Oma mag Enkel nicht

  • Ich brauche mal Euern Rat :hae:


    Meine Mutter (73) ist ein schwieriger Mensch. Sie erwartet stets bestimmte Verhaltensweisen ihrer Mitmenschen und ist dann enttäuscht, wenn diese eben anders reagieren.
    Ich war wohl als Kind sehr angepaßt und kam sehr gut mit ihr aus, mein älterer Bruder dagegen nicht.
    Noch heute kringelt sie sich über bestimmte Dinge, die er sagt/ tut, das kommt in meinen Augen oft seltsam rüber.


    Ich selber habe eine Tochter, die kommt mit ihrer Oma gut aus. Sie ist ähnlich angepaßt wie ich auch, ist zuvorkommend und freundlich ( der Oma gegenüber, darum geht's).


    Dann habe ich noch zwei Söhne.
    Beide verhalten sich abweisend gegenüber ihrer Oma. Mit Ach und Krach bekommen sie ein Hallo Oma heraus, wenn sie (selten) mal herkommt.
    Wir wohnen 70km auseinander.


    In den Augen ihrer Oma machen sie alles nur erdenkliche verkehrt.
    Sie können nicht vernünftig grüßen, sie sehen sie nicht richtig an, und als sie dem Großen (13) per SMS einen Geburtstagsgruß schickte, kam von ihm "nur" ein Danke.
    Ich finde das völlig überzogen.
    Natürlich sollen sie vernünftig grüßen, aber die Oma ist nun wirklich auch nicht gerade herzlich zu den Kindern.
    Sie hat immer so eine gewisse ironische Art.


    Bsp.:
    Oma hat bei uns übernachtet und der 7-Jährige kommt in das Zimmer und sagt "Hier riecht das komisch".
    Sagt Oma:
    "Wonach denn?"
    Sagt er:
    "Nach Oma".


    Sie bewertet das sofort negativ (vonwegen "alte Oma-Geruch") und er meinte das überhaupt nicht böse.
    Dann interpretiert sie da noch rein, das sage er wohl, weil er eh nicht wolle, daß sie dort übernachtet :kopf


    Ich bemühe mich wirklich sehr, daß die Kinder sich benehmen können. Die Jungs sind allerdings etwas in sich gekehrtere Typen als ihre Schwester.
    Und ich bin der meinung, daß meine Mutter nicht sieht, daß sie in gewisser Weise selber daran schuld ist, daß ihre Enkel sich nicht so benehmen, wie sie es wünscht.


    "So, wie man in den Wald hineinruft" so meine ich das...


    Mich belastet das ganze, denn immer wieder kommen Vorwürfe von meiner Mutter. Ich berichte ihr dann oft, daß es nicht an meinem Erziehungsstil liegen kann, denn die Große ist ja anders.
    Aber sie gibt mir halt immer wieder das Gefühl, ich hätte versagt.


    Ich kann es ihr wohl in dieser Hinsicht niemals rechtmachen.
    Und wenn ich da gegenan gehe und ihr sage, sie sei nicht ganz unschuldig an dem ganzen, dann ist sie beleidigt :bldgt:


    Wie würdet Ihr Euch da verhalten?
    Ich mag meine Mutter ja sehr, aber dieses Verhalten tut ganz einfach weh.


    Danke für's lesen.





  • Kopf hoch, so sind manche Mütter...ich verstehe dich gut, denn genauso ist bzw. war es bei mir !


    Meine Konsequenz nach 5 Jahren war, ich habe völlig den Kontakt abgebrochen, Kinder können aber ( wenn sie es wollen ) jederzeit hin.
    Die große telefoniert ab und zu noch ( ist das Lieblingsenkelkind) und die kleine will von Oma nix wissen.



