Kennt sich jemand aus mit Ahnenforschung und Erbangelegenheiten?

  • Hallo


    Ich versuche mal, die Geschichte hier so einffach wie möglich zu erklären.
    Falls sich jemand daran stört, dass ich immer nur von "DEM KIND" rede: Ich achte unheimlich darauf, im Internet keine Namen o.ä. zu nennen, allein aus Datenschutzgründen


    Ich bin alleinerziehende Mutter eines einjährigen Kindes. Der KV hat absolut null Interesse an dem Knirps (was mich aus verschiedenen Gründen auch nicht wirklich stört, das möchte ich hier jetzt aber nicht erläutern, das wäre viel zu umfangreich), zahlt nicht und ignoriert uns total. Genau dasselbe tut seine Familie, sprich die Großeltern des Kindes.


    Ich möchte meinem Kind aber zeigen können, wer seine Familie ist (auch wenn diese ihn tief im A**** hat, wenigstens ein Bild und Namen finde ich angemessen, um einem Kind zu erklären wo die eigenen Wurzeln sind), darum suche ich gerade nach einer Möglichkeit, um an Daten und Bilder der anderen Elternseite zu kommen.
    Ich habe den KV vor Urzeiten schon mal zu dem Thema angesprochen, allerdings kam keinerlei Reaktion darauf, genauso von seinen Eltern.


    Weiß einer von euch, ob ich als gesetzlicher Vertreter des Kindes Anspruch darauf habe, Kopien der Ausweise oder Geburtsurkunden zu bekommen, damit ich sie dem Kind zeigen kann?


    Wie funktioniert es eigentlich im Falle eines (trotz allem hoffentlich sehr späten) Tod der Großeltern?
    Wäre das Kind dann erbberechtigt? Weil ich davon ausgehe, dass weder KV noch Großeltern bei einem solchen Verhältnis das Kind überhaupt angeben würden bzw gehe ich sogar davon aus, dass sie das Kind leugnen würden.


    Wäre dankbar für eine Idee, damit das Kind mir hinterher nicht vorwerfen kann, ich würde ihm etwas verheimlichen

  • Also ich bin jetzt kein Experte in solchen Dingen, aber ich denke, dass du keine Kopien von Ausweisen oder sowas bekommen kannst.. wozu auch? Wenn dein Zwerg irgendwann älter ist und nach dem Papa und/oder den Großeltern väterlicherseits fragt, dann weißt du ja den Namen, kannst das Kind je nach Alter darin unterstützen Kontakt aufzunehmen ( eventuell dann mit Hilfe des Jugendamtes). Andere Möglichkeiten hast du da meines Wissens nach nicht!


    Und was das Erben angeht.. sollten die Großeltern irgendwann sterben erben erstmal deren Kinder. Das Enkelkind wäre nur dann erbberechtigt wenn es keine Kinder gibt, die das Erbe antreten.


    Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.. Wie gesagt ich bin kein Experte!

    ReitKUNST kommt von KÖNNEN, käme es von WOLLEN würde es ReitWULST heißen...
    Man sieht nur mit dem Herzen gut... das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

  • ja, ich habe eine zeitlang-ist schon etwas her- meine ahnen erforscht :-) und bin auch teilweise ziemlich weit gekommen (15. jahrhundert :D )
    letzteres war aber mehr zufall, bin im internet auf jemanden gestoßen, der schon länger forschte und seine ahnen waren auch meine :D und er schickte sie mir aus amerika als superlange datei
    zum ausdrucken :thanks:


    ich habe damals auch die kirchen angeschrieben oder aufgesucht und die kirchenbücher eingesehen.
    gegen eine geringe gebühr habe ich die einträge in die kirchenbücher zugeschickt bekommen... oder einsehen können...
    ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich mich ausweisen musste :hae:


    ich brauchte dazu nur :hae: die daten meines vaters und den geburtsort und schon ging es immer weiter rückwärts...


