KV will Sohn wieder zu mir geben

  • Hallo liebe Foris,
    ich hab hier mal wieder tierische Probleme mit meinem Sohn, obwohl er seit einem halben Jahr nun bei seinem Papa wohnt.
    Kurze Info:


    Sohn war die letzten 3 Jahre nur noch auffällig. Er ist von der Schule geflogen, in der neuen Schule änderte sich sein Verhalten natürlich nicht. Er musste die 8. Klasse wiederholen, aber die Einstellung von ihm war nicht gerade motivierend - im Gegenteil. Wichtig sind nur noch Freunde, auch mal Alkohol, Schuleschwänzen, Mutter terrorisieren (wenn mal gefordert wird), Lehrer terrorisieren - er ekelte praktisch sich selbst überall raus.
    Hier zu Hause hatte ich kaum noch Einfluss, die Familientherapie schwänzte er auch und ich wusste nicht mehr, wie ich ihn noch halten kann. Er wollte gar nicht mehr zu Hause wohnen, keine Regeln mehr, die kotzten ihn an. Es war unerträglich für uns alle hier zu Hause, zumal meine Tochter auch sehr darunter litt.


    Vor über einem Jahr habe ich mich mit meinem Exmann und der Next zusammengesetzt und wir beschlossen, wenn unser Sohn sich nicht ändert und gar nichts mehr geht, muss er zu Papa ziehen. Die wohnen auf dem Dorf, unser Sohn würde nicht mehr "auf der Strasse" leben nach der Schule. Uns war wichtig, dass er seine Schule schafft.


    Mit dieser Ankündigung konfrontierten wir ihn. Er hatte die Wahl. Im letzten Sommer beschlossen wir, dass es soweit ist. Hier ging gar nichts mehr und er wurde vom Papa abgeholt.


    Soweit so gut. Er brachte viel bessere Noten nach Hause, sein Zeugnis war super und die 8. Klasse wird er nun schaffen. Er macht dort seinen Angelschein, hat viel mehr Taschengeld als vorher, geht in den Handballverein - alles super. Er will natürlich lieber hier bei mir bzw. in unserem Ort wohnen, weil hier alle seine Freunde sind und er sich dort beim KV noch nicht so integriert hat, was Freunde angeht. Er chattet den ganzen Tag mit seinen Freunden hier und besucht uns auch einmal im Monat. Da ist er nur unterwegs, ich sehe ihn fast nie - aber ist ja normal, denke ich mal.


    Das Problem ist, dass mein Exmann in der Gastronomie arbeitet. Das heißt, wenn er abends um 22 Uhr nach Hause kommt, hat die Next alles schon geregelt. Sie kümmert sich um unseren Sohn, macht Essen, fragt nach Hausaufgaben etc. Eigentlich das, was Eltern machen. Das hat zur Folge, dass sich der Bengel mit ihr anlegt und ihr auch zeigt, dass sie ihm gar nichts zu sagen hat. Anfangs natürlich nicht, aber sie stritten sich immer öfter.


    Vorgestern ruft mein Exmann an und erzählt mir, dass seine Beziehung beginnt zu zerbröckeln und er nicht bereit ist, diese aufzugeben wegen unserem Sohn. Er müsste wieder weg. Zuhause wäre so eine Stimmung, dass er sich abends gar nicht mehr nach Hause "traut" und am liebsten wegbleiben würde. Ich sagte, dass unser Sohn hier garantiert wieder genauso weitermacht und dann kann er seine Schule vergessen. Dann ist unsere letzte Chance vertan.


    Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte. Er würde ihn auch in ein Heim geben. Bevor es aber dazu kommt, würde ich ihn natürlich wieder nehmen und ich würde weiterhin alles versuchen, was in meiner Macht steht - ist doch klar. Ich kann super verstehen, wie schwer die es dort haben, weil mein Ex bisher nur der montliche Spaßvater war und sich sonst nicht groß gekümmert oder sagen wir mal - gesorgt hat.


    Als ich ihn damals um Hilfe gerufen habe, waren sie da. Und jetzt, wo sie merken dass ihre Beziehung darunter leidet, wollen sie ihn wieder loswerden und das kann ich ja auch irgendwie verstehen. Mein Exmann wurde praktisch mit einem Pubi ins kalte Wasser geworfen.


