Umgangsproblem mal anders

  • Es wird wahrscheinlich ein einziges großes sinnloses Frustposting, weil mir schon fast klar ist, dass ich da nix machen kann, aber das Rauslassen tut auch schonmal gut.


    Sohnemännchen und sein Papa hatten schon immer ein großes Durcheinander, was den Umgang betrifft. Mal haben sie sich fast jeden Tag gesehen, da er von seinem Papa vom Kindergarten abgeholt wurde, dann wieder nur 1x die Woche, dann wieder lange gar nicht, weil dem Papa laut eigener Aussage anderes wichtiger war und es ihm zu stressig wurde (O-Ton). Ca. 2 Monate vor den Sommerferien lief der Umgang dann halbwegs regelmäßig und der Papa war schon fast überengagiert (ein blöder Ausdruck, ich hoffe ihr wisst, was ich meine). Sohnemännchen und ich waren dann fast den gesamten August weg, erst eine Woche Urlaub mit Oma und Opa, dann drei Wochen Kur. Seit 01. September sind wir nun wieder da und es ist völlig der Wurm drin.


    Es gab seitdem genau ein Treffen mit dem Papa und das hat Sohnemännchen richtig genossen. Dazu muss ich sagen, dass Treffen von Papa und Sohn nicht mehr in meiner Wohnung stattfinden, weil ich extreme Angst bekomme, wenn ich mit meinem Ex (und Sohnemännchen) alleine in der Wohnung bin, und das muss der Kleine nicht mitkriegen. Grund für diese Angst ist, dass mein Ex mir gegenüber vor den Sommerferien gewaltätig wurde. Ich habe aber bei diesem Treffen schon angefangen, das in der Kur gelernte anzuwenden. D.h. ich habe ihm gesagt, wenn er meine Grenzen überschritten hat (wenn er mich umarmen wollte) und habe "blöde" Sprüche von ihm über mich einfach ignoriert. Ein paar Tage drauf habe ich auch beim Jugendamt eine Beistandschaft einrichten lassen und ich habe bei div. Internetportalen, in denen mein Ex registriert ist um Löschung eines Fotos unseres Sohnes gebeten (dieses Foto wurde von meinem Ex als Profilbild genutzt und war für jedermann einsehbar, da hierfür keine Anmeldung bei diesen Portalen nötig ist). Ich hatte meinen Ex bereits vor unserem Urlaub mehrmals gebeten, dieses Foto zu löschen, weil ich eben nicht möchte, dass jeder damit machen kann, was er möchte.


    Seitdem hat es genau ein 10minütiges Treffen gegeben, bei dem mein Ex sagte, er würde jetzt nur noch die Unterlagen für die Beistandschaft ausfüllen und ansonsten nichts mehr tun, ich würde ja gegen ihn arbeiten. Seitdem hat er auch offensichtlich keinerlei Interesse mehr, unseren Sohn zu sehen. Ich weiß, das sind jetzt gerade mal zwei Wochen, aber die haben gereicht, um die Ruhe und Erholung der Kur gegen Null gehen zu lassen. Ich habe sogar schon überlegt, die Beistandschaft wieder aufzulösen, die Anfrage bei den Internetportalen zurückzuziehen und quasi wieder alles mit mir machen zu lassen, nur damit Sohnemännchen seinen Papa wieder hat.


    Der Kleine vermisst ihn, das merkt man. Allerdings merkt man irgendwie auch, dass er wohl schon ein bisschen weiß, dass auf seinen Papa nicht immer Verlass ist. Er fragt oft nach ihm, sagt bei jeder Autofahrt, wir sollen seinen Papa abholen und mit ihm in Urlaub fahren und fragt bei jedem Telefon- bzw. Türklingeln, ob sein Papa anruft/kommt. Aber er nimmt es auch einfach hin, wenn ich ihm dann sage, dass es eben nicht sein Papa am Telefon ist oder dass wir eben jetzt nicht Papa abholen oder dass Papa heute eben arbeiten muss/keine Zeit hat, um vorbei zu kommen.


