Gesundheitsfürsorge bei geteiltem Sorgerecht

  • Hallo Forenmitglieder,


    beim geteilten Sorgerecht ist doch auch die Gesundheitsfürsorge subsimiert?


    Es geht um folgenden Fall:


    Die Kinder leben bei der Mutter, da der Lebensmittelpunkt bei ihr ist.
    Diese kann beim normalen Gesundheits-Check die Kinder ohne mein Wissen zum Arzt bringen. So weit weiß ich das auch und dem ist auch nichts zu entgegnen.


    Wie sieht es aber aus, wenn unser Kind zum Facharzt kommt um beispeilsweise abzuklären, ob das Kind ADS haben könnte.
    Das ist doch wohl ein Schritt zu weit gegangen, wenn ich dabei zuvor nicht informiert wurde, oder?
    Bat die Mutter, dass diese mir Bescheid gibt, wenn etwas aussergewöhnliches mit den Kindern in diese Richtung unternommen wird. Und nicht erst mitten in der Diagnostik.



    Und wenn dem so ist, was kann ich dagegen unternehmen, dass sich die Mutter an die Informationspflicht-/weitergabe hält.
    Welche rechtliche Handhabe habe ich? Denn sie scheint diese Pflicht zu ignorieren.


    lg vida

  • Es gibt kein geteiltes Sorgerecht......


    Sondern nur ein gemeinsames - und das ist was grundlegend anderes...


    Geteilt würde heißen: einer hat zb eben die Gesundheitsfürsroge und einer das Aufenthaltsbestimmungsrecht.... Wäre ziemlich blöde nicht ?


    Und darum gibts das auch nicht. Es gibt nur ein gemeinsames Sorgerecht ! Und nach dem müssen die Eltern sich eben über weitreichende Entscheidungen( zb Schullaufbahn etc) verständigen . Alltägliche Entscheidungen trifft immer der bei dem das Kind gerade ist.... ( zb :geht mein Kind mit dem Schnupfen heute in die Schule oder nicht )



    Du hast doch das recht als Vater Auskunft vom Artz zu verlangen wenn Du auch das Sorgerecht hast . Wo ist dein Problem?


    Bei einer geplanten OP müsste die Mutter auch deine Unterschrift haben . Beim Notfall sieht das schon anders aus..... Und bei reiner Diagnostik sehe ich auch keinen Grund warum sie das jetzt vorher mit Dir abklären müsste...

    Einmal editiert, zuletzt von Laetitia ()

  • Hallo,


    versteh deine Aufregung nicht ganz. Sie will doch nur das beste für euer Kind. Klar wär es schöner, wenn sie dich mehr einbezieht aber ich würde mal sagen, hier entsteht doch keinem ein Schaden. Was hätte es geändert, wenn sie dich vorher informiert hätte. Hast du denn etwas gegen diese Diagnostik?


    Wenn das Kind kein ADS hat, dann freu dich, dass es ausgeschlossen wurde und ansonsten freu dich, dass schnellstmöglich eine gute Behandlung begonnen werden kann.


    Ich schließ mich mal meiner Vorrednerin an: Du hast ein Auskunftsrecht- frag beim Arzt nach. Ggf. erst beim Kinderarzt, der wird dir auch den Facharzt benennen können.

    Egal, wie tief man die Meßlatte für den menschlichen Verstand legt, es gibt jeden Tag mindestens einen, der aufrecht drunter durchgehen kann! :pfeif:tuedelue

  • Das ist doch wohl ein Schritt zu weit gegangen, wenn ich dabei zuvor nicht informiert wurde, oder?


    Mag sein, ja.


    Und was wirst Du jetzt tun? Dem Kind die Diagnose verweigern?

  • - Ein Kinderpsychiater darf ein Kind nur mit der Zustimmung beider Sorgeberechtigter untersuchen und behandeln. Dazu gehört auch das Stellen einer ADS-Diagnose. Der Kinderpsychiater hat es vermutlich entweder versäumt sich nach dem Sorgerechtsstatus zu erkundigen oder er wurde falsch informiert.


