Beiträge von FunnyLife79

Hallo Kaktus83,

mach´ Dir keine Gedanken, es ist ja nur halb so wild.
Die Kleinsten geben sich anfangs immer sehr begeistert, interessiert, motiviert... etc., dann merken sie nach einer Weile: "O-oh! Das ist also auch nichts von kurzer Dauer!" - und bekommen "kalte Füsse". Einen ähnlichen Effekt wirst Du nach der Eingewöhnung in der Kinderkrippe/im Kindergarten ebenfalls feststellen (höchswahrscheinlich - muss nicht bei jedem Kind passieren, passiert aber bei den Meisten).

Ausserdem mit 1 1/2 ist die Kleine bereits in der Fremdelphase und kommt langsam und sicher in die Trotzphase. Im 2. und 3. Lebensjahr entdeckt sie ihren eigenen Willen, den sie unbedingt durchsetzen mag. Im 3. LJ lernt sie dann langsam, dass auch andere Leute einen Willen haben und dass man Kompromisse eingehen muss.

Auf der anderen Seite müsst ihr der kleinen Tochter zeigen, dass sie respektiert wird - werdet Vorbilder in Sachen Respekt. Wenn sie gerade kein Küsschen haben möchte, dann lasst es auch. Später kommt sie dann bestimmt ganz von allein um zu kuscheln.

Noch janz wichtig: dein Freund benimmt sich am Besten weiterhin ganz normal. Er sollte die Kleine jetzt nicht mit Spielzeugen o.ä. übermässig verwöhnen, sie verhätscheln um sich bei ihr "einzuschleimen", denn das ist eine völlig falsche Richtung und hat mit Erziehung nichts zu tun. Ihr habt - gehe ich davon aus - Eure Regeln Zuhause, bzw. in der Familie und auch Eure Rituale - diese müssen von allen eingehalten werden (auch von deinem Neuen). Auch er muss Grenzen setzen und liebevolle Konsequenzen aufzeigen - wenngleich diese nicht immer so einfach sind. Diese geben der Kleinen ein Sicherheitsgefühl und zeigen ihr den Weg ins "richtige" Leben...

Liebe Grüsse,

FunnyLife79

Hallo Mark,

bin leider keine Expertin. Aber "Meister Blue See" scheint mehr Ahnung von zu haben...

Die Frage ist nur noch, lieber Blue See, wie sich die Ex, als Hartz IV-Empfängerin oder als Auszubildende an den Reisekosten beteiligen soll. Dies wird vermutlich als für sie unzumutbar erklärt und der Ex sitzt in der Tat alleine an seinen Reisekosten herum... Umgangsrecht hin oder her.

Aber gut. Ich habe dann doch nicht ganz so viele Erfahrungen diesbezüglich. Ich habe bislang nur eine Trennung mit Kind durchgemacht und ich habe es nicht vor, noch Weitere durchzuziehen. Ich wollte lediglich meine letzten Erfahrungen und die dabei erlangten "Wissenspuzzles" weitergeben.

Auf jeden Fall, lieber Mark, sieht es sehr so aus, dass wenn Du für dein Kind kämpfen willst, noch sehr viel Kraft und Geld investieren musst. Ich würde aber auch (wie oben bereits von einem anderen Mitglied erwähnt) einen Fachanwalt für Familienrecht (mit Dr-Titel), dessen Vertretungsmacht möglichst weit reicht nehmen: Landesgericht, Oberlandesgericht (wie auch immer). In Frankfurt könnte ich Dir einen guten Namen geben, der sich auch auf Auslandsfälle und Kindesentführungen spezialisiert hat. Ein alter Hase, der auch meine Mutter höchstprofessionell und souverän vertreten hat. Leider für dich etwas zu weit weg. Sollte Dich der Name doch noch interessieren, dann schreibe mir eine persönliche Nachricht bis morgen. Am WE muss ich meinen Computer zur Rep. einschicken und die dauert voraussichtlich ca. 15 Arbeitstage (3 Wochen).