    Aber trotzdem ist er kein Springball und kann einfach wieder abgegeben werden. Die Schule hat sich wohl auch schon gemeldet dort. Was dort los war, weiß ich allerdings nicht. Ich hab meinem Ex gesagt, dass unser Sohn mit seinem Verhalten genau das Ziel erreichen will. Er will zurück und das wird er auch schaffen, wenn sie sich nichts einfallen lassen.


    Aber was soll ich tun? Ich würde ihn wieder nehmen, aber erst nach dem Zeugnis. Dann haben wir wenigstens das in der Tasche. Die paar Monaten werden sie auch noch schaffen. Zweimal im Jahr umschulen find ich ein bisschen unangemessen. Außerdem soll er dort seinen Angelschein beenden und die Sozialstunden fangen auch im April an. Das ganze Umgemodele will ich hier nicht - so lange werden sie es ja noch aushalten können.


    Ich frage mich, was die eigentlich gedacht haben. Dass alles ganz einfach wird? Dachten sie, ich bin nur aus spaß überfordert gewesen? Jetzt heißt es, entweder die Beziehung oder das Kind. Ich konnte doch auch die Kinder nicht einfach weggeben, weil sich mein Freund mit den Kindern gestritten hat. Man muss doch versuchen, einen Kompromiss zu finden.


    Was haltet ihr denn von der ganzen Sache? Sorry, dass es so lang geworden ist. Aber unser Sohn hält echt alle auf Trab.


    Liebe Grüße Herzblume

  • Gibt es bei euch 5-Tagesgrupppen? Das sind so ne Art "Heime" (sozusagen betreute Wohngruppen, die von Sozialpädagogen und Heilpädagogen geleitet werden), wo Jugendliche von Montag bis Freitag inklusive Übernachtungen verbringen und am Wochenende nach Hause kommen, so daß sie den Bezug zu ihrer Familie nicht verlieren, in die sie nach einiger Zeit ja wieder eingegliedert werden sollen. Vielleicht wäre so eine Gruppe etwas für deinen Sohn? Es würde so einiges an Streß aus der Sache rausnehmen mit so einem Aufenthalt, so daß der Umgang leichter wird mit ihm.
    Ansprechpartner dafür müßte das Jugendamt sein.

  • Ui, das ist heftig! Und es sah erst so gut aus!


    Ich finde es natürlich nicht richtig, den Jungen einfach wieder abzuschieben - auch nicht wegen der bröckelnden Beziehung.
    Nur ist es ganz klar nicht die Aufgabe der Next, sich um ihn zu kümmern und ich kann verstehen, dass sie da einen Riegel vorschiebt. Ich würde sagen, da muss jemand anders her. Jemand bezahltes?

  • Das dortige Leben tut ihm gut, ich würde ihm nicht die Option lassen vor den Sozialstunden zu Dir zu flüchten. Ich kann mir gut vorstellen, dass er dort das Leben zur Hölle macht, weil Du ihm bisher so viel abgenommen hast.


    An Deiner Stelle würde ich die beiden dort versuchen, zu unterstützen.
    Haben sich die beiden schon einen Erziehungsbeistand geholt?
    Haben sie sich mit dem Knaben schon ein Heim angeschaut?


    Mach dem Jungen klar, dass er sich dort zu benehmen hat.

  • Schwierig!


    Dein Junior braucht klare Tagesstruckturen und (das sagt mir mein Bauch jetzt) eine deutlich "kürzere Leine".


    Sprich Rechte auf Hobby`s und andere Annehmlichkeiten "Kino, Disco usw" gibt es nur noch für gutes Verhalten.


    Belohnungssystem einführen. Motivieren statt Bestrafen. Klare Grenzen und Ansagen. Konsequentes Gegensteuern.


    Die Next braucht dringend die Unterstützung von Deinem Ex.



    LG


    Ralf

  • Ohje...


    Kommt ihr nicht vielleicht noch weniger an ihn ran, wenn er hin- und hergeschoben wird und das Gefühl bekommt "Ich bin eh allen scheiß egal"?


    Wie sieht es denn bei dir aus? Hättest du vielleicht die Möglichkeit ein Stück weg zu ziehen von seinen Freunden? Also auch in Richtung Land/ Dorf? Dann wäre doch- wenn du mit deiner Vermutung richtig liegst- sein Grund sich bei Papa und Freundin raus zu ekeln weg.


