Es kann nur noch besser werden

  • Hallo Zusammen!
    Ich zähle mich seit ungefähr einer Woche zum Club der Alleinerziehenden und bin mir noch nicht ganz sicher ob ich das gut oder schlecht finde. Wahrscheinlich ein bisschen von allem... Auf jeden Fall habe ich beschlossen, dass mein neues Motto lautet: "Es kann nur noch besser werden".


    Ich bin Mutter eines 1-jährigen Sohnes und gerade dabei uns ein neues Leben aufzubauen. Wohnung suchen,einrichten, einleben und was halt alles so dazugehört... Ich habemit den üblichen Problemen zu kämpfen, dass ganz viel schmutzige Wäsche gewaschen wird, dass der liebende Vater (in meinem Fall, geht natürlich auch anders herum) alle Rechte aber ja keine Pflichten möchte und ich einfach nur noch darauf warte, dass diese mühsame Zeit ein Ende hat und sich alles wieder normalisiert...


    Ich bin auf jeden Fall sehr froh ein Forum wie dieses hier gefunden zu haben vorallem weil ich vor ca 2 Stunden mal wieder ein sehr Nervenaufreibendes Telefongespräch beendet habe und mir vorkomme wie der schrecklichste Mensch auf Erden, obwohl ich mir eigentlich ziemlich sicher bin, dass ich das nicht bin...


    Ich freue mich auf den Austausch hier im Forum.


    LG
    JUKI

  • Hallo Juki,


    auch ich bin noch recht neu im "Club", aber ich musste mich bei Dir noch schnell melden, bevor Du zu enttäuscht wirst.


    Es scheint am Anfang alles besser: der Ex ist endlich raus aus deinem Leben. Ein Problem ist jetzt weg - dafür kommen aber Zig andere dazu. Jetzt musst Du Dich um alles und wirklich um ALLES GANZ ALLEINE kümmern.


    ...Wir sind rechtlich gesehen schon lange auseinander gewesen (seit ca. Sommer 2009), aber räumlich haben wir uns erst Ende Februar 2010 getrennt. Wir wohnten noch alle unter einem Dach und er hat sich schon bereits mit einer Neuen amüsiert, bzw. telefoniert, da sie wohl etwas weiter weg wohnte. Ich habe alles mitbekommen. Nun ist es endlich vorbei: die gescheiterte Paartherapie, die nervenzerrenden endlosen Diskussionen, Streite, Demütigungen und dass man einfach keinen gemeinsamen Nenner fand. Dafür muss ich mich jetzt um alles kümmern: Umzug, Montagen, Renovierung auf eigene Faust, IT-Probleme beheben, KiGa-Suche, Bewerbungen, Klärung verschiedener Versicherungen, Behördengänge, Probleme wg. Ebay-Lieferanten klären, den nächsten Oma-Opa-Besuch planen (700 km entfernt)...usw. (könnte noch einen Roman über ToDos schreiben) und das alles neben dem möglichst "normalen" Alltag, der für das Kind wichtig ist: tägliche Spaziergänge, Spiel- und Vorleserunden, Rituale - das alles "zwischen" Einkäufen, Wäschewaschen, Bügeln, Kochen, Putzen, kleineren Haushaltsprojekten... Dazu kommt noch das rege Kind, das seine Verlustängste noch immer nicht ganz überwunden hat und jetzt auch noch in einer Phase steckt, wo er mich auf alles testet. Noch schlimmer: keine Freunde, niemand aus der Family in der Nähe. Wir zogen mit meinem Sohn vom Bodensee nach Hessen, ca. 400 Km entfernt vom letzten Wohnort. Der Vater meines Sonnenscheins wohnt jetzt auch i.d.Nähe, aber das ist ja fürs Kind wichtig, dass es seinen Vater und seine Oma (vaterseits) sehen kann.


    Z.Z. geht es hier drunter und drüber und abends wenn ich totmüde ins Bett sacke, frage mich: "Wofür mache ich denn das alles? Wieso haben wir es damals zusammen nicht hingekriegt?" ...also eins steht fest: ich gehe niemals zu ihm zurück. Es war nur noch ein einziger Horror mit ihm, aber für eine neue Beziehung bin ich noch lange nicht bereit. Dieses Jahr wird es - glaube ich - schwierig damit. Und bis dahin bleibt ja nichts anderes, als Zähne zusammenbeissen und durchziehen. Und hoffen - auf ein baldiges neues und glückliches Leben, evtl. in einer "schrecklich netten Patchwork-Familie"... :-)


    Juki, ich wünsche Dir auf jeden Fall einen möglichst guten Neuanfang! Halte durch, egal was kommt!