    es gibt auch ahnenforscher im internet, die dir vielleicht weiterhelfen können


    Z:B:


    http://ahnenforschung.net/fernabfrage/


    zum erbe:
    wenn der vater die vaterschaft anerkannt hat, dann gilt die "normale" erbfolge


    http://de.wikipedia.org/wiki/Gesetzliche_Erbfolge


    wie ihr davon erfahrt, wäre dann die nächste frage... :hae:


    mein sohn hat per zufall (meine schwester hat es in der zeitung gelesen) davon erfahren, dass sein vater gestorben ist :ohnmacht:


    alles gute :winken:

  • Ahnenforscher heißen in Archivarskreisen Geschlechtskranke. Archivalien sind dreißig Jahre nach Tod üblicherweise frei zugänglich, so dass Kirchenbücher etwa kein Problem sind.
    Stammbäume sehen ja hübsch aus aber ob das alles so stimmt, selbst wenn die Leute sauber gearbeitet haben? Vaterschaftstests gab es ja nicht und Papier ist geduldig.

  • Ahnenforscher heißen in Archivarskreisen Geschlechtskranke.


    :wow:wow:wow:nanana


    ich MUSSTE :D das machen :schwitz


    ein psychologe sollte eine stellungnahme für die namensänderung meiner vielen kinder abgeben :ohnmacht:


    und der wollte , dass ich herausfinde welche bedeutung :ohnmacht: dieser name (mein geburtsname) für mich hat :D


    also bin ich immer donnerstags in den ratzeburger dom gefahren um es herauszufinden :D:tuedelue


    hat spaß gemacht :-)

  • Na das ganze ist heute vielleicht spaßig und eine Belästigung für Archivare, weshalb es für die Nutzung entsprechenden Archivgutes oftmals Sondernutzungsordnungen mit Gebüren gibt.


    Von 1933-1945 war das durchaus nicht so harmlos. Diverse Hobbygenealogen, Ahnenforscher haben z.B. in Zusammenarbeit mit entsprechender AGs des NSLB und den Großkirchen systematisch Kirchenbücher verkartet und Stammbäume erstellt. Das ganze war im Rahmen der "Ariernachweise" norwendig und damit eng an Diskriminierungen und Selektion der Bevölkerung geknüpft. Zu dieser Zeit gab es auch entsprechende Diense wo man sowas kaufen konnte, der "Große Ariernachweis" bis 1800, der z.B. zunächst bei der SS vorgeschrieben war konnte so erzeugt werden. Auch das Reichssippenamt half weiter. Nun dann gabe es noch weitere Möglichkeiten Arier zu werden ... Heutige Geschlechtskranke greifen dann dankbar auf die Ahnenpässe etc. zurück.


    Macht man es dagegen gescheit, nämlich als Sozial- und Alltagsgeschichte ist man ganz wo anders. Und genau das würde ich der TS raten. Weg vom Genealogischen hin zu Fotos, Vereinen, Schulen, Sozialen Netzwerken und vielleicht lieber drum rum sammeln: KV wohnte hier, hatte das und das Auto/Fahrrad ... Das war seine Schule, hier hat er Fußball gespielt ... das bringt mehr als dieses absonderliche Konstrukt Genealogie und amtliche Papiere. Vielleicht kennt er auch jemand den er fragen kann der ihn kennt. Im Zeitalter der Digitalknipse ist da ne Menge drin.

  • Na das ganze ist heute vielleicht spaßig und eine Belästigung für Archivare,


    kann sein, dass es heute so ist :hae:


    es ist ja auch schon mehr als 20 jahre her,
    aber niemand schien sich belästigt zu fühlen, im gegenteil, sie halfen mir sehr freundlich und bereitwillig :thanks:
    (sonst wäre ich nicht mehr gekommen)


    es gab ja sogar eigene öffnungszeiten für "ahnenforscher"


    mit dem nationalsozialismus habe ich es nicht in verbindung gebracht :ohnmacht:


    fand es aber interessant, wo meine vorfahren gelebt haben und welche berufe sie so hatten, etc. etc.