    - Der Kinderpsychiater ist dir gegenüber in der Informationspflicht, für weiterführende Therapien benötigt er ebenfalls dein Einverständnis.


    - Wenn du nicht grundsätzlich etwas gegen diesen Kinderpsychiater einzuwenden hast, dann vereinbare doch ein Gespräch, in dem ihr euch über Diagnostik und therapeutische Ziele austauscht. Das muss er auf deinen Wunsch hin auch ohne die KM anbieten.


    - Sollte die Diagnose ADS stimmen, dann ist es sowieo ratsam beide Eltern ind Boot zu holen. Verhaltenstraining für die Eltern bzw. Elternberatung gehört unbedingt in das therapeutische Konzept.

  • Es ist ein beliebtes Machtspiel, was Betreuungselternteile mit Umgangselternteilen treiben. Gerade, wenn es um die gesundheitliche Frage geht. Natürlich hast du ein Recht auf ... aber irgendwie ist es in der Praxis nicht durchsetzbar, weil jeder Streit dann wieder auf dem Rücken des Kindes ausgetragen wird.


    Der betreuungselternteil ist in der machtposition - das erkennst Du ja auch an den entsprechenden Antworten hier. Den Umggangselternteil zu informieren, ist eine lästige Pflicht, die gern vernachlässigt wird. Dass das Kind gern den Schulterschluss beider Elternteile sieht und braucht, wird dabei oft vergessen.
    Letztlich kannst Du nur in kleinen Schritten versuchen, Dich zu kümmern und Präsenz zu zeigen. Auch wenn es ein harter Weg ist, gib nicht auf. Dein kind wird dir dankbar sein. Und die Mutter wird vielleicht irgendwann zu einer gewissen Reife und Einsicht kommen. ...


    Segelpapa hat beschrieben, was Du tun kannst. Beim Arztkontakt denke immer dran: Der Arzt steht auf der Seite des Patienten, hat keinen Bock auf die elterliche Auseinandersetzung. Er ist im Falle eines falles vom Betreuungselternteil gelinkt worden. Und ist reingefallen und manchmal in einer rechtlich doffen situation. Nur: Ihn in die Enge zu treiben, bringt nüscht. Dann reagieren die Leute entsprechend und nicht immer hilfreich. Vor allem: Schnell ist man in der Rolle eines Stänkerers, der dem Betreuungselternteil nur Knüppel zwischen die Beine werfen will. (Das ist oft für den Arzt und den Betreuungselternteil die einfachste Lösung des Problems: Schuldverschiebung und fertig ...)
    Also geh überlegt und zurückhaltend mit der Sache um. Ich wünsch Dir viel Kraft dazu, Du wirst sie brauchen ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich weiß gar nicht, wieso immer von Machtspielchen die Rede ist, wenn eine Mutter mit ihrem Kind zu notwendigen Untersuchungen geht. Sie macht das doch nicht, um den Vater zu ärgern oder ihre Macht zu demonstrieren. Vielleicht hat sie gar nicht gewußt, daß das Einverständnis des anderen Elternteils dafür benötigt wird. In unserer KiPsy-Ambulanz (ein größeres überregionales Krankenhaus mit angeschlossener Kinderpsychiatrie) fragt überhaupt niemand danach, weder nach dem Sorgerecht, noch nach der Unterschrift des andern Elternteils. Woher soll denn dann eine Mutter wissen, daß die Unterschrift des Vaters dafür benötigt wird? Hellsehen kann sie ja nun auch nicht.Ich wurde auch nicht danach gefragt (hab zwar für das betreffende Kind eh alleiniges Sorgerecht, aber hätte ja auch anders sein können).
    Infos geben über die Untersuchungen wird sie wohl auch noch nicht können, da diese anscheint gerade wohl erst angefangen haben, sowas kann bis zu ein paar Monaten dauern. Und direkt was Schriftliches bekommt man in den meisten KiPsys dann auch nicht als Eltern.
    An den TS, frag doch mal die Mutter, ob du beim nächsten Termin dabei sein kannst oder mach mit dem Doc einen Gesprächstermin für dich aus, etweder jetzt oder spätestens, wenn die Untersuchungsergebnisse vorliegen.

