Kind abends öfter allein und leidet offenbar darunter - jetzt sogar auch nachts

  • :hilfe und Hallo ihr Lieben,


    ich bin grad ziemlich hin- und hergerissen. Zum einen, wie ich mit gewissen Punkten, die die Betreuung /Aufsicht eines meiner Söhne durch den Vater betrifft, umgehen soll und zum Zweiten, ob ich das hier überhaupt posten soll.....denn es ist fürchterlich kompliziert alles und vor allem heftig lang. In der Hoffnung, aber vielleicht doch einen hilfreichen Tipp zu bekommen, überfall ich Euch da jetzt einfach mit.



    Vorgeschichte:
    Ich habe mich vor gut drei Jahren vom Vater unserer Kinder getrennt. Einer unserer Zwillinge lebt nun seit mehreren Monaten beim Vater, der widerum - aufgrund seiner beruflichen Situation und um die Betreuung zu gewährleisten - bei seinen Eltern eingezogen ist. Wir mussten damals die Zwillinge trennen, weil sie sich den grössten Teil des Tages wegen „Kleinigkeiten“ bekriegt haben und massiv körperlich aggressiv agierten (in der Schule stellte es sich mit anderen Kindern ähnlich dar und stellt sich schon seit Kleinstkindalter als sehr auffällig dar - aber das ist hier nicht das Thema). Die kurzfristige psychotherapeutische Betreuung des beim Vater lebenenden Kindes ergab aus den Terminen, dass die Trennung den Kindern gut bekäme. Soviel die kurz angerissene Vorgeschichte.



    Nun stellt es sich so dar, dass ich abends immer mal wieder Anrufe von meinem Kind bekomme, in denen er mir mitteilt, er wäre gerade mit Bauchschmerzen aufgewacht und es sei niemand da, der ihm helfen könne. Das Kind ist alleine in dem Haus. Anrufe beim Vater und das Versprechen, er würde kurzfristig zum ihm nach Hause kommen um nach ihm zu sehen wurden lt. Kind nicht eingehalten. Er klang in den Telefonaten ziemlich traurig und es kamen so Aussagen wie:“Mir geht’s so schlecht und keiner ist da, der mir helfen kann“ Ich war dann schon immer fast drauf und dran, mich selbst auf den Weg zu ihm zu machen. Andererseits will und kann ich natürlich auch nicht meinen noch bei mir lebenden Sohn einfach so alleine lassen (der dann ja immer schon tief und fest schläft – wenn er wach wäre, würde ich ihm kurz die Situation erklären, und ich denke, es wäre dann für ihn auch ok, wenn die Mama kurz nach seinem Bruder schaut). Die Kinder kennen es übrigens aus unserer gemeinsamen Zeit und auch der Zeit nach unserer Trennung von meiner Seite aus überhaupt nicht, abends oder nachts alleine zu sein. Ganz fiese, gemeine Momente, wenn Du da dein Kind am Telefon hast und weisst nicht, wie Du ihm helfen sollst.


    Insgesamt klagt er, seitdem er beim Papa wohnt regemässig und verstärkt über Bauchschmerzen und Kopfschmerzen. Diese Klagen von ihm wurden im Laufe der Zeit immer häufiger und ich würde das jetzt mittlerweile schon fast als chronisch einstufen. Der Kinderarzt meinte seinerzeit, es wäre organisch alles ok.


    Gestern rief er mich dann um 23.20 Uhr an und erzählte mir, er habe einen Albtraum gehabt, von dem er mir dann berichtete. Er war wieder alleine (die Großeltern sind derzeit auf ihrem zwei mal jährlichen, zweimonatigen Auslandsaufenthalt). Ich habe ihn, was den Albtraum angeht versucht zu trösten. Er sagt, er könne jetzt nicht mehr einschlafen. Seinen Papa wollte er nicht anrufen, sagte er, weil der dann mit ihm schimpfen würde, dass er noch wach sei. Also hab ich das dann gemacht und ihm von der Situation berichtet. Er hat sich laut eigener Angabe ca. 25 km entfernt von seinem Sohn aufgehalten und wolle ihn aber gleich zurück rufen. Ich habe ihm zu verstehen gegeben, dass ich nach wie vor von dem Alleinelassen des Kindes nicht halte, wenn er solche Probleme damit zu haben scheint. Er meinte es wäre ja (mal wieder) eine Ausnahme, und das würde nicht wieder vorkommen. Ich habe meine Sohn gesagt, dass der Papa ihn gleich zurück ruft und das Gespräch beendet Um 0.50 klingelt bei mir das Telefon und mein Sohn ist dran und erzählt mir ziemlich aufgelöst, dass er sich dreimal übergeben musste. Er wäre gerade im Wohnzimmer und Papa wäre noch nicht da.


    Als ich mich heute nach seinem Befinden erkundigt hatte, hat er mir gesagt, er hätte die nacht kaum geschlafen und Papa wäre erst um 6.20 Uhr zu ihm nach Hause gekommen. Der Vater streitet dies im Gespräch mit mir ab und behauptet, er wäre unten im Wohnzimmer gewesen, als unser Sohn mit mir telefoniert habe. Als ich ihn damit konfrontiert habe, dass unser Kind gestern nacht erzählt hat, dass er sich während des Telefonates im WZ aufgehalten habe, meinte er nur:“Das kann nicht sein“. Und damit war das Thema für ihn abgehakt.


    Als ich mich ratsuchend an das Jugendamt gewendet habe, zeigt man mir die Möglichkeit auf, die Situation dem Gericht zu melden und zu schauen, wie die Richterin damit umgeht.