    Meine Mutter ist natürlich total stinkig auf mich, mir aber egal, denn es sind nunmal 2 Kinder da und da kann sie nicht die große mit in den Urlaub nehmen und wenn die kleine den Opa fragt,das sie doch auch mit will, das die Oma dann zur kleinen antwortet : Nein, du nicht...mit dir komm ich nicht klar, das halt ich keine 3 Wochen auf dem Boot aus !


    Sag deiner Mama was du denkst, enweder akzeptiert sie deine Meinung oder sie lässt es bleiben !

  • hmmm, vielleicht ist das beispiel unglücklich gewählt, aber komisch riechen = stinken in meiner umgebung. und das weiß auch ne 7jährige, dass man das nicht sagt.


    davon unabhängig:
    du siehst, dass deine kinder leiden, zumindest die jungs, genauso wie dein bruder gelitten hat. also bist du in der pflicht deine kinder zu schützen. einmal durch deutliche ansagen, oder eben durch entsprechende konsequenzen. ich finde es einfach viel zu schlimm für ein kind, wenn es sich ungeliebt fühlt, egal durch wen.


  • Das ist ja auch hart.... für das Kind!
    Meine Mutter sagt das meinem Sohn ja noch nicht mal direkt. Das sagt sie immer hübsch mir.


    Für meinen Sohn ist das ok, der sagt halt "Ich mag Oma nicht", der merkt das schon.


    Den Kontakt abzubrechen halte ich für mich und unsere Situation überzogen.
    Ich habe meiner Mutter das schon gesagt, daß man es immer von beiden Seiten betrachten soll.
    Sie will aber die Sache überhaupt nicht aus der Sicht der Kinder sehen.
    Für sie ist es eine klare sache, die beiden sind halt "komisch" und fertig.


    Vielleicht muß ich ihr das tatsächlich direkt so sagen, daß mich ihr Verhalten verletzt.

  • "komisch" und fertig.



    Ich finde Deine Mutter ganz schön komisch :kopf wie kann man denn so auf einen Enkel reagieren. Meine Tochter hat zu ihrer Oma väterlicherseits auch nicht den besonderen Bezug, es wird sich nicht in den Arm genommen und auch nicht geknuddelt da auch sie ein Kälte ausstrahlt die nicht übersehbar ist aber bei allen Enkeln. Also meine Tochter ist's von der nicht anders gewohnt und sehen tut sie sie erst wenn überhaupt alle 2Wo wenn sie beim Papa ist. Aber sie reden normal miteinander.


    Einen tollen Bezug hat sie zu meiner Mutter die auch Vertrauensperson für sie ist obwohl sie 800km weit weg wohnt. Und das finde ich toll!




    Vielleicht muß ich ihr das tatsächlich direkt so sagen, daß mich ihr Verhalten verletzt.




    Ja mache das mal und das auch ziemlich deutlich!


    Omas Enkel mögen?




    Ja ich finde schon! Ist doch schade wenn's nicht so wäre! Finde das entgeht dem Kind sonst etwas im Leben!

    Einmal editiert, zuletzt von Nic2709 ()

  • grünschnabel
    mögen muss man sich sicher nicht.
    wie gesagt, kritisch finde ich den punkt, dass kind a vorgeführt wird, dass es nicht liebenswert ist und kind b genau diese liebe bekommt.
    das halte ich, in einem recht jungen alter (7 der eine), für zu schwer zu verdauen. da würde ich schützend als mutter eingreifen.

  • Du lässt es zu, dass Dir ihr Verhalten weh tun kann....


    es liegt in Deiner Macht, dass zu ändern!


    eine 73 kannst, und wirst Du nicht mehr ändern- versuche sie zu nehmen, wie sie ist!
    Ich bin sicher, Dein Kind kann es!!!


    :knuddel

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Klar. Aber Wohlverhalten und sich mögen müssen war hier ein Thema oder? Gefordertes Wohlverhalten von Tochter, gefordertes Wohlverhalten von Enkel und jetzt von Oma durch Tochter.