  • @TS
    Also, meines Wissens sind Enkelkinder nicht erbberechtigt, außer die Großeltern verfügen das in einem Testament, und letzteres ist auch nur eine Annahme von mir. Neben Todesanzeigen wälzen, kann es wohl auch helfen alle paar Jahre eine schriftliche Anfrage an das zuständige Einwohnermeldeamt zu adressieren ob derjenige noch am Leben ist. Wird ein Nachlassgericht eingeschaltet muss dieses alle Erben benachrichtigen, die ihm bekannt sind.
    Allerdings ist das für mich sehr verworren, eine automatische Benachrichtigung gibt es wohl nicht, sofern das Nachlassgericht nicht mit ihm Boot ist, ihm das Kind nicht mitgeteilt wird bzw. kann man sich nicht darauf verlassen. Jeden Monat werden meine Gehaltsdaten an Eula verschickt, aber ob jemand ein Kind hat oder nicht, das ploppt im Todesfall nicht auf :rolleyes2:.


    Es ist ja "schön" das uneheliche Kinder den ehelichen gleichgestellt wurden, nur wenn die von nix wissen, weil die Behörden nicht entsprechend reagieren (können), ist das für mich noch immer "Bastardrechtssprechung" :bldgt:. Oder ABM für Gerichte wenn man nachträglich Halbgeschwister auf Schadenersatz verklagen will.

    Einmal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • Allerdings ist das für mich sehr verworren, eine automatische Benachrichtigung gibt es wohl nicht, sofern das Nachlassgericht nicht mit ihm Boot ist, ihm das Kind nicht mitgeteilt wird bzw. kann man sich nicht darauf verlassen. Jeden Monat werden meine Gehaltsdaten an Eula verschickt, aber ob jemand ein Kind hat oder nicht, das ploppt im Todesfall nicht auf :rolleyes2:.


    Es ist ja "schön" das uneheliche Kinder den ehelichen gleichgestellt wurden, nur wenn die von nix wissen, weil die Behörden nicht entsprechend reagieren (können), ist das für mich noch immer "Bastardrechtssprechung" :bldgt:. Oder ABM für Gerichte wenn man nachträglich Halbgeschwister auf Schadenersatz verklagen will.


    hallo raanan,
    es ist wohl eher keine "bastardrechtssprechung"
    auch eheliche kinder aus früheren ehen werden nicht automatisch benachrichtigt :hae:


    mein sohn aus erster ehe, wäre wohl gerne von seinen halbgeschwistern aus 2. ehe und deren mutter (next) als erbe "vergessen" worden :ohnmacht:


    sie waren ziemlich geschockt, als er anrief, nachdem er vom tod seines vaters (aus der zeitung) erfahren hat... :(

  • Gut, ok lass ich gelten. Dann eben die "Hätte ich gern vergessen Rechtssprechung". Meine Meinung sollte das heutzutage in Tagen der IT aber keine Schwierigkeit darstellen, auch etwaige Kinder zu vermerken. Wenn die sich vorher melden müßten, das sie eine Benachrichtigung wünschen, wäre das ja ok. Es ist wie in eurem Fall eben nicht immer sicher ob die neue Familie andere Kinder angibt, sofern sie überhaupt davon weiß. Sei es weil sie keinen Bock haben oder das Erbe vollständig einstecken wollen. In meinen Augen macht das heutige (Nicht-)Verfahren es zu leicht "Fehltritte" aus der Vergangenheit unter den Teppich zu kehren. Und das sehe ich schon als Benachteiligung an.

  • Danke für eure Antworten


    Also MiniMe hat in der Geburtsurkunde deffinitiv den Vater eingetragen, da musste ich ein halbes Jahr wirklich drum ämpfen, hab mich aber durchgesetzt. :daumen


    Wie ich in die Bilder komme weiß ich noch nicht, vom KV hab ich welche, von der "Oma" kann ich welche besorgen, aber mit dem "Opa" wirds schwer, weil ich ja eigtl auch keine Zeitungsausschitte haben möchte


    Danke für die Tips mit den Websites, werde ich mal gucken, ob ich da weiter komme.


    Herzlichen Dank jedenfalls für alle Antworten