    Nochmal kurze Ergänzung zur Vorgeschichte:
    Seinerzeit hatten zwei KJP-Stellen, das Jugendamt, die Schulleitung der Schule der Kinder, sowie die bei uns eingesetzte Familienhilfe zur Klärung der Problematik der Verhaltensauffälligkeiten der Kinder, einen stationären Aufenthalt in der KJP als dringend notwendig erachtet. Diesem stimmte der Vater nicht zu, thematisierte „die Anstalt“ unter anderem auch vor dem Kind. Man riet mir vom Jugendamt, gewisse Teile des Sorgerechts zu beantragen. Die Richterin hat abgelehnt und wollte erstmal eine Trennung der Kinder probieren, indem einer halt zum Vater zieht. Bei der zweiten und abschliessenden Verhandlung hat sie dem Vater aber trotzdem zu verstehen gegeben, dass sie an seiner Stelle den Weg gehen würde, und er dem Antrag auf stationäre Überprüfung stattgeben sollte.


    Als es seinerzeit also vor Gericht um die weitere Vorgehensweise und einen evtl. Lebensmittelpunkt eines der Kinder bei ihm ging, hat der Vater, nach Anfrage des Jugendamtes, durch den Rechtsanwalt schriftlich an das Gericht mitteilen lassen, dass die Betreuung durch bestimmte Personen gesichtert sei. Dies ist nun ja offensichtlich doch ziemlich regelmässig nicht so. Womit ich, bezüglich des Vaters, grundsätzlich kein Problem hätte, wenn das Kind da nicht offensichtlich drunter leiden würde. Auch die vor Gericht vereinbarte notwendige Psychotherapeutische Betreuung des Kindes wird seitens des Vaters nicht weitergeführt, solange der Therapeut ihm keine Nachmittagsstunden anbietet. Deshalb die Aussage vom Jugendamt, mich doch ans Gericht zu wenden.



    Nun meine Fragen/Überlegungen:
    Ist der Weg über das Gericht ein Erfolgversprechender, in dem Sinne, dass die Richterin tatsächlich dafür Sorgen kann, dass das Kind eben abends und nachts nicht mehr allein gelassen wird....oder, was hat das Gericht überhaupt alles für Möglichkeiten. Die Sachbearbeiterin vom Jugendamt sprach von Fremdbetreuung. Als ich das gehört habe, bin ich fast hinten übergefallen. Ich kann doch mein Kind nicht für unbestimmte Zeit zu einer völlig fremden Famillie geben. Und wenn so etwas möglicherweise dann durch einen Richterschluss beschlossen würde.........neee, das kann ich meinem Kind dann auch nicht antun. Die Sachbearbeiterin meinte nur, naja, bei seinem Vater gehts ihm ja anscheinend nicht gut und fremd sind die Leute ja nur am Anfang.


    Aber diese Anrufe immer wieder.....und nichts machen zu können. Ihn da dann halt in seinem Leid alleine zu lassen und hinnehmen zu müssen, dass er regemässig diese Schmerzen hat?


    Was kann ich bloss tun um ihm zu helfen? Oder muss er da einfach durch und bin ich möglicherweise zu „Gluckenhaft“ oder sowas?


    Danke schonmal im voraus, wenn Ihr euch tatsächlich die Zeit zum Lesen dieses "Romans" oder auch beantworten nehmt und einen netten gruß in die Runde von
    atwinsmum



    P.S. Ein diesbezügliches Beratungsgespräch mit der Familienhilfe werde ich gleich nächste Woche vereinbaren.

  • Mal ne -für mich wichtige- Frage:


    Wie alt sind denn Eure Zwillinge? Entweder ich habs grad überlesen oder es steht nirgendwo.


    Je nach Alter würde ich vermutlich versuchen, das Kind wieder zu mir zu holen.
    Wenn der Arzt sagt "organisch alles okay" tipp ich auf psychosomatische Beschwerden (Angst).


    Weiß Dein Sohn denn das Papa aus dem Haus geht oder wird er nachts/abends wach und merkt dann erst das er alleine ist?


    Bringen Gespräche mit dem KV was?


    Wie gehen die Zwillinge denn jetzt miteinander um, wenn sie Zeit gemeinsam verbringen?


    Wie oft sieht das jeweilig andere Umgangselternteil den Zwilling der nicht dauerhaft bei ihm lebt?


    Fragen über Fragen....


    LG Carina

    Das mit s oder ß...ich steh dazu, ich kanns nicht...naja egal, Hauptsache Man(n)/Frau versteht was ich meine...


    Tippfehler dürft ihr gern behalten *fg


    ~und am Ende steht immer ein Anfang~ (Zitat City)
    ~Sommer ist was in Deinem Herz passiert~ (Zitat Wise Guys)
    manchmal bin ich ein ~Gänseblümchen im Sonnenschein~ (frei nach Ganz schön Feist)

  • Hallo Atwinsmum,


    das ist ziemlich heftig, das muss ich schon sagen. Tut mir leid das zu lesen.


