Wie sag ich es meinem Kind?

  • Hallo Elefantandame,


    ich würde mir von niemandem verbieten lassen, den Namen "einer Person" in dessen Gegenwart auszusprechen, weil man auf mich sauer ist - schon gar nicht, wenn "diese Person" das gemeinsame Kind ist. Desweiteren würde ich darauf bestehen, dass der Vater lernt, die beendete Paarebene von der Elternebene zu trennen - seine Tochter kann nichts für seine gekränkte Eitelkeit. Das würde ich ihm in einem Beratungsgespräch freundlich lächend sagen und dabei Bilder auf den Tisch legen.


    Desweiteren würde ich eine Umgangsvereinbarung ausarbeiten, die eine Kennenlernphase beinhaltet und den Umgang schrittweise ausbaut. Das würde ich ihm per Einschreiben zuschicken, jährlich... so kann er nie behaupten, du hättest den Umgang nicht gefördert und du wärst schuld, weil... :laber:laber:laber , weil man lieber im Selbstmitleid und gekränkter Eitelkeit versinkt. - Auch das würde ich ihm freundlich in der Beratungsstelle mitteilen, evtl. noch mit der Überlegung, den Umgang für das Kind einzuklagen. - Sollte er dann immer noch lieber Schmollen wollen, hast du tatsächlich alles getan, damit euer Kind zu seinem Vater eine Beziehung aufbauen kann.


    Die brutale Wahrheit würde ich einem Kind auch nicht sagen.


    Ich wünsche dir viel Kraft.

    Glaub' mir, dein Kind wird nicht leiden, weil es keinen Vater hat, der sich regelmäßig kümmert, solange DU es von ganzen Herzen liebst und immer für dein Kind da bist.

    Das ist eines jener Ammenmärchen, die leider nicht aussterben wollen. Alle Kinder leiden, wenn sich ein Elternteil nicht kümmert.


    maschenka

  • lenchen


    kannst du mir sagen, wo ich den Beitrag finde, von dem du geschrieben hast?


    @maschenka
    vielen vielen dank für deinen beitrag.


    Ich habe oft darüber nachgedacht, ihn auf Umgang zu verklagen, aber... das wäre doch für meine genugtuung und nicht fürs kind. Was sollen wir dabei gewinnen? bestimmt keinen vater für sie.


    Nur mein Zorn, der ist dann doch noch da und findet keinen Platz.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • hallo elefantendame,


    ich war die themenstarterin zu "KV mit Rechten aber ohne Pflichten".
    man hat mir gehörig den kopf gewaschen und das war auch dringend nötig und hat mir sehr geholfen alles mal in einem anderen licht zu sehen, nämlich mit den augen meines kindes.


    in den letzten tagen hat es in mir "gearbeitet". höchste zeit, wenn du mich fragst.


    ich kann deine verletzungen verstehen.
    der KV hat mir in der schwangerschaft (5.SSM) in den bauch geschlagen, weil ich mich gegen eine abtreibung geweigert habe. er wollte wohl so einen abbruch herbeiführen.


    naja, was zählt ist dass hier und jetzt. jetzt ist alles anders. meiner tochter zuliebe bin ich auf versöhnungskurs und er nimmt das dankbar an.


    ja, er ist anders. er macht auch vieles anders als ich es mir wünschen würde. das muß ich akzeptieren.


    hast du schonmal darüber nachgedacht zum JA zu gehen und umgänge möglich werden zu lassen (elterngespräche, betreuter umgang...die liste ist lang). es ist ja nunmal seine pflicht und auch sein recht umgang mit der kleinen zu haben.


    das "erklärungsgespräch" für dein kind könntest du auch mit hilfe eines kinderpsychologen machen, wenn der zeitpunkt dafür gekommen ist...und die ersten fragen von der kleinen kommen.


    im endeffekt ist wichtig, wie deine tochter später einmal darüber denken wird. und wenn du jetzt anlauf nimmst um ihr einen vater zu ermöglichen ist das doch auch sehr positiv für dich.


    ich kann dir nur aus eigenen erfahrungen sagen, im hass zu leben ist kein schönes leben und es kostet soviel kraft. versuche ihm zu vergeben, deinem kind zuliebe. weg von der paarebene hin zur elternebene.


    ich wünsche euch alles liebe, formi

  • @ Maschenka


    Es ist kein Ammenmärchen, dass Kinder, die ihren Vater nicht kennnen diesen vermissen oder gar deshalb leiden. Dafür gibt es zahlreiche Lebendbeweise !