    Ich weiß, dass ich es akzeptieren muss, wenn mein Ex unseren Sohn nicht mehr sehen will. Aber es fällt mir unglaublich schwer, v.a. eben, weil er "mein Verhalten" dafür vorschiebt. Ich frage mich eben auch immer, ob ich nicht doch irgendwas tun kann, damit Sohnemännchen eben seinen Papa wieder sehen kann.


    Ups, jetzt ist´s doch länger geworden, als ich eigentlich gedacht hab, aber das musste irgendwo mal raus. Wer bis hierhin durchgehalten hat, danke :blume

  • Habt ihr gemeinsames SR?


    Kann Deine Argumente bezügl. Bild nur dann nachvollziehen wenn das Bild hier nicht Euer Sohn ist.

    Einmal editiert, zuletzt von vatertochterduo ()

  • Habt ihr denn eine Umgangsvereinbarung ?


    Sollte dies der Fall sein, BITTE ihn doch einfach mal, sich daran zu halten, im Interesse eures Kindes.


    Habt ihr keine, dann FRAGE ihn doch einfach mal, wie er sich den zukünftigen Umgang mit dem Kind vorstellt.

  • Hallo la.loca,


    ich wünsche dir erstmal viel Kraft und fühl dich gedrückt :knuddel


    Bei meiner Großen hatte ich das selbe Theater. Seit ich damals die Beistandschaft habe einrichten lassen, drehte ihr Vater ab. Kam sie nicht mehr holen, rief sie nicht mehr an. Wenn er wirklich mal einen Termin zum Umgang machte, kam er einfach nicht. Das war arg schlimm für sie. Ich habe damals auch überlegt die Beistandschaft wieder zu kippen, aber ich habe mir dann gedacht, das ich auch ein "richtiger" Mensch bin, obwohl mir das ihr Vater immernoch abspricht..., und ich eben nicht alles mit mir machen lassen kann.


    Bleib bitte stark. Bilder von Deinem Zwergi im Internet sind nicht in Ordnung. Dir gegenüber gewalttätig werden, geht gar nicht. Die Paarebene muss er von der Elternebene trennen. Wenn er das nicht kann, ... er weiß doch gar nicht was er alles verpasst.


    ganz ganz liebe Grüße Mäusedrachen

    Zitat


    Das erste Glück eines Kindes ist das Bewusstsein, geliebt zu werden.
    Johannes Bosco

  • @ vatertochterduo: Nein, ich hab das alleinige Sorgerecht. Meinst du meinen Avatar? Das bin ich als Kleinkind.


    @ Legal: Nein, wir haben keine Umgangsvereinbarung. Er meinte mal, dass er den Umgang ausweiten möchte, von einer Stunde auf das ganze Wochenende (und das jedes Wochenende). Ob er das immer noch will, weiß ich nicht.

  • Hi la.Loca!


    Ich kann dein Problem gut nachvollziehen - ich befinde mich in einer ähnlichen Situation. Eigentlich haben wir vereinbart, dass meine Ex jeden Sonntag einen der beiden für sechs Stunden holt - dass ist aber inzwischen eher die Ausnahme als die Regel... Sie meldet sich auch meistens nicht ab, wenn sie keinen holt. Seit sechs Wochen herrscht völlige Funkstille - angeblich wegen ihres Umzugs.


    Michi, meinem Kleinen, macht das nicht viel aus. Er freut sich, wenn sie ihn abholt, aber wenn nicht, ist es ihm auch wurscht. Die Bindung zwischen ihr und ihm war nie sehr eng - wenn es nach ihr gegangen wäre, würde es ihn nicht geben. Ihre erste Reaktion, als sie erfuhr das sie schwanger ist war Abbruch...