    Ich kenne die komplette Situation nicht und auch nicht, warum der Vater nun so ignorant reagiert. Vielleicht wächst ihm die Situation über den Kopf und er mag es nicht zugeben. Aber es ist mir unverständlich, warum er dem Kind die Psychotherapie verweigert und dazu noch deine Einwände über sein Verhalten so von sich weist. Das ist schon für nahestehende Personen schlecht zu beantworten, für mich daher selbstredend unmöglich. Was ich aber sagen kann ist, dass ich das als Mutter nicht mit ansehen könnte. Mein Impuls wäre natürlich, das Kind zu mir zu holen. Kannst du in solchen Momenten nicht einfach mal eine Nachbarin bitten deinen bei dir lebenden Sohn zu behüten und du fährst zu dem Kind? Leider hast du es versäumt zu schreiben, wie alt die Kids sind (oder ich habe es überlesen, ich konnt's aber auch grad nachträglich nicht finden) daher weiß ich auch da nicht zu raten.


    In jedem Fall kannst du da nicht einfach drüber wegsehen. Das steht fest. Allerdings ist zunächst die Frage, was genau da wirklich abgeht. Mein erster Impuls war: Der Junge könnte all das auch erfinden. Hat er vielleicht einfach nur Bauchschmerzen vorgetäuscht? Wenn die Ärzte sagen alles ist in Ordnung - vielleicht will er einfach deine Aufmerksamkeit. Das würde dich mehr zum psychologischen Teil zurückbringen. Normal ist das jedenfalls nicht.


    Ich finde den Schritt mit der Familienberatung eine gute Wahl. Und ich würde nochmal versuchen, deinen Ex zu kontaktieren. Er muss doch begreifen, dass es da Handlungsbedarf gibt. Wenn nicht, dann würde ich ganz klar Maßnahmen ergreifen. Es geht um das Wohl des Kindes. Da sollte dir fast jedes Mittel recht sein (wie gesagt: fast!!). Wenngleich man ganz klar mit den freundlicheren Maßnahmen beginnt.


    Ich wünsche dir viel Stärke, Durchhaltevermögen und vor allem: VIEL ERFOLG!


    Liebe Grüße

    Ramirez



    ..~°***°~._.~°***°~._.~°***°~._.~°***°~._.~°***°~..


    Life's a mystery to be lived, not a problem to be solved!

  • Hallo Carina,


    vielen Dank für Deine Antwort.


    Dass die Beschwerden psychosomatisch sind, habe ich auch vermutet. Der Vater meinte, das müsste ja ein Arzt diagnostizieren. Nachdem er aber wohl heute nochmal mit seinem Sohn gesprochen hat ( er hat ihm gesagt, dass er die Beschwerden immer hat, wenn sein Papa nicht da ist), hat er mir teilweise sogar zugestimmt. Im nächsten Satz dann aber gleich wieder Einschränkungen gebracht, dass der Junge sagt, er habe ja gestern abend schon gespuckt, als die Babysitterin noch da war.


    Die Beiden sind 9 Jahre. Meistens weiss er dann wohl, dass er alleine ist. Manchmal bringt er ihn noch ins Bett und geht dann weg, was der Junge dann auch weiss. Manchmal bringt ihn eine Babysitterin ins Bett, die dann aber wohl das Haus verlässt, sobald er eingeschlafen ist. Und wenn er dann wach wird, ist er halt alleine. Was mir im Laufe der Zeit neben seiner Wesensveränderung (er ist sehr, sehr ernst geworden und seine frühere Unbeschwertheit ist so gut wir gar nicht mehr vorhanden - der Vater nennt das, er ist reifer geworden) noch zusätzlich auffällt, wenn er bei mir ist, ist, dass er einen sehr leichten Schlaf bekommen hat. Er merkt zum Beispiel, wenn ich abends (wie ich es schon immer gemacht habe) zwischenzeitlich mal ins KiZI gehe, um kurz zu schauen. Das war früher nicht so, da hat er tief und fest geschlafen.


    Weder Gespräche zwischen mir und dem Vater bringen eine positive Veränderung, noch, dass das Kind selbst immer wieder dem Vater gegenüber bedauert, dass er zu selten Zeit für ihn hat. Dies thematisiert er auch gegenüber dem Betreuer von der Familienhilfe. Aber der Vater beendet jegliches Gespräch, das es nunmal nicht anders ginge. Gespräche zwischen JA oder auch der Familienhilfe bringen uns auch nicht wirklich weiter. Zwischenzeitlich hat der Vater die Zusammenarbeit abgelehnt mit "seinen Begründungen" die sehr ins polemische gehen. Momentan überlegt er wohl, evtl. doch weiterzumachen, sagte er mir heute. Hin- und her......so kenn ich das bei ihm.


    Die Beiden gehen mittlerweile, wenn sie sich stundenweise oder auch mal über Nacht bei mir aufhalten auf jeden Fall nicht mehr körperlich so massiv aggressiv miteinander um. Aber kleinste Kleinigkeiten reichen immer noch aus, dass die Stimmung zwischen den Beiden sehr schnell hochkocht. Dann kann schonmal ein ausgestreckter Arm mit geballter Faust in Richtung des Bruders gehen, wenn der nicht macht, was vom anderen "befohlen" wurde. Das Kind, dass derzeit beim Vater lebt. hat auf jedenfall eher den Hang körperlich aggressiv zu werden, wobei der Bruder eher so der "Verbalprovozierer" ist. Es bleibt eine Gratwanderung zwischen den Beiden. Die Sachbearbeiterin vom JA befürchtet, wenn sich Beide wieder auf Dauer bei mir aufhalten, alles innerhalb weniger Monate wieder beim Alten wäre. Und ich kann dieses Befürchtung nicht wirklich widerlegen. Der Therapeut ist der Meinung, dass ein ganz wesentlicher Faktor die Konkurrenz und der Wettbewerb der Beiden untereinander ist. Keiner will in etwas nachstehen....jeder will bestimmen....niemand zurückstecken.


