Betreuungsansprüche für Berufstätige, AEs, Arbeitslose etc...


  • und dafür muss man echt verzweifelt sein :ohnmacht:
    :troest


    Au ja, teilweise war ich überzeugt nun sowieso keine Arbeit mehr zu finden! :flenn
    Und gerade in der Zeit war es umso wichtiger das Kind wenigstens stundenweise hier raus kam! :schiel

  • Der Thread ist ja schon etwas älter, aber trotzdem mal meine 5 Cent.


    Bei uns ist es so gewesen das ALG2-Empfänger/in bis 13 Uhr die Kinder über das JA kostenlos in der Kita lassen konnten, ab dann wurde stündlich abgerechnet. Ein Jahr vor Einschulung war die Kita für alle umsonst. Essensgeld 40,- Euro ebenfalls für alle. Für besondere Fälle, auch ADHS u.ä. gab es eine Integrationsgruppe mit mehr Erzieherinnen pro Kindernase und etwas mehr Platz. Für eine ALG2-Empfänger/in war es möglich jederzeit die Stunden auf Ganztag hochzusetzen, das brauchte nur eine Ankündigung und eine Unterschrift. Der Kita hatte genug Plätze frei, Öffnungszeiten 7.00 bis 16.30 Uhr. Letzteres nicht optimal, aber sonst alles ok. Die Betreuung für Schulkinder ist schlechter.


    Als zweites möchte ich mal anmerken das ich die Diskussion hier entsetzlich finde. Jeder schiebt hier seine eigenen Belange vor, und argumentiert mit "faules Pack", aber wenn dann Kritik kommt "ja, ich meine ja nicht alle, mäh". Merke: Wer zündelt, wischt mit einem Fingerhut Wasser die Brandflecken auch nicht mehr weg.


    Wenn das so massiv stört, dann sollte man doch besser in der Kommune seine Beschwerde einlegen, warum die Betreuung trotz aller Wahlpropaganda von unserer Adelsmutter noch immer so bescheiden daher kommt, warum zu wenig Platz ist oder die Stunden so dümmlich abgerechnet werde. Einfach ein paar Betroffene sammeln und dem Rathaus auf die Füße latschen, der/die BM will auch wiedergewählt werden. Meckern ist natürlich bequemer, aber nicht so effektiv.


    Wenn die Kommune leergeblutet ist, dann bitte noch eine Stufe hoch. Und wenn ich es anmerken darf: Ich finde es erstaunlich solche kurzsichtigen Texte gerade von jemanden zu lesen der "Landesbeamtin" als Beruf führt. Die Kommune in der ich arbeite (nicht wohne) gehört nämlich auch zu diesen Blutspendern Richtung Land, und nicht zu knapp. Und da überall das Geld weniger wird, wird auch an den Angeboten für Kinder, Jugendliche, Senioren gespart oder für die Eltern verteuert, die Vereine sollen ran, Arbeiter die beim Bauhof in Rente gehen werden durch EEJ ersetzt usw.. Sonst kommt der Haushalt nicht durch. Das verschlechtert die Situation für alle die in dem Ort wohnen. Nur besser vor den nächsten Brückenpfeiler läßt sich fahren, dank Konjunkturpaket, schicker Staßenbelag, top. Die Kommune in der ich wohne (und nicht arbeite) hat noch genug Geld auf der Tasche, weil hier ein großer Arbeitgeber vor Ort ist, aber das Glück hat eben nicht jeder.


    Es kann doch echt nicht sein, das irgendjemand so verblendet ist und glaubt durch Prügeln auf H4-Empfänger würde sich seine Situation verbessern :kopf . Hintern hoch!

    Einmal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • In vielen Eingliederungsvereinbarungen für Hartz4-EmpfängerInnen steht drin, daß sie die Auflage haben, sich um eine ganztägliche Kinderbetreuung zu kümmern, damit sie Vollzeit vermittelbar sind. Man muß Nachweise darüber einreichen, daß man sich bemüht hat und nen Vollzeitplatz oder Übermittagsplatz hat bzw. im andern Fall, warum man ne Ablehnung bekommen hat. Im Extremfall, wenn man dem nicht nachkommt, kann man sanktioniert werden und bekommt weniger Alg2. Hier bei unserer Arge ist das Gang und Gäbe, daß die vor allem von den Alleinerziehenden per Eingleiderungsvereinbarung eine solche Betreuung verlangen, immer mit dem Verweis ans Jugendamt wegs der Kosten.