    Was mich mehr stören würde als offen gelebtes Nichtmögen wäre: Oma mag Kind nicht, sagt aber Kind: ich mag dich. Das führt zu Zweifeln an der eigenen Wahrnehmung, man kann entweder sich oder Oma glauben, als Kind möchte man beides und glaubt vermutlich eher Oma.


    So ist das eine klare Sache die halt zu Eifersucht der Geschwister führen kann aber nicht wirklich ein psychisches Problem ist. So mein ich das. Oma mag dich gesagt bekommen, wo Oma einen nicht mag ist eine paradoxe, unlösbare Situation.

  • hmmm,
    dann lese ich den text anders.
    auf der einen seite schon, dass das problem sich durch die generationen zieht.
    auf der anderen seite aber auch:
    kind a ist so und damit liebenswert
    kind b nicht und damit nicht liebenswert
    kind b bekommt immer wieder den vorwurf zu hören: ich mag dich nicht, weil du bist, wie du bist.


    packt man das mit 7 jahren wirklich schon?
    ich meine, wenn man einem kind vermittelt, dass es nicht liebenswert durch eigenschaft x ist, kann das kind dann wirklich differenzieren, dass es zwar von der oma wegen x nicht geliebt wird, aber von person b schon und damit zu dem schluß kommt: ich bin liebenswert, auch wenn nicht alle das so sehen.

  • Klar. Aber Wohlverhalten und sich mögen müssen war hier ein Thema oder? Gefordertes Wohlverhalten von Tochter, gefordertes Wohlverhalten von Enkel und jetzt von Oma durch Tochter.


    Was mich mehr stören würde als offen gelebtes Nichtmögen wäre: Oma mag Kind nicht, sagt aber Kind: ich mag dich. Das führt zu Zweifeln an der eigenen Wahrnehmung, man kann entweder sich oder Oma glauben, als Kind möchte man beides und glaubt vermutlich eher Oma.


    So ist das eine klare Sache die halt zu Eifersucht der Geschwister führen kann aber nicht wirklich ein psychisches Problem ist. So mein ich das. Oma mag dich gesagt bekommen, wo Oma einen nicht mag ist eine paradoxe, unlösbare Situation.



    Mögen muss die Oma das Kind nicht, aber dem Kind das stets und ständig frei Schnauze ins Gesicht zu sagen, darf auch nicht sein !

  • grünschnabel:
    es geht um das "wegen seiner selbst geliebt werden".


    Nicht, weil man die Oma immer artig begrüßt, oder weil man an ihren Geburtstag gedacht hat.


    Ich weiß auch, daß man Liebe nicht erzwingen kann.
    Dennoch würde ich es ganz schön finden, wenn da noch...etwas wäre.


    Es kommt immer soviel Kritik von ihr. Ja, es ist mein Fehler, daß ich mir die zu Herzen nehme, aber anscheinend bin ich so.
    Ich vermisse, daß sie einmal sagt (und auch denkt) och, es ist doch noch ein Kind.
    So ein 7-Jähriger hat nunmal noch keine vollendeten Umgangsformen.


    Ich arbeite ja daran.
    Ich finde schon, daß man in dem Alter Bitte und Danke sagen kann und daß man sein Gegenüber ansieht beim Reden.


    Ich denke mal, wenn die beiden das Gefühl hätten, daß ihre Oma sie für voll nimmt, dann wär das Verhalten auch anders.



    Nunja, ich habe eingangs erwähnt, daß meine Mutter schwierig ist. Deshalb hat sie eben auch immer wieder Probleme mit ihren Mitmenschen.
    Ich kenne sie und ich mag sie trotzdem, weil ich eben auch ihre anderen Seiten kenne.
    Die kommen halt bei meinen Jungs sehr selten durch.
    Schade eigentlich.


  • Du nimmst dir ihre Kritik an ihm zu Herzen und weil das so ist müssen sie und er sich verändern.