  • Segelpapa und Volleybap,


    vielen Dank für Eure Meinungen. Sie waren in dem Sinne hilfreich, da ich Eure Sichtweise mit der meinigen vergleichen kann.


    Laetitia,


    stimmt, ich meinte natürlich das gemeinsame Sorgerecht.


    Möchte Dir nur bezüglich wegen dem Recht des Erkundungssuchen sagen, dass Du dies mal realistisch sehen solltest.
    Denn soll ich jede Woche oder alle 4 Wochen auf Verdacht beim Arzt anrufen; He, könnte ihr mir mal Auskunft über den momentanen Stand meines Kindes sagen?
    Weißt Du denn nicht wie schnell genervt die Leute reagieren. Dass sich auch die Herren Ärzte es sich leicht machen wollen, jedoch die rechtliche Lage genau kennen.


    Was meinst Du und die übrigen Mitglieder diese mir geantwortet haben, dass ich es doch positiv sehen soll, dass mein Kind eine Ausschlussdiagnositk erhalten hat.
    Könnt ihr denn Euch vorstellen, was bei einem Kind sich alles im Kopf abspielt, wenn dieser diagnostisch ständig abgecheckt wird. Und zu allem dem noch bei einem Kinderpsychiater.
    Schlimm finde ich, dass die Kinder auch bei Abschlussgespräche anwesend sind. 45 Minuten mit im Raum sitzen und über sie gesprochen wird.
    Was meinst Du/Ihr was bei einem solchen Menschen vorgeht.
    Natürlich kann ein Kind auch krank geredet werden.
    Bei jedem Kind wirst Du einem Makel finden.
    Kurz um, unser Kind hat diesem Krankheitsbild nicht. Und dies hätte mich auch sehr gewundert.


    Es ist viel mehr die KM, diese meint ständig Solotouren gehen zu müssen. Denn es war ihr schon immer ein Dorn im Auge mich um meine Erlaubnis fragen zu müssen.


    Es ist wirklich ein Kampf, den Ärzten, Therapeuten, Schullehrern, usw. zu beweisen, dass es mir um des Kindeswohl ist. Ich informiert werden möchte. Auch zum Elternabend rechtzeitig eingeladen werden möchte...


    Habe den Ärzte Bescheid gegeben, dass ich in Zukunft früher in Kenntnis gesetzt werden möchte.
    Diesbezüglich möchte ich nochmals betonen, dass gerade der Kinderpsychiater erstaunt reagiert hat, dass ich von den seiner Behandlung keine Kenntnis davon hatte. Und dies sagt schon ne Menge aus.


    Meine Partnerin, dies Kinderkrankenschwester lernte und prächtig mit den Kindern auskommt, kommt auch mit der KM gut aus. Jedoch hat sie sofort gemerkt, dass die KM zwei Gesichter hat, und alles andere wie das Wohl des Kindes im Vordergrund sieht.
    Das geht soweit, dass du als KV bald des Kampfes müde wirst und nicht wenige Male denkst, soll sie mit den Kindern machen was sie will, zahl du und gut iss.
    Auch wenn so gut wie jeder zu dir sagt, tu den Kindern und Dir das nicht an.


    Ich finde es träumerisch zu denken, dass die KM alles nur Positive für die Kids unternimmt. Dagegen spricht in vielen Fällen die Realität. Nicht nur ausschliesslich in unserem Fall. Nur sind dir leider die Hände gebunden. Und du musst in Vielem zusehen wie immer mehr und mehr kaputt geht.
    In 10% der Zeit ich die Kinder habe, kann ich nich alles reparieren, was an sonsten alles zerstört wird.
    Seh und auch an alle die meinen, dass der Elternteil alles nur Positive für die Kinder unternimmt, seht, nicht alles aus der rosaroten Brille.


    Bitte um Entschuldigung, aber ich konnte nicht früher antworten.


    LG, vida