    Janz liebe Grüsse,



    FunnyLife79

  • Natürlich gemeint in dem Sinne, dass es schlimmer als vorher nicht geht. Also ich stecke ziemlich genau im gleichen M... wie du, nur das ich 720km weit weg gezogen bin (zurück in meine Heimatstadt) Aber ich denke trotzdem, dass ich in einem Jahr finden werde, dass es nun besser ist, wenn sich dann alles beruhigt hat und ich wieder eine eigene Wohnung habe. Mein Kleiner leidet gottseidank nicht wirklich, eher im Gegenteil. Ihm geht es jetzt viel besser als vorher... (warum auch immer, das soll jetzt nicht wertend gemeint sein). Zusätzlich habe ich einige Freunde weniger, wie das halt so ist in einer Beziehung die zu ende geht. Und noch dazu waschen einige schmutzige Wäsche von der sie behaupten, dass ich sie mir angezogen hab, was so sicher nicht der Wahrheit entspricht.


    Und nachdem ich jeden Abend wenn ich ins Bett sinke nur heulen könnte, weil ich nicht ganz verstehe wie das alles so kommen konnte, bin ich trotz allem überzeugt, dass es nur besser werden kann...


    :thanks: für Eure Antworten und Euer :welcome


    Viele Grüsse
    JUKI

  • Hallo,


    von mir ein herzliches :welcome bei uns im Forum. Ich hoffe, Du fühlst Dich wohl bei uns :-) .
    Um Dir den Einstieg ins Forum zu erleichtern, haben wir die Möglichkeit einer Patenschaft eingeführt. Genauere Infos darüber findest Du hier.


    Wenn Du also gerne einen Paten haben möchtest, sei so lieb und schreib mir kurz eine Private Nachricht (PN), ich kümmere mich dann um alles Weitere.

  • Hallo, was haltet ihr von"der Mensch wächst an seinen Aufgaben"?


    Erst mal :welcome


    Mir geht es genau so. Mit dem gesammten Alltagschaos + momentan einer Hauswand, die vom Efeu befreit werden möchte (ich versuche es gerade mit Hypnose, aber das funktioniert nicht :-) ) Also rauf auf die Leiter (neben Job, Wäsche, Staubsaugen und meine Fenster...... :-):-):-):-) )
    Aber jetzt im Ernst. Versuch etwas Abstand zum Vater zu bekommen, nicht gleich alles klären, erst mal die Wogen glätten lassen, oder versucht es moderiert, das hilft vielleicht manchmal etwas mehr. Mir hat etwas Abstand gut getan, obwohl es natürlich immer mal wieder kompliziert wird...


    @ FunnyLife79 so nen Patchwork-Mann will ich auch :daumen

    Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muß ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.

    Max Frisch

  • Danke, danke!!!
    Das mit der Patenschaft schaue ich mir gerne genauer an und melde mich dann...Aber wohl fühlen tu ich mich bis jetzt auf jeden Fall sehr!! :-)


    "Der Mensch wächst an seinen Aufgaben" finde ich gut! :-) Das mit dem Abstand bin ich gerade am probieren, aber auf Alimente bin ich leider trotzdem angewiesen... Abgesehen davon will er ja (verständlicher Weise) auch seinen Sohn besuchen kommen, was den Abstand dann auch etwas schwierig gestaltet...


    Naja, aber das wird sich schon alles weisen, auch wenn es momentan sehr schwer ist! Dafür habe ich heute endlich die definitive zusagen für meine erste eigene!! Wohnung gekriegt! Das baut mich gleich wieder auf!


    GLG
    Juki

  • Das mit dem Abstand ist super schwer... (aber die ersten Tage nach seinem Auszug haben wir noch fast täglich telefoniert, das zumindest lassen wir jetzt bleiben). Mir geht es momentan auch eigentlich nur gut, wenn ich ignoriere, dass es ihn überhaupt gibt ;-)


    Aber dazu gibt es ja noch die Kinder und er ist ein super Vater. Die sollen ihn auch haben (und ich etwas frei;-) ) Außerdem habe ich einen tollen Kontakt zu seinen Eltern und Großeltern; den will ich ja auch nicht abbrechene, nur weil Sohnemann gerade etwas spinnt... (und außerdem mag ich ihn ja auch noch ;-( )

    Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muß ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.

    Max Frisch