Liebe Grüsse,

FunnyLife79

Sorry, Mark,

ich habe mich total verschrieben: oh, doch. Wenn dich deine Ex als Kindesvater, bzw. Erzeuger angibt, bist Du unterhaltspflichtig. Ob und wie oft Du das Kind/die Kinder sehen darfst wird ja noch diskutiert. Nur ohne Sorgerecht wird dies schwierig.
Wart ihr eigentlich verheiratet? Nicht, oder? Wenn Du schreibst, ihr hattet nicht das gem. Sorgerecht... Bei Verheirateten kommt ja die gem. Sorgerecht ganz automatisch (soweit ich es weiss).
Möchte die Ex in die Nähe ihrer Familie zurückziehen? => dies kannst Du nicht verhindern. Das bleibt dann an Dir hängen, wie Du dein Kind besuchst: die Entfernung und die Kosten.

Aber wer ist hier schon Experte? Am besten gehst Du wirklich zu einer Erstberatung und dann bist Du gleich klüger und nur max. 200 Euro ärmer. Vorerst. :rolleyes2:

Alles Jute,

FunnyLife79

Hallo Mark,

ich will Dich nicht zu früh enttäuschen, aber auch keine Hoffnungen machen. Ganz ohne geteiltes Sorgerecht hast Du zwar keine Pflichten, aber auch keine Rechte. Du bist vor dem Gesetz lediglich der "Erzeuger".

Lass mich das Ganze durch unsere Geschichte kurz deutlich machen:
Wir haben noch vor der Geburt unseres Sohnes die Vaterschaftsanerkennung und das gemeinsame Sorgerecht (unwiderruflich) unterschrieben, da wir ja nie verheiratet waren, sondern eine eheähnliche Lebensgemeinschaft bildeten. Im vergangenen Herbst habe ich mir einen Anwalt gesucht (nach ca.2 Jahren hin-und-her) und über ihn Unterhaltsansprüche geklärt. Letztendlich haben wir eine Vereinbarung mit dem Ex unterschrieben, durch die ich jetzt finanziell besser da stehe, als das durch die gesetzlichen Regelungen aussehen würde, aber meine Wünsche bezüglich des Umgangs mit meinem Sohn sind da leider nicht aufgenommen worden (z.B. dass mein Sohn zumindest in den ersten Monaten nach dem Umzug vor den neuen Liebschaften meines Exes verschont bleibt - Geld tut dem Ex nicht weh, aber Sozialverhalten/Rücksicht offensichtlich schon)...
Also jetzt die Kurve zurück zur Frage: der Anwalt hat mich beruhigt, dass ich mit meinem Sohn trotz des gemeinsamen Sorgerechts wegziehen darf. Wenn ich will, nach Ungarn (als geborene Deutsche bin ich dort aufgewachsen) oder wenn ich´s wollte, nach USA... Er könnte dagegen nichts tun. Kein Staatsanwalt, Polizist oder Grenzwache würde mich aufhalten. Ich bin die Haupterziehungsperson, ich bin die "Familie" des Kindes und in dem Moment kann man nicht von Kindesentführung sprechen. Dies erklärte mir der Anwalt nach meiner Frage, da ich im Herbst 2009 meine Familie besuchen wollte (mütterlicherseits). Ich habe eine knappe Woche auf die Antwort vom Ex gewartet, denn ich wollte natürlich sein Einverständnis haben. Er meinte dann, "ich soll es tun, denn ich tue sowieso immer was ich will"... Also ich buchte die Reise und erst danach kam er mit Drohungen, dass er mir den Staatsanwalt und die Grenzwache und wen noch auch immer auf den Hals schickt, denn er ist mit der Reise nicht einverstanden. Ich habe mit Kloss im Hals die Reise für 15 Euro stornieren lassen.