    Ich hatte auch zwei Omas die ich unterschiedlich mochte. Irgendwann hat meine Nichtlieblingsoma das mal im Gespräch ausgesprochen. War eine Erleichterung für beide Seiten.


    Die Frage für mich wäre warum muss er mögen, du mögen, sie ihn mögen usw. Wenn man mal die Grundlage solcher Pflichten prüft, wird es einfacher. Dann geht es nämlich gar nicht mehr um mögen, sondern um minimales Halten an Höflichkeiten: sie sollen sich gegenseitig nicht beleidigen und Runterputzen. Das ist eine ganz andere Kante, wobei ich jetzt sehe: der Sohn kann sich wehren, vielleicht muss das erstmal eskalieren bis da Friedensverhandlungen kommen können.

  • Ich glaube, es ist sehr schwer, sich als Tochter von solch einer Mutter (deiner Mutter) zu emanzipieren. Als Tochter möchte man ja auch, dass die Mutter einen anerkennt.


    Wenn zu oft (unangemessene) Kritik kommt, vor allem Beurteilungen (VERURTEILUNGEN!), dann könnte es auch dahingehen, dass die Mutter (Oma) nicht anerkennen kann/will, dass die Tochter erwachsen ist. Die Oma wäre aus ihrer Sicht dann auch als Mutter überflüssig. Das ist besonders für die Typen Frauen schwer, die ihren Wert daraus ziehen, für andere unverzichtbar zu sein und unbewusst die anderen von sich abhängig zu machen versuchen.
    Eine kleine Analyse deiner Mutter musst Du für dich selbst machen, damit Dir ihr Verhalten schlüssig wird, und zwar aus IHRER Sicht (QUI BOONO: Was hat sie davon, wenn sie sich so verhält - aus ihrer Sicht). Sie befriedigt ihre eigenen Bedürfnisse (will geliebt und gebraucht werden??!) auf deine Kosten. sicherlich nicht bewusst. Aber es ist nach ihrer Erfahrung eine Strategie, Dich an sich zu binden. Durch deine Verunsicherung und dein Bedürfnis, dass diese Frau einfach dein Leben anerkennen möge.


    Das ist nicht schön. Und wie man weiß: Den Kindern geht es gut, wenn es ihrer Mutter (ihren Eltern) gut geht. Dann müssen sich Kinder nicht Sorgen!


    Abschließend aber, wirst Du vermutlich deine Mutter nicht ändern können. Das heisst dann für Dich, dich abzugrenzen. Wenn Du das innerlich hinbekommst (denke: "ach Mama, das machst Du nur, weil Du selbst nix Schönes für Dich selbst hast." Oder einfach: "Ach, egal!!"), dann könnte es Dir besser gehen und deine Mutter steht aus deiner Sicht nicht mehr auf einem so hohen Sockel, dass jede Kritik Dich in Zweifel stürzt.


    Oder denke: "Okay, das denkst Du (das denkt sie). Aber so denke ich und dieses und jenes ist mir wichtig - und dann ist das für mich RICHTIG!!!"


    Verdammt nocheins! :nawarte::devil::daumen:D



    Lass Dich nicht kleinmachen. Zeig deine Stirn und verlass Dich auf dein Bauchgefühl! Das sagt Dir, was richtig (für Dich) ist. Und es sind DEINE Kinder. Und die Kinder scheinen zu spüren, was ihnen (und Dir) eigentlich gut täte.


    Anpassung ist keine Lösung und Typen wie (evtl.) deine Mutter halten so ein angepasstes Verhalten (so wie sie es brauchen, verhält man sich ja dann) für den Beweis von Zuneigung, Gebrauchtwerden. Unbewusst versucht sie Dich von sich abhängig zu machen. Eine Illusion. Nichts Echtes.



    Und : Anpassung nimmt einem doch irgendwo die Würde und sitzt einem im Nachhinein quer im Magen ;-))






    Alles Gute Dir und (uns) allen, die ähnliche Konstellationen aufweisen können



    Paula