    @ numalso


    Falls du mit deinem letzten Thread ausdrücken wolltest, der meinige sei Hass-Wut- und aus Rachegedanken motiviert, dann solltest du nochmal genau lesen

  • Legal:
    Das hier verstehe ich als Rachegedanken oder ähnliches...

    Und falls es dich tröstet: Jeder bekommt, früher oder später, die Rechnung für sein Tun (oder Nicht-Tun) ! --> Diesen Satz habe ich noch vor vielen JAhren argwöhnisch betrachtet. Heute UNTERSCHREIBE ICH diesen Satz !


    Und deine Wut bzw. deinen Hass spüre ich ihn vielen Postings. Aber das ist nur über den geschrieben Text im Internet. Ich kann mich irren, du kannst das sicher besser beurteilen. An einer zwischenmenschlichen Situation haben immer 2 Menschen "Schuld". Es ist nicht so einfach einer das A***loch. Ich denke diese Einstellung hilft eher weiter.

  • @ numalso


    In dem Satz steht: "falls es DICH tröstet" -damit meine ich nicht mich. Aber wie oft lese ich, wie sich hier die Mütter versuchen zu trösten, indem sie meinen, der Vater verpasse alles etc...dies sei Strafe genug...blabla


    Sowas sehe ich etwas anders.
    Und überdies ist es kein Geheimnis, dass unser Verhalten früher oder später auf uns zurückkommt. Das ist mit Rechnung gemeint: Denn wer sein eignes Kind ablehnt, lehnt nicht nur sich sondern auch sehr wahrscheinlich andere Menschen prinzipiell ab. Die Konsequenz dessen wird idR Einsamkeit sein. Ähnlich wie bei dem Vater eines Bekannten: der wollte auch nichts von seinen Kindern wissen, zahlte keinen UH usw. Heute ist er ein einsamer alter (armer) Mann, der jetzt vater spielen möchte, weil er niemanden mehr hat. Mein Bekannter hat ihm ggü. keine Gefühle, keine Wut oder sonat was...denn es sei für ihn ein fremder Mann.


    Und entsetzt bin ich alle mal über das, was ich hier zT lese und wie klein sich viele machen lassen und jeden Funken Selbstachtung verloren haben. Hass und Rache ist mir jedoch in meinem Leben fremd. Wütend kann ich schonmal sein.


    Ich weiß auch nicht aus welchen Threads du Hass, Rache oder was auch immer entnimmst. Auf Väter jedenfalls eher nicht: Der KV meines Kindes kümmert sich über alle Maßen um unser Kind und bedenkt uns auch finanziell sehr großzügig. -Auch wenn wir uns manchmal streiten!


    Ps


    Zitat: " Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind. Wir sehen sie so, wie wir sind." (Anais Nin) --> Schonmal darüber nachgedacht ?

  • Liebe Formitera,


    ja ich habe deinen Thread mit Interesse gelesen.


    Danke für deine guten Ratschläge. Ich habe auch schon vieles aufgenommen, was mir geholfen hat, den Blickwinkel zu erweitern, aber mir ist es ebenso wichtig, meine eigenen Gefühle wahrzunehmen. Ich will sie nicht am KV oder Kind auslassen, aber ich muss sie wahrnehmen und ausdrücken und für mich verabeiten können.


    Ich habe den KV vor SOmmer 2009 angerufen und wir waren mehrere MONATE in einer Beratungstelle für Familien. Er ging dort mit der Entscheidung raus, sein Kind nicht kennen lernen zu wollen. Ich muss das im Moment akzeptieren.
    Wer weiß, was die jahre bringen, aber im moment ist nix zu machen.


    Legal:
    Ich denke auch, dass es Kindern schadet, wenn sie ein ET nicht kennen. Deswegen habe ich das ja auch versucht, das zu ändern. Bestimmt nicht mir zuliebe, sondern nur meinem Kind zuliebe. Sie wird, auch wenn sie es zur Zeit nicht thematisiert, immer mit einer "Leerstelle" aufwachsen. Ich kann es nicht ändern


    numalso:
    Und deswegen fällt es mir sehr schwer, den Satz zu lesen "Es sind immer zwei Menschen schuld". Ich habe sicher Fehler gemacht und hätte im Nachhinein manches besser machen können, aber ich habe in den sechs Jahren DREI mal sehr ernsthaft versucht, den KV einen Kontakt zu ermöglichen. Und er hat mir immer wieder gesagt, dass er nicht will. Ich bin darüber ausgesprochen zornig und nicht bereit, dafür die verantwortung mit zu übernehmen. Vielleicht sehe ich das in 10 Jahren anders, aber jetzt geht das nicht.


