Muss ich ihm mein Kind mitgeben?

  • Auch wenn ich neu bin, werde ich, wie angekündigt, gleich ein Problem mit euch teilen. Vielleicht könnt ihr mir aus meinem Gedankenkarussel heraushelfen und mir neue Denkansätze geben, damit ich weiterkomme.
    Ich schreibe mal Stichwortartig die ganze Geschichte auf, damit ihr damit arbeiten könnt.
    Als ich schwanger wurde, war ich 4 Jahre mit dem Vater zusammen und die Beziehung lief soweit ganz gut.
    Ich wusste, dass er keine Kinder will und nahm die Pille, da ich auch noch sehr in meinem Beruf eingebunden war und da erstmal weitermachen wollte und dann hab ich die Pille wohl einmal vergessen oder sie hat aufgrund eines Infektes nicht gewirkt (so genau lässt sich das nicht mehr sagen).
    Seine Reaktion war Wut und er sagte, ich müsse abtreiben und könne mich ja melden, wenn "das Problem" beseitigt sei.
    Abtreibung kam für mich nie in Frage, da bin ich ziemlich strikt.
    Er ging dann weg für die nächste Zeit, ich lebte bei seiner Mutter und selbst sie wusste nicht wo er war.
    Als er wiederkam und ich deutlich schwanger war, seine Mutter schon anfing ein Zimmer für das Kind einzurichten, war es bei ihm vollkommen vorbei, er schlug uns beide so sehr, dass seine Mutter 3 gebrochene Rippen hatte und einen gebrochenen Kiefer und ich einen gebrochenen Arm und starke Blutungen. Als wir etwa 3,5 Stunden später ins Krankenhaus kamen war es schon zu spät und es wurde eine Not-OP gemacht (die Details erspar ich euch, aber es wird bei mir bei einem Kind bleiben...). Das Kind wurde leblos geholt und wurde reanimiert.
    Als ich 6 Tage später das erste mal zu ihm konnte, hat es mich innerlich zerissen wie da in dem Kasten lag mit Kabeln und Schläuchen und ich durfte ihn nicht mal streicheln.
    Der Vater meines Kindes war verschwunden und ist es bis heute, die Polizei fahndet noch nach ihm.
    Nach 6 Wochen war mein Kind soweit über den Berg, zumindest ging es ab da ohne große Komplikationen weiter.
    Nach 14 Wochen durfte er nach Hause kommen.
    Seine Oma und ich wohnten inzwischen in einer neuen Wohnung.


    So und nun endlich zur Sache:
    Wenn der Vater jetzt irgendwann wieder auftaucht und seine Strafe abgebüst hat, muss ich ihm dann mein Kind zu Besuchskontakten mitgeben?
    Ich bin absolut nicht überzeugt, dass es meinem Kind gut tun könnte.
    Ich habe sogar Angst, dass er ihm dann etwas antun könnte.
    Andererseits kann ich brauch mein Kind einen Vater, ob da meine Kollegen reichen ist fraglich (die sehen wir allerdings jeden Tag und haben ein sehr gutes offenes Verhältnis).
    Wie würdet ihr in einem solchen Fall dann handeln?


    Noch zum Schluss eine kurze Erklärung:
    Ich hasse diesen Mann nicht. Ich hasse, was er getan hat.
    Ich habe ihn geliebt, bis ich schwanger geworden bin und auch noch eine Weile länger.
    Er wollte nie ein Kind und da ist er konsequent geblieben.
    Eigentlich mache ich mir Sorgen um ihn, da ich überhaupt nicht weiss, wo er ist und wie es ihm geht.


    Danke fürs Lesen

  • Ich denke nicht, dass Du ihm sein Kind mitgeben "musst"-


    aber, Du solltest Deinem Kind (wenn es denn will) die Möglichkeit geben, seinen Vater kennenzulerenen, und ihm nicht die Möglichkeit verbauen, stolz auf ihn zu sein-
    Mir ist klar, dass das in Deinem Fall besonders schwer wird- aber, ich glaube auch, dass kein Kind wirklich glücklich sein wird, wenn es erfährt, was da passiert ist-
    Das geht das Kind nichts an, auch, wenn es für Dich hart ist-


    Das Glück des Kindes sollte darüber stehen. Und ich rede hier von einem Alter ab 14 aufwärts-


    Das wird ja auch noch etliche Jahre dauern, da der Vater ja bis jetzt noch nicht gefunden ist, und wenn er gefunden wird, wohl einige Jährchen Haft zu erwarten hat-
    von daher ein Szenario, um das Du Dir jetzt noch keine Gedanken machen musst.