    Die Kinder sehen den jeweils anderen Elternteil in der Häufigkeit, wie von ihnen gewünscht. Faktisch sieht es dann so aus, dass ich meinen "Ausserhäusigen" ca. 2/3 mal unter der Woche für ein paar Stunden plus WE-Übernachtung bei mir habe (mal wöchentlich - mach alle zwei Wochen am WE - wie er halt das Bedürfnis hat). Das bei mir lebende Kind hat recht unterschiedlich den Wunsch zu seinem Papa zu gehen. Von sich selbst aus einmal unter der Woche - zweimal ist eher selten - und am WE zweiwöchentlich. Ausnahmen bestätigen aber auch hier immer mal wieder die Regel. Wir orientieren uns, was die Kontakte angeht, sehr an den Wünschen der Kinder.


    LG

  • boha... geht das nah...
    ich weiss nicht, was sagen... was raten...


    und wünsche dir viel Kraft und Weisheit.


    lg
    maschenka

  • Erst mal tut es mir leid, das hier zu lesen!


    Als 2tes verstehe ich den Mann nicht!!! Wie kann man ein 9 jähriges Kind Abends mehre Stunden oder gar über Nacht alleine lassen! Ich denke da jetzt mal das schlimmste und es brennt!!!! Sorry, will dir keine Angst machen, aber ich hätte da zu viel Angst, nicht mal ein 9 jähriger weiss was er dann machen soll!


    Dazu kommt das der Kleine Angst hat! Geht mal gar nicht!


    Also ich würde an deiner Stelle zum Gericht und als erstes den Kleinen wieder zu dir holen und als 2tes diesen Aufenthalt in der Klinik oder Behandlung durch boxen!!!! Ihm muss ja geholfen werden und das passiert beim Vater nicht!!!


    Kämpfe für dein Kind, sonst wird es nur noch schlimmer! Der Vater kanns nicht, also musst du das übernehmen! Auf ihn ist kein Verlass!!! Das hilft dem Kind nicht!



    LG und viel Glück!

  • Dass die Beschwerden psychosomatisch sind, habe ich auch vermutet. Der Vater meinte, das müsste ja ein Arzt diagnostizieren. Nachdem er aber wohl heute nochmal mit seinem Sohn gesprochen hat ( er hat ihm gesagt, dass er die Beschwerden immer hat, wenn sein Papa nicht da ist), hat er mir teilweise sogar zugestimmt. Im nächsten Satz dann aber gleich wieder Einschränkungen gebracht, dass der Junge sagt, er habe ja gestern abend schon gespuckt, als die Babysitterin noch da war.


    Klingt für mich wirklich psychosomatisch. Könnte möglicherweise auch ein Psychologe erkennen, wenn der Junge denn hingehen würde. Blöderweise wird das ja vom Vater *vereitelt*.


    Wieso ist der Vater eigentlich abends außer Haus? Beruflich oder privat. Eigentlich ja egal, aber für mich unverständlich, schließlich handelt es sich um einen 9jähriges Kind. Okay, meine ist auch 9, durchaus auch mal abends ne Stunde allein, aber da ist dann immerhin die fast 14 jährige Schwester da, ich in Rufbereitschaft und nie weiter als 5 Gehminuten von daheim entfernt.


    Ich frage mich auch, warum der Babysitter nicht bleibt bis der KV wieder da ist?


    Das mit dem leichten Schlaf kann ich absolut verstehen (was Dir aufgefallen ist), der Junge ist die ganze Nacht -wenn er weiß, Papa geht aus dem Haus- in Lauerstellung, damit er mitbekommt, wenn Papa wiederkommt. Blöde Frage, wie gut/schlecht kommt er morgens aus dem Bett?
    Wie sind seine schulischen Leistungen? Könnte mir vorstellen, das er in der Schule unkonzentriert und müde (auf Grund von Schlafmangel) ist.


    Das die beiden sich nach wie vor aneinander messen und dies auch körperlich und verbal tun ist in der Situation für mich normal. Beide buhlen in der Zeit die sie gemeinsam verbringen um die Gunst des jeweiligen Elternteils, bei dem sie gerade sind.


    Wichtig für beide JUNGS erachte ich eine Therapie, in der sie lernen *normal* miteinander umzugehen, ohne Befehle, ohne Körperlichkeiten!


    Ich denke beide haben ein Problem damit, nicht beide Elternteile um sich zu haben. Der -bei Dir lebende- eine hat Angst Dich zu verlieren, hat er ja schließlich bei seinem Bruder erlebt, der Andere hat Angst das Deine Liebe nicht für beide ausreicht!


    Boah mir läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn ich diese Situation vor meinem inneren Auge sehe und mir tun die beiden so unendlich leid.


    Wäre vielleicht die Möglichkeit gegeben mit beiden in Mutter-Kind-Kur zu fahren, da hätteste alles auf einen Griff, Therapeuten, ne Auszeit für Dich, die Möglichkeit beide Kids aus dieser Situation (ihrem momentanen Umfeld) zu holen, Kraft zu tanken und beide mit Hilfe wieder zusammenzuführen.


    Drück Dich einfach mal unbekannterweise


    LG Carina

    Das mit s oder ß...ich steh dazu, ich kanns nicht...naja egal, Hauptsache Man(n)/Frau versteht was ich meine...


    Tippfehler dürft ihr gern behalten *fg


    ~und am Ende steht immer ein Anfang~ (Zitat City)
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  • Hallo Ramirez,


    Danke für die guten Wünsche.