    Es tut mir in der Seele weh, wenn ich von Vätern lese, die sich sonst was von den Müttern reinziehen müssen, aber deswegen nicht ihr Kind aufgeben würden. Und ich habe sehr lange versucht, diese Tür für ihn zu öffnen und offen zu halten.
    Vielleicht bin ich jetzt endlich an einem Punkt, ein Stück weit damit Frieden zu schließen, wie die Dinge nun sind. Aber Schuld sein???? NEIN :kopf

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Ich habe oft darüber nachgedacht, ihn auf Umgang zu verklagen, aber... das wäre doch für meine genugtuung und nicht fürs kind. Was sollen wir dabei gewinnen? bestimmt keinen vater für sie.


    Nur mein Zorn, der ist dann doch noch da und findet keinen Platz.

    Deine Worte haben mich sehr nachdenklich gemacht.
    Verklagst du ihn für deine Genugtuung, dann kannst du das bleiben lassen.
    Es kostet Zeit, Kraft, Geld und das Kind würde deine Anspannung spüren und sich früher oder später vera... fühlen.


    Geht es dir hingegen darum, die Rechte eines Kindes, mit allen in deiner Macht stehenden Mittel, zu unterstützen, dann würde ich es tun.
    Sicher ist dieser Schritt, der dann auch Zeit, Kraft und Geld kostet, auch mit für das Kind spürbaren Anspannungen verbunden. Doch du hast dann wirklich alles getan, damit es seinen Vater kennenlernen kann. - Es steht nicht in deiner Macht, ob der Vater sich an ein Urteil zum Umgang hält, und egal wie, ich würde das einem Kind nie sagen.


    Doch es besteht die Chance, dass er aus seinem selbstgefälligen Selbstmitleid aufwacht.


    Es ist kein Ammenmärchen, dass Kinder, die ihren Vater nicht kennnen diesen vermissen oder gar deshalb leiden. Dafür gibt es zahlreiche Lebendbeweise !

    Simmt, es ist kein Ammenmärchen - das Leid zu verleugnen ist u.U. Selbstbetrug...


    Alle Kinder fragen nach ihren Wurzeln.
    Alle Kinder suchen nach ihren Wurzeln.
    Alle Kinder empfinden es als Verrat, wenn ihnen die Wahrheit verschwiegen wurde.
    Verrat verletzt - diese Art von Verrat macht krank.

  • Naja... Lest euch doch das Posting von Lena nochmal durch. Heutzutage muss eigentlich niemand mehr ungewollt schwanger werden, diese Situation muss man keinem Kind antun. Und wenn doch: daran ist wohl nicht nur das A****loch Vater schuld...

  • Simmt, es ist kein Ammenmärchen - das Leid zu verleugnen ist u.U. Selbstbetrug...


    Alle Kinder fragen nach ihren Wurzeln.
    Alle Kinder suchen nach ihren Wurzeln.
    Alle Kinder empfinden es als Verrat, wenn ihnen die Wahrheit verschwiegen wurde.
    Verrat verletzt - diese Art von Verrat macht krank.


    Sicherlich werden Kinder irgendwann nach ihren Wurzeln fragen und man soll sie dbzgl. auch nicht anlügen oder verschweigen. Sowas habe ich überhaupt mir keinem Wort erwähnt.


    Aber Elefantedame soll dem Kind ggü. nicht direkt erwähnen, dass der Vater es ablehnt oder kaum UH zahlt, aus o.g. Gründen.

  • Naja... Lest euch doch das Posting von Lena nochmal durch. Heutzutage muss eigentlich niemand mehr ungewollt schwanger werden, diese Situation muss man keinem Kind antun. Und wenn doch: daran ist wohl nicht nur das A****loch Vater schuld...

    -Nein, beide sind daran "schuld" bzw. beteiligt, es sei denn man glaubt an Samenraub! :lgh


    Was heißt heutztage? -Eine Bekannte von mir hat sich steralisieren lassen und wurde schwanger. Bei einer anderen guten Freundin hat das Antibiotikum, welches sie nehmen musste, die Wirkung der Pille beeinträchtigt... Will man ganz sicher gehen, hilft da nur Abstinenz! ;)

  • Wie kann ich es besser machen?
    Im moment möchte ich einfach nur mein Kind vor der Wahrheit schützen, dass ihr Vater sie völlig ablehnt.


