keine Lust auf Schule

  • Meine jüngste geht in die 3. Klasse und sie sagte mir heute, unter Tränen, sie will morgen nicht in die Schule. Sie hat Angst vor der Mathearbeit. Es tut mir im Herzen weh sie so zu sehen und zu wissen das ihr, vor allem Mathe große Schwierigkeiten bereitet. Wir üben so gut wir können. Zu lange soll es auch nicht sein, denn sonst verliert sie die Lust und die Aufnahme ist auch nicht mehr da. In ihren Augen sehe oft nur Fragezeichen. Dieses Thema habe ich in der 2. Klasse schon bei der Lehrerin angesprochen und sie meinte es wäre nicht so schlimm. Es geht noch anderen Kindern in der Klasse so. Jedoch bereiten mir die Zensuren schon Sorgen. Das ist doch nicht ok so wie es läuft, bin ich der Meinung. Ich habe schon an Nachhilfe gedacht?! Jedoch hört man von anderen Eltern das diese Nachhilfe nix bringt und nur Abzocke wäre. In der Schule bekommt sie schon in Deutsch und Mathe Förderunterricht.


    Es ist schwer und manchmal weiß ich einfach nicht mehr weiter. :Hm Manchmal frage ich mich: warum üben wir überhaupt, es wird eh wieder eine schlechte Zensur.


    Vielleicht weiß einer von euch Rat?


    lg

  • kann es sein, dass du auch ziemlich Druck aufbaust?


    Vielleicht kann sie entspannter lernen und es besser behalten, wenn sie nicht im HInterkopf die ganze Zeit Angst hätte, dich wieder mal zu enttäuschen. Das ist nicht böse gemeint, aber es klingt schon durch in deinem Post. Also dass dir gute Noten extrem wichtig sind und du da auch Druck machst. Lehrer achten darauf, was ihre Schüler so machen, und wenn die Lehrerin dir sagt: das ist ok, das kommt noch, dann meint sie das auch so.


    Versteh mich nicht falsch, aber ich finde es bedenklich, dass deine Tochter vor Angst vor dieser Arbeit weint. Die Angst solltest du ihr nehmen. Ich weiß ja nicht, wie schlecht ihre Noten gewöhnlich in Mathe sind, aber ich glaube, du solltest ihr vermitteln: alles besser als 5 ist gut, und 5 oder schlechter ist zwar nicht toll, aber auch kein Weltuntergang. Unter Angst lernt man nichts, und das, was man lernt wird dann unter Druck vergessen.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Ich habe schon an Nachhilfe gedacht?!


    Holla die Waldfee!!!! In der 3. Klasse?
    Mach mal langsam.
    Vielleicht hilft das nicht üben ja. So war es bei meinem Sohn. Wir haben geübt und es ging in die Hose- wir haben nur wenig geübt und die Arbeit war prima.


    Unsere kids haben schon genug damit zu kämpfen, das sie in einer Gesellschaft groß werden, dessen Erwartungen sie kaum stämmen können. Wir Eltern lassen uns schnell dazu hinreißen, die kids zu trietzen,damit sie noch besser werden.


    Nachhilfe bringt schon etwas- aber bitte noch nicht in der 3. Klasse.
    Vielleicht braucht sie halt einfach ein wenig länger. Bei meinem Sohn in der Klasse wurde ein Mädel auf Wunsch der Eltern zurückgesetzt und hat dann die 4. Klasse prima geschafft.

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
    Wenn Dir das Leben Zitronen bietet,...frag nach Tequila und Salz oder Ramazzotti ;)
    Wenn jemand zu Dir sagt: die Zeit heilt alle Wunden,...hau ihm in die Fresse und sag: "warte, is gleich wieder gut!!!" :-))

  • hat sie denn die Probleme nur in Mathe??? Vielleicht hat sie ne Rechenschwäche?! Oder hat sie generell Probleme in der Schule ... und wenn ja.. hatte sie die von der ersten Klasse an oder traten die irgendwann auf.. wenn dies der Fall ist, solltest du nachforschen wann genau, was war da eventuell, gab es irgend ein Ereignis...


    Nachhilfe in der 3. Klasse fände ich auch sehr heftig. Das sollte normalerweise nicht nötig sein. Nimm den Druck raus, guck nach der Ursache und nimm ihr ihre Angst... nach Schulnoten in der 3. Klasse fragt hinterher kein Schwein....

    ReitKUNST kommt von KÖNNEN, käme es von WOLLEN würde es ReitWULST heißen...
    Man sieht nur mit dem Herzen gut... das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

  • Ich denke die Kinder bauen sich auch ein Stückweit selbst den Druck auf. Es reicht ja schon wenn ein paar Kinder Leistung von zuhause eingebleut bekommen. Die schauen dann auf die Note von Kind und wenn das nicht toll ist: Bist du doof, ich hab eine viel Bessere. Osä.
    Mein Sohn ist in der 2.Klasse und er hat mich auch schon gefragt, recht sachlich, ob Mädchen schlauer sind, weil die in seiner Klasse bessere Noten bekommen (soll ich ihm die Wahrheit sagen? Nein, Scherz :lgh). Also, das geht schon in der Klasse rum, beim vorlesen, mündlicher Beteiligung usw....


    Anjusa
    Gibt es bei euch an der Schule vielleicht einen Psychologen der sich dein Töchterli anschauen kann? Ob irgendeine Lernschwäche vorliegt? Weil wenn hilft auch Pauken/Nachhilfe bis zum Abwinken nichts, das muss man ein wenig anders anpacken...