    Das mit der/den Nachbarinnen mag ich nicht so wirklich tun. Die Mitbewohner sind selbst alleinerziehend mit einem oderer mehreren Kindern und zusätzlich berufstätig oder durch andere familiär eher herausfordernden Situationen stark eingebunden. Irgendwie mag ich das nicht tun. Ich bin sowieso ein Typ, der ungern anderen zur Last fällt. Aber du hast mich trotzdem auf ne Idee gebracht. Ich könnte meinem Lütten sagen, dass, wenn ich mal nicht da bin, ich bei seinem Bruder bin. Einen entsprechenden Zettel würde ich natürlich trotzdem für ihn hinterlegen mit der Info. Die Nummer hat er ja und wenn was ist, könnte er mir dort Bescheid geben. Ist ca. 15 Minuten mit dem Fahrrad entfernt. Den allerersten Abend alleine im letzten Herbst, als ich für 1,5 Stunden das erste Mal zum Elternabend gegangen bin, hat er, nachdem ich vorher mit ihm drüber gesprochen habe, bravourös gemeister. Er fand das Klasse, mal alleine ins Bett zu gehen und als ich vom Elternabend zurückkam klebte ein Zettel von Aussen an der Wohnungstür: Liebe Mama, ich bin um 20.00 Uhr ins Bett gegangen. Dein xxx :love Andererseits, wenn das erstmal einreissen würde, wer weiss, wie oft ich dann abends oder nachts noch unterwegs wäre, bei Wind und Wetter, um eine Aufgabe zu übernehmen, für die ja eigentlich der Vater gerade stehen wollte. Und wenn er dann wieder die ganze Nacht wegbleibt........?ABer ich lass mir das mal durch den Kopf gehen.


    Danke.


    Tja, Maßnahmen ergreifen...aber welche halt? Gibts nicht eine Möglichkeit, wo die Eltern, wenn das Kind halt offenbar echt leidet, zwingen kann, für die Beaufsichtigung zu sorgen?


    LG

  • Also sorry, was spricht dagegen, wenn dein Sohn dich anruft, zu dem Kleinem zu fahren und ihn dann einzupacken und mit zu DIR nachhause zu nehmen????
    Dann hat der Vater eben Pech! Das ist Kindswohl gefährdung und du hast dann auf jedenfall das Recht dein Kind über Nacht zu dir zu holen!


    Leg dem Vater eben nen Zettel hin, damit er bescheid weiss!


    Stelle mir gerade vor, wie er reagiert wenn er heim kommt und kein Kind, aber auch kein Zettel da ist! Ob er daraus lernen würde???


    Warum ist er eigentlich weg? Privat oder wegen der Arbeit?



    LG

  • Stelle mir gerade vor, wie er reagiert wenn er heim kommt und kein Kind, aber auch kein Zettel da ist! Ob er daraus lernen würde???


    also das geht mal so garnicht. Klar, was der Herr Papa da macht geht auch nicht, aber es ihm so beibringen zu wollen ist definitiv nicht in Ordnung.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Ich frag mich auch wo der denn Nachts hin ist.


    Ich glaub ich hätte schon beim ersten Anruf dem einen einen Zettel hingelegt und den anderen abgeholt.


    Ich würde das eine Weile lang so praktizieren und wenn der Vater daraus nicht lernt würde ich zum Gericht gehen.


    Wer hat denn entschieden, wer von den beiden beim Vater leben soll?


    Wie wäre es weinn die beiden eine Weile tauschen?


    Oder noch besser: Wenn der Vater abends weg ist soll er den Klenen doch einfach bei dir ins Bett bringen.
    Wenn die Kinder schlafen werden sie sich verumutlich ja eher nicht bekriegen. :)

  • Hallo Katharina,


    Danke für Deine Zeilen.


    Ich weiss halt nicht, ob ichs packe, wenn es hier wieder so losgeht wie früher. Ich bin über die körperliche Aggressivität der Beiden untereinander und dass von 80 % ihrer Freizeit hier bei mir durch "Krieg" und Kloppereine, in den Rücken/Bauch treten, auf dem Bruder rumspringen, fast dran zugrunde gegangen. Ich konnte irgendwann nicht mehr und hatte immer mehr probleme, adäquat auf die Streitereien zu reagieren. Deshalb hab ich mich Ende vorletzten Jahres ans Jugendamt gewendet. Das mit der stationären Aufnahme ist erstmal vom Tisch. Ein Platz wäre ca. Ende letzten Jahres frei gewesen. Jetzt stellt es sich so dar, dass es erstmal wieder ne elend lange Warteliste gibt, sagte mir die SB vom JA. Ich hatte mir überlegt, dass, wenn einer für die Zwischenzeit in eine heilpädagogische Tagesgruppe geht, ich mir evtl. zutrauen würde, die Situation mit Beiden wieder zu handlen. Die Zeit mit nur einem der Jungs hat mir doch wieder Kraft gegeben. Daraufhin hielt mir die SB vom JA gleich noch die Tagesgruppenfreien Zeiten vor Augen und dass da viel Zeit wäre, wo die Beiden dann halt nur bei mir sind. Vielleicht bekommt man da ne schriftliche Vereinbarung mit dem Vater hin, dass er da entsprechend was auffängt. Andererseits hatman ja bei seinen schriftlichen Angaben vor Gericht jetzt auch wieder die Erfahrung gemacht, was er behauptet und zusagt wird nicht zwangsläufig in Praxis eingehalten. :frag


    Carina
    ach ja, und bevor der Vater da gewisse Rechnungen an den Therapeuten nicht begleicht (er bzw. das Sohn hat Termine nicht wahrgenommen und mangels Absage hat der Therapeut dann irgendwann eine Privat-Rechnung ausgestellt) wird der sowieso erstmal nicht mehr für uns tätig. Auch keine Elterngespräche, die ich (und der Vater übrigens auch) als sehr hilfreich empfunden hatte.