    Das stimmt!!! Bemühst du dich nicht dann gibt es Ärger! Ich werde auch schon gebeten das mein Sohn in die KITA gehen soll ab 1.08.2014 obwohl er erst 8 1/2 Moate alt ist. Die Angst der SB ist begründet, sie sagt aus, das viele Alleinerziehende Job mässig auf der Strecke bleiben und u.a. auch immer die Aufstocker sind.


    Die Leut die lange in Ihrem Beruf gearbeitet haben sind für mich kein asy....,
    es kommt immer auf dem Status an, bist du Hartz 4, dann wirst du in die Schublade gesteckt.


    Es gibt viele Pflegekräfte hier die auch aus der Pflege kommen, und keine regelmäßige Arbeitszeiten haben, sondern Schicht.
    Diese steigen dann aus, denn sie haben ja die Verantwortung für das Kind!
    Es gibt ja in vielen Ländern keines 24 h KITA!


    Zitat

    "Das JA hat mir geagt, IHR KIND GEHT VOR und nicht die ARBEIT! "

    Als ich sagte ich muss Geld verdienen, um vn meinen Sohn und mir den Unterhalt selbst zu betreiten, sagt sie ,
    haben Sie keine Familie und soziales Netzwerk, dann ist es so!


    Die Leute die zuviel Geld haben werden betraft...., leider.
    Aber da sag ich nur entweder Auswandern oder sich an die Kanzlerin wenden.


    Lieben Gruß


    "Familienfreundlich ist das Land nicht. Es lebe hier KAPITALISMUS in Deutschland!!! "

  • "Familienfreundlich ist das Land nicht. Es lebe hier KAPITALISMUS in Deutschland!!! "


    bei diesen parolen frage ich mich immer: was müsste für dich und die, die das so sehen, denn geschehen, dass das land als "familienfreundlich" zu betrachten wäre?

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"

  • :hae::hae::hae:


    Engelchen, ich versteh deinen Beitrag nicht - worüber beschwerst du dich ?


    Über je nach Einkommen, vollfinanzierte Kindergartenplätze ?
    Über die Berufsberatung ?
    Oder über den ALG II Bezug in der Elternzeit ?


    Es steht jedem frei sich ohne Unterstützung durchs Leben zu schlagen
    oder ein anderen Land auszuwählen.


    Ja, es ist nicht immer alles einfach - aber es gibt immer eine Lösung,
    manchmal dauert es nur ein wenig und man muss hartnäckig sein.


    By the way: der Urbeitrag ist ein paar Jährchen alt.


  • ei diesen parolen frage ich mich immer: was müsste für dich und die, die das so sehen, denn geschehen, dass das land als "familienfreundlich" zu betrachten wäre?

    Weniger Kinderarmut hier zu erleben!
    Das man familiär nicht ausgegrenzt wird, vorallem der moderne Lebensform allein erziehend auch respektiert und wertgeschätzt wird!
    Trotz Arbeit nicht arm ist und an der Teilnahme des Lebens teilnehmen kann Kultur, Sport, und Gesellschaft.


    Werte und Wertvermittlung sind zwei verscheidene Aspekten in dieser lebendige Gesellschaft.


    Dann sag ich mal so


    Ein-Kind haushalt ist mehr Wert als Vier Kind Haushalt.

  • und was sind die ideen gegen die gesellschaftlichen missstände?


    für (rechnerische) kinderarmut gibt es übrigens einen recht simplen grund. das ist nicht nur familienpolitisch, genauso wie die forderung, dass man von arbeit leben kann. was tust du dafür?

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"

  • Der Beitrag ist schon fast 4 Jahre alt. Und von der Gesetzgebung hat sich ja nun auch ein bißchen was geändert.


    Mein Sohn habe ich bereits in der 29. Schwangerschaftswoche (Jan 2011) für die Krippe wenn er 2 Jahre alt ist angemeldet (April 14) . Damals hieß es " ich komme zu spät, alles schon voll".
    Meinen Alleinerziehenden-Status und dass ich auch dann einen Ganztagsjob habe (also nicht arbeitslos), das interessierte niemanden, und auch nicht der kommende gesetzliche Anspruch ab August 2013, dass jedes Kind ab 1 Lj. einen Anspruch hat.
    Diese Aussage hatte ich übrigens von allen Kindergärten in meiner Kleinstadt!


    Bin dann zu allererst zum Familienbüro und habe mich da beschwert über solche Aussagen, dort erfuhr ich, dass lediglich eine Liste der Anmeldungen von 2012/13 vorliegt und von 2014 ihnen noch gar keine Meldungen vorliegen. Bin daraufhin zum Jugendamt, die haben mich etwas beruhigt, weil sie sagten, ich hätte sehr wohl vorrangigen Anspruch.


