... langsam aber sicher bekomme ich 'nen Budenkoller :kopf
Seit meinem Schlaganfall Mitte Februar bin ich nun zu Hause. Lt. Ärzte werde ich wohl erst wieder ab August - mit Wiedereingliederungsmaßnahme - anfangen können zu arbeiten.
Das dieser Schlaganfall eine große Warnung an mich war, ist mir sehr bewusst geworden. Der Spagat zwischen Arbeit, Nebenjob, Kinder und Haushalt war zu viel. Dann auch die ständigen psych. Belastungen durch die Scheidung, Umgangs- und Sorgerechtsverfahren etc.
Ich war jeden Tag von 4:45 Uhr - 22:30 Uhr oder auch länger auf den Beinen um alles zu schaffen, es allen recht zu machen, viele WE- und Feiertagsdienste, wegen den Zuschlägen etc.
Dass da mein Körper nicht mehr mitgemacht hat, habe ich nun ganz deutlich gesehen.
Und trotzdem, ich kann das zu Hause sein kaum genießen. Mir fällt langsam die Decke auf den Kopf.
Die Hausarbeit erledige zum größten Teil selber, inzwischen blitzt und blinkt die Wohnung, Wäsche ist auf dem Laufenden und alles Mögliche wurde sortiert/ aussortiert und dreimal hin und her geräumt.
Ich gehe täglich mit Nachbars Hund eine halbe bis zu einer ganzen Std. raus und treffe mich auch mit Freunden, wenn diese Zeit haben. Handarbeite etwas und lese etwas - kann ich nur nicht mehr viel und lange, da mein Auge Schädigungen durch den Schlaganfall hat.
Auch die Mädels genießen es, das ich zu Hause bin. Sie haben weniger Aufgaben zu erfüllen, ich bin momentan ungestört für ihre schulischen Dinge ansprechbar etc.
Geben mir aber auch zeitweise zu verstehen, dass sie ganz froh wären, wenn ich nicht so „glucken“ würde wie zur Zeit.
Und trotzdem fange ich langsam an, mit allem und vor allem mit mir, immer unzufriedener zu werden.
Erwische mich immer mehr, wie ich wieder anfange stets und ständig „Gedankenkarussell“ über unnütze, teilweise längst abgearbeitete Dinge zu spielen.
Habe dass Gefühl, so langsam aber sicher läuft das „normale Leben“ an mir vorbei….
Obwohl ich froh sein muss, dass alles relativ glimpflich für mich/ uns abgelaufen ist. Es hätte mich gesundheitlich wesentlich schlimmer aus der Bahn werfen können.