    Meistens ist er beruflich ausser Haus. Gestern abend meinte mein Sohn allerdings, er habe gesagt, dass er zu seiner Freundin gefahren sei. Das müssten so gute 120 km entfernt sein. Der Vater hat das mir gegenüber aber verneint, sondern er wäre beruflich in einer Nachbarstadt (25 km). Er hat zwei Jobs. Einen hier direkt bei uns in der Nähe und einen halt in 25 km Entfernung. Bei der Freundin wäre er nachmittags gewesen. ABer wie du schon angeführt hast, egal ob beruflich oder privat.....25 km gehen nicht und 120 km schon gleich gar nicht.


    Leistungsmässig ist er in der Schule übrigens noch sehr weit vorne. Zeugnis war ein reines Zweier-Zeugnis. Dass er schlecht aus dem Bett kommt, hat mir der Vater selbst aber oft schon gesagt. Sein IQ-Test hat damals einen Wert von 120 ergeben. Der seines Bruders war ähnlich. Im Unterricht selbst waren und sind Beide übrigens nach wie vor unauffällig, dh. sie arbeiten beide konzentriert mit und es gab und gibt keinen Grund zu Beanstandung. Das Arbeitsverhalten entspricht den Erwartungen in vollem Umfang.


    Gemessen haben sich die Beiden, wie gesagt schon fast immer. Es ging so mit 1,5 Jahren los. Im Kiga haben sie entsprechende Beurteilungen bekommen. Konflikte werden primär auf körperliche Weise geklärt. Regeleinhaltungsdefizitie und häufiges "anderen Kindern mal eben einen zupuhlen". Damals waren wir noch zusammen und die Beurteilungen waren gleich schon nach einem halben Jahr entsprechend. Im Laufe der Zeit wurde es immer schlimmer und schlimmer. Bis es in der Schule mit anderen Kindern und auch hier zu Hause, noch ne Gangart stärker, immer mehr und häufiger eskalierte. Die Beiden wurden sogar aufgrund ihres Verhaltens mehrmals von der Schule/Unterricht suspendiert. Mittlerweile ist das Verhalten in der Schule übrigens besser geworden. Der Junge, der beim Vater lebt ist mittlerweile auf einer anderen und wegen körperlicher Auseinandersetzungen bin ich bislang noch nicht wieder von der Schule informiert worden.


    Ja, eine Therapie, wo vorrangig "Beide" lernen, miteinander umzugehen, dass ist auch meine Auffassung von einer nutzbringenden Hilfe. Bislang bin ich da nur auf Tagesgruppe gekommen. Dieser Vorschlag wurde vom JA gegenüber der Familienhilfe erstmal total abgelehnt. Als ich dann heute nochmal mit SB vom JA gesprochen habe, kam dann eine evtl. Möglichkeit, wenn ich den Jungen zu mir nehme. Solange er beim Vater ist, würde dem Antrag definitiv nicht stattgegeben werden. Des weiteren sieht das Jugendamt die psychotherapeutische Hilfe für unabdingbar und die gibt es nicht in der Tagesgruppe. Wobei auch die Chance, beide gemeinsam in eine Tagesgruppe zu bekommen, wohl eher gering ist. Vielleicht, dass, wie schon erwähnt, ich doch beide wieder hier habe, wobei der eine dann eine Tagesgruppe besucht, bis vielleicht irgendwann in einer Tagesgruppe ein Platz für beide frei ist. Aber da ist dann wieder die Problematik des Wechsels für den einen. Und den zweiten Zwilling in die Gruppe zu stecken, in der der erste ist, wenn da dann irgendwann mal ein Platz frei ist?? Keine Ahnung ob, das so pädagogisch sinnvoll ist. Dann ist der eine schon der Platzhirsch ......


    Die Mutter-Kind-Kur hatten wir übrigens letztes Jahr im Sommer auf Sylt. Gott, war das herrlich. Bis auf zwei/drei Ausnahmen waren das harmonische drei Wochen mit den Jungs. Als wir wieder zu Hause waren hat es keine drei Wochen gedauert, und wir waren wieder beim alten Muster. Und ich fast schon wieder kurreif.


    Ganz lieben Dank Euch allen nochmal. Eure Stellungnahmen helfen mir wirklich sehr bei meinen Überlegungen.


    Und jetzt lass ich das erstmal auf mich wirken .....morgen ist ein neuer Tag.


    Gute Nacht erstmal und nochmal :thanks:

  • Du schreibst von einem IQ von 120, wann wurde das wie getestet?


    Könnte es vielleicht helfen, das die Kids nochmal getestet werden? Ab 131 spricht man von Hochbegabung. Meist -bitte steinigt mich jetzt nicht- davon das hochbegabte Kinder ein schlechteres Sozialverhalten haben sollen. Wie gesagt, hörensagen...aber halt schon mehrfach gehört/gelesen.


    Wurden die Jungs vielleicht schon mal auf ADHS getestet? Könnte auch eine Ursache sein, warum die Kids (außer normalem Geschwister- und Revierverhalten) so miteinander umgehen.