    Mit Wechsel der Kindergartenleitung war auch plötzlich kein Problem mehr in meinem Favorit-Kindergarten :) Seit Januar ist Eingewöhnung. Da ich noch in Elternzeit bin, übernimmt das Jugendamt die Kosten. Aus dem Bewilligungsschreiben des Jugendamtes zur Kostenübernahme geht hervor, dass die ALLEINE durch den ALG II-Anspruch begründet ist. Also schließe ich daraus, dass auch alle ALG II-Empfänger, ob in Elternzeit oder nicht, Anspruch auf einen Krippenplatz ab dem 1. Lj. des Kindes haben, und den auch voll erstattet bekommen.
    Wenn ich dann wieder halbtags arbeite, muss ich einen erneuten Antrag beim Jugendamt stellen und es gibt eine neue Berechnung.

  • und was sind die ideen gegen die gesellschaftlichen missstände?


    für (rechnerische) kinderarmut gibt es übrigens einen recht simplen grund. das ist nicht nur familienpolitisch, genauso wie die forderung, dass man von arbeit leben kann. was tust du dafür?

    ich bin christlich und habe bestimmte Werte die ich auslebe. Ich unterstütze hier die ausländischen Kindern die hier geboren sind, und wenig chancen haben. Selbst als Multikultureller Mensch zeige den heutigen Kindern das man mit Wille, Einsatz und Kraft seine Lebensziele erreichen kann, durch das lenrnen und eine Ausbildung machen kann, das man nicht von der hauptschule als LOOSER in der Gesellschaft enden brauch, das man durch das lernen, seinen eigen Einsatz viel erreeichen kann. Ich bin das Vorbild und das vermittle ich auch.


    MFG

  • Single-Eltern in Deutschland: Die Alleingelassenen


    Von Anna Reimann


    Sie leben am Rande der Gesellschaft, oft fehlt das Geld für das Allernötigste. Die Lage vieler Alleinerziehender in Deutschland ist dramatisch - wie sehr, belegen die Daten des neuen Mikrozensus. SPIEGEL ONLINE zeigt die wichtigsten Ergebnisse.


    <img src="http://cdn1.spiegel.de/images/image-86708-panoV9free-jsqd.jpg" title="Alleinerziehende in Deutschland: Kraftakt mit Kind und Job" alt="Alleinerziehende in Deutschland: Kraftakt mit Kind und Job" align="middle" />



    DDP
    Alleinerziehende in Deutschland: Kraftakt mit Kind und Job


    Berlin - Wenn Menschen in Deutschland in Armut leben, dann sind es häufig auch Familien, in denen
    Kinder von ihrer Mutter alleine erzogen
    werden. Man kennt diese Fälle. Sie spielen in sozial schwachen Vierteln
    der Großstädte - in Berlin-Hellersdorf, in München-Hasenbergl, in
    Mümmelmannsberg in Hamburg. Viele Kinder dort können kaum am kulturellen
    Leben teilnehmen, waren noch nie im Zoo, noch nie im Schwimmbad.


    Zwar sind sie besonders oft auf Transferleistungen des Staates
    angewiesen, aber sie arbeiten auch besonders häufig in Vollzeitstellen;
    viele Alleinerziehende stemmen das Leben mit 40-Stunden-Woche und
    Kindern ohne Hilfe.


    Das Statistische Bundesamt stellte am Donnerstag jetzt neue
    Ergebnisse des Mikrozensus 2009 zur Lage alleinstehender Mütter und
    Väter in Deutschland vor - Daten zu Arbeit, Alltag und geografischen
    Besonderheiten. SPIEGEL ONLINE zeigt die Hauptergebnisse.