    Warum Du Dir um den Vater Sorgen machst, kann ich allerdings gar nicht verstehen :frag

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Wenn der Vater jetzt irgendwann wieder auftaucht und seine Strafe abgebüst hat, muss ich ihm dann mein Kind zu Besuchskontakten mitgeben?


    Wenn er es geschickt und geduldig anstellt,u.U irgendwann schon.


    Eigentlich mache ich mir Sorgen um ihn, da ich überhaupt nicht weiss, wo er ist und wie es ihm geht.



    :ohnmacht::ohnmacht::scared:tot



    Ist sehr direkt, dass ist mir klar, aber nimmst Du psycholgische Hilfe in Anspruch?


    Liegt wohl daran, dass ich nicht nachvollziehen kann, wie Du zu diesem Gedanken kommst und ich mich beim lesen gefragt habe, wie ein Mensch der so etwas erleben musste, einem anderen Menschen den Unterschied zwischen Abhängigkeiten und Liebe erklärt :frag ?
    Beim lesen hatte ich den Eindruck, dass dieses Kind mit einem Gefühl von Schuld aufwachsen muss. Da ich das nicht so sehe, würde ich Dir raten, mal mit dem Vater als Mann ab zu schliessen und Dir von außen Hilfe für Dich zu holen. Sollte dann auch Deinem Kind nicht schaden.



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Ehrlich gesagt würde ich mir absolut keine Sorgen um diesen Menschen machen. Warum auch? Was hat er getan damit er es "verdient" hat? Zudem mache ich mir nur Sorgen um jemand der mir etwas bedeutet und das könnte ich nicht bei jemand der sowas getan hat. Egal ob nun Vater oder nicht. :kopf


    Ansonsten schließe ich mich Luchsie an. Denke da muß man sehr bedacht damit umgehen. Keine einfach Situation für dich und fürs Kind.


    Darf ich fragen wie es deinem Kind jetzt geht?

  • Mein Gott das ist ja schrecklich was da passiert ist.
    Ein Wunder das Dein Kind das überlebt hat.
    Es hat und ist wohl ein Engel!!!!!


    Wenn ich an Deiner stelle wäre würde ich alles dafür tun das er das Kind nicht bekommt. Aus angst das er nochmal ausrastet.
    Allerdings stimmt es das wenn er erst mal gefunden wird, ihm der knast droht. Es sei denn er bekommt, wie so of t in Deutschland, NUR eine Geldstrafe (die er eh nie zahlen wird) und bewährung.


    Aber ich wäre da knall hart. ICh bin selber alleine und ich sehe das mit den Vätern anders als viele hier. Ich denke unter bestimmten Umständen kann ein Kind sehr wohl auch ohne Vater leben.
    Man muss nicht um alles in der Welt einen Vater herbei schaffen.
    Zumal ich als führsorgende Mutter alles dafür tun würde mein Kind vor so jemandem zu schützen.
    Jemand der mein Kind umbringen wollte dem gebe ich es doch nachher nicht in die Hand.
    Da muss ich doch gar nicht überlegen.......

  • Ich bin der Meinung, ein Kind hat ein recht auf seinen Vater, wobei diese Geschichte ja schon ganz schön heikel ist.


    Aber andereseits sieht es ja im Moment auch nicht danach aus, als würde der Vater interesse anmelden!


    Grundsätzlich würde ich dazu tendieren, das ein solch gewalttätiger Mensch, das Kind allerhöchstens in Begleitung z.B des Jugendamtes sehen dürfte!



    Aber mach dir um diese ungelegten Eier doch jetzt noch keine Sorgen, genieße die Zeit mit deinem Kind!