    Wie wurden/werden die beiden denn erzogen? Gemessen an dem was Du schreibst würde ich sagen individuell (was ich richtig finde), aber ich merke selber an mir, das ich versuche meine Kids möglichst gleich zu behandeln, was ja auch nicht immer richtig ist, denn was bei einem an Erziehung funktioniert muss ja bei einem anderen Kind nicht zwingend fruchten.


    Das mit der Tagesgruppe halte ich für ne gute Idee, allerdings auch nur, wenn beide gleichzeitig einen Platz bekommen.


    Das mit der Privatrechnung des Therapeuten ist ja dämlich, will oder kann Dein Ex das nicht bezahlen? Besteht die Möglichkeit das Du mal mit dem Therapeuten redest? Denn ein Wechseln des Therapeuten würde ich in Eurem Fall momentan nicht für gut halten.


    Hältst Du zur Schule Deines "Ausserhäusigen" guten Kontakt? Oder musst Du Dich auf Aussagen des KV verlassen?


    LG Carina

    Das mit s oder ß...ich steh dazu, ich kanns nicht...naja egal, Hauptsache Man(n)/Frau versteht was ich meine...


    Tippfehler dürft ihr gern behalten *fg


    ~und am Ende steht immer ein Anfang~ (Zitat City)
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  • Aber wenn man der Babysitterin genug Geld Zahlt das Sie über
    Nacht bleibt Dann ist doch allen geholfen oder verstehe ich da was falsch?
    Zurück kann er ja auch nicht so einfach und sonst bleibt nur Pflegefamilie oder
    Heim und das sollt immer die letzte Möglichkeit sein.


    Kein Tier auf dieser Erde, bringt seinen Nachwuchs, zum Schlafen auf den Nachbarbaum
    .

  • Bei (solch) komplizierten Problemen mit Kindern ist es immer wichtig sich zunächst zu fragen und festzustellen: Was funktioniert gut?


    Bei allen Lösungswegen, die man sich vorstellt, ist dann das wichtigste erst einmal sicherzustellen, dass das, was gut funktioniert, erhalten und gefördert wird.


    Gut funktioniert z.B. die Schule. Gut funktioniert, dass die Kinder sich nicht mehr (wie seit dem Alter von 1,5 Jahren) bei jedem Anlass körperlich traktieren, seit sie auf Anraten von Fachleuten getrennt sind. Du selbst hast wieder Kraft getankt, nachdem dich (so klingt es) die Situation mit den zwei Kindern überfordert hatte. Du kannst sicher noch einige Dinge aufzählen, über die du nichts schreibst.


    Es gibt jetzt offensichtlich ein Problem und das ist die Verfügbarkeit einer Betreuungsperson abends beim KV. Ich würde deshalb unter Berücksichtigung dessen, dass ja einiges gut oder besser als früher läuft, im derzeitigen Rahmen versuchen das konkrete Betreuungsproblem anzugehen. Es gibt wohl beim Vater ihn selbst und seine Eltern, die sich um die Betreuung kümmern. Dagegen ist erst einmal nichts einzuwenden. Wenn du keine Gesprächsbasis mit dem KV hast, dann wäre es auch eine Möglichkeit dich mit den Großeltern kurzzuschließen, und mit denen deine Sorgen wegen der abendlichen Betreuung zu besprechen. Ich kann mir vorstellen, dass dann auf der Vater-Großeltern-Ebene Gespräche über die Betreuung angestoßen werden.

  • Carina


    Der IG-Test wurde bei Beiden im März 2008 in einer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutischen Praxis gemacht. ADHS wurde sowohl vom Kinderpsychologen als auch von den Klassenlehrerinnen der Beiden ausgeschlossen. ADHS-Kinder würden sich ganz anders verhalten.


    Die Erziehung erfolgte durch meine Person in Richtung liebevoll und ich neige dazu, viel mit den Beiden über Verhalten zu sprechen. Möglicherweise hab ich seinerzeit zu spät Konsequenzen gezogen, bei Fehlverhalten. Die Psychologin in der Kur meinte, ich solle ruhig mehr negative Gefühle gezeigen. Ich sei immer so beherrscht (bis auf ganz zum Schluss halt, wo ich dann auch irgendwann nicht mehr konnte). Ich fand das immer wichtig, als Mutter bei was auch immer, nicht hochzugehen und laut zu werden und so. Der ruhige Fels in der Brandung sozusagen. Sie meinte, das wäre nicht unbedingt immer nur sinnvoll. Zitat in etwa: Verhalten Sie sich ruhig mal unvernünftig, damit ihre Kinder gezwungen sind, vernünftig zu reagieren." hm :frag Dann habe ich auch schonmal gehört, die Kids würden halt die negativen Gefühle rauslassen, die ich halt nicht rauslasse. :frag Was die Erziehung des Papas angeht, durften sie bei ihm schon immer ne Menge mehr als bei mir. Länger TV schaue, PC-spielen und auch mit Inhalten, die ich als absolut ungeeingnet empfinde, mit viel Hauerei, Action und Tamtam. Ich meinte immer dann erkennen zu können, dass die Beiden nach Konsum derartiger Dinge regelmässig die Wände hochgehen. Sowohl zu Zeiten, als wir noch zusammen waren, als auch, wo wir schon getrennt waren. Gespräche darüber brachten nix.


    Mit dem Therapeuten habe ich schon gesprochen. Er besteht auf Begleichung des Betrages und ich kann es, so wie es wohl gelaufen ist, laut Therapeut, auch verstehen. Der Vater will jetzt den Betrag für ausgefallene Elternstunde bezahlen. Den ausgefallenen Termin, weil das Kind nicht dort erschienen ist, will er nicht übernehmen. Mal gucken, wie es da weitergeht.