    • Es gibt in Deutschland immer weniger Familien. 1996 waren es laut Statistischem Bundesamt noch 9,4 Millionen Familien, 2009 nur noch 8,2 Millionen.
    • Immer häufiger erziehen Mütter oder Väter in Deutschland ihre Kinder ohne Partner. 2009 war fast jede fünfte
      Familie (19 Prozent) alleinerziehend, 1996 nur jede siebte Familie.
      Dagegen bestehen 72 Prozent aller Familien heute aus Ehepaaren mit einem
      oder mehreren Kindern, neun Prozent sind Lebensgemeinschaften, also
      Unverheiratete.
    • In den ostdeutschen
      Bundesländern gibt es deutlich mehr Alleinerziehende (27 Prozent
      im Osten, 17 Prozent im Westen). Dort sind Mütter und Väter, die alleine
      für ihr Kind sorgen, durchschnittlich deutlich jünger als im Westen.
      Die Unterschiede zwischen Ost und West sind aber in den vergangenen
      Jahren kleiner geworden. Gegenüber 1996 ist der Anteil der
      Alleinerziehenden in Westdeutschland um 30 Prozent angestiegen.
    • In Großstädten gibt es deutlich mehr Alleinerziehende: Wo
      mehr als eine halbe Millionen Menschen leben, beträgt ihr Anteil 26
      Prozent. In ostdeutschen Großstädten sind sogar 31 Prozent der Eltern
      alleine.
    • Warum sind Menschen alleinerziehend? Ein Hauptgrund sind Scheidungen oder Trennungen -
      in Westdeutschland waren nur sieben Prozent der Alleinerziehenden durch
      den Tod des Partners bei der Kindererziehung auf sich selbst gestellt,
      im Osten sind es vier Prozent. Große Unterschiede gibt es aber auch bei
      diesen Zahlen zwischen Ost und West: In Ostdeutschland sind 54 Prozent
      der Alleinerziehenden ledig, im Westen nur 29 Prozent. In den neuen
      Bundesländern wurden im Jahr 2008 fast 60 Prozent der Kinder außerhalb
      einer Ehe geboren.
    • Wenig überraschend sind die Zahlen zu den Geschlechterrollen:
      In den allermeisten Fällen sind es Frauen, die ihre Kinder alleine
      erziehen - zu 90 Prozent. Und der Anteil der Väter geht zurück. Noch
      1996 waren 13 Prozent der Alleinerziehenden Männer. Noch eine
      Besonderheit: Wenn Väter ihre Kinder ohne Partnerin großziehen, dann
      sind die Kinder im Durchschnitt deutlich älter.
    • Wie verdienen Alleinerziehende ihr Geld? 60 Prozent der
      alleinerziehenden Frauen sind berufstätig. Bei Paarfamilien sind es 58
      Prozent. Aber: Single-Mütter haben viel öfter Vollzeitstellen -
      nämlich 42 Prozent von ihnen. Nur 27 Prozent der Mütter in
      "Paarfamilien" hingegen arbeiten die volle Stundenzahl. Noch ein anderes
      Ergebnis zeigt der Mikrozensus: Arbeitslose Alleinerziehende suchen
      viel häufiger nach einem Job als Frauen aus Paarfamilien, die ohne
      Stelle sind.

    • Armutsrisiko: 31 Prozent der alleinerziehenden Mütter leben
      überwiegend von Sozialhilfe oder Hartz IV. Im Vergleich dazu: In
      Paarfamilien sind es nur sechs Prozent. Besonders prekär ist die
      finanzielle Lage von alleinerziehenden Müttern mit kleinen Kindern. Über
      die Hälfte derer, die Kinder unter drei Jahren haben, müssen mit einem
      Haushaltsnettoeinkommen von unter 1100 Euro auskommen. Sind die Kinder
      größer, steigt das Einkommen deutlich. Nur 23 Prozent der Mütter mit
      Kleinkindern haben überhaupt einen Job. Dazu passen die Zahlen, die am
      Mittwoch der DGB vorlegte - nach einer Auswertung von Daten der
      Bundesagentur für Arbeit. Demnach beziehen 41 Prozent aller
      Alleinerziehenden Hartz IV - darunter sind auch Erwerbstätige, die so
      ihr Einkommen aufstocken. Im März dieses Jahres hätten demnach rund
      636.000 Alleinerziehende mit insgesamt einer Million Kindern
      Arbeitslosengeld II bekommen. Das Armutsrisiko bleibe für
      Alleinerziehende besonders groß, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie
      Buntenbach. Die Situation Alleinerziehender sei weiterhin prekär, obwohl
      die Arbeitslosenquote in dieser Personengruppe gesunken sei.
    • Der finanzielle Engpass hat zum Teil dramatische Auswirkungen: Oft fehlt Geld für das Allernötigste:
      Nach eigenen Angaben konnte knapp jeder fünfte Alleinerziehende im Jahr
      2008 die Wohnung nicht ausreichend heizen. Weniger als die Hälfte
      konnte sich eine einwöchige Urlaubsreise im Jahr leisten. Nur acht
      Prozent hatten genug Geld für Fisch oder Fleisch an jedem zweiten Tag.
      Das sind Ergebnisse aus der Erhebung "Leben in Europa".


    Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, die Zahlen,
    die der DGB vorlegte, unterschieden sich von denen des Statistischen
    Bundesamts. Tatsächlich widersprechen sich beide Ergebnisse nicht. Zu
    den DGB-Zahlen zu Transferleistungen sind auch berufstätige
    Alleinerziehende, die ihr Einkommen mit Hartz IV aufstocken, gerechnet.
    So kommen die 41 Prozent zustande.