    Er merkt wahrscheinlich, dass er mit seinem alten Verhalten in der neuen Schule aneckt, nicht nur bei den Lehrern, sondern auch bei den anderen Schülern. Da is es natürlich der geringere Widerstand, wieder zu seinen Kumpels zu kommen, die genauso ticken...
    Wäre ein Computerverbot durchsetzbar um den Kontakt noch weiter runter zu schrauben?


    Dass die Freundin das so mitmacht und dazu bereit war, das zu probieren- Hut ab.


    Dass er das Schuljahr dort noch zu ende macht klingt auf jeden Fall besser, als ihn jetzt wieder in sein altes Umfeld zu setzen.


    Ich wünsch euch, dass ihr es ohne Heim schafft.

  • Hallo,


    ihr müsst mit eurem Sohn reden, der Vater, du und er und evtl. ein Mediator. Ich könnte mir vorstellen, dass euer Sohn sich allein gelassen fühlt. Der Vater scheint kaum Zeit zu haben und du als Mutter wohl auch nicht. Er ist überfordert mit einer fremden Frau, die ihn erziehen will. Liebe, Zeit und Verständnis und natürlich Regeln für alle.


    Viele Grüße

  • hallo herzblume,


    ich stecke im moment in einer ähnlichen situation wie du. nur, daß bei uns das "abschieben" schon erfolgt ist u. meine tochter wieder bei mir lebt. (solche probleme wie bei deinem sohn haben wir aber zum glück nicht so "krass")


    gestern hatten wir termin aufm JA, ich wollte, daß gütlich vermittelt wird. es ist kläglich gescheitert. der vater stellt seine beziehung auch VORs kind u. somit blieb nix anderes als WG o. eben ich.


    tja, u. was macht mama? klar bleibt meine tochter nun hier. shit nur, daß ich erst umgezogen bin (kleiner) weil sie beim vater lebte u. ich nun wieder umziehen muß(größer)...


    vllt. schreibe ich in meinem thread noch, wie der termin beim JA gestern lief, mal sehen, wie ich zeit finde.



    mitfühlende grüße sendet dir try... :wink



    wenn du magst, schau mal hier, da steht MEINE "story"

  • Ich glaube, hier muss garnicht viel geredet werden, sondern mal ganz klar ne Grenze gezogen werden! :nawarte:
    Da wo er gerade ist, terrorisiert Pubi die Leute, damit er wieder dahin kann, wo es seiner Meinung nach einfacher/angenehmer ist...und er hat KV und Next ja auch bald so weit!
    Ich gaube, wenn ihr ihm diese Macht gebt, habt ihr verloren!
    Ich verstehe natürlich auch die Next, denn eigentlich ist es nicht ihre Aufgabe...aber war es nicht schon letzten Sommer klar, dass das meiste an ihr hängen bleiben würde? Da verstehe ich jetzt auch nicht, dass man nu sagt, der Vater müsste das eigentlich alles machen...Pubi ist nunmal zu den beiden gezogen und es war ja wohl klar, dass sie für Pubi tagsüber der Ansprechpartner sein wird! Und jetzt sagen, wird zu schwierig? :hae: :nanana
    Sorry, aber auch wenn man Next ist (und ich war selber schon in der Position), wenn ich einmal mein Ok gebe, muss ich auch konsequent mitziehen! Und kann mich nicht damit raus reden, dass ich ja "nur" die Next bin!


    Ich denke, nen ganz strammer Gürtel, der bei besserem Benehmen gelockert wird (als nen Belohnungssystem) wäre hier angebracht!
    Pubi muss einfach lernen mit den Konsequenzen seines Handelns zu leben!
    Und versteh mich bitte nicht falsch Herzblume, aber ich denke, dass beim Vater die bessere Schiene gefahren wird, du bist einfach zu "nett" und "Hilfsbereit"! ;)
    Z.B. mit den Sozialstunden...da bist du geneigt, ihm zu helfen, was zu finden...was aber komplett falsch ist, denn manchmal muss es halt erstmal so richtig scheppern damit Pubi wach wird! Vielleicht reichen die Sozialstunden bei ihm nicht...scheint ja noch zu nett zu sein! :frag


    Kurz um: Er sollte dringend beim Vater bleiben! Aber dort sollte man sich vielleicht das JA oder ähnliches mit ins Boot holen um fachmännsiche Hilfe und vielleicht auch unterstützung für Next zu bekommen!


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft, Herzblume, das durchzustehen...