Im Herbst starteten wir noch eine Paartherapie, aber die scheiterte schon nach wenigen Wochen. Bis Dezember überlegte ich, was ich tun soll. Und dann entschied ich mich, in die gleiche Stadt nach Hessen zu ziehen, wo er wieder hingezogen ist. Obergemein für mich, denn ich wünschte mir eigentlich endlich Abstand von ihm, aber ich hoffe, besser fürs Kind, das seinen Vater regelmässig sehen kann. Auch wenn ich davon ausgehe, dass mein Ex gar keine Rücksicht auf mein Kind nimmt und seine Verabredungen mit der Neuen (die er bereits seit Herbst 09 hat!) in der Gegenwart meines Kindes durchführt. Habe schon viele durchgeheulte Nächte hinter mir, bin aber an diesem Punkt machtlos.

Ich würde sagen, lieber Mark: lass Dir einen Termin zur Erstberatung geben und dann erfährst Du noch mehr (der Anwalt darf max. 200 Euro berechnen hierfür) und siehst es auch besser, wie deine Chancen stehen - ob es sich lohnt, ein Mandat zu eröffnen.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und viel Kraft!

Liebe Grüsse,

FunnyLife79

Hallo Juki,

auch ich bin noch recht neu im "Club", aber ich musste mich bei Dir noch schnell melden, bevor Du zu enttäuscht wirst.

Es scheint am Anfang alles besser: der Ex ist endlich raus aus deinem Leben. Ein Problem ist jetzt weg - dafür kommen aber Zig andere dazu. Jetzt musst Du Dich um alles und wirklich um ALLES GANZ ALLEINE kümmern.

...Wir sind rechtlich gesehen schon lange auseinander gewesen (seit ca. Sommer 2009), aber räumlich haben wir uns erst Ende Februar 2010 getrennt. Wir wohnten noch alle unter einem Dach und er hat sich schon bereits mit einer Neuen amüsiert, bzw. telefoniert, da sie wohl etwas weiter weg wohnte. Ich habe alles mitbekommen. Nun ist es endlich vorbei: die gescheiterte Paartherapie, die nervenzerrenden endlosen Diskussionen, Streite, Demütigungen und dass man einfach keinen gemeinsamen Nenner fand. Dafür muss ich mich jetzt um alles kümmern: Umzug, Montagen, Renovierung auf eigene Faust, IT-Probleme beheben, KiGa-Suche, Bewerbungen, Klärung verschiedener Versicherungen, Behördengänge, Probleme wg. Ebay-Lieferanten klären, den nächsten Oma-Opa-Besuch planen (700 km entfernt)...usw. (könnte noch einen Roman über ToDos schreiben) und das alles neben dem möglichst "normalen" Alltag, der für das Kind wichtig ist: tägliche Spaziergänge, Spiel- und Vorleserunden, Rituale - das alles "zwischen" Einkäufen, Wäschewaschen, Bügeln, Kochen, Putzen, kleineren Haushaltsprojekten... Dazu kommt noch das rege Kind, das seine Verlustängste noch immer nicht ganz überwunden hat und jetzt auch noch in einer Phase steckt, wo er mich auf alles testet. Noch schlimmer: keine Freunde, niemand aus der Family in der Nähe. Wir zogen mit meinem Sohn vom Bodensee nach Hessen, ca. 400 Km entfernt vom letzten Wohnort. Der Vater meines Sonnenscheins wohnt jetzt auch i.d.Nähe, aber das ist ja fürs Kind wichtig, dass es seinen Vater und seine Oma (vaterseits) sehen kann.

Z.Z. geht es hier drunter und drüber und abends wenn ich totmüde ins Bett sacke, frage mich: "Wofür mache ich denn das alles? Wieso haben wir es damals zusammen nicht hingekriegt?" ...also eins steht fest: ich gehe niemals zu ihm zurück. Es war nur noch ein einziger Horror mit ihm, aber für eine neue Beziehung bin ich noch lange nicht bereit. Dieses Jahr wird es - glaube ich - schwierig damit. Und bis dahin bleibt ja nichts anderes, als Zähne zusammenbeissen und durchziehen. Und hoffen - auf ein baldiges neues und glückliches Leben, evtl. in einer "schrecklich netten Patchwork-Familie"...

Juki, ich wünsche Dir auf jeden Fall einen möglichst guten Neuanfang! Halte durch, egal was kommt!

Janz liebe Grüsse,

FunnyLife79