  • Danke für eure ehrlichen Antworten.


    Das sie etwas länger braucht für Mathe und Deutsch hat sich schon zum Ende der 1. Klasse gezeigt. Ein besonderes Ereignis gab es da nicht. Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht, ob ich vielleicht der Auslöser bin und zu viel Druck ausübe. Das ich zu hohe Erwartungen an sie habe. Ich habe einfach nur Angst das sie später nicht mehr mitkommt. Für mich sind schlechte Noten erst ab 5. Die 4 finde ich zwar nicht toll aber ich bin froh. Ich tröste sie dann, wenn die Arbeit wieder verhauen ist nur sagt sie von sich selber; ich bin fast die schlechteste in der Klasse. Und einige Kinder in der Klasse tragen ihr übriges bei. Dann muß ich sie wieder aufbauen und zum lachen bringen.


    Ich werde es einfach mal lockerer angehen.


    lg

  • Also ich denke auch ein bißchen üben ohne druck kann schon viel bringen!
    vielleicht auch auf die spielerische art! Meine tochter ist in der ersten klasse und auch im mathe förderuntericht und wir haben eine mathe cd rom wo sie total gern mit spielt und lernt!
    aber druck mache ich ihr nicht, auch wenn sie noch 2 klassen weiter ist wird sich daran nichts ändern!

  • Naja, zu locker fällt auch auseinander :tongue:.


    Mal ein Schokobeispiel: Ich war total grottig in Deutsch, bin dann in einen Legastheniekurs, habe mein Interesse für Bücher entdeckt und danach immer Klassenbeste in Deutsch *protz*. Ohne den Kurs wäre ich total abgeschmiert, das ist der Knackpunkt. Weil ein Grundniveau in den Hauptfächern braucht es einfach.


    Such doch nochmal das Gespräch mit der Lehrerin, binde die Tante ein, förder ihren pädagogischen Ehrgeiz. Frag ob es Sinn macht so einen Test zu machen. Gehst zum Kia, wenn ihr keinen Schulpsychologen habt, dem schilderst du das auch nochmal und er möchte doch bitte eine Überweisung für den Kinderpsychologen rausrücken.


    3. Klasse ist schon nicht mehr sooooo pillepalle finde ich. Die Wartezeiten bei Psychologen kann bis zu 3 Monaten dauern, wenn er was feststellt dauert es auch nochmal bis Lerntherapien o.ä. anziehen. Und Ratzfatz ist 4. Klasse 1. Halbjahr und dann geht es leider schon um die Wurst, weil bei euch ist Grundschule auch nur 4 Jahre, wenn ich das richtig sehe.


    Mein Sohn hat ADS-bedingt auch so seine Probleme, ich förder den "Teamgedanken": Mama hilft dir! Wo drückt der Schuh? Gute Arbeiten schmeisse ich Konfetti, schlechtere gehen wir nochmal die Fehler durch, weil Fehler macht jeder. Er möchte mit einem gesunden Ehrgeiz lernen, übertreibt es auch nicht, macht aber manchmal Zusatzaufgaben, weil es ihm Spass macht. Früher hat er auch oft gejammert: Ich bin doof! Mittlerweile ist er so gestärkt in seinem Ego das er auch einen 3 gut findet. Lauft er ganz breitbeinig. Hat er ja Recht, nur 1-2 würde oft auch noch klappen können :pfeif. Aber ja: Es gibt einfach Sachen da ist er weniger gut (und wenn ich mir die Themen im Sachunterricht anschaue: Da würd ich auch einpennen :kopf), das nehmen wir so hin, er versucht sein Bestes. Mehr kann man nicht verlangen. Er war in der 1.Klasse auch Deutsch und Matheförder, Mathe jetzt nicht mehr und das war schon ein Erfolg für ihn.


    Also, Ja. Mach den Cheerleader für dein Töchterchen. Schule ist euer Projekt, ihr schafft das, selbst wenn sie nur ein Fehlerchen weniger macht, oder eine halbe Note besser (und das wird klappen, glaub mir) - dann könnt ihr Party machen! Nicht weil sie aufs Gymnasium soll oder so. Sondern weil es einfach schlecht für ihr Selbstbewußtsein ist, wenn sie sich oft "doof" fühlt. Das geht garnicht, meiner Meinung nach.

  • Oh ja, ich weiß auch wie es ist, wenn man keine Leuchte ist. Mir ist es auch nie leicht gefallen. :hae: Ich mußte pauken und ich weiß zu gut wie meine Maus sich fühlt. Das sie dieses Grundwissen haben sollten finde ich auch, denn sonst kommt sie in den weiterführenden Schulen nicht mit. Das Gespräch mit der Lehrerin steht demnächst an und ich werde sehen, ob wir auf einen Nenner kommen. Ein paar Tips wie ich es besser erklären kann wären schon hilfreich. Es sind auch noch andere Dinge die ich nicht so schön finde. Eine Lehrerin sollte die Noten nicht vor der Klasse bekannt geben. Von meiner großen kenne ich es so und ich finde es besser. Zur Ergo war sie auch schon und da soll und möchte sie wieder hin. Dort hat sie einiges für sich gelernt, denn sie ist unkonzentriert und eine kleine Schnatterente :lach . Mein Schnattchen. Aber es ist gut so. Ich möchte gar keine Musterschülerin sondern ein ganz normales Mädel die Spaß und Freude hat.


    Mich hat es einfach nur traurig gemacht das meine Maus so weinte und angst hatte.


    Ich werde weiterhin mit ihr viel reden und sie stärken.


    lg