    Patrick, der Ältere, vermisst sie allerdings sehr, seit wir die Besuchsregelung eingeführt haben. Am Schlimmsten war es, als sie einmal noch am Samstag angerufen hatte ihn zu holen und dann nicht auftauchte ohne ein Wort zu sagen. Er saß drei Stunden weinend am Fenster...
    Mittlerweile hat er sich wieder daran gewöhnt, dass sie ihn nicht abholt, aber was mache ich, wenn sie dann wieder ihren Anfall von Familiensucht bekommt, nur um das dann wieder so schnell im Sande verlaufen zulassen wie sonst auch? Dann fängt alles von vorne an.... Mein Familienhelfer hat mir gesagt, dass ich unter diesen Umständen durchaus das Recht habe, das Besuchsrecht auszusetzen. Am liebsten wär's mir, wenn sie nach Sibirien ziehen würde - dann hätte das Trauerspiel endlich ein Ende...


    lg und euch beiden viel Kraft das Chaos zu besiegen :troest


    Uwe (aka Alien)

    Wenn du mit Gott sprichst, bist du religiös - wenn ER mit dir spricht hast du eine Psychose... (Dr.House, 2.Staffel, Folge 15) :devil:


    Zwei Dinge sind unendlich: Das Weltall und die menschliche Dummheit - Obwohl, beim Weltall bin ich mir nicht sicher... (Albert Einstein)


    "Ich bin keine Antisemitin - ich finde alle Religionen gleich irrational..." (Bones - die Knochenjägerin)

  • Dann gehe doch am besten auf den Vater zu und bitte um eine Umgangsvereinbarung. Frage ihn, wie er sich den Umgang in Zukunft vorstellt. Bist du mit seinem Vorschlag einverstanden-perfekt. Ansonsten findet einen Kompromiss.


    Jedes Wochenende ist seinerseits viell. etwas überzogen, es sei denn du möchtest das auch. -An eurem Kind scheint es ja nicht zu scheitern, da es ja ständig nach dem Papa fragt. Ich nehme stark an, dies wird ehr an dem Papa selbst scheitern. Denn dies würde ja bedeutet, dass er kein "freies" Wochenende mehr hätte. -Das kann nicht sein Ernst sein -oder doch (dann herzlichen Glückwunsch, zu solch einem selbstlosen bzw. aufopfernden Kindesvater!!!!). -Manchmal, um die Situation zu entschärfen, ist es tatsächlich angebracht, mal testweise auf solche Forderungen einzugehen, um zu merken, wie ehrlich gemeint diese Forderungen bzgl. Umgang usw. eigentlich sind. Allzuoft ist es doch so, dass Väter ( auch Mütter) sich so viel Umgang wünschen und lässt man dies dann zu, sind sie auch leicht überfordert.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Freu dich doch umgekehrt auf viele, viele freie Wochenenden (ausschlafen, Shoppen, entspannt mit Freundin treffen/ausgehen uvm). Dabei kann jeder nur gewinnen: euer Kind, das den Papa vemisst, du und er.....

  • Ich möchte eigentlich schon, dass der Kurze irgendwann auch mal bei seinem Papa schlafen kann. Aber von 1 Stunde sofort auf ein Wochenende zu gehen, wäre glaub ich ein bissl schnell. Mit Zwischenschritten wäre das vermutlich aber machbar. Jedes Wochenende, da bin ich dann nicht ganz mit einverstanden :rotwerd , ich seh Sohnemännchen selber nur am Wochenende, dann würde ich ihn überhaupt nicht mehr sehen.

  • Bei meinen Eltern. Die bringen ihn in den Kindergarten und kümmern sich unter der Woche um ihn, weil ich in einer anderen Stadt studiere und deshalb von 06:00 - ca 20:00 Uhr aus dem Haus bin.

  • In dem Fall ist das mit den Wochenenden für euch alle keine gute Lösung, zumindest vorerst.


    Jedenfalls finde ich deine/ eure Lösung gut bzgl. Betreuung des Kleinen durch deine Eltern während du studierst. Da hast du/ihr richtig großes Glück!