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • @Marlene und Ivanhoe ... Ich sagte meinem Ex, er solle ihm erstmal alles wegnehmen, damit er sich das nach und nach wieder erarbeiten kann. Er hat damit ja keine Erfahrung. Gestern rief er an, dass sie ihm das Handy gesperrt haben, Internet abgestellt und der neue Fernseher ist auch erstmal raus. Nun ist natürlich trouble und die Lage kriegerisch - aber ich sagte, er kommt wieder zu euch. Wenn er kapiert, dass er alles Stück für Stück wiederbekommt, wenn er sich besser benimmt.


    Lotte ... Ich möchte hier nicht wegziehen ehrlich gesagt. Die Idee mit einem Umzug aus der Umgebung, die ihm nicht gut tut, ist gut. Aber meine Tochter ist auch noch da und auch ich müsste drunter leiden. Da kommt der Ego in mir raus, weil ... ALLES dreht sich immer nur um ihn. Er hält hier die ganze Familie in Schwung.


    @Überdenwolken ... Ich weiß, dass wir uns zusammen setzen müssen. Wir finden aber jetzt schon keine so rechte Lösung, die man besprechen könnte. Unser Sohn würde dasitzen und bocken und wir würden auf ihn einreden. Mein Ex und ich können gut miteinander reden und sind uns ziemlich einig. Der einzige, der sich genötigt zum reden fühlt ist unser Sohn. Und der würde eher das Zimmer verlassen, weil ihm das zu "blöd" ist.


    Wir wohnen 250km weit entfernt. Ich hab die machen lassen und bisher war kein Grund zum Sorgen machen. Ich hab mich nicht eingemischt, weil es keinen Grund gab. Wenn mein Sohn hier ist 1x im Monat, verstehen wir uns ganz gut. Er spricht hochdeutsch (Niedersachsen), sieht gut aus und ich bin sehr stolz auf ihn. Ich denke dann immer, dass es ihm gut tut bei Papa und ohne seine hiesigen Kumpels. Nach ein paar Tagen kommt natürlich der Alte wieder raus und bevor es irgendeinen Streit geben könnte, ist er wieder abgereist.


    Ich hätte damals, wenn mein Ex ihn nicht hätte genommen, mit dem Jugendamt geredet und eine betreute Wohngruppe (wie @Marlene vorschlug) angestrebt. Ich sagte ihm, wenn er nicht mehr mit mir wohnen kann und sich hier nicht mehr wohl fühlt, dann können wir gemeinsam schauen, ob es so eine Wohngruppe gibt. Vielleicht bin ich ja zu sehr Mutter und er kann da nicht mehr mit umgehen. Obwohl wenn ich ihn machen lasse, nutzt er es aus. Ich hab wirklich versucht, meine Verhaltensmuster auch zu ändern und ihn machen zu lassen. Ihm zu vertrauen, die HA nicht zu kontrollieren, nicht zu fragen, ob der Ranzen gepackt ist.


    Trotzdem muss es Regeln geben, wann er zu Hause sein soll, dass für die anstehende KA gelernt wird, dass das Internet nur 2 Stunden am Abend an ist etc. Und wenn mich die Lehrer anrufen, dass er ungenügende Arbeitsmittel hat, seine HA nicht anfertigt und und und - dann muss ich doch hier wieder ins Spiel und das dann kontrollieren und hinterher bleiben. Und das wollte er eben nicht. Es gibt da soviele Beispiele. Wenn er den Lehrern dumm kommt, muss ich ihn doch dafür bestrafen mit Internetverbot oder dergleichen. Nur bringen tut das nicht viel, das ist es ja.


    Ich hab ihm wirklich nicht alles abgenommen, ich hab nur dauernd versucht, die Probleme die er macht und hat MIT ihm zusammen zu lösen. Sei es ein Elterngespräch, das ich angeleiert habe oder der Staatsanwalt, zu dem ICH natürlich mit hingegangen bin. Das hat bei mir nichts mit Übermutter zu tun, sondern das sind doch meine Aufgaben als Elternteil.


    Ich bin auch nicht objektiv, weil ich ihn sowieso vermisse. Das Zimmer ist seit Monaten leer und es stehen keine Schuhe im Flur. Der einzige Trost ist, dass es sehr ruhig zu Hause ist, kein Stress und das er sich dort beim KV mausert. Das ist mein Ziel und dafür nehme ich meinen "Vermissenskummer" in Kauf.