  • Aber mach dir um diese ungelegten Eier doch jetzt noch keine Sorgen,


    ich verstehe dein Argument, und würde auch sagen, mach dich nicht verrückt.
    Andrerseits kann es aber nicht schaden, sich rechtzeitig vorzubereiten auf den Tag X.
    Welche Rechte hat das Kind, welche Rechte hat der Vater, welche Pflichten (zum Schutz des Kindes) hat die sorgeberechtigte Mutter, das Amt?
    Welche Wege sind dann notwendig usw.
    Und ich denke, es kann auch nicht schaden, für so einen Tag X sämtliche Unterlagen/Beweise etc. parat liegen zu haben, oder jetzt schon mit dem JA einen Verfahrensweg im Falle des Falles zu besprechen.
    Sollte er wirklich einmal vor der Tür stehen, ist es besser, man weiß wie man reagieren sollte.
    Ich hatte mal ein Pflegekind aus einer ähnlichen Geschichte, da wurde der Vater vorzeitig (1,5 Jahre früher) aus der Haft entlassen und stand am gleichen Tag noch unvermittelt bei mir vor der Tür um sein Kind zu besuchen... ich war sehr froh, dass ich klare Handlungswege wußte, klar war ob er das Kind sehen darf oder nicht, wen ich einschalten kann, was ich ihm sage, an wen ich ihn verweise etc.


    Lass dich vom Jugendamt beraten und begleiten, nimm für dich Unterstützung in Anspruch, z.B. vom weißen Ring, um das Erlebte zu verarbeiten und auch um tatkräftige Hilfe zu bekommen.


    Das mit dem "sich um ihn sorgen", weil er untergetaucht ist kann ich insofern verstehen, wenn es darum geht, dass man Angst hat, was er als nächstes "anstellt" oder z.B. dass man irgendwann dem Kind erklären muß, der Papa hat dies oder das gemacht, oder Papa lebt nicht mehr usw... oder auch, dass er eben irgendwann auftaucht und wieder gewalttätig wird.
    Wenn es Sorgen um sein Wohlergehen sind, dann mußt du an dir arbeiten. Dann mischt sich da irgendso ein verzzertes Bild von "wär ich nicht schwanger geworden, wär er nicht ausgeflippt, wär er noch da" mit Schuldgefühlen - wie so oft bei Opfern. Das geht dann wirklich nur mit psychologischer Hilfe, aber auch da kann dich der weiße Ring sicher an jemand erfahrenen für Gewaltopfer vermitteln.

  • ich würde lieber sterben als ihn nur eine sekunde mit dem Kind alleine zu lassen. Mein Gott der Kerl hat versucht dein Baby zu töten!!!!! oder meinst du er hätte dich nicht mit absicht an diese Stellen geschlagen das das Baby schaden nimmt. Bitttttttttttttte mach die Augen auf und sehe was dieser Mann mit dir, seiner eigenen Mutter und vorallendingen deinem Kind gemacht hat! Verstehst du seine Konsequenz so das er dafür das Recht hat auch ein ungeborenes Kind umzubringen????? Er hat es in keinster Weise verdient das du nur einen Gedanken an ihn verschwendest! Hol dir wirklich psychologische Hilfe.


    Vor so einem Vater musst du dein Kind schützen!!!!!!!!!!!!!


    Du kannst bei Gericht einen Antrag stellen das er sich dir und dem Kind nicht nähern darf bzw. keinen Kontakt aufnehmen darf.


    Ich hoffe von ganzem Herzen das es deinem Zwerg gut geht und das er gesund und glücklich ist!


    lg
    melek

  • egal ob er sich ein kind gewünscht hat oder nicht, er hätte sich niemals erlauben dürfen so gewaltätig zu reagieren .
    der ist doch total verrückt, sei froh dasdu ihn los bist, du liebst doch dein Kind oder?. Kannst du ihm das wircklich verzeihen was er dir und deinem kind und der :hae: oma angetan hat?.

  • Ok jedes kind hat ein Recht auf seinen Vater?
    Klar irgendwann würd ich dem kind die Lage erklären.


    Aber sorry das ist kein Vater - das ist nen gewalttätiger ***eisskerl - der hat in meinem Augen jegliches Recht verwirkt.
    Himmel slbst das Jugendamt macht bei solchen Dingen Schluß
    Hast Du nicht das alleinige Sorgerecht? Und ist die Vaterschaft überhaupt bewiesen?

    Das Glück des Lebens besteht nicht darin, wenig oder keine Schwierigkeiten zu haben,
    sondern sie alle siegreich und glorreich zu überwinden.