal klappt es ne zeitlang, dann wirds wieder unerträglich. Wir haben die ganzen Jahre mit dem Jugendamt zusammengearbeitet, haben die erste Zeit es nicht selbstständig geschafft, unsere Umgänge zu regeln, daraufhin bin ich zum Jugendamt gegangen und dort wurden diese in Gesprächen dokumentiert, was einigermaßen Ordnung in unser Leben brachte. Aber auch das hielt nur eine sehr begrenzte Zeit an, dann ging das Chaos wieder los.
Unsere beiden Söhne sind schwierig, der Große mehr wie der Kleine, wobei der Kleine natürlich auch nicht von Pappe ist. Er macht halt seinen großen Bruder auch nach, bekommt dadurch logischerweise auch die Aufmerksamkeit, welche er sonst nicht so bekommen würde, weil es sonst ja läuft. Der große ist verhaltensauffällig, die einen meinen, er habe ADHS, die anderen sehen zwar Tendenzen dorthin, aber noch keine Bestätigung. Wir sind mit Ergo, SPZ, Psychologen etc. in Gesprächen, ebenso mit der Schule, wo er eine gesonderte Förderung erhält. Überall fahre ich mit ihm hin, der KV läßt sich immer alles ausrichten, ist aber wenig präsent bei den Terminen, natürlich wegen seiner Arbeit. Hallo? Ich gehe ebenfalls Vollzeit arbeiten. Haben sogar meinen Job verändert, kann meinem Traumjob nicht mehr nachgehen, da ich diesen zeitlich wegen der Kinder nicht mehr nachkommen kann. Ich nehme wegen der Probleme und Bedürfnisse der Jungs keine Orgata in Anspruch, sondern direkt nach der Schule eine Einzelbetreuung, was natürlich auch mit erheblichen Mehrkosten zu tun hat.
Ich gebe mir wirklich verdammt viel MÜhe und was ist der DANK?
Nur Arschtritte.
Ich hatte jetzt ein verdammt hartes halbes Jahr hinter mir. Ich weiß, daß ich durch den Tod meiner großen Tochter immer zwischen ihrem Geburtstag und ihrem Todestag in ein Loch falle. Da ziehe ich mich zurück, meine Leute, die um mich herum sind, wissen das auch und das ist auch so von mir gewollt. Normalerweise komme ich aber mit dieser Situation ganz gut klar und rappel mich recht schnell wieder auf. Dieses Jahr, also 2010 war dem allerdings nicht so. Es war alles zuviel geworden. Ich hatte Nervenzusammenbrüche, war lange krankgeschrieben, habe im Dezember eine Wiedereingliederung auf der Arbeit bekommen, wo ich erst nur 4, dann 6 und jetzt ab Januar wieder Vollzeit arbeite, bis meine Reha beginnt. Das soll 2 Wochen vor, die Osterferien und 2 Wochen danach sein. Das ist für mich ein Lichtblick. Ein weiterer ist und darauf hoffe ich wirklich inständig, daß ich bald umziehen kann. Ich habe ein kleines Fachwerkhäusle gekauft, was bald mit der Sanierung beginnt. Denke, nach der Reha kann ich dort einziehen und hoffe, daß dann auch die Rivalitäten meiner Söhne aufhören oder sich deutlich einschränken.
So, das war die Vorgeschichte, mein jetztiges Problem liegt nicht nur in meiner Ausgelaugtheit, sondern darin, daß mein Ex um die Problematik weiß. Ich habe mir einen Antrag beim Jugendamt zur Familienhilfe geholt, welchen er mit ausfüllen sollte. Und was finde ich heute im Briefkasten? Er unterstützt den Antrag nihct, er will gerichtlich erwirken, daß die JUngs zu ihm kommen, mir "weggenommen" werden, sollte ich nicht freiwillig auf sein Angebot eingehen. Ich bin derart wütend und enttäuscht. Mit der Dame von Jugendamt habe ich bereits gesprochen, die meinte, ich solle mir keine Sorgen machen, aber ich weiß langsam nicht mehr, wie ich mit ihm und dieser Situation umgehen soll. Die Jungs bekommen das ganze Streßgeplüngel ja auch mit, sie können mittlerweile lesen, haben den Brief auf der Spüle gesehen, während ich im Bad war und mich gefragt, was ein Anwalt von mir will und wieso der Papa auch in dem Brief steht. Was soll ich da machen, ohne ihn schlecht zu machen oder sie anzulügen?
Mein Partner stößt auch an seine Grenzen, weiß aber auch nicht genau, wie er mich unterstützen kann, da er auch nicht bei uns wohnt und wir uns mitunter nur alle 2-3 Wochen sehen können, da er in der Schweiz arbeitet, also mal eben 600km von mir entfernt. Er hat es jetzt sogar in Betracht gezogen, sich von mir zu trennen, damit er nicht auch noch als Streßfaktor fungiert. Auch meine "Freunde", welche ich glaubte zu haben, haben überhaupt keinen Peil, wie es mir tatsächlich geht, weil ich anscheinend zu anstrengend und unlustig bin. Mich kennen viele einfach nur lachend, immer mitten drin, klar, das habe ich fokussiert und auch so gezeigt, aber hinter die Fassade wollte anscheinend auch niemand wirklich gucken. Auch hier bin ich wirklich sehr enttäuscht, daß man "vergessen" wird, wenn man nicht mehr ganz so interessant und mitten drin ist.
DANKE fürs lesen, hoffe es war nicht zu konfus und verwirrend, aber falls ja, so sieht es aktuell in mir aus.
LG Monnemermadl