    Mit dem Klassenlehrer an der neuen Schule hatte ich zu Anfang ein Telefonat geführt. Es ging darum, dass sich ein Mitschüler von meinem körperlich angegriffen gefühlt hatte. Das verlief dann aber im Sande, und soll sich wohl doch nicht so dargestellt haben, wie die Mutter des betroffenen erst behauptet hatte. Ich habe ihm gesagt, dass er mich immer gern kontaktieren kann. Ansonsten hat mein Junge mir das Zeugnis stolz vorgelegt und ich konnte mich über den Stand der Leistungen vergewissern. Sozialverhalten übrigens: entspricht nicht den Erwartungen - teilweise den Erwartungen.



    Hallo@Lovrel
    Damals hat übrigens das Kind entschieden, dass er beim Vater leben möchte. Da ging also nix über seinen Kopf hinweg oder so.
    Von einem grundsätzlichen Tausch hält weder die Richterin etwas (sie damals schon drauf hingewiesen, als der Vater meinte, man könnte ja auch mal tauschen, dass das ein zu großes hin- und her für die Kids sei.) noch das Jugendamt oder die Familienhilfe. Und ehrlich gesagt, ich auch nicht so wirklich. Genauso wenig wie, dass er das Kind abends dann hier her bringt. Dann ist erstmal bei beiden highlife in Dosen, und dass sie zur Ruhe kommen, wird mit Sicherheit erstmal um mindestens ne Stunde hinausgezögert. Ich könnte auch nicht, wenn ich irgendwo hinfahre, mich sofort dort ins Bett legen und schlafen.


    Meinen Lütten nach den Anrufen abzuholen ist auch nicht so wirklich umzusetzen. Ich habe kein Auto und ich denke nicht, dass er dann Lust hat, sich auf das Fahrrad zu schwingen und die 15 Minuten nachts oder abends hier zu mir zu fahren. Da hatte er nicht mal gestern mittag Lust zu. Er ist aufgrund seiner Beschwerden der vorigen Nacht gestern nicht in der Schule gewesen. Sein Vater war dann ab halb zehn arbeiten und ich habe ihm während eines Telefonates vorgeschlagen, doch rumzukommen. Da wollte er dann lieber noch weitere Stunden vor dem TV sitzen. Na gut, dachte ich, ist auch ok. Abends oder nachts noch einen Kindertransport zu machen, ist in meinen Augen viel zu viel Kuddelmuddel.


    Ich denke auch,


    moin@Segelpapa,


    dass das Betreuungsproblem gelöst werden sollte. Denn, so traurig der Lütte auch ist, dass sein Papa nicht so da ist, wie er es braucht, so liebt er ihn doch über alles. Und das beste für den Jungen wäre tatsächlich, wenn einfach nur die Betreuung gesichert wäre. Im besten Fall wenigstens abends durch den Papa, indem der sich mit seinem Partner im geschäftlichen Bereich so arrangiert, dass er so ab ca. 18:00 Uhr oder so, den Dienst beendet und zu seinem Sohn kann. Solange die Großeltern da sind, sind sie ja, bis auf 1 Ausnahme abends immer bei ihm gewesen, wenn der Papa weg war. Das fand das Kind zwar trotzdem blöde und beklagte sich immer wieder bei sämtlichen Stellen, dass Papa nie Zeit für ihn habe, aber es war halt jemand da. Wenn die Großeltern auf ihrem zweimonatigen Auslandsaufenthalt sind (zweimal im Jahr) hieß es vor Gericht, die Betreuung sei durch seine Schwester sichergestellt. Bislang hat sie aber in der Praxis nie die Betreuung übernommen, sondern halt die Babysitterin. Und an abenden, wo er die Babysitterin nicht nutzen konnte, weil es ihm sonst zu teuer wird, hat er halt das Kind ins Bett gebracht und ist dann wieder gefahren. Derzeit sind die Großeltern halt wieder weg und ich muss ein entsprechendes Gespräch mit ihnen auf Ende April verlegen. Aber letztendlich, Segelpapa, haben auch seine Eltern nur einen gewissen Einfluss auf ihn. Er wird dann auch wieder sagen, ja, das ist blöd, das wird anders. Und bei dem Sagen bleibts dann auch.Ich versteh auch nicht, warum er seine Schwester nicht aufpassen lässt, angeblich wäre das seinerzeit lt. Aussage der Großmutter alles organisiert und abgesprochen und überhaupt kein Problem. Eigentlich wollte er ihn gestern abend auch noch von 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr alleine lassen. Er hat sich dann, aber ich ihm gesagt habe, dass er das doch wohl nicht wirklich seinem Sohn antun will, wo er doch schon den ganzen Vormittag alleine war. Nein, das wollte er dann wohl doch nicht tun. Fand ich gut, wenn es dabei geblieben ist. Einen Anruf habe ich gestern jedenfalls nicht von meinem Sohn bekommen. Und so ist es oft. Manchmal erreiche ich ihn mit meinen Aussagen und er verhält sich, zum Wohl des Kindes entsprechen. Und manchmal bis oft, kommt er mir in seinem Verhalten und auch Aussagen, wie ein sturer kleiner Junge vor, der grad bockig ist und mauert.


    Danke, für Deine Zeilen.


    @maschenke
    was ist eine Familien-Reha? Doch keine Mutter-Kind-Kur, oder? Die hatten wir, wie gesagt, letztes Jahr. Die nächste muss mindestens noch 4 Jahre warten, glaub ich.