    Die Next hat natürlich die falsche Rolle - aber mein Ex wird mit Sicherheit nicht seinen Job wechseln, damit er abends zu Hause ist. Und das ist der Punkt. Mich k... das alles an. Am liebsten würde ich ihn wieder nehmen, dann wüsste er wenigstens, wo er hingehört. Ich würde ihn nicht abschieben, sondern mit ihm zusammen dann eine Wohngruppe (wenn er dann will) suchen. Ich find das schrecklich. Mein Ex sagte mir wortwörtlich, er hat zu unserem Sohn gesagt: Mama will dich auch nicht, dann kommste in ein Heim. Wie soll man sich da fühlen? Dabei hab ich meinem Ex nur gesagt, dass ich weiß, dass wenn er wieder herzieht, die Aussicht auf einen Schulabschluss dann Vergangenheit war und er abrutschen würde. Und davor hab ich Angst. Und ich hab auch natürlich kein Verlangen auf die Ausraster von ihm.


    Liebe Grüße Herzblume

  • Das Problem sind nicht Ex und dessen Neue. Das Problem bist nicht Du mit einer "Überforderung". Auslöser, Ursache des Problems ist erst einmal Sohnemann. Damit ist auch er derjenige, der die Situatioin beruhigend auflösen kann. Ob er will, wird sich zeigen.


    Sein Verhalten, sein Versuch ist deutlich: Erziehen, betreuen lassen will ich mich nicht. Nicht von der Mutter, nicht vom Vater, nicht von der Stiefmutter. Gerichtliche Maßnahmen - Arbeitsstunden - gehen mir sonstwo vorbei.


    Somit ist es eigentlich egal, wo er ist. Er wird versuchen, sein "Ding" zu machen.


    Was tun? Lasst Euch keinesfalls gegeneinander ausspielen als Eltern. Sucht nicht Fehler bei Euch (höchstens mal in einer stillen Stunde), sondern schaut, was eigentlich wünschenswert wäre für den Sohnemann. Die Rückkehr zu Dir - sie sollte keine Alternative sein. Jedenfaslls nicht in den nächsten zwei jahren. Und wenn, dann an klare Bedingungen geknüpft. Sein Wohlverhalten soll er beweisen in seinem Verhalten bei Vater und Stiefmutter. Wenn er das nicht schafft, wird er es nie und nimmer bei Dir schaffen (weil er es nicht einmal will).
    Nehmt das JA mit ins Boot. Baut die Alternative auf: a) Leben beim Vater unter folgenden Voraussetzungen ....
    b) Leben unter der Furchtel des Jugendamtes (je nach Organisation gibt es dort verschiedene Arten des "Betreuten Wohnens" - macht Euch sachkundig...)
    Zwischen diesen Alternativen darf er wählen mit der Bereitschaft und glasklaren Pflicht, sich jeweils zu integrieren.


    Es ist so: Auf den groben Klotz Pubi gehört der grobe Keil. Er kommuniziert so mit Euch, also müsst Ihr seine Sprache sprechen, damit er Euch versteht. Er erpresst durch sein Verhalten, das könnt Ihr auch... Er lässt Euch hängen - das könnt Ihr auch mit ihm...
    Er geht respektlos mit Euch um - ihr geht um mit ihm wie mit einem Dreijährigen: das Leben wird vorgeschrieben, organisiert, bestimmt. Freiheiten werden gestrichen.


    Wichtig ist. Ihr braucht ein deutlich kommuniziertes, klares Konzept, das von Ex, Next und Dir durchgezogen wird im Verbund mit Jugendamt und möglichst Schule. Fakten auf den Tisch, Perspektiven aufzeigen. Konsequenzen an die Wand malen und unnachgiebig durchziehen. Bis er die Ernsthaftigkeit der Lage langsam begreift. Es ist der harte Kernerweg, aber letztlich die einzige Möglichkeit, wenn Ihr nicht Job und eigenes Leben aufgeben wollt und als pädagogischer Schießhund neben dem Knaben herlaufen wollt, bis er 30 Jahre alt ist...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Sajoam ... Der erste Satz, den ich meinem Exmann sagte war: Wenn du jetzt aufgibst, hat er alles, was er wollte. Das ist genau sein Ziel. Ex und Next terrorisieren, Lehrer wieder terrorisieren und dann zurück zu Muttern. Dann hat er sein Ziel erreicht. Und wenn wir das zulassen, haben wir verloren.


    Ich bin enttäuscht von den beiden. Erst große Klappe, den armen Sohn erstmal einkleiden (Kindergeld ist ja sowieso nie bei den Kindern angekommen, Zitat von Next) und großspurig alles besser machen wollen. Und jetzt wo es brennt, rumjammern. Was glauben die eigentlich, was ich all die Jahre gemacht habe? Da hat keiner gefragt, wie es mir geht und ob Kinder erziehen schwer ist. Mich interessiert ehrlich gesagt die Beziehung von den beiden nicht, ob sie sich streiten etc. Mich interessiert nur unser Sohn.


    LG Herzblume

  • Ach Herzblume, es nimmt kein Ende :troest


    Ich glaube, auf Grund des Alters und der Probleme Deines Sohnes, sollten Du und Dein Ex für ihn eine betreute Wohngruppe suchen. Da er ja eh noch was anhängen hat, wäre es vielleicht sinnvoll beim Jugendamt Informationen und so möglich Hilfe einzufordern. Begründungen für eine solche Entscheidung sollte Dein Sohn in letzter Zeit genug geliefert haben.

  • Hi,

    Ich bin enttäuscht von den beiden. Erst große Klappe, den armen Sohn erstmal einkleiden (Kindergeld ist ja sowieso nie bei den Kindern angekommen, Zitat von Next) und großspurig alles besser machen wollen.

    naja die haben es sich leichter vorgestellt, die haben den Pubi-Faktor, mit Extremaussetzer, nicht berücksichtigt ;)
    Aber mit ihrer großen Klappe haben sie es schon gut gemacht, finde ich. Nun ist leider die Beziehung am wanken,
    und die Beiden spielen nicht mehr zusammen. Außerdem, so wie ich es verstanden habe, hat der KV kaum Zeit, durch seinen Job.
    Da muß wohl die Next mitspielen ...


    Naja, wenn Sohn ein großzügiges TG bekommen hat, so ist zumindest ein Teil des KG angekommen.

    Mich interessiert ehrlich gesagt die Beziehung von den beiden nicht, ob sie sich streiten etc.

    Klar interessiert die Beziehung nicht, aber ist es nicht besser, wenn der/die Next sich gut mit eurem Kind versteht ? ...und da spielt die Beziehung schon eine Rolle, wie diese läuft :frag

    Mich interessiert nur unser Sohn

    Das dürfte klar sein.


    Wenn nichts mehr klappt, so wird dir nichts anderes übrig bleiben, wie in betreutes Wohnen o.ä. zu schicken.
    Ich würde mich diesbzgl. sofort mit dem JA kurzschließen, und Sohnemann dies klar und UNMIßVERSTÄNDLICH mitteilen.


    Motto: Hier herrschen meine Regeln, ansonsten Konsequenzen mit allem drum und dran !


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Mein Ex sagte mir wortwörtlich, er hat zu unserem Sohn gesagt: Mama will dich auch nicht, dann kommste in ein Heim. Wie soll man sich da fühlen? Dabei hab ich meinem Ex nur gesagt, dass ich weiß, dass wenn er wieder herzieht, die Aussicht auf einen Schulabschluss dann Vergangenheit war und er abrutschen würde. Und davor hab ich Angst. Und ich hab auch natürlich kein Verlangen auf die Ausraster von ihm.


    Die Wortwahl war nicht okay - aber der Inhalt passt nun mal. Die Mama will den Sohn, aber nicht dessen selbstverursachten Probleme. Damit muss Sohn leben. Die Alternative Hotel Mama hat er bereits durch, es hat nicht geklappt.


    Hier ist ein hormongesteuerter Pubi, der sich den leichtesten Weg aus seiner Misere sucht. Er nutzt dazu das schwächste Glied in der Kette. Dich und Dein Mitgefühl.
    Er haut drauf, wo es weh tut - bei der Next.


    Das ist kein kleines Kind das man nur liebhaben muss. Das ist ein junger Mann auf dem Weg nach unten. Er braucht klare Ansagen!
    Eine der Ansagen: Behandle die Next mit Respekt, sonst gibt's Ärger.
    Die nächste Ansage: Mama kann mit Deinen Problemen auch nicht umgehen, such Dir ein Heim mit Profis drin.


    Hat der Vater schon eine Erziehungsberatung durch?

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Der Ex und die Next haben die Endscheidung getroffen den Pubi aufzunehmen.


    Respekt, bei den ihnen bekannten Problematiken von Pubi.


    Sie haben die Verantwortung gemeinsam übernommen und müssen sie jetzt auch in Krisenzeiten ausüben.


    Eine Abschiebung in betreutes Wohnen denke ich wird die Lage nur verschlimmern. Pubi wird zuviel Freiraum haben. Und genau der muss stark eingeschränkt werden.


    Für den Ex und die Next kann es ersteinmal nur geben: "Backen zusammen und durch" .


    LG


    Ralf

  • Zitat

    Gibt es bei euch 5-Tagesgrupppen? Das sind so ne Art "Heime" (sozusagen betreute Wohngruppen, die von Sozialpädagogen und Heilpädagogen geleitet werden), wo Jugendliche von Montag bis Freitag inklusive Übernachtungen verbringen und am Wochenende nach Hause kommen, so daß sie den Bezug zu ihrer Familie nicht verlieren, in die sie nach einiger Zeit ja wieder eingegliedert werden sollen. Vielleicht wäre so eine Gruppe etwas für deinen Sohn? Es würde so einiges an Streß aus der Sache rausnehmen mit so einem Aufenthalt, so daß der Umgang leichter wird mit ihm.
    Ansprechpartner dafür müßte das Jugendamt sein.


    Pubis ticken anders, die akzeptieren oftmals eher, wenn jemand, der ihnen nicht so nahe steht, etwas sagt, Regeln aufstellt etc., als von den Eltern, von denen sie ja wissen, sie werden auf jeden Fall von ihnen geliebt. Auch Akzeptieren sie die Konsequenzen dann eher.


    Das heißt nun nicht, daß man jeden Pubi ins Heim schicken müßte, aber wenn etwas quer läuft und die Eltern beide nicht wissen, wie man da nun so ran kommt, daß es auch was bringt, dann wäre es eben eine Option, den Pubi zumindest innerhalb der Woche, wo auch diese Konfliktpunkte wie Pflichten stattfinden, aus der häuslichen Wohnsituation rauszunehmen, damit auch das angespannte Verhältnis zueinander sich auf Dauer wieder beruhigt, der Zorn des Jugendlichen richtet sich dann gegen geschulte Betreuer, die damit umgehn können und gefühlsmäßig nicht so dabei stehn wie die Eltern, die können es dnan objektiver handhaben, ob und welche Konsequenzen sie erteilen. Am Wochenende käme Pubi dann nach Hause, so daß man sein Kind nicht völlig "abgibt".
    (ich habe es so verstanden, daß Ex nicht mehr gewillt ist weiterzumachen und feststeht, daß Pubi nicht bei ihm bleibt)

  • Im ersten Beitrag heisst es noch


    Zitat

    Das Problem ist, dass mein Exmann in der Gastronomie arbeitet. Das heißt, wenn er abends um 22 Uhr nach Hause kommt, hat die Next alles schon geregelt. Sie kümmert sich um unseren Sohn, macht Essen, fragt nach Hausaufgaben etc. Eigentlich das, was Eltern machen.


    und Ursache des Problems war


    Zitat


    Das hat zur Folge, dass sich der Bengel mit ihr anlegt und ihr auch zeigt, dass sie ihm gar nichts zu sagen hat.


    Daraus wird dann

    Zitat

    Ich bin enttäuscht von den beiden. Erst große Klappe, den armen Sohn erstmal einkleiden (Kindergeld ist ja sowieso nie bei den Kindern angekommen, Zitat von Next) und großspurig alles besser machen wollen. Und jetzt wo es brennt, rumjammern.


    Ganz ehrlich, wenn die Next sich trennt ist niemand mehr für euren Sohn da, er sieht den Papa ja vermutlich nur Morgens. Und so wie es sich anfangs laß hat sie sich ja auch toll gekümmert. Aber sich von einem Pubi psychisch fertig machen lassen mit der Begründung das „Man ja eh nix zu sagen hat“ das würde ich mir auch nicht antun. Ich weiß nicht woher deine Aggressivität in den letzten Post kommt aber ich fand den Ansatz am Anfang viel Konstruktiver, nämlich zu überlegen wie man die beiden unterstützen kann und damit euren Sohn. Wen ihr was ändern wollt geht es nur wenn ihr an einem Strang zieht, aber dazu steht hier auch schon viel hilfreiches.