    Wie wäre es, wenn Du ein Tagebuch anfängst zu schreiben in dem Du deine Ängste und Sorgen notierst und was du der "großen" irgendwann zum Lesen gibst.

    Glück kann man nur festhalten, indem man es weitergibt.


    (Werner Mitsch)

  • Aber Elefantedame soll dem Kind ggü. nicht direkt erwähnen, dass der Vater es ablehnt oder kaum UH zahlt, aus o.g. Gründen.

    Das ist aber eine ganz andere Aussage, als vorher... demnach würden Kinder ihren Vater nicht vermissen - meiner Meinung nach ein Ammenmärchen und/oder Selbstbetrug.




    Edith meint erst denken, dann senden...
    ich weiss nicht, ob ich so ein Tagebuch, das sicher hilfreich ist, einem (fast erwachsenen) Kind zum Lesen geben würde...

    Einmal editiert, zuletzt von maschenka ()

  • Heutzutage muss eigentlich niemand mehr ungewollt schwanger werden, diese Situation muss man keinem Kind antun. Und wenn doch: daran ist wohl nicht nur das A****loch Vater schuld...

    Ungewollt schwanger werden kann passieren, in diesem Fall wollten wir es beide nicht und waren nicht schlau genug, richtig zu verhüten. Für die Pille danach war es zu spät, als ich es merkte.


    Und dann hätte ich abtreiben sollen, um die Probleme zu vermeiden, die daraus resultieren konnten/ resultiert sind???? Sowas ist jetzt doch bitte nicht dein ernst. Ja, sie kennt ihren Vater nicht, aber ein Recht auf Leben hat mein Kind doch, und auch wenn ich mich hier mal aus :kotz ist sie doch ein glückliches und zufriedenes Kind, das ich mit meinen Gedanken in Ruhe lasse.


    Ich finde das richtig krass, was du geschrieben hast.
    die Verantwortung für die Folgen meines Handeln trage ich.


    Die Verantwortung für die Folgen seines Handelns trägt der Vater.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • @Elefanten-Dame: Wer hat den jetzt was von Abtreibung geschrieben? Mir ging es um was anderes: Die Situation jetzt ist alles andere als ideal. Und für die Situation sind ZWEI Menschen verantwortlich und nicht nur der biologische Vater, das “A****loch“.

  • @nurmalso,
    hat irgendwer hier irgendwas davon geschrieben, dass nur der Vater für eine gegebene Situation verantwortlich sei? :frag
    Es könnte hilfreich sein, wenn man nur mal so die selektive Lesebrille ablegt... :wink

  • @Maschenka: das Kompliment mit der Lesebrille gebe ich gerne zurück. Und die Beispiele dafür findest du (inkl. entsprechender Kraftausdrücke) selbst... Der Thread ist ja nicht so lang.


    Ansonsten finde ich Lena 1977 hat in Ihrem Beitrag eigentlich alles wesentliche gesagt. Ich bin damit hier raus.

  • numalso:
    Für den letzten Satz bin ich Dir äusserst dankbar.
    Manchmal meine ich, Du könntest tatsächlich hilfreich sein wollen. Nur ist eben Dein grobes und dogmatisches Verhalten genau das, was viele Menschen abschreckt, überhaupt nur minimal darüber nachdenken zu wollen, ob ein Körnchen Wahrheit in Deinen Schrieben stecken könnte.


    Ungebetene Ratschläge sind Schläge!



    Ich habe oft darüber nachgedacht, ihn auf Umgang zu verklagen, aber... das wäre doch für meine genugtuung und nicht fürs kind. Was sollen wir dabei gewinnen? bestimmt keinen vater für sie.


    Warum nicht?


    Ich würde an Deiner Stelle für mich selbst sicher sein wollen, alles getan zu haben. Es wäre für mich selbst wichtig und vor allem für das Kind. Egal ob der Papa eines Tages angetanzt kommt und kreischt "ich bin Dein Papa, freu Dich!" oder ob er lebenslang bei seiner Haltung bleibt: Für das Kind sollte Klarheit herrschen, dass alles ausser Betteln versucht wurde.


    Es dürfen keine Helden- und PAS-Legenden rund um seine